1828 / 267 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ten Hrn. v. Kuͤster ab. Se. K. Hoheit nahmen in Beglei⸗ eung Sr. Maj. des Koͤnigs mehrere der neuen Bauten und die Glyptothek in Augenschein, und setzten, nach eingenom⸗ menem Mittags⸗Mahl in der K. Residenz, Nachmittags 3 8 Uhr die Reise nach Tegernsee fort. Se. Maj. der Koͤnig sind heute wieder nach Verchtesgaden abgereist. 2 2 Se. Maj. der Koͤnig haben in Anerkennung der vielen Verdienste, welche der Reichsrath Graf von Schoͤnborn⸗ I Wiesenthaid zu Gaybach um das Gemeinwesen durch ver⸗ scchiedene wohlthaͤtige und patriotische s sich er⸗ woorben, und durch eine unterm 22. Aug. l. J. erklärte Schenkung von 2000 Fl. an die Kreis⸗Huͤlfskasse in Wuͤrz⸗ burg vermehrt hat, unterm 12. Sept. zu befehlen geruhet, sdaß demselben das Allerhoͤchste Wohlgefallen zu erkennen ge⸗ geben und dieses öͤffentlich bekannt gemacht werde. S Oesterreich. z Nach einem Schreiben von der Siebenbuͤrgischen Graͤnze . vom 17. Sept. (in der Allgemeinen Zeitung) haben sich die Geruͤchte in Betreff der Pest in der Wallachei sehr vermin⸗ dert, und in Folge der hieruüͤber eingelaufenen guͤnstigen Nachrichten, sind auch an der oͤstreichischen Graͤnze die Vor⸗ siicchssanstalten gemildert worden. Die Zugheuschrecken 8 hausen noch immer in ungeheuren Schwaͤrmen in Sieben⸗

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ööuͤrgen, und thun großen Schaden; selbst der beinahe ge⸗ rreifte Mais ward von ihnen angegriffen. Man kann ich vpon ihrer Menge einen Begriff machen wenn man hoͤrt,

deaß von einem Zuge der durch 3 Tage auf dem Gebiete des Heermannstadter Stuhls hauste, waͤhrend dieser Zeit an 3000 Presburger Metzen vertilgt wurden, ohne daß der

Schwarm bei seinem Abzuge durch diesen Verlust an Menge acbgenommen zu haben schien.

58 Spanien.

Madrid, 20. Sept. Der Königliche Hof hat sich

am 16. Sept. fruͤh um 6 Uhr nach dem Escurial begeben.

Nach den neuesten Nachrichten von daher genießen Ihre Miajestaͤten und K. K. H. H. des erwünschtesten Wohl⸗

