1828 / 251 p. 8 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

besonders interessant durch die Entdeckung der Inseln St. Paul und St. George, welche der Vice⸗Admiral Saritscheff diesem Pribuloff zuschreibt, der ihnen urspruͤnglich den Naͤ⸗ men der Suboffs⸗Inseln gegeben hatte.

Das Jahr 1783 ist merkwuͤrdig durch die erste Russi⸗ sche Expedition nach dem festen Lande von Amerika. Der Lootse Patap Saikoff, der zufällig Capitain Cook'’s Karten gesehen hatte, faßte den Entschluß, nach Willlams⸗Sund zu segeln, wo er auch gluͤcklich ankam, aber von den kriegeri⸗ schen Bewohnern so schlecht empfangen ward, so, daß er seine Ruͤckkehr beschleunigte, nachdem er einen großen Theil seiner Mannschaft in den Gefechten oder am Skordut verloren hatte.

Einer der reichsten Kaufleute Lebedoff⸗Lastotschkin, der an der Spitze der Pelzhandel⸗Compagnie stand, fandte im Jahre 1791 ein ziemlich großes Fahrzeug in See. Damals hatte diese Compagnie schon mehrere Etablissements auf dem Amerikanischen Festlanbe; aber uͤber die Epochen, wenn diese existirten, sind keine Nachrichten mehr vorhanden.

Die letzten Ausruͤstungen fuͤr e fanden im Jahre 1798 vermittelst des Fahrzeuges Sosim und Sa⸗ vat Statt. Auf dieser Reise gewahrte man Land und in dessen Nachbarschaft mehrere Meerottern, verlor es aber, sey es aus Unwissenheit oder falschen Dispositionen, bald wlieder aus dem Gesicht. Nach Herrn Davidoff *) befand sich das Schiff damals auf der Parallele von 40° nach des Verfassers dieser Schrift Meinung aber im 43° 307 oder 44° noͤrdlicher Breite und im 160 bis 165° westli⸗ cher Länge von Greenwich. Hier sahen die Capitaine Dixon und Portlock Meerottern und einen Seeloͤwen, die sich nie weiter als 25 Werst vom Lande entfernen; dicke Nebel hiel⸗ ten sie von der Aufsuchung des Landes ab. Die Newa sah eine Meerotter am 30. Juni 1804 im 42° 18/ noͤrdlicher Breite und im 163 *9 westlicher Länge; auch damals war es sehr truͤbes Wetter. Dasselbe Schiff sah auf seiner Ruͤck⸗ reise nach Rußland unterm 48° nͤrdlicher Breite und 1400 westlicher Länge, und noch etwas weiter nach Norden, eine Menge Meerottern.

Aus allen Tagebuͤchern der Seefahrer, welche den noͤrd⸗

en Theil des großen Oceans befahren haben, ergiebt es

daß dort waͤhrend des August⸗Monats bis zum halben

ptember das schöͤnste Wetter ist; in der üͤbrigen Zeit des Jahres sind aber feuchtes, kaltes und truͤbes Wetter und sehr häufige Nebel die unzertrennlichen Gefährten derer, welche diese Gewässer besuchen.

Im Jahre 1799 erhielt die Russisch⸗Amerikanische Com⸗ pagnie ihre Privilegien von Seiten der Regierung. Zu be⸗ dauern ist es, daß der unternehmende Lastotschkin, dessen be⸗ reits fruͤher erwaͤhnt wurde, sich von der Compagnie trennte, und alle seine Etablissements auf der Amerikanischen Kuͤste aufgab. Einer von dessen Agenten, Wassily Ivanow, den der Verfasser dieser Schrift Gelegenheit gehabt hatte, zu sprechen, und der ungefähr 500 ins Innere von Amerika eingedrungen war, hatte dort eine Menge von fisch⸗ reichen Fluͤssen und Seen gesehen, und ungefahr 10 verschie⸗ dene Voͤlkerschaften, aber keine Dörfer gefunden, die von mehr als 200 Menschen bewohnt gewesen waren. Er sprach viel von einem 4 bis 6 Werste breiten Strom Tunta, an des⸗ sen Ufer mehr als 40 Dörfer lagen, konnte aber dessen Lage nicht genau angeben. Dieser Agent hatte 25 Tage auf der Reise zugebracht, und sich mehr nördlich als öͤstlich gehalten, nachdem er von dem See Ilmian an der westlichen Kuͤste der Bai Kenatsk abgesegelt war, wohin er auch spaͤter zu⸗ ruͤckkehrte. Vielleicht faͤllt der Tunta⸗Strom in die Bal von Kamuschatzk, die von Cook den Mamen Bristol⸗Bay erhielt.

