1828 / 279 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Actien 1 bis 1 Fl. theurer pr. Monat offerirt. Bedeutende Geld⸗Zustuͤsse aus mehreren Staats⸗Cassen trugen zur Ver⸗ minderung des Ueberflusses an effestiven Stuͤcken bei. Fuͤr 4 und 4* pCt. Bethmannsche Oblig. war fortwaͤhrend Frage. Preußische Staats⸗Schuldscheine wichen (in Folge der von Berlin gekommenen Course von 93 auf 92 ¼. Baierische, Badensche und Nassausche Papiere litten weniger Veraͤnde⸗ rung. Darmstädtsche 4pCtige. Oblig. und 50 Fl. Loose etwas mehr ausgeboten. In Wechsel⸗Geschaͤften war es die Woche uͤber ziemlich stille. ee e. Bremen, etwas f Di o 3 ½ 2* gefragt. Discont * 8⸗ 2 8. . 4. 1 Oct. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin von 1— unter dem Namen einer Graͤfin von Al⸗ hambra, hier eingetroffen und in den fuͤr Hoͤchstdieselben be⸗ reiteten der K. K. Hofburg abgestiegen. panien. 3 Die Quotidienne meldet aus Madrid vom 29. Sep⸗ tember: „Die Verordnungen des Koͤnigs von Frankreich, welche den Unterricht in diesem Lande den Geistlichen entzogen hat, aben auch Einfluß auf uns. Frankreich wird iin Kurzem gelehrtesten Maͤnner beraubt seyn, und 5 8 nebst einigen andern Ländern berufen, von 888 Fehler 3 Franzoͤsischen Regierung Vortheil zu ziehen. . 8* 67 dieser Verbannten bei uns angekommen und mi 8er 8 aufgenommen worden. Die Franzoͤsische Regierung soll bes der hiesigen darauf angetragen haben, diese 8 889 verwiesenen Geistlichen von den Grenzen zu. en ffe e koͤnnen dies aber nicht glauben, wenn Frankreich Saeh. * nen zu uns sendet, um die in Gefahr u beschuͤtzen, so werden Spanier und Franzoser Volt ausmachen, aber gegen Verfolgungen

werden stets die Pyrenäaͤen da se Der Prospectus der in Bayonne erschei⸗ nenden Spanischen Zeitung is

58 t hier angekommen; dieselbe 8 Lissa, Minano, Juanes u. g. redi⸗ ö das mit der Madrider Zeitung die Beguͤnstigung des halben Porto's theilen wird, debitirt werden kann. Der Hauptzweck der Herausgeber ist, falsche Darstellungen der Spanischen Angelegenheiten zu berichtigen; se haben bereits eine Menge von Abonnenten. Man ver⸗ sichert, der Köͤnig habe dem Herzog von San Fernando alle seine Ehrenzeichen, Titel ꝛc., wieder ertheilt, und ihn in die Liste der pensionirten Staatsraͤthe aufnehmen lassen. Auch die Gemahlin und Schwägerin des Herzogs werden die Pen⸗ sionen wieder erhalten, die sie vor 1820 bezogen. Die Briefe aus Barcelona beruhigen uͤber den Zustand der 1 Die Expedition des General Barradas ist uͤber der e⸗ deckung des Geschwaders des Admiral Laborde hat in Cam⸗ sche gelandet, und ist gut aufgenommen worden. Diese . chricht steht mit einer andern in Widerspruch, wonach das an der Kuͤste von Vera⸗Cruz landen, sich des festen Schlosses von San⸗Juan⸗Ullao bemaͤchtigen, und das dort liegende entmastete Linienschiff „Asia“ nehmen oder verbren⸗ nen sollte. Die Bewohner von Torrevieja und Guadamar lagern noch immer auf 8* 8. eE. Zeit zu ei 1 in diesem Spa aren. Zeit lassen sich in ee 4 * . 5 stoͤße sp D eier giebt in folgenden Worten den Inhalt der Plaäcter 84 Lissaboner Hof⸗Zeitungen an. Die Ankunft und Aufnahme der Koͤnigin von Portugal in Eng⸗ land und die Proclamation Dom Pedros an die Portugiesi⸗ sche Nation haben Dom Miguel in neue Unruhe und Be⸗ stürzung versetzt. Depeschen von Dom Pedro an die Junta von Porto, nebst Abschriften der Proelamation sind durch ein von Rio⸗Janeiro kommendes Schiff nach Porto gegan⸗ gen. Die ersteren und ein großer Theil der letzteren wur⸗ den in Beschlag genommen. Indessen entgingen einige die⸗ sem Schicksal, und cireulirten mit anscheinend großer Wir⸗ iung in der Stadt. Man erwartete einen allgemeinen Auf⸗ stand, und beugte demselben durch den an die Infanterie und Cavallerie gegebnen Befehl, auf die etwa in Massen iich zeugende Einwohner zu feuern, vor. Zu Lissabon hatte ie Proclamation weniger Wirkung, weil deren von der oraussetzung ausgegangen wird, als handle Dom Miguel nicht aus freiem Willen, sondern auf den Antrieb Anderer. ie Untersuchungen, wegen polttischer Vergehen, sind mit großer Strenge fortgesetzt worden. Von 125 Personen sind zu Porto 80 zum Tode verurtheilt worden. Nach einem De⸗ crete Dom Mignels sollen alle Deposttengelder im Koͤnigreiche an das Schatz⸗Amt abgeliefert werden. agegen meldet ein Pariser Blatt „die Auotidienne“ aus Lissabon vom 21. September. „is Universität von Coimbra ist mittelst eines Koͤnigl. Dect plossen worden; man wird sich des gl. Decrets geschlossen w 2 Benehmens mehrerer Studenten von derselben in den letzten

