1828 / 251 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

88½ vvendes nn unsere Truppen ruͤckten in die Stadt ein, wo

ern,

13 Kanonen, 1 Mörser und große Kriegs⸗ und Mund⸗

Keanse fanden.

Ueber die Festung Achalkalaky thellt das Journal de St.

Petersbourg aus der Tiflis er Zeitung noch Folgendes mit:

Diese Festung liegt auf dem Gidfel eines schmalen Ge⸗ birges zwischen den steilen Ufern der beiden kleinen Fluͤsse Gendara⸗Tschai und Japaravan⸗Tschai, welche zwischen er hinfließen und in geringer Entfernung von der

tadt sich vereinigen, wo sie dann den Namen Achalkalaky⸗ Tschai annehmen. Von diesem Punkte gehen vier Wege aus, von denen einer nach Kars, der andere nach Achalzyk, der dritte nach Tsalka und der vierte, der nur eln schlechter Karawanen⸗Weg ist, nach Kartaltnten führt. Die Festung Achalkalaky besteht aus einem Viereck von steinernen Mau⸗ welche mit Schießscharten durchbrochen sind, und von runden und viereckigten Thürmen verthetdigt werden. Im Süden und Norden sind doppelte eiserne Thore angebracht, welche durch Thürme vertheidigt werden, deren obere Stock⸗ werke mit Schießlöchern versehen sind. Die Citadelle liegt viel höher als die Stadt, und alle ihre Thuͤrme haben zwei Srockwerke. Zwei von Stein gewoͤlbte Gänge fuͤhren, einer von der Citabelle nach Tapararen⸗Tschal, der andere aus der Festung nach Gendara⸗Tschal. In letzterer befindet sich eine Moschee, die in ein Hospital umgeschafft worden ist, und 40 Hzuser, deren Bewohner sich vor der Ankunft unserer Trup⸗ pen in die Berge gesluͤchtet hahen. In der Citadelle sind zwei Holz⸗Magazine, ein Pulver⸗Magazin in einem steiner⸗ nen Thurme, einige Wohnungen fuͤr die Garnison und eine Kasematte unter dem

Die Eroberung dieses Platzes ist fuͤr die Ruhe der an, graͤnzenden Provinzen Somchetien und Kartalinien von der größten Wichtigkeit. Vermoͤge ihrer Lage in dem vorsprin⸗

enden Winkel, welcher beide Provinzen trennt, machte sie den Räubern, deren Schlupfwinkel sie war, leicht, fort⸗ waͤhrend die Russischen Gränzen zu beunruhlgen, und diese Gegenden zu verwüsten. In milttatrischer Hinsicht bietet die Eroberung von Achalkalyk einige bemerkenswerthe Umstaͤnde dar, und die unerschrockene Besatzung verdient mit Recht geloht zu werden. Die Vertheidiger der Festung, die sich nur auf 1000 Mann beliefen, und wahrscheinlich aus den tapfer“ sten Krie im ganzen Achalzyk bestanden, hatten sich mu⸗ thig in Achalkalpk eingeschlossen, nachdem sie die Einwohner daraus vertrieben, und entschlossen, sich unter den Ruinen der Festung begraben 5 lassen, hatten sie sich selbst alle⸗ Moöglichkeit zu einem Abzuge aus derselben abgeschnitten. Haufen von Erde und Steinen waren innen und außen vor den Thoren aufgehaͤuft. Bei der Eroberung fand man alle gefallenen Tuͤrken in ler Kleldung, ein Zeichen, daß sie sich dem Tode geweiht hatten. Länger als zwei Stunden hielten die Velagerten das furchtbare Feuer unserer Batterien aus, welche kaum einen Flintenschuß weit von der Festung errichter waren, und ein Bollwerk nach dem andern zertrümmerten. Sobald die Vatterien schwiegen, damit man parlamentiren konnte, 55 sie neue Hoffnung und verweigerten die Uebergabe. Wahrscheinlich hofften sie, in 8 enden Nacht durch das tiefe Flußbette des Tapa⸗ ravan⸗ Russen wuͤrden, noch eche alle Befestigungen zerstoͤrt wären; sie hatten alle Vertheidigungsmaaßregeln getroffen, und der Sturm wuüͤrde mörderisch gewesen seyn. Aber gegen ihre Erwartung setzte die Artillerie ihr zerstörendes Feaer fort, bis die Besatzung, aus's Aeußerste 5deae ihr Heil in der Flacht suchte, und von den Mauern herabsprang, wo sie von unserer Reiterei und Infanterte niedergemacht wurde.

