1828 / 253 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Igemeinen Preußischen Staats⸗

Zeitung

Platzes, auch gegen ein geregeltes Heer moͤglich und thun⸗

und ihren näher entwickelten rncgisgin⸗ Gruͤn⸗ auch noch ein Fehetecle zu Huͤlfe geru⸗ „wonach die Haͤuser⸗Preise der Stadt, welche bei ge⸗ Concurrenz durch neue Bauten sehr hoch angestie⸗ gen sind, und noch weiter steigen, bei geoͤffneten Thoren und erweitertem Stadt⸗ Umsens. bedeutend sinken muͤßten! Weiterhin ward von der Pruͤfungs⸗Commission verlangt, daß die Kosten des zu 110,000 Fr. fuͤr den Unterhalt von beiläͤufig 900 Staats⸗Gebaͤuden berechneten Bauwesens, durch die bisher gutentheils mangelnde Verdingung neuer Bauten mit dafuͤr zu öffnender Concurrenz, moͤchten ver⸗ mindert werden. Hauptsaͤchlich aber ward der große Uebel⸗ stand im Zuͤrcherschen Staatshaushalt, das Verhaͤltniß des Cameralwesens, auch jetzt wieder nachdruͤcklich angegriffen. Die Staatsdomainen decken mit ihrem Extrage nicht die auf sie verwandten Kosten und von den Natural⸗Gefaͤllen wird ein großer Theil durch die Bezugs⸗Kosten aufgezehrt; nochmals ward also gewuͤnscht: „daß durch allmaͤhlige Ver⸗ wandlung der noch uͤbrigen Handlehen in Erblehen, durch ilweise Abmodiation des F—v,. so wie durch ALleichzei⸗ ge Verminderung der im esoldungs⸗System des Cantons vorherrschenden Natural⸗Bestandtheile auf Verminderung der so bedeutenden Cameral⸗Ausgaben Bedacht genommen werde.“ Es hatten 35 Redner in der Versammlung an diesen Erörterungen Theil genommen und von einem der⸗ selben ward bemerkt, daß man jetzt unversehens zu einer Budget⸗Discussion gelangt sey, die manche fruͤher zu fuͤrch⸗ ten geschienen hatten, nun aber wohl zur Ueberzeugung moͤchten gelangt seyn, daß die Anordnung eines jaͤhrlichen udgets, durch dessen Eroöͤrterung dem großen Rath ein ziemender morallscher Einfiuß auf die Verwaltung ge⸗ rt wird, kaum anders, als wohlthaͤtig und seiner Stel⸗ g sehr angemessen seyn koͤnnte. Die Wuͤnsche der Com⸗ mission wurden einstimmig „zu sorgfäͤltiger Pruͤfung, Be⸗ rathung und gefälliger Berichterstattung“ dem kleinen Rath üͤberwiesen; hingegen ward der weitere Antrag, daß der kleine Rath Rvbe solle, ob nicht zu Erleichterung der Sta eine Reduction der Festungswerke der keyn dürfte, nicht genehmigt. panien.

Madrid, 4. September. Am Sonntag den 31. An⸗ gust Morgens las man an der Pforte der Carmeliter⸗Kirche einen Anschlag folgenden ebe ts: „Es ist ein Werk in 2 Bänden unter dem Titel: „Gottlosigkeit und Verrath“ im Druck erschlenen. Der Band enthaͤlt die Geschichte der Ereignisse von dem merkwuͤrdigen 2. Mal des Jahres 1808 bis zu der schrecklichen Hungersnoth von 1812 mit zwei nach den beiden großen Gemäalden, welche sich in der Gemälde Sammlung des Museums befinden, und schreckliche Scenen jener Noth darstellen. Der zweite Band enchält alle Köͤnigl. Decrete und Ordonnanzen seit 1814 bis heute, in welchen ohne Unterschied die Patrioten, Afrancesa⸗ dos, Liherale, Freimauker, Communeros u. s. w. delohnt w nebst einer SE traurigen Lage, in wel⸗ cher sich Spanien ge findet. Dieses Werk ist im Pallast bel Herrn Grijalva, (Günstling und Privat⸗ Schatz⸗

meister des Käönigs) und bet allen Ministern zu haben.“ jeser an der Pforte der besuchtesten Kirche und an dem zffentlichsten Orte von Madrid angeheftete Anschlag, blieb meh⸗ rere Stunden „ohne daß man 8 abnahm. Man * dieser rühre von den Apostolischen her, welche

ihr gemäßigtes Verfahren di —— tadeln und einen neuen d.999 ung eines Comité's der oͤffentlichen

wollen, die aahrt zu verhindern. Der hiesige Pater Gabriel hielt, Geiste bescelt, bei Gelegenheit eines Dank⸗ die glückliche Ruͤckkehr Ihrer Majestaͤten eine „in der er offen gegen die Liberalen und Afrancesa⸗

dos sprach, und sie als die Urheber der gegenwärtigen Lage S.eng nn e., welche statt die verdiente Ceaßs 8

den guten und eifrigen Royalisten bei Aemter⸗ vorgezogen wuͤrden. wurde in diesen Tagen von einer Expedition von 2000 Mann gesprochen, unter dem Besehl des Ge⸗ neral Doriga nach der gehen soll, um den fruͤher Spanisch gewesenen Thell von St. Domin

