weil er ein Freund constitutionneller Grundsaͤtze seyn soll. Er wuͤrde wahrscheinlich, wenn er von Spanien seines Dien⸗ stes entlassen werden sollte, in ein militairisches Amt bei ir⸗ gend einer der Suͤd⸗Amerikanischen Republiken treten, von denen ihm einige schon mehrfache Anerbietungen gemacht ha⸗ ben sollen. 1— . Laut Briefen aus Cadix denkt man daselbst noch nicht an eine baldige Raͤumung jenes Orts durch die Franzoͤsische Garnison, und nach einigen Berichten sind die Befehle zur Zuruͤckberufung der Truppen widerrufen worden. Das Be⸗ tragen der Franzosen in Cadix ist exemplarisch, wiewohl haͤu⸗ fige Duelle zwischen den jungen Maͤnnern aus der Stadt und den Franzoͤsischen Offtzieren, groͤßesten Theils von den, den Franzosen abgeneigten Priestern verursacht, vorfallen.
2 Niederlande.
2 Bruüssel, 18. Sept. Der Minister des Innern hat an die Professoren der Rhetorik an allen Atheneen und Col⸗ legien ein Rundschreiben erlassen, worin denselben untersagt wird, junge Leute, die in anderen Laͤndern studirt haben, ohne besondere Erlaubniß von Seiten des Ministerlums,
3 ufzunehmen 8 1.
2* Gestern Abend reiste ein Großbritanischer Cabinets⸗Cou⸗
rier, der am 3ten d. M. Odessa verlassen hat mit Depe⸗ schen nach London durch unsere Stadt. 24 I
Deutschland 1“” Muͤnchen, 16. Sept. Heute Nachmittag trafen Se. oheit der Herzog Max mit Ihrer Frau Gemahlin Koͤnigl. 182 hier ein. Der Pallast, welcher fuͤr Se. Hoheit an der Ludwigs⸗Straße erbaut wird, soll, dem Vernehmen nach, noch in diesem Jahre unter Dach keen⸗ und wird dieser nen Straße zur großen Zierde gereichen. 2
1g Oreean⸗. 3 E Sebee innere Verschoͤnerung durch Bauwerke und Anlagen, 9 wo 1. vis nnch
st n standen, schritt auch in diesem Jahre ras eee neue Verbindung der schoͤnen Elbbruͤcke, üͤber den Vorplatz an der katholischen Kirche, der jetzt mit Gas beleuchtet wird, durch die neu geöffneten Durchgaͤnge durch das Schloß mit der Schloßgasse, ist wahrer Sewinn fuͤr Sicherheit und Bequemlichkeit In dem Koͤniglichen Parke vor der Stadt, den man unter dem Namen des gro⸗ ben Gartens kennt, sind mehrere moderne Gruppen und Statuen aus Carrarischem Marmor, die seit dem siebenjaͤh⸗ rigen Kriege in bretternen Verschlägen aufbewahrt wurden, eckmäßig im Freien aufgestellt worden, auch ist im Gar⸗ n⸗Palais ein geraͤumiges Local eingerichtet, und der im vorigen Winter durch den Professor Reichenbach gestifteten botanischen Gesellschaft, Flora genannt, zu Versammlungen und Blumen⸗Ausstellungen eingeraͤumt worden. Diesem be⸗ reits aus mehr als hundert Mitgliedern bestehenden Vereine möͤchte man eine laͤngere Dauer versprechen, da hier auch Societaͤts Schriften und Berichte erscheinen sollen, als dem alterthuͤmlichen, wovon bis jetzt oͤffentlich noch nichts ver⸗ lautet, obgleich der Koͤnig ihm ein schoͤnes Local in den Zwinger⸗Gebaͤuden mit nicht unbedeutenden Kosten herstellen sieß. Um so kraͤftiger tritt der am Albrecht Duͤrer⸗Feste ge⸗ stiftete Kunst⸗Verein in's Leben, dessen Vorstand der treff⸗ liche Kunstfreund v. Quandt ist. Er hat für's Erste in der jetzigen Kunst⸗Ausstellung fuͤr 330 Rthlr. Bilder gekauft, die an die Actien⸗Theilhaber in Dresden und Leipzig verloos't und zugleich in Umrissen zur allgemeinen Vertheilung gesto⸗
werden sollen. 82 Oesterreich.
Botzen, 3. Sept. Die Feldfruͤchte im suͤdlichen Tirol stehen dermalen in einer vielversprechenden Schoͤnheit und Guͤte. Besonders aber gilt dieses vom Weine und einigen Obst⸗Gattungen, vorzuͤglich Nuͤsse, Kastanien, Feigen u. dgl. Aepfel und Birnen sind jedoch sehr wenig gerathen. Dem Mals (Tuͤrkisch Korn) hat, so wie den uͤbrigen Getreide⸗ Arten, die sehr große Sommerhitze, und an manchen Orten der Hagel geschadet. Indeß darf man darum keinen Man⸗ gel befuͤrchten.
Spanien.
Das Journal du Commeree meldet aus Barcellona vom 6. September: In der Festung Girona herrschte seit einiger Zeit die größte Sicherheit und Ruhe; eiufache Schild⸗ wachen standen an den Thoren. Vor zwei Tagen wurde jedoch dieser gluͤckliche Zustand gestort, der Gang der Posten unterbrochen, und die Thore geschlossen. Es hatte sich nämlich das Geruͤcht verbreitet, daß der Banden⸗Chef Capa⸗ Bianca sich in der Umgegend gezeigt haͤtte. Auf diese Nachricht wurde sogleich Generalmarsch geschlagen, aber
ten uͤber einige steile Felswaͤnde bis in die Mitte der
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E“ bald uͤberzeugte man sich, daß man sich zu leicht hatte in 8 Schrecken setzen lassen. Die Sache bestaͤtigte sich nicht und alle Geschaͤfte nahmen wieder ihren gewohnten Gang. — Auch unter der Spanischen Besatzung von Figueras ist die Krankheit ausgebrochen, welche die Franzoͤsischen Truppen, die fruͤher die Festung desetzt hielten, heimsuchte. Die Zahl der Kranken soll im Verhäͤltniß zu dem Bestande der Trup⸗ pen bedeutend seyn. Wahrscheinlich haben ähnliche Ursa⸗ chen, wie damals, das Uebel herbeigefuͤhrt. Von der Grenze erfaͤhrt man, daß Spanische Posten, welche dort Ordnung und Ruhe erhalten sollen, die Reisenden anhalten, und Loͤ⸗ segeld von ihnen verlangen. Es ist dabei zu bemerken, daß jene Reisende sehr bekannte Franzosen waren, hinsichtlich deren die Pflichten der Gegenseitigkeit alle Achtung 32
ten. Sobald der General⸗Capitain von diesen Excessen un 8
terrichtet worden war, ließ er sogleich eine strenge Unter⸗ . suchung einleiten. Sacn. 11““ Pot tug uXp““
Nach Londoner Nachrichten (bis zum 13. Sept.) im Journal de la Belgique, enthaͤlt der Morning-Herald fole gende Mittheilung: 1
Aus Lissabon vom 6. Septr. wird gemeldet: Die Insel Madeira hat sich am 24. August nach einem zweitägi⸗ gen Gefecht, bei welchem nur ein Mann geblieben und 6 anderer (und das auch nur aus Irrthum) verwundet wor⸗, den ist, ergeben. Ein Portugiesisches Packetboot hat diese Nachricht, welche in einem Supplement der Hofzeitung mitt. getheilt wird, uͤberbracht. Die Expedition, welche von Lissaa- bon am 9. August abgesegelt war, kam nach einer Fahrt von 9 Tagen an ihrem Bestimmungsorte an, und sendete eine Fregatte an den Gouverneur Valdez, um ihn von ihrer Ankunft und von ihrem Entschlusse, Besitz von der Insel zu nehmen, zu benachrichtigen. Der Statthalter antwortete, er werde seine Gesinnungen in zwei oder drei Tagen bekannt machen. Unterdessen naͤherte sich ein Theil des Geschwaders der Kuͤste, um zu sehen, welche Mittel zum Widerstande 1 8*b
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zu Machico, einem kleinen Hafenorre, 5 Stunden von Fun⸗ chal faͤnden. Da man kein Hinderniß bemerkte, so gab man 5* den Schiffen ein Zeichen, sich zu naͤhern, und die ““ pen stiegen ganz gemaͤchlich an einem Orte aus, wo 22 Menschen durch das Herabrollen von Felsenstuͤcken, 20,000 — Mann haͤtten abwehren koͤnnen. Die Angreifenden kletter⸗ 1 und naͤherten sich Funchal, wo man scheinbar Anstalten zur Vertheldigung machte. Valdez ließ einen einzigen Schuß thun und fluͤchtete sich darauf auf ein Englisches im Hafen liegendes Schiff. Das Volk von Madeira ergab sich unter dem Rufe: „Es lebe Miguel I., unser absoluter König.“ An dem Abende, wo diese Nachricht Lissabon erreichte, ward die Stadt illuminirt. — Der nicht⸗officielle Theil der Lissaboner Hof eitung vom 4. September enthält einen Artikel von sechs Penn als * Antwort auf die Protestation des Marquis von Rezende- und des Vicomte Itabayana, welche in den Englischen bInmMM.“ nalen vom 6. August erschienen ist. Es wird darin geaͤußert, Dom Miguel habe sich bei seiner Ankunft in Portugal „in der Nothwendigkeit“ befunden, zu erklaͤren; er sey erschienen, um im Namen seines Bruders zu herrschen; — allein er habe seine Rechte, welche dieselben waren, wie die der Na⸗ tion, und welche durch das Grundgesetz der Monarchie be⸗ gruͤndet seyen, durch keine Versprechungen aͤndern, oder die Nation ihrer Rechte berauben koͤnnen. — Dieser Artikel endet mit der Erklaͤrung, daß Dom Pedro durch seine An⸗ nahme des Brasilianischen Thrones sein Recht auf den von Portugal verloren habe, und daß folglich Dom Miguel der einzige Sohn des Koͤnigs Johann sey, welcher noch die Rechte eines Portugiesischen Prinzen habe; da er noch lebe, b so habe Portugal das Recht, ein fremdes Joch abzuschuͤtteln. Sir John Doyle und Herr Poung sind freigelassen worden, und da ihr Urtheil dahin ging, daß sie sich sogleich 8— aus Portugal entfernen sollten, so sind sie bereits an Bord des am 4. September nach Lissabon gekommenen Dampf. bootes Magnet gegangen. E Tuͤrkei. 8 Ein Schreiben 8 7 vom 2 llgemeinen Zeitung) meldet: 2 — 8ns 2ee Verstaͤrkungen fuͤr den General Geismar, die auf 18,000 Mann angegeben werden, müs⸗, sen jetzt bald bel demselben eingetroffen seyn; sein Corps wird dadurch 24 bis 23,000 Mann stark, und er sollte nun wohl im Stande seyn, den Pascha von Widdin nicht allein in Respect zu halten, sondern ihn selbst anzugreifen. Ge⸗ neral Geismar hat sich im Befreiungs⸗ Kriege in den Jah⸗
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