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bis 29.) August. Von dem 10. (22.) bis zum 13. (25.) August ist kein bemerkenswerthes Ereigniß bei Schumta vorgefallen.
In der Nacht vom 13. (25.) zum 14. (26.) August machte der Feind zu gleicher Zeit einen Angriff auf unsere beiden Flügel, und auf die Stellung, welche der General⸗ Lieutenant Rudiger bei Eskt⸗Stambul besetzt hielt.
Auf unserem rechten Fluͤgel gelang es dem Feinde, be⸗ güͤnstigt von einem heftig drausenden Sturme, seine Be⸗ wegung gegen eine unserer Redouten zu verbergen, und letz⸗ tere fast ohne Schwertstreich einzunehmen. Gleich darauf griff die Tuͤrkische Reiterei, durch mehrere Colonnen regulai⸗ reerr Infanterie und acht Stuͤck reitendes Geschuͦ⸗ gedeckt, die sol⸗
gende Redoute an, waͤhrend ein anderes avallerie⸗Corps
9. ren rechten Flüͤgel zu umgehen suchte. Dieser Angriff 1ö6“ e aber von unseren Kosaken, welche von der Abtheilung
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üger zu Pferde unterstuͤtzt wurden, abgewiesen. Das⸗ sselbe Schicksal hatten die wiederholten Angriffe des Feindes auf unserer zweite Redoute; er wurde durch das Feuer, wel⸗ es die benachbarten Redouten, so wie das 15te und 16te aäͤger⸗Regiment zu Fuß und ein Bataillon des Regiments Tambow, auf ihn richteten, zuruͤckgeworfen. Eine noch hinzukommende reitende Batterie entschied den Ruüͤckzug und bald auch die Niederlage der Türken, welche die Flucht er⸗ gsrriffen, die eroberte Redoute im Stich ließen, und hinter dden Mauern von Schumla Schutz suchten. Dennoch war es ihnen gelungen, die sechs Stuͤck Geschuͤtz, welche sie in der Redoute fanden, nach der Stadt zu bringen. Unser Verlust an diesem Punkte betrug 163 Todte und 424 Ver⸗ wundete. Unter Ersteren ist der General⸗Major Baron v. Wrede, Commandeur der dritten Brigade der 8ten Diviston. Er fiel in der von den Türken eroberten Redoute, als ein Opfer der Nachläͤssigkeit, mit der er den ihm anvertrauten Posten bewacht hatte. Wir haben auch den Verlust des apferen Obersten Efemiew zu bedauern, welcher das 15te
Zäger⸗Regiment zu Fuß auführte, und in dem Augenblicke siel, wo er sich an die Spitze seiner Soldaten stellte, um ddie vom Feinde bereits besetzte Redoute wieder zu nehmen. 8 Auf unserem linken Flügel griffen die Tuͤrken mit der⸗ e Heftigkeit die äußerste Linke des 7. Corps an. Ihr
Zweck schien zu seyn, sich des Dorfes Marasch und der Waägenburg so wie des bei jenem Orte befindlichen Hospi⸗ tals zu bemächtigen; aber alle ihre Anstrengungen scheiter⸗ ten an der Tapkerkeit der zwei Bataillone vom Regimente Sh Das erste Bataillon, welches wiederholten Malen
von dem an Zahl sehr uͤberlegenen 2* angegriffen wurde,
hat 300 Mann an Todten und Verwundeten verloren. Auch
Jnde der Tuͤrken. Bei Eski⸗Srambul endlich schlug der CGeneral⸗Lieutenant Rüdiger den Feind, der ihn mit einem Corps Infanterie und Capallerte angriff, mit bedeutendem Verluste des Letztern zuruͤck. In Folge ieser Gefechte fand der Feld⸗Marschall Graf Witkgenstein eine Concentrations⸗ Bewegung noͤthig, welcher gemöͤß General⸗Lieutenant Rudi⸗
ger die Stellung von Eskt⸗ Stambul verließ, um sich den beiden, Schumla blokirenden Corpszu naͤhern. DerFeind saͤumte nicht, den Ruͤckzug des General Ruͤdiger zu benutzen, und warf am t6 sten (28.) einige Verstärtung mit einem Trans⸗
port von Lebensmitteln auf der Straße von Tschalt⸗Kavak
in jene Festung. Der 17. (29.) August verfloß vollkom⸗
men ruhig. Nach b re 8 Varna.