b b Ru 538 in d. Odessa, 3. Sept. Nach einem mehr als drei E in Odessa haben Sich Se. Maj⸗ ser 8 A auf der Fregatte Flora nach Varna ein⸗ geschifft. Um 5 ½ Uhr ging das Schiff mit guͤnstigem Winde unter Segei, und war nach einer Stunde aus dem Gesicht. bears 8—7 Preuß. General⸗Mazor Graf von Nostiz

Majestät. 28. S1et Wazestät der Kalser haben die Tage vom 25. bls .z denutzt, eine Stadt zu besehen, die von Tag 2hen⸗ und Wohlstand zuntmmt und die Anla⸗ Cangenschan zu nehmen, die durch die Fürsorge des Adini⸗ vr. den letzten Jahren zu Stande gekommen sind. um 7 Uhr Abends schifften sich (wie bereits letthin boerden, Se. Mazsestaͤt nebst Ihrer Masestaͤt der⸗ he A.en Urocha ein und fuhren nach Nicolajew,

2 Tage zuzubringen geruhten. Ihre Kal⸗

zu entkommen; andrerseits glaubten sie, daß die

serlichen Majestaͤten besahen in letzterer Stadt die Abmira⸗

lität, die weitlaͤuftigen Werfte derselben, die zum Theil der Krone, zum Theil Privat⸗Personen (HH. Perowski und Serebrenny gehoͤren), das juͤngst erbaute Observatorium, das mit den schoͤnsten Instrumenten hinlänglich versehen ist, und sich unter der Aufsicht eines gelehrten Astronomen befindet; das Karten⸗Depot, die Steuermanns⸗Schule und die A tillerie-Schule, die ein Local besitzt, das durch imposant Groͤße und architectonische Schoͤnheit gleich ausgezeichnet Die Ordnung, welche in allen diesen Anstälten herrscht, di zweckmaͤßige Einrichtung derselben, die Einfuͤhrung all neuen Erfindungen, aller Huͤlfsmittel, deren Nutzen die E fahrung bewaäͤhrt, zeugen von der Anstrengung und de Eifer der Marine⸗Vorgesetzten in Nikolajew und erwarben ihnen das vollkommene Wohlwollen Sr. Maj. des Kaisers.

Auf den Admiralitäts⸗Werften nahmen Ihre 1

zwei im Bau begriffene Schiffe von 64 Kanonen Jedetz, und ein unlängst vom Stapel gelaufenes Linienschiff von 84 Kanonen, das auf der Werft des Hrn. Perowski erbaut war, desgleichen auch die noͤthigen Materialien zum Bau eines andern Dreideckers in Augenschein; auf der Werft des Hrn. Serebrenny besahen Sie eine Fregatte, Korvette und einige Transporrschiffe. Der Schiffsbau auf den Pri⸗ vat,Werften macht der Industrie der Unternehmer und der Geschicklichkeit der dabel thaͤlig gewesenen Baumeister Ehre. Seine Majestaͤt der Katser haben mit nicht geringerem Vergnuügen die Verschoͤnerung bemerkt, welche der Stadt Nikolajew durch die neuen Gebäude und die Erweiterung des Ortes zugewachsen ist. Ihre Majestat die Katserin hatten die Gnade, die für Matrosentoͤchter errichtete Schule zu besuchen, die mit 5

len andern Einrichtungen dieser Art unter der heilbringenden Leitung Ihrer Majestät der Kaiserin Mutter steht.