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Unruhen erinnern. Wahrscheinlich haben politische Gruͤnde 2 diese Maaßregel veranlaßt. Das Ministerium wird einem Geruͤchte zufolge einige Veraͤnderungen erleiden, und der Bi⸗ schof von Visen an die Stelle des Herzogs von Cadaval als Praͤsident des Staatsraths treten. Es ist auch sehr moͤglich, daß das Portefueille des Krieges⸗Ministers dem Marquis von Chaves üͤbergeben wird. Man waͤre wohl eine solche Belohnung einem Manne schuldig, der sich aus Ergebenheit gegen seinen legitimen Koͤnig den groͤßten Gefahren aussetzte, 1.“ und zur Flucht aus dem Vaterlande genoͤthigt wurde. Un⸗

sere Verbindungen mit dem Spanischen Hofe sind immer noch sehr lebhaft, und das beste Einverstaͤndniß herrscht zwi:-: schen beiden Regierungen. Unser Monarch ist fortwaͤh⸗ rend beschaftigt, die Wunden zu heilen, welche die Revoluu-

tion unserm Lande geschlagen hat; und in der Hauptstadt . wie in den Provinzen herrscht vollkommen Ruhe. Das all⸗ 25 gemeine Vertrauen, welches in den letzten Unruhen verschwun⸗ den war, wird mit dem neuen Zustande auch wieder zuruͤck. kehren. Schon sind wieder eine Menge von Fremden, be⸗

sonders seit der Unterwerfung Madeira's, hier angekommen.“ *— Das Journal des Débats schreibt aus Lissa⸗ bon vom 24. September. Als die fremden Gesandten Lissaag—

bon verließen, suchten sie auch den paͤbstlichen Nuntius da⸗ 3

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hin zu bringen, daß er ihrem Beispiele folge; er weigerte sich aber dessen, weil, wie er behauptete, rein kirchliche An⸗ gelegenheiten ihn zuruͤckhielten. Dom Miguel folgerte aus dem ferneren Verweilen des Nuntius, daß der Roͤmische Hof seinen Botschafter annehmen wuͤrde, obgleich die Cabi⸗ nette von London, Paris und Madrid seine Abgesandten nicht als solche anerkannt hatten. Der paͤbstliche Nuntius erwiderte auf eine deshalb geschehene Anfrage, daß sein Hof ganz dasselbe Benehmen wie die uͤbrigen befolgen werde Gestern hat er sogar nach Ankunft eines Cabinets⸗Couriers aus Madrid, der Regierung amtlich angezeigt, daß er seine Functionen einstelle. Der Minister der auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten Herr von Santarem, theilte sogleich dem Staats⸗ rathe dieses Schreiben mit, welches alle Anhaͤnger in Be- stuͤrzung versetzt hat, da der dreifache Auftrag des Hrn. La- bradio ohne Erfolg geblieben ist. Die Communicationen zwischen Lissabon und Porto, welches immer noch als ent⸗ 88 schieden constitutionnell betrachtet wird, ist man bemuͤht, so viel wie moͤglich zu erschweren. Dem gemäͤß ist die Linie von Dampfschiffen, welche eine Privat⸗Gesellschaft auf ein Privilegium des vorigen Koͤnigs Johann VI. errichtet hatte, und durch die eine taͤgliche Correspondenz mit Porto unter⸗ halten wurde, aufgehoben werden. Irre 2

Nachrichten aus Konstantinopel zufolge, ist am 15. Sep⸗ tember der Sandjak Scherif feierlich aufgesteckt worden. Der Großherr, umgeben von dem Ministerio, den Groß⸗Digni⸗ tarien, der Ulemas, seiner Garde und einem Theile der Miliz der Hauptstadt, begleitete die heilige Standarte nach der Ka⸗ serne von Rami⸗Ischiflick, und schlug hier sein Feldlager auf. Er ist daselbst in der Mitte von 8 bis 10,000 Mann, welche das verschanzte Lager, womit die Anhoͤhen um die Stadt versehen worden sind, einnahmen. Seit laͤnger als einem Jahrhundert hat sich kein Sultan an die Spitze des Heers gestellt, Mustapha II. war der Letzte, welcher es in Person befehligte. 8

Nach der Ceremonie ist das Ministerium in die Stadt zuruͤckgekehrt und der Reis⸗Effendi wohnt nunmehr im Pfor⸗ ten⸗Palaste, woselbst