ach dem Gefecht vom 9. (21.), in welchem der Fuͤt Menzikow ungluͤcklicher Weise verwundet wurde, setzte 8 die Belagerungs⸗Arbeiten mit der größten Thaͤtigkeit unter der Leitung des Chefs seines Generalstabes, des General⸗ Major Perowsky, pon der Sulte Sr. Mazestät des Kal⸗ sers, fort.
In den Tagen dbes 11., 12. 13. und 14. (28. ble 28.) August wurde, trotz dem lebhaften Feuer der Belagerten die Sappe bis 80 Toisen von der Festung selbst 72 de la place) vorpoussirt und eine neue Batterie von 5 Märsern angelegt und mit Geschütz besetzt. Dieses Werk that solche een gnn überraschte die Garnison in solchem Grade, daß am Abend des 14. (26.), als die neue Batterie ihr Feuer eröffnete, das 13. und 14. Häͤger⸗Regiment mit dem Bajo⸗ nette die Conere, Approschen des Feindes nahmen. Ue 100 — ꝙ todt in ihren Tranchsen.
.annd 16. (27. und 28.) siel nichts von Bedeu⸗ nesaanes der 2S vor und wir Lnic. 1 ußes bedürftigen Punkte unserer
— Am 17. (29.) traf der General⸗Adjutant Graf Woron⸗
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8* fiel eine Kanone, nachdem sie demontirt worden, in die
Operationen vor Schumla, vom 4 17. ☛
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ein, welcher von Sr. Majestät dem Kaiser statt des
ürsten Menzikow mit dem Befehl der Belagerung beauf⸗ tragt war.
In der Nacht des 19. (31.) August machte der Feind einen Ausfall gegen die den rechten Fluͤgel unserer Linien ver⸗ theidigende Redoute, wurde aber von zwei Compagnien des Regiments „Herzog v. Wellington“ mit Verlust zuruͤckge⸗ worfen. Dennoch machte er, als der Graf Woronzow bei
Ausfall mit mehr Streitkraͤften, aber eben so wenigem Er⸗ solge. Die Tuͤrken verloren viel Mannschaft und wur⸗ den genoͤthigt, noch vor der Ankunft unserer Reser⸗ ven die Flucht zu ergreifen. Indessen benutzte ein feindliches Detaschement die Beschaffenheit des Terralns, und nahm eine feste Stellung vor unserer Rechten ein. Der Feind hatte an dieser Stelle 5 Fahnen aufgestellt; eine Compagnie des Regiments von Mohilew, das der tapfere Capitaln Paulow anfuͤhrte, erbot sich zur Eroberung dersel⸗ ben, als der Graf Woronzow Freiwillige fuͤr diesen Angriff aufrief. Mit einbrechender Nacht ruͤckte sie in tiefem Still⸗ schweigen vor, stüͤrzte sich unversehens auf den Feind, nahm die 5 Fahnen und machte einen großen Theil der die Stel⸗ lung vertheidigenden Feinde mit dem Bajonette nieder. Der Kaiser hat dem Capitain Paulow das ehrenvoll verdiente St. Georgen⸗Kreuz ertheilt.