o zu besetzen der Präsident Boyer unter gewissen 81sa1e,

treten werde. Dieses Geruͤcht ist aber ganz unwahrscheinlich, denn kein Land und am wenigsten Haitl wird Fremde auf 8 Kosten seiner Freiheit und Unabhängigkeit aufnehmen. Das Haupt der neuen Verschwoͤrung, die an den Grenzen von Valencia und Katalonien entdeckt worden ist, war ein Koͤnig⸗ licher Lieutenant Namens Borras. Die Theilnehmer sind entflohen und haben sich dann wieder in kleinen Haufen ver⸗ einigt. Wahrscheinlich haben sie, wie die Aufruͤhrer in Ka- talonien, den Zweck, die Provinzen zu verwuͤsten. Der Ge-. neral Espana, welcher neulich an die Regierung berichtete, daß die Ruhe in seiner Provinz hergestellt sey, war vor Kurzem nichts destoweniger in Gefahr, von den Aufruͤhrern gefangen zu werden, die ihn zwei Stunden weit mit ver⸗⸗; häͤngtem Zuͤgel verfolgten, und er verdankte seine Rettung nur der Kraft und Schnelligkeit seines Pferdes. In Folges des heftigen Rittes soll er Fvae- Blutsturz bekommen 32 rkei. Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 25. August * (in der Allgemeinen Zeitung) enthaäͤlt Folgendes: Seit einilgen Tagen trafen viele exllirte Janitscharen, welche den Krieg mitzu⸗ machen begehrten, hier ein, allein man entdeckte bald, daß sie eine Verschwöͤrung gegen den jetzigen Zustand der Dinge beabae. sichtigten. Der Sultan befahl sogleich die Hinrichtung meha rerer, und durch diese Strenge wurde das Komplott vereitelt. Indessen war die Besorgniß im ersten Augenblick so groß, daß der Abmarsch des Großwessirs nach Adrianopel um ei⸗ nige Tage verzoͤgert wurde. Am Losten brach derselbe jedoch endlich nach Daund Pascha, wo sich sein Lager schon seit dem 9ten befand, und vorgestern von dort nach Adriano⸗ pel auf. Der Zug der ihn begleitenden Truppen dauerte drei

Stunden.

Süuüd⸗Amerika. Die New⸗Times liefern eine Relhefolge von Briefen aus Lima, aus welchen hervorgeht, daß sich die Finanzen des Landes in einem uͤberaus traurigen Zustande befanden, und daß man das Ausgeben von Papiergeld als eine noth⸗ wendige Folge erwartete. Folgendes sind Auszüge aus die⸗ sen Briefen: Den 7. Mai: Das Columbische Bataillon, das vor einigen Monaten aus Bolivia nach Peru desertirte, und zu dessen Transport nach Columbien die Peruanische Regie⸗ rung Schiffe in Arica anschaffte, hat sich, wie man zuver⸗ sichtlich behauptet, geweigert, sich einzuschiffen. Ungluͤck⸗ licher Weise beruhen die meisten Nachrichten, die wir aus dem Innern des Landes erhalten, auf bloßen Behauptungen, besonders jetzt, da die Regierung alle durch die Hände der gehenden Briefe öoͤffnen laäßt. Den 10. Mai: Die ost aus Columbien bringt uns die Nachricht, daß sich Bo⸗ livar geweigert hat, einen Peruanischen Geschäaͤftstraͤger in Columbien zuzulassen oder freundschaftliche Verbindungen mit Peru zu erhalten, es sey denn, daß wir Bedingungen ge⸗ nehmigten, welche zu ernledrigend sind, als daß wir sie eingehen koͤnnten. Vorgestern wurde ein Courier von 2—— der den Peruanischen Minister in Bogota (Villa) zuruͤ fen soll. Die Bedingungen, welche der Preis sind, zu welchem Boli⸗ var fuͤrs erste Peru nicht angreifen will, siud: 1) daß Peru sogleich 3 Milltonen Dollars an Columbien, auf Abschlag der zur Zeit der Noth von Columbien geleisteten Huͤlfe be⸗ zahlen soll; 2) daß alle in der Expedition nach Peru umge⸗ kommenen Columbischen Truppen tractatsgemäß durch Pe⸗ ruaner ersetzt werden sollen. Hlerauf erwiedern die Peruaner, daß Bollvar bereits 7000 Peruanische Soldaten in Colum⸗ bien habe, welche er waährend seiner Herrschschaft in Peru, vorgeblich in Gemäͤßheit des Tractats dessen Existenz, da ihn die Columbier nie producirt haben, die Peruaner bestrei⸗ ten dahin sandte. 3) Daß wir den Herrn Armero (den fruͤhern Columbischen General⸗Consul in Peru, der wegen des Versuchs, die Truppen in Lima zu Gunsten der Bolivar⸗ schen Parthel zu bestechen, aus dem Lande gesandt wurde) als bevollmäͤchtigten Minister Columbiens emofangen sollen. Die Antwort auf diese Vorschläͤge ist Zurüuͤckberufung Villa’'s gewesen. Mehrere Eigenthuͤmer von Haciendas oder Paͤchtereien auf den von Columbien hierher fuͤhren⸗ den Landstraßen sollen Briefe von Bolivar und seinen Offi⸗ cieren empfangen haben, und darin aufgefordert seyn, sich

auf den Marsch von 5000 Mann vorzubereiten. seine

Depeschen einem Comité vor, und that seinen

Allarm herrschte deshalb in Lima. Der Präͤsident kund, sich zur Armee begeben zu wollen. Das neue Batal