ach gehaltener Heerschau uͤber die zwei Reserve⸗Ba⸗ taillone, unter dem Commando des General⸗Lientenants Grafen Witte, traten Se. Maestät nebst der Kaiserin d Ruͤckreise auf der Yacht Utecha wieder an, und trafen a 29sten um 4 Uhr Morgens wieder hier ein.

Ungeachtet des Verbots, Getrelde aus den Häfen d Schwarzen Meeres auszufuͤhren, kommen fortwährend Ge⸗ treide Aufkäufer nach Odessa. Der Grund davon ist die Theurung des Getreides in dem Auslande. Das Winter⸗ Getreide ist in ens Woche mit 10 Nubel 25 Kop. der Tschetwert, der Türkische Weizen mit 9 Rubel 25 Kop. 86 worden. Die Verkäufer haben den Preis noch ge teigert.

Auf unserer Rhede sind am 1sten d. M. zwei Schiffe unter Oesterreichischer Flagge angekommen, die Brigantine „Furloso““ und der „Conte Porcia“, beide mit Ballast. Das erstere hat in 3 Wochen, das letztere in 6 Tagen die Fahrt von Konstantinopel hieher gemacht.

Gestern ist die Sardinische Brigg „il Fenomenv“, mit verschiedenen Getreide⸗Arten beladen, nach Konstantinopel abgesegelt. Die Sardinische Brigg „Marie Louise“ wi . naͤchstens mit Waaren nach Konstantinopel abgehen. 4

Frankreich 8

Paris, 12. Sept. Der Moniteur berichtet über die Ankunft des Koͤnigs in Straßburg. In der Anrede womit der Praͤsident des Handels, Tribunals Se. Maj. begrüßte, ließ derselbe folgende Aeußerung einfließen: „Wenn der Elsaß sich nicht aller der Quellen seiner fruͤheren Wohlfahrt zu erfreuen hat, wenn Ungluͤcksfaälle, die Ewr. Maj. nicht unbekannt sind und welche den Handel dieser Stadt schwer betroffen haben, die volle Theilnahme der Regierung bei so wesentlichen Leiden in Anspruch nehmen, so wird Ihnen, Sire, der Gedanke angenehm seyn, daß das Vertrauen un⸗ ter den Tritten eines 2 neu erwacht und daß Ihre Gegenwart fuͤr alle Ihre Unterthanen die Morgenröthe einer

luͤcklicheren Zukunft ist.“ Der Koͤnig antwortete: „Mit Vergnägen empfange ich den Ausdruck Ihrer Gesinnungen. weiß wie groß der Antheil ist, den Ich an dem e das Gluͤck Meiner Unterthanen so noͤthigen Handels⸗

erkehr nehme. Mit gleicher Sorge beschaͤftige Ich M und werde Ich Mich stets damit beschäftigen, und gluͤckt werde Ich Mich schätzen wenn es mir gelingt die etwa be⸗ stehenden Hindernissfe, in so weit meine Pflichten und die Lage der Dinge es Mir erlauben, binwegzuräͤumen. Ver⸗ doppeln Sle wo möͤglich Ihren Eifer in der Ausuͤbung Ihrer wichtigen Amts⸗Verrichtungen und halten Sie sich Meiner Theilnahme und Meiner Erkenntlichkeit gewiß.“ Auch der Praͤsident der Handels⸗Kammer, Herr Humann, aäͤußerte in seiner Anrede: „Der Elsaß leidet unter einigen gesetzlichen Bestimmungen, welche den Lauf seiner Wohlsahrt hemmen: er glebt sich aber der Hoffnung hin, daß diese