seins. Die in Gibraltar herrschende Krankheit ist wirklich das gelbe Fieber, jedoch hat solches, denen heut eingegan⸗ genen Berichten zufolge nicht zugenommen, und scheint es, daß nur ohngefahr vier Personen taͤglich daran sterben, welches bei einer Bevöͤlkerung von 30000 Einwohnern .““ unbedeutend ist Der General George Don, Gou⸗ vernenr von Gibraltar hat alle moͤglichen Mittel ange⸗ wandt um die Ruͤckkehr des Gesundheits⸗Zustandes sobald 8 als moͤglich zu bewirken. Die Truppen bivouagcquiren, Krcchen, Tempel und Gerichtshoͤfe sind verschlossen um gro⸗ ßpen Zusammenkuͤnften von Menschen vorzubeugen und da der neunte Monat im Jahr bald voruͤber ist, die Hitze im Oct. sehr abnimmt und die Equinoctial⸗Stuͤrme die Luft bedeutend reinigen, so steht zu hoffen, daß das Uebel bald gehoben werde. 1 In Cadix ist man ebenfalls sehr streng, in Hinsicht der Zulassung der Schiffe, welche aus den Spanischen Haͤ⸗ feen oͤstlich von Cadix kommen. Tuͤrkei und Griechenland. (Ein Schreiben aus Semlin vom 16. Sept. (in der 88 Allgem. Zeitg.) melder: So wenig auch aus dem Innern von Servien zu unsrer Kenntniß gelangt, und obgleich dem Scheine nach die Servier keinen Theil an dem Kriege zwi⸗ schen Rußland und der Pforte nehmen, so tragen sich doch hwichtige Dinge daselbst zu, die auf die allgemeinen Angele⸗ genhelten Bezug haben. Fuͤrst Milosch, der kein anderes Verdienst als Tapferkeit und die Zuneigung des Volkes be⸗ ssittzt, indem er selbst von keiner ausgezeichneten Abkunft ist, sccheint dennoch mit Rathgebern umgeben, die, mit der hö⸗ hern Politik vertraut, die Verhaͤltnisse und Interessen der Europäischen Maͤchte genau kennen. Sein Betragen bei dem Aufstande der Bosnier war der deutlichste Beweis, daß er die Sache seines Volkes durch einen unuͤberlegten Schritt nicht auf’s Spiel setzen will. Die strenge Beobach⸗ tung seiner Pflichten, wodurch er der Pforte jeden Vor⸗ wand benimmt, sich ohne einen Gewaltstreich in die innern Angelegenheiten Serviens zu mischen, oder es militatrisch desetzen zu lassen, giebt ihm ein eben so großes Verdlenst als die Beharrlichkeit, mit welcher er gegen jede vertrags⸗ widrige Handlung der Ottomannen protestirt, und Serviens I Rechte vertheidigt. Es laͤßt sich hieraus schließen, daß Ser⸗ vien unter einem fremden moralischen Schutze stehe, unter welchem es zwar wagen koͤnnte, seine Sache mit Gluͤck zu ver⸗

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theidigen, dessen Erhaltung fuͤr die Zukunft jedoch bis jetzt,

—— durch die Entsernthaltung jeder revolutionairen Tendenz be⸗ ö dingt war. verließ Fuͤrst Milosch bei der Nachricht,

daß der P

begriffen sind, einige Ordnung zu bringen.

9 skuß ein Corps von 16,000 irregu--

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lären Truppen in Macedonien zusammen gebracht habe, um im Einverstaͤndnisse mit dem Kommandanten von Nissa eine Diversion in Servien laͤngs der Morava zu machen, so⸗ gleich seinen Aufenthaltsort Posarewacz, und begab sich an der Spitze seiner Haustruppen nach Alexineze, um hier Verstaͤr⸗ kungen an sich zu ziehen, und gegen die Graͤnze zu mar⸗ schiren, waͤhrend ein anderes Servlsches Corps sich in den Gebirgen vertheilte, um fuͤr die Sicherheit des Fuͤrsten Mi⸗ losch in seinem Ruͤcken zu sorgen, und eine etwanige Un⸗ ternehmung der Tuͤrkischen Besatzung von Nissa zu ver⸗ eiteln. Dieser schnelle Entschluß des Fuͤrsten Milosch se dem Pascha von Uskup imponitrt und ihn gehindert hab

in Servien einzuruͤcken, Fuͤrst Milosch hingegen soll t. zentrirt geblieben seyn, und eine Stellung zwischen Alexi⸗ neze und Kruschewacz genommen haben, von wo aus er sich nach allen Seiten bewegen, und sowohl gegen Bosnien als gegen die Donau wenden kann. Bis zum 29. August stan⸗ den die unter seinem Befehle bewaffneten Servier noch in jener Gegend versammelt.

