Tvruppen der vorgenannten beiden Pascha's bereits in Achal⸗ zik angekommen seyen. Unterdessen befand sich der General⸗ Major Popow, der beauftragt war, aus Kartalien durch die Schlucht von Borsham mit dem Grenadier⸗Regimente Cher⸗ sbon und dem Kosaken⸗Regimente Grekow nebst 4 Kanonen, geegen Achalzik zu ziehen, und dem außer den Schwierigkei⸗ ten des Wegs noch die, nur einen Kanonenschuß weit von
der Straße abliegende Festung Azkweri (Arzkhour) entgegen⸗ stand, noch zwei kleine Tagemaͤrsche vom aktiven Corps. DeVmungeachtet entschloß sich der Corpskommandeur ohne Weiteres den Fluß zu passiren und nach Rekognoscirung der Veste Achalzik, unweit derselben sein Corps zu lagern. Er reihte die Truppen in Schlachtordnung, ließ die Wagenburg an der Kura zuruͤck und ruͤckte um zehn Uhr Morgens aus. Zahreiche Feinde zeigten sich sowohl auf den Anhoͤhen vor der Stadt als auch links vom Wege jenseits des Fluͤß⸗ chens Achalzik. Seine Streifgaͤnger aus Deli⸗Bascha trafen in Kurzem mit den Kosacken⸗Vorposten zusammen, und such⸗ een mit ihnen Handgemein zu werden, doch war unserersseits befohlen, alles Gefechte nach Moͤglichkeit zu vermeiden. Nach einem Vorrücken von drei Wersten jenseits der Kura, nahm der Corpskommandeur eine Position ein, um den Trup⸗ pen, bei der sengenden Hitze, eine Erholung zu gewaͤhren. Die Tuͤrken die es fuͤr Furcht hielten, verstaͤrkten ihr Vorder⸗ rreffen, und schossen in kurzem Abstande auf unsere Linie, oohne daß jedoch unserseits eine Erwiederung erfolgt waͤre. Nach zweistuͤndiger Rast bewegte sich das ganze Corps mit Trommelschlag vorwaͤrts; die Batterie⸗Artillerie besetzte im Erab die vordersten Hoͤhen und that einige wirksame Schuͤsse aauf die Feindeshaufen, welche diese in Verwirrung brachten, und sie noͤthigten, sowohl in die Veste als auch laͤngs bei⸗ den Ufern des Flusses zu entfliehen. Die Kavallerie und die Kosaken⸗Artillerie verfolgten sie ein gutes Stuͤck Weges. Nun besetzte der Corps⸗Commandeug die Anhoͤhen auf Kanonen⸗Schußweite und befahl, nach Recognoscirung der DHOsitseite von Achalzik, der Wagenburg, unter Bedeckung des Aasten Jaͤger⸗Regimentes, das neubestimmte Lager zu bezie⸗ hen. Bis um 5 Uhr Abends standen die feindlichen Hau⸗ ffeen zu beiden Seiten von Achalzik auf den entlegenen An⸗ doͤhen; nun aber drangen sie von der Rechten und Linken ggegen die Russischen Truppen vor und zeigten die Absicht, 88 die Flanken zu umrennen und den Zug der Wagenburg an⸗ zugreifen. Den ersten Schlag fuͤhrten sie wider die Vatte⸗ rie auf dem rechten Flügel, bei der sich der General⸗Major Mlurawjew mit 2 Bataillonen des Karabinier⸗Regimentes Erivan befand. Die Tuͤrken sprengten fast bis auf die Bat⸗ eceerie selbst und konnten nur durch wiederholte Kartaͤtschen⸗ 8 Schüsse und ein Flintenfeuer, daß ihnen großen Verlust zu⸗ füͤgte, in ihrem Grimme gezüͤgelt werden. Als sie nun von der Batterie abstehen mußten, versuchten sie durch den Hohl⸗ woeg uns in die Flanke zu fallen; hier aber hielt sie der HOberst Simonitsch mit einem Bataillone des Grenadier⸗Re⸗ gimentes Grusien zuruͤck, und die Tartarische Reiterei mit dem Kosacken⸗Regimente Leonow und einem Theile des Ko⸗ sacken⸗Regimentes Sergejew, trieben sie in die Flucht und erbeuteten eine Fahne nebst 20 Gefangenen. Ihre Angriffs⸗ kraͤfte an diesem Punkte beliefen sich auf 4000 Mann. Den Plan des Corps⸗Commandeurs fuͤhrte auf jenem Fluͤgel der General⸗Major, Baron, Osten⸗Sacken, aus. Auf dem lin⸗ ken Fluͤgel jenseits des Fluͤßchens Achalzik, wo der rissige Boden und die Bergkluͤfte den Tuͤrken Hinterhalt und die Mäzͤglichkeit gewaͤhrten, sich bis zum Lager zu schleichen, sscchickte der Corps. Commandeur ein Bataillon des 41sten Jä⸗ ger⸗Regimentes bis auf 700 Faden naͤher an die Festung und hleß in einer Schlucht eine Redoute zur Deckung des Lagers gaäaanlegen. Der Feind, an Zahl 5000 Mann, bemerkte hdieses nicht sobald, als er auf verschiedenen Schleich⸗ woeegen sich nach jenem Posten warf, weshalb auch ein Bataillon des Karabinier⸗„Regimentes von Erivan lanen⸗Eskadronen, zur Verstaͤrkung des Oberst⸗Lieutenants Miklaschewski beordert wurde. Kaum begann der Oberst KRNiafewski, nach Zuruͤcklegung des Hohlweges, die Eskadronen und zwei Kanonen der Artillerie vom Don aufzustellen, als unzaͤhlige Tuͤrkenhaufen von drei Seiten auf ihn losruͤckten. Eijne Eskadron Dragoner, kommandirt von dem Major Ka⸗ sasst, die er links abgefertigt hatte, sah er in den Türken⸗ heaufen einhauen, allein da dieser zehnfach staͤrker war, ge⸗ zwungen, etwas zuruͤckzuweichen, und schickte daher unver⸗ zäuͤglich ein zweites Eskadron mit dem Oberst⸗Lieutenant Fuͤr⸗ 8. sten Androntkow dem Feinde in die Flanke, der hierdurch hääaauf diesem Punkte pöllig in Verwirrung gebracht und in die SGSebirge gejagt wurde. Von der andern Selte machte ein
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Am 25. gingen zuverlässige Nachrichten ein, daß die Haufe Tuͤrken einen Anfall auf die Division des zusammen⸗
gezogenen Uhlanen⸗Regimentes. Der Oberst Anrep der ihlen mit der Eskadron des Rittmeisters Lau, vom Uhlanen⸗Regi⸗ mente Borissoglaͤb, in guter Ordnung und mit kaltem Blute entgegenging, warf diesen Haufen und brachte ihm einen großen Verlust bei. So gereichte auch auf diesem Flügel der Versuch des Feindes ihm selbst zum Nachtheile. Das Schlachtfeld war mit Todten besaͤt. Dieses Cavallerie⸗Ge⸗ fecht ist, als eine der ausgezeichnetsten Waffenthaten, beson⸗ derer Beachtung werth und giebt den Maaßstab fuͤr die glaͤnzende Tapferkeit der Dragoner von Nishegorod und des zusammengezogenen Uhlanen⸗Regiments, so wie der kluger Anordnungen des Obersten Rajewski. Beim Anbruch der Nacht war der Feind auf allen Punkten geschlagen. Der Verlust der Unsern besteht in 13 Getödteten und 33 Verwundeten, der des Feindes kann auf 200 Mann geschaͤtzt werden. Zur Sicher⸗ stellung des Lagers gegen unerwarteten Ueberfall, gebot der Korps⸗Kommandeur, in derselben Nacht auf den Anhoͤhen zwei Redouten fuͤr die Artillerie und mit Logementen fuͤr die Infanterie, zu errichten, am folgenden Tage aber noch zwei dergleichen Redouten vor dem rechten Fluͤgel des Korps⸗ um es moͤglich zu machen, mit der Mehrzahl der Trup 8 rund um die Festung zu manoeuvriren und zu gleicher Beit die Belagerung zu fuͤhren. In der Nacht vom 7. auf den 8. (19. auf den 20.) Aug., wurde, 