Die Russisch⸗Amerikanische Compagnie besitzt gegenwär⸗ tig die ganze Aleutische Insel⸗Kette, die große Insel Kadlak, die Festung zum Erzengel Michael in der Sstka⸗Bai oder im Norfolk⸗Sund, welche 1799 von Herrn BVaranoff, Agen⸗ ten der Compagnie, erbaut, im Jahre 1802 von den Ein⸗ gebornen zerstört, und 1804 wieder aufgebaut ward, und das Erablissement Roß in Californien unter 382 33, errichtet im Jahre 1812. 1

Die gegenwaͤrtige jährliche Einnahme der Compagnle

] Reise nach Amerika von Chewostoff und Davidoff.

durch den Pelzhandel belaͤuft sich auf 1 ½ Millionen, und die Ausgabe auf 1 Millionen Rubel Banknoten.

Im ZJahr 1808 wurden auf der Suͤdkuͤste der Insel Umnak viele Seebiber gefangen, die roͤthliches Haar am Bauch hatten, und sich dadurch von den fruͤheren unterschie⸗ den; es duͤrfte daher in der Nähe von Umnak eine noch un⸗ bekannte Insel existiren, denn die Biber lieben die langen

Seereisen nicht. Der Werth aller dele⸗ welche die ungluͤcklichen Ge⸗ schlechter der Seebiber, Seeloͤwen, Flußbiber, Ottern, Fuͤchse, Baͤren, Zobel, Marder, Musues⸗Ratzen, Luchse u. s. w. seit Anfang des Pelzhandels im eigentlichen Sinne des Wor⸗ tes haben zu Markte tragen muͤssen, belaͤuft sich auf 46 Mil⸗ lionen Rubel. Die Hälfte der Pelzwaaren ward in Kiachta an die Chinesen vertauscht, und brachte der Regierung uͤber 10 Millionen Rubel an Zoll ein.

Konigliche Schauspliele.

Freitag, 19 Sept. Im Opernhause, auf Begehren: Der Hausirer, Singspiel in 3 Abtheil., mit Tanz; Musik von Onslow. Hierauf: Der Kapellmeister aus Venedig, Mustkalisches Quodlibet in 1 Aufzug. (Hr. Freund, vom Hoftheater zu Mannheim: Basattino, als Gastrolle.)

Köonigsstadtsches Theater. Freitag, 19. Sept. Zum Erstenmale wiederholt. Die Waise aus Rußland. Melodrawa in 2 Abtheilungen, nach Seribe von Louis Angely; Musik zur Pantomime von C.

Blum. Hierauf, zum Erstenmale: Die Entfuͤhrung. Lust⸗ spiel in 3 Akten von Juͤnger. .

9 Berliner Börse.. E Den 18. Sept. 1828. 0

Amil. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

§r.-Schuld -Sch. 4 94 3 ¾ [pomm. Pfandbr.] 4 105 ¾ 104¾ Pr. Eocl. Anl. 18⁄ 5 103 ½ (103 1 [kur-u. Neum. do. 4 105 105 Pr. Engl. Anl 22 5 103 103 [Schlesische do. 4 w— 2 Bo. Ob. incl Litz. HI 2 99 spomm. Dom. do. 5 my— . Kurm. Ob. m. 1. C. 4 Mark. do. do. 5 Neum-.Int. Sch.do.] 4 2₰% Oaupr. do. do.] 5 1061 1106 Berlin. Stadt-Ob.] 5 102 [Rüchzn. C. 54 ½ 54 düeo dimo 4 100⁄ „ö— 32 Kaünigabg. do. 4 Zins-Sch. d. Kmb. 88½ 55 Eminger do. 5 [102 diro d. Rmk. 55 Danz. do. in Th. 2Z. 32 ½ 323 Weazipr. Pfdb. A. 4 98% dito dito B. 4] 98 —- [Holl. vollw. Duc. 19 ½ Grosahz. Pos. do. 4 100 [Friedriched'or. †— 13 ¾ 12¾ Oupr. Pfandbrf. 4 98 ½ 1 [Diaconto —— Wecherelh und Gæld-Cour: Preusz. Cour. 4 (Berlin, den 18. Sept.) zcen ¹ —I 250 F 120 E1“*“ B0 Fi. 2 1. [142 ½ 142* . vhe 500 N. Rur 130 ½ —— ““ 300 Mk. [2 Me. 1 1021,2..... I . 1 1sa. 3 Me 89h 22 Te-» 300 Fr. [2 Me. 80 bin 3 Wien in 20 NI 150 Fl. [2 Mre. 103* 88 B— 1“— 150 Fl. [2 Me. 103 ½ Slx .. . 9892 99 ;8 2 Mi. 99½ EIV 1 .Uo. Frankfurt a. M. VVZ. .... 150 FI. [2 Me. 8 Pedersbat. MN.. .. . 100 Rbr. 3 Wa. 222ꝗ8— EEEEEEEe.“ 100 Rbl. [3 Wch.

Auswaͤrtige Böorsen.

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London, 12. Sept. ¹ (Cepeel 882. „. Schatabammer-Selrecine 72. 738. Pruil. 64. 64 2½. Portug. 89 1. Columb. 3 B. K

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St. Peterzbur 9. Hamburg 3 Mon. 9 ½ zã. Sälber-Rubal

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