Der Courrier de Smyrne meldet aus Smyrna vom 30. August: Am 28. d. M. brach hier in der Gegend der Stadt, wo die Lohgerbereien sich hefinden, und in der Nähe von Gäarten, Feuer aus. In einigen Stunden wurde man durch die thaͤtige Huͤlfe der Consulats⸗Spruͤtzen, des Feuers Meister, das etwa 15 Haͤuser und eben so viel Buden in Asche gelegt hat. Se. Excellenz Hassan⸗Pascha war an der Brandstaͤtte selbst gegenwaͤrtig, und ermunterte die Arbeiter. Bei dem Löͤschen entspann sich ein Streit zwischen einem Matrosen der Oesterreichischen Fregatte Hebe und einem Al⸗ baneser, welcher ersterem mit der Kolbe seines Gewehres einen Schlag gab; der Matrose nahm ihm das Gewehr weg und warf es in den Fluß. Darauf zog der Albaneser seinen YNatagan (Saͤbel) und brachte dem Matrosen eine tiefe Wunde an der Stirn bei; dieser stuͤrzte sich nun wüͤ⸗ thend auf den Tuͤrken, entriß ihm den Saͤbel, und stieß ihm denselben mit solcher Heftigkeit in den Unterleib, daß jener auf der Stelle todt hinsank. Die Cameraden beider Par⸗ theien eilten herbei und der Kampf drohte allgemein zu wer⸗ den, waͤren nicht die Oesterreichischen Officiere und Se. Ex⸗ cellenz Hassan⸗Pascha seibst dazwischen getreten. Die Alba⸗ neser zogen sich auf seinen Befehl zuruͤck, und der Oesterrei⸗ chische Matrose wurde an Vord seines Schiffes gebracht, wo man fuͤr sein Leben besorgt ist. Der Pascha von Brallow ist auf der Insel Mitylene angekommen, wohin er wegen Uebergabe jener Festung verbannt ist.

Dem Courrier de Smyrne zufolge sind der Inge⸗ nieur⸗Capitain Gernot und der Staabs⸗ Offizier Stamati Bulgari, welche vom Koͤnige von Frankreich Erlaubniß er⸗ halten haben, in Griechenland zu dienen, von dem Praͤsi⸗ denten Griechenlands beauftragt worden, einen Plan von Tripolizza zu entwerfen, und in die Neubauten der fruͤheren Einwohner dieser Stadt, welche bereits in voller Thaͤtigkeit iffe Es handelt sich in diesem Augenblicke nicht darum, Tripolizza nach einem re⸗ gelmäßigen Plane aufzubauen, sondern nur keinen Neubau u gestatten, der die spaͤter zu bewirkende Regelmäͤßigkeit ver⸗ indern koͤnnte.

Im Courrier de Smyrne (vom 30. August) liest man folgende Betrachtungen: b

„Die Franzoͤsische Expedition nach Morea, welche in den Conferenzen zu London beschlossen worden ist; die Rede des Koͤnigs von England bei Vertagung des Parlaments; die den Botschaftern im Archipel erthellte Vollmacht, mit der Pforte zu unterhandeln; das Benehmen der Admiraͤle in Alexandrien und an den Ufern des Griechischen Festlau⸗ des, kurz alle Worte und Thaten der Gegenwart bewei⸗ sen eine Wahrheit, auf die wir die Pforte schon öͤfter auf⸗ merksam machten, die naͤmlich: daß die drei Maͤchte die Vollziehung des Tractats vom 6. Juli v. J. mit unerschuͤt⸗ terlicher Festigkeit beschlossen haben. Dat eine Französische Corvette sich zu dem menschenfreundlichen Zwecke, Gefangene zu befreien, im Golf von Lepanto, auf Befehl ihres Admt⸗ rals, dem Feuer der Tuͤrkischen Batterieen aussetzt, ohne es zu erwiedern, ist ein Ereigniß, das die Natur jener Allia am schaͤrfsten characterisirt. Ihr einziges Ziel ist, dem dur einen siebenjährigen Krieg verwusteten Griechenlande den Frieden zu geben, und um es schnell und sicher zu erreichen, entwickelt sie jetzt ihre Kraͤfte. Die Expedition nach Morta ist also keine feindliche; sie soll das Werk des Friedens vo enden, die Griechen, wie die Tuͤrken, auf der ganzen L derstrecke, wo sich 1821 der blurige Krieg entzuͤndete, zur Ruhe naͤchigen, und dort eine Organisation bilden, wesche ür die Pforte selbst ein Pfand der Sicherheit se. K

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