400 Faden von der Fe⸗ stung, die erste Batterie, fuͤr 8 Batterie⸗Kanonen und einer Moͤrser errichtet, in der Absicht, die Fortsetzung der saͤmmt⸗ lichen Arbeiten zu schuͤtzen. Gestern stieß der General⸗Me⸗ jor Popow, mit dem ihm anvertrauten Detaschement, dem Korps, und hatte, als er an der Festung Azkwerie vor⸗ beipassirte, einen Ausfall des Feindes, der ihm den Weg versperren wollte, zuruͤckgeschlagen, bei welcher Gelegenheit 12 seiner Soldaten Wunden empfingen. Rußland. 4 St. Petersburg, 24. Sept. Se. Maj. der Kai haben mittelst eines Ukas an das Ordens⸗Capitel vom 3 August zur Belohnung des Eifers und der glänzenden Tapfe keit, welche mehrere Ihrer Adjutanten in den verschiedenen Gefechten gegen die Tuͤrken gezeigt haben, denselben folgend Orden zu verleihen geruher: Ven Obersten Stroganow St. Wladimir⸗Orden 3ter Klasse, dem Capitain Grafen Wittgenstein die 4te Klasse desselben Ordens mit der Rosette den Obersten Zaluski und Frederiks den St. Annen⸗Ort 2ter Klasse, dem Obersten Graf Balmain und Fürst Lob now⸗Rostowsky die diamantenen Insignien desselben Orde den Capitains Grafen Iwelitsch und Tolstoy III. gold Ehrendegen mit der Inschrift: „fuͤr Tapferkeit“” und Husaren⸗Obersten Fuͤrsten Dolgoruky einen goldenen Ehre sabel mit derselben Inschrift. Dem Unter⸗Lieutenant von Stein im Großherzoglie Weimarischen Diensten, welcher sich als Freiwilliger in Gefechten gegen die Tuͤrken auszeichnete, hat der Kaiser ein goldenen Ehrensaͤbel mit der Inschrift: „für Tapferkeit“ a Auszeichnung ercheilt. 2 Dem Unter⸗Lieutenaut in Koͤniglich Franzoͤsischen Dien sten, Grafen von Crussol, der sich bei der Avant⸗Garde d Armee in der Schlacht von Kosludi hervorgethan hat, durch Kaiserl. Ukas vom 23. August die Decoration des St Annen⸗Ordens ater Klasse verliehen worden. Nach der Handels⸗Zeitung sind in den Gold⸗ und S ber⸗Minen des Ural in der ersten Halfte dieses Jahres den der Krone gehoͤrigen Minen 45 Pud 16 Liv. 80 Gold und 1 Pud 13 Liv. 64 Sol. 27 Parties Platina, den Privatleuten angehoͤrenden Minen 111 Pud 10 Liv. 6 Sol. Gold und 34 Pud 4 Liv. 90 Sol. 72 Parties Platin also im Ganzen 156 Pud 10 Liv. 51 Sol. Gold und 38 Pud 28 Liv. 59 Sol. 3 Parties Platina gewonnen worden Odessa, 17. Sept. Die Fregatte Flora ist in Nacht vom 14ten bis 15ten d. M. in unsern Hafen gelaufen. Sie hat die Ueberfahrt von Varna hieher in vie zig Stunden gemacht. Der General⸗Adjutant, Fürst M zikoff, befand sich am Vord des Fahrzeuges, und mit lebh ter Freude koͤnnen wir verkuͤndigen, daß der Zustand sei Gesundheit nach dem unglücklichen Ereigniß, das die nuͦ lichen Dienste des Fuͤrsten der Armee auf einige Zeit ent hen wird, so guͤnstig als moͤglich ist. Die Flora ist vorgeste wieder nach Nirolasew unter Segel gegangen, wo der Für Menzikoff bis zu seiner vöͤlligen Genesüng blelben will. In voriger Woche sind hier folgende, theils Russis theils fremde Waaren verkauft worden: 1000 Pud Pfeffer⸗ à 16 Rubel; 129 Pud raffinirter Zucker, à 38. Rudel; 50 Fesegbern, à 31 Rubel; 250 bis 300 Pud Campeschenh 4 3¼ Kubel; 130 Pud Zinn, à 39 Rubel; 100 2 in Barren, à 9 Rubelt.
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