Am 18. (30.) Aug. schickte Admiral Greigh, der erfah⸗ ren hatte, daß die Tuͤrken in Neada jenseits Burgas, ein Arsenal gebildet, und daselbst einen bedeutenden Vorrath von Munitionen aller Art gesammelt häͤtten, 2 Fregatten, 1 Schloop und 1 Kutter, unter den Befehlen des Haupt⸗ manns Kritzky ab, um sich des Arsenals zu bemäͤchtigen und es zu zerstoͤren. Ein glücklicher Erfolg rönte die Anstren⸗ gungen dieses Officiers. Ungeachtet eines heftigen Wider⸗ standes nahm er alle Tuͤrkischen Batterien, schleifte dieselben, nahm 12 Geschuͤtze von großem Kallber mit, vernagelte die übrigen oder zerbrach ihre Laffetten, und sprengte das Arse⸗ nal mit allen Pulver⸗ und anderen Vorraͤthen in die Luft. Diese Waffenthat, welche einen neuen Glanz auf die Flotte des Schwarzen Meers wirft, wurde in dem kurzen Zeitraum von 10 Stunden ausgefuͤhrt, und kostete uns nur 1 todten und 8 verwundete Matrosen.
Se. Maj. der Kalser sind am 21. Aug. (2. Septbr.) von Odessa nach Varna abgegangen (S. Art. 2. wo⸗ selbst sich das Garde⸗Corps unter dem Commando Er. Kats. Hoheit des Großfuͤrsten Michael einfinden wird.
sache bereits bekannten Opera⸗ aukasischen Armee⸗Cvrps vom 16. bis zum 28. Juli (28. Juli bis 9. Au 20 enthält das Journal de St. Petersbourg folgendes Fn kere. Die Rus⸗ sischen Waffen sind in Asten mit neunem Erfolge gekrönt worden. Nach der Einnahme von Kars marschirte der Ge⸗ neral⸗Adjutant Graf Paskewitsch von Erivan mit seinem Armee⸗Corps gegen die Festung Achalkalaky durch die obere Kette der Tschildyr⸗Berge, und kam am 23. Juli (4. Aug.) vor den Mauern derselben an, nachdem er alle Hindernisse der Oertlichkeiten uͤberwunden hatte. In der folgenden Nacht wurden zwei Batrerien errichtet, welche vom sten Morgen an ein lebhaftes Feuer eroͤffneten. Dasselbe be⸗ schädigte die Festung und brachte Bestuürzung unter die Be⸗
Ueber die, in der tionen des detachirten
satz von welcher ein Theil entfloh, waͤhrend unsere tap⸗ feren Soldaten unter B41—* des Genckal⸗Major Baron Osten⸗Sacken, sich in die
tadt ten, und die darin be⸗ findlichen Tuͤrken zwangen, die 1 niederzulegen. Die Fluͤchtlinge wurden verfolgt und eine große Anzahl derselben el von der Hand unserer Soldaten. Wir haben in —2 kalakg 14 Kanonen, 21 Fahnen und einen großen Ü von Waffen und Munition crobert und 300 Gefanger macht. Unter letzteren befindet sich der Senerleremn Provin Achalkalaky, Muta⸗ Bek , nebst vielen lan — und höheren Beamten. Die Türken
Todrem und Verwundeten verloren. or, Baron Osten⸗Sacken, wurde dar⸗
Der General⸗Ma estun Gertwissy auf mit einem Detaschement gegen 2, Retae auf den
25N In dem Augenblicke, . umgebenden ken erschien, ergr . . Stadt die 5199n 898 esstuag gerierh 8 S.es. General⸗Masor Osten Sacken, 25 stand be⸗ nutzend, gah dem Obersten Rajewsky 1 . 2 mit der Tartarischen Millz anzugresfen. Be — n un/ ter den Mauern der Stabt begann der Ober 3 lungen mit den Aeltesten der Stadt, und bestimmte 8e, 2e augenblickliche Uebergabe der Festung zu bewirken. Die
200 bewaffneten Einwohnern
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der Besichtigung der Werke an diese Redoute kam, einen neuen
viele Einwohner der
sehende Garnison ging aus.
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