1828 / 258 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

* 8 befindliche General Pizarro (welcher den Ruͤckzug der Con⸗ stitutionnellen leitete) hat an die Fluͤchtlinge eine Art von Manifest, in Portugsesischer Sprache gedruckt, ergehen lassen, worin er sie wegen ihres Betragens lobt, ihnen ankuͤndigt, wie sehr sie der Marquis von Palmella wegen ihrer treuen Vertheidigung der Rechte Dom Pedro's hochachte, und sie ermahnt, die Gesetze Englands wie bisher zu respectiren.

Am Donnerstage ward eine General⸗Versammlung der Bank⸗Actionairs gehalten, um sich wegen einer Dividende auf den Haupt⸗Stamm der Gesellschaft zu erklaͤren. Der Gouverneur benachrichtigte die Eigenthuͤmer, daß die Diree⸗ tion, nach Besichtigung der Bankrechnungen zu dem Ent⸗ schlusse gekommen seyen, jene Dividende auf 4 pCt. anzu⸗ setzen. Das Wichtigste in den hierauf folgenden Verhand⸗ lungen war die Discussion uͤber die kuͤnftige Erneuerung des Freibriefs, welche den Aeußerungen des Gouverneurs zufolge, bewilligt werden wird. Der Courier sagt uͤber den letzten Punkt: „obgleich uns diese Nachricht erfreut, so setzt sie uns doch keinesweges in Erstounen, da jeder Geschaͤftsmann wissen muß, daß die Einrichtung der Bank und ihre Leitung nicht sowohl den Theilnehmern selbst vortheilhaft, als viel⸗ mehr dem Publicum nuͤtzlich sind.“ Am Schlusse der Ver⸗ handlungen aͤußerte sich der Gouverneur folgendermaaßen: „Wir nähern uns schnell einer Periode, wo man sich gend⸗ thigt sehen wird, den Zustand des Geldumlaufs, in der Ab⸗ sicht einer Veränderung desselben, in Erwaͤgung zu ziehen; und in einem solchem Augenblicke ist es vorzuͤglich wichtig, daß wir im Stande seyen den dand Benken zur Zuruͤcknahme ihrer Neten von einem Pfd. huͤlfreiche Hand zu leisten. Ohne dies würde jede Veränderung hoͤchst schaäͤdlich wirken.“

Die (neulich angekuͤndigte) Protestanten⸗Versammlung der Grafschaft Kent hatte vor einigen Tagen zu Maldstone statt. Viele Edelleute und andere Bewohner der Grafschaft waren zugegen. Auf den Antrag des Grafen von Winchel⸗ sea ward einstimmig beschlossen, einen „Kentischen constitu⸗ tionellen Braunschweig⸗Club“ zu errichten. Der Courier bemerkt hieruͤber Folgendes: „daß dergleichen Maaßregeln endlich von den Englischen Protestanten ergriffen werden mußten, waren wir uͤüberzeugt und sie sind bis jetzt nur in der Hoffnung verschoben worden, die Katholiken wuͤrden endlich aufhoͤren, eine Reaction hervorzurufen, welche ihre Sache hoffnungsloser macht als sie je war. Waͤren die Ka⸗ tholiken in bessere Haͤnde gefallen als in die einiger eitlen und selbstsuͤchtigen Demagogen, so wuͤrden die Protestanten unthaͤtig und ruhig geblieben seyn; und es haͤtte, wie unser Premier⸗Minister geäͤußert hat, Etwas gethan werden koͤn⸗ nen, sobald dies ohne Gefahr haͤtte geschehen moͤgen. Aber die katholischen Elubs und Associationen waren fuͤr die Ruhe der Protestanten viel zu geschaͤftig. Die groͤblichsten Aeußerungen, die tollkuͤhnsten Maaßregeln, die schimpflich⸗ sten Absichten haben die Aufwiegler zum Vorschein gebracht, zwar zu Gunsten hs eignen Zwecke, aber zum Abscheu der Protestanten und sogar der Rechtlicheren ihres eignen Glau⸗ bens. Die Protestanten von England vereinigen sich, wie in Kent, um einer Parthei zu widerstreben, welche zur Verhuͤtung kuͤnftiger Gefahren auf einmal unterdruͤckt wer⸗ den muß.“

In der genannten Versammlung aͤußerte sich der Graf von Winchelsea in folgender Art: „Was sieht man in Ir⸗ land, wenn man es betrachtet? Die Kuͤhnheit einer gesetz⸗ widrigen Association, welche die Gesetze mit Fuͤßen tritt, während die Protestanten entweder zu schwach oder zu furcht⸗ sam gewesen sind, ihren Fortschritten Widerstand zu leisten. Jener Verein hat durch ungesetzmaͤßige Drohungen die Un⸗ partheilichkeit der Gesetzes⸗Verwaltung vernichtet, und zielt jetzt darauf hin, die Verfassung unserer Koͤntgreiche umzu⸗ stuͤrzen. Endlich ist die Zeit gekommen, wo Jeder, wie hoch oder wie niedrig er auch stehen moͤge, welcher einen Werth auf die protestantische Constitütion setzt, kuͤhn zu deren Ver⸗ theibigung hervortreten muß, um den um sich greifenden Geist des Papismus zu zertruͤmmern, und seinen Nachkom⸗ men das Gut unverkleinert zu hinterlassen, welches wir von unsern Vorfahren geerbt haben.”’“ Sir John Brydges sagte; „Wir sind nicht versammelt, um zu erortern, welches der richtige Glaube sey, der protestantische oder der katholi⸗ sche, sondern um unsere Meinung daruͤber auszusprechen, ob das bestehende protestantische Uebergewicht in Kirche und Staat nicht das Uebergewicht der Parthei, sondern des Grundsatzes nicht der Menschen, sondern der Maaßre⸗ geln noch laͤnger fortdauern soll. Die Papisten haben uns den Handschuh hingeworfen, und, wenn wir nicht schei⸗ nen wollen, als geben wir ihnen nach, so muͤssen wir den⸗

selben aufnehmen. Wir haben keine Wahl. Ich danke Gott,

ir unsere Kraft mit der

daß sie es gethan haben. Je eher w

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ihrigen messen, desto besser. An dem Resultat kann mar nicht zweifeln.“ Lord Teynham meinte, er koͤnne sich nur daruͤber betruͤben, daß man die Katholiken zu einer Zeit zu erbittern suche, wo es von dem lebhaftesten Interesse waͤre, die beiden großen religioͤsen Partheien so viel wie moͤglich zu vereinigen. Irland habe England in dessen letzten und ruhmvollen Kaͤmpfen immer glorreich unterstuͤtzt. Seine Soldaten haͤtten unsere Schlachten ausgefochten; seine Edlen haͤtten uns mit ihrem Reichthum beigestanden; wir verdank⸗ ten jenem Lande sogar den ausgezeichneten Mann, welcher jetzt die Regierung des Koͤnigreichs leite und jetzt sollten wir die Hand zum Kriege aufheben? Lord Bexley erwiderte hierauf, es sey keinesweges die Absicht der Versammlung in Irland einen Buͤrgerkrieg anzufachen, sondern man wolle nur den Bewohnern von Kent Gelegenheit verschaffen, ihre Anhaͤnglichkeit an die protestantische Verfassung und ihren Entschluß zur Aufrechthalrung der Grundsaͤtze derselben aus⸗ zusprechen. Sir E. Knakhbull bemerkte, er wisse nicht, ob die Regierung die Absicht habe, die Constitution aufzu⸗ geben; sollte dies aber der Fall seyn, so wuͤrden er und die Maͤnner von Kent sich einem solchen Vorhaben widersetzen. Die Gesellschaft „der Freunde der buͤrgerlichen und reli⸗ gioͤsen Freiheit in der ganzen Welt“ hatte am Montage eine Versammlung, bei welcher uͤber die sonderbare Frage debattirt wurde: welches der Charakter der Gesellschaft sey ? Zur Bestimmung uͤber diesen Punkt wird eine neue Ver⸗ sammlung berufen werden. So weit das Verfahren der Landbanken dem Publikum bekannt ist, sagt die Times, verhalten sie sich in Betreff der nahen Erscheinung der Parlamentsacte, welche die kleinen Noten aus der Circulation zu bringen beabsichtigt, vollkom⸗ men ruhig; wir haben indessen Grund zu glauben, daß viele von ihnen nicht ohne Hoffnung sind, dem Schlage auszu⸗ weichen, und ihr ganzes Streben darauf richten, um ein, ih⸗ ren Absichten guͤnstiges Resultat hervorzubringen. Zu den in Umlauf gebrachten Vermuthungen uͤber diesen Gegen⸗ stand, gehoͤrt die, daß alle Landbanken mit allgemeiner Ueber⸗ einstimmung, alle an Parlamentsglieder gemachte Dar⸗ lehen aufkuͤndigen wollen, und auf diese Art durch Gruͤnde des Eigennutzes die Mehrheit des Hauses der Gemeinen, fuͤr die Ruͤcknuahme der Bill wegen der kleinen Noten zu stimmen hoffen. Wahrscheinlich werden mehrere Landbanken, die sich im vorigen Jahre im Besitz von Bank⸗Stocks ge⸗ setzt hatten, waͤhrend der Epoche, Angriffes der Bank von London gegen die kleinen Banken

wo sich die Natur des

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entwickelte, sich des ihnen dadurch gewordenen Rechts bedie⸗ 1.*

nen und thaͤtigen Antheil an den Verhandlungen der auf

den naͤchsten Donnerstag angesetzten General⸗Versammlung 2 Indessen scheint es, daß die vereinten Landbanken

nehmen. 2. nur schwach zusammen halten, und schwerlich eine gemein⸗ schaftliche entscheidende Maaßregel zum Schutz ihres Ge⸗ sammt⸗Interesses ergreifen werden.

Diejeuigen, sagt der Courier, welche uns zu uͤberreden wuͤnschten, daß uns Hungersnoth auf den Fersen folge, sind sich darin consequent geblieben, daß sie auch fuͤr den Ruin des Handels Prognostica gestellt haben. Sie sagen uns un⸗ aufhoͤrlich, daß unser Schifffahrts⸗Interesse vernichtet sey,

daß unsere Fahrzeuge in den Haͤfen verfaulten, und daß je⸗

der Zweig der National⸗Industrie in dem matten Todes⸗ Kampfe einer politischen Abzehrung dahinsterbe. Sie rufen

aus, ohne eine Aenderung unseres Systems sey fuͤr das

Land Nichts zu hoffen, und sie versichern, es werde eine folche Aenderung eintreten, die Regierung werde ihre feste Politik verlassen und ihnen die Wohlfahrt des Staats an⸗ vertrauen. Wir wollen sie nicht mit Grunden, sondern

nur mit Thatsachen bekaͤmpfen. Unser Schifffahrts⸗Inter⸗

esse ist, wie wir fruͤher durch offizielle Angaben bewiesen ha-⸗

ben, waͤhrend der letzten Jahrein einen ausgezeichnet bluͤhenden Zustand gekommen. hat reg

genaue Untersuchung besonderer Interessen eingehen, so sind

wir im Stande, eine solche Menge von Zeugnissen fuͤr un-

sere Behauptungen aufzuweisen, daß dadurch auf hinreichende Weise dargethan wird, wie sehr das Gekraͤchz unserer poli⸗

Fast jeder Zweig der inneren Industrie elmaͤßige Fortschritte gemacht. Wenn wir auf eine

tischen Raben nicht nur unmusikalisch, sondern auch sinnlos

sey, und wie unter der Leitung einer Regierung, trotz aller draußen wuͤthenden Stuͤrme und trotz ken in Frieden und Sicherheit zu erhalten weiß, seinen Handels⸗Scepter kraͤftig in der Hand beh es in sich selbst Macht und Staͤrke sammelt, waͤhrend es der ganzen Welt seine Reichthuͤmer zugaͤnglich macht.

Am Montage passirten bei dem hiesigen Zollhause 94 Schiffe. Der Courier ruft bei dieser M b guter Beweis fuͤr den Ruin unseres Handels

welche sich aller Wol⸗ unser Land aͤlt, indem

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