1828 / 261 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1166“““ beste Erndte versprechen, und daß sich bald eine zahlreiche

Bevoͤlkerung von dem Erzeugnisse dieser reichen Erndten naͤhren werde. Genehmigen Sie u. s. w. Eynard. Suͤd⸗Amerika. 1

Das Journal des Döbats enthält Folgendes:

Die nnerwartete Aufloöͤsung der Versammlung von Ocana bennruhigt aufs Neue den leidenschaftlosen und vorurtheils⸗ freien Beobachter der großen Scene, die sich ihm in den Provinzen der neuen Welt darbietet. Immer erblickt er eine 8 außerordentliche Gewalt in den Haͤnden Bolivars! und im⸗ mer mit Zustimmung der Volksmassen, die sie ihm sogar an⸗ b bieten, und in der Person des Befreiers, gleichsam ein le⸗ vp„endes materielles Bild ihrer Befreiung noch zu beduͤrfen scheinen, um ihn mit einer Macht zu umgeben, die eine we⸗ nig fortgeschrittene Civilisation ihm nicht erlaubt, auf Theo⸗ rien und Institutionen anzuwenden. Mitten in diesen Be⸗ gebenheiten, die geheimen Gesinnungen des neuen Dictators errathen zu wollen, das uͤbersteigt unsere Kraͤfte. Wir koͤn⸗ nen nur erzaͤhlen; doch muͤssen wir das Bekenntniß voraus⸗ schicken, daß man in unserer Schilderung eine natuͤrliche und gerechte Hinneigung, uns eines strengen Urtheils uͤber ein edles Leben zu enthalten, und besonders die Besorgniß be⸗ merken wird, durch leicht und unuͤberlegt ausgesprochenen Verdacht eine Laufbahn anzutasten, die so lange Zeit hindurch ein Gegenstand der Hochachtung und der Bewunderung un⸗ sers Jahrhunderts war.

Betrachten wir Suͤd⸗Amerika auf dem Punkte, wo es sich vor Kurzem befand; huͤten wir uns insbesondere, das alte Spanien dort zu suchen. Das ist das Einzige, was man dort nicht mehr findet. Alle dasigen politischen Com⸗ binationen sind unabhaͤngig von dem Andenken an Spaniens Herrschaft. Es hat dermalen durchaus keinen Einfluß auf die Begebenheiten. Spanien ist beinahe die letzte Macht, an die die Staaten der neuen Welt, in Hinsicht kuͤnftiger Verhaͤltnisse, denken werden. Mexiko, Columbien, Buenos⸗ Ayres und Peru werden schon Agenten an allen Europaͤi⸗ schen Haͤfen haben, waͤhrend man in Madrid noch immer Vicekoͤnige waͤhlen wird. Es ist wahrlich eine ganz eigene Verblendung mit so unerschuͤtterlicher Halsstarrigkeit an kla⸗ ren Thatsachen zweifeln zu wollen!

Wir wollen einen Augenblick die Hauptstadt zu vergessen suchen, um die besondere Stellung der ungeheuren Provin⸗ zen zu beurtheilen. Zu wuͤnschen waͤre es gewesen, daß sie nichts weiteres zu thun gehabt haͤtten, als das auf ihnen lastende Joch abzuschuͤtteln! dann waͤre Alles schon been⸗ digt. Sie haben aber andere Schwierigkeiten zu uͤberwin⸗ den Eifersucht und alle Folgen in Bewegung gesetzter Leidenschaften. Ein Triumph ist des andern werth. Das alte Gebäude ist zusammengestuͤrzt; ein neues muß aufgefuͤhrt werden. An die Stelle von Seclaverei, Unwissenheit, Anar⸗ chie und Bestechung, erheischt man Gesetze, Aufklaͤrung, Ordnung und öffentliche Tugenden. Große Forfscheser⸗ sind freilich schon gethan, noch aber ist das Ziel nicht erreicht; man hat sich ihm nur genaäͤhert. b

Wir haben unsere Leser bereits auf die Hindernisse auf⸗ merksam gemacht, welche sich in einigen Theilen von Suͤd⸗ Amerika der politischen Wiedergeburt seiner Einwohner ent⸗ gegenstellten; wir haben die Ursachen angedentet, die seiner Entwickelung hinderlich waren, und zu gleicher Zeit die wirklichen Fortschritte mehrerer dieser Provinzen in ihrer gesellschaftlichen Organisation anerkannt. Mexico und Gua⸗ timala sind es, die wir namentlich vor Augen hatten; dort

meinen, den Sitten und Beduͤrfnissen der Bewohner ange⸗ messene Einrichtungen gefunden. Wenn wir auch dort. hin und wieder auf Mangel an gänzlicher Uebereinstimmung aufmerksam machten, so konnten wir doch keine Spuren von Reibungen solcher Art finden, die in Buͤrgerkriege haͤtten ausarten koͤnnen; und dennoch ist die zweite dieser Provinzen doch nur ein vor Kurzem erst abgesonderter Theil der ersten. (Schluß folgt.)

9 Inland. Berlin. Nach einem unter der Rubrik „Deutschland“ eipzig, 22. Aug. in der Beilage zu Nr. 242 der allgemei⸗

haben wir solid begruͤndete Verwaltungen, und im Allge⸗

111nu“.“] 1 ö W11 sogenannter Alt⸗Schlesischer Obligationen bei der Deutschen

Bundes⸗Versammlung eingereichte Reklamation, um eine feste Bestimmung zu erlangen, ob Oesterreich oder Preußen, oder Beide sich ihnen als Schuldner gegenuͤberstellen, die Koͤnigl. Preußische Regierung sich vor Kurzem bei jener Behoͤrde zu Bezahlung der gedachten Schulden, mit Vorbehalt einer Liquidation auf Forderungen an die vormalige Republik land, fuͤr verpflichtet erklaͤrt haben, und hierauf der Boͤrsen⸗ reis der Alt⸗Schlesischen Obligationen bedeutend gestiegen eyn. Die Waͤhrheit ist, daß die Reclamanten, mit ihrem auf den 30sten Artikel der Wiener Schluß⸗Acte gegruͤndeten Gesuche bundestaͤglicher Einschreitung mittelst einhelligen Be⸗ schlusses abgewiesen worden sind; wobei die Bundes⸗ Versammlung auf eine, im Vortrage der Reclamations⸗Com⸗ mission Resolution des Koͤnigl. Preußischen Mi⸗ nisteriums Bezug genommen hat, durch welche dem Koͤnigl. Baierischen Hof⸗Advocaten von Leistner zu Muͤnchen unterm 21. Mal 1826 auf ein wegen Realistrung Alt⸗Schlesischer Obligationen angebrachtes Gesuch eroͤffnet wurde: „mit diesen Obligationen koͤnne es nicht eher zu einer Li⸗ quidation kommen, als bis die Niederlande sich geneigt zeigten, auf eine Abrechnung uͤber die Gegenforderungen einzugehen, mit deren Vorbehalte jene Schuld in den be⸗ treffenden Friedensschluͤssen auf Preußen uͤbertragen wor⸗ den sey;“ . oder wie es in einem andern bei jenen Bundestags⸗Ver⸗ handlungen ebenfalls erwaͤhnten Schreiben einer Preußischen Behoͤrde heißt: 8 „Preußen bestreite die Erfuͤllung der von ihm durch jen Friedensschluͤsse uͤbernommenen Verbindlichkeit, so lange man Niederländischer Seits auf seine Gegenforderung nicht eingehe.“ Wenn dieser Vorgang am Bundestage ein Steige des fruͤher schon uͤber 24 „Ct. hinaus kuͤnstlich emporgetrie⸗ benen Boͤrsen⸗Preises der Alt⸗Schlesischen Obligationen wirk⸗ lich zur Folge gehabt haben sollte, wie in dem erwähnten Artikel der Allgemeinen Zeitung behauptet wurde; so erscheint die gegenwäͤrtige Berichtigung des dabei zum Grunde liegen⸗ den Irrthumes um so dringender, je leichter es durch dessen Verbreitung gewinnsuͤchtigen Speculanten gemacht wird, das getaͤuschte Publikum zu gefaͤhrlichen Geschaͤften mit jen

Papieren zu verleiten.

Müͤnster, 20. Sept. Den von so vielen Seiten Sr. Exc. dem Hrn. General⸗Lieutenant v. Horn zu dessen J belfeste uͤbersandten Chenzesgenne die Allerhöͤchste Gna⸗ Ihrer Maj. der regierenden Katserin von Rußland, noch ein hinzugefuͤgt. Es besteht in einer vortrefflich gearbeiteten Penduͤl von einem Gehaͤuse aus dem, nur im Russischen Reiche heimischen, kostharen Malachit umgeben. Die Bronceverzieru 88 krlegerische Attribute, ein Adler, welcher einen Drachen b

egt, und den Tag des Jubelfestes darstellend, bezeichnen die V anlassung des Geschenkes. Das Kunstwerk, ein Produkt d Russischen Bodens und Fleißer, ist von einem aus Odesse datirten hochst gnädigen Schreiben Ihrer Majestät begleit

8 TZ Nontag, 29. Sept. Im auspielhause: Jed

vor seiner Thuͤre. Hierauf: Die beiden Brittch. Der Schiffscapitain.

Koͤnigsstaͤdtsches Theater.

Montag, 29. Sept. Lenore.

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Auswärtige Börsen. 8

82 Amsterdam, 23. n.

Oesterr. 53 Metalliq. 92. Bank-Actien 1322. Russ Anleihe 87 ⅝. Russ. Anl. Hamb. Certisic. 845. b Hamburg, 26. Sept. 88

Oesterr. 5pCt. Metalliq. 95 ⅛. EE

St. Petersburg, 19. Sept. 4 Hamburg 3 Mon. 9 7½. Silber-Rubel 370 ½. 590¹ E.

Uonen 88 ½.

Wien, 23. Sept. b11““

nen Zeitung enthaltenen Artikel soll auf eine, von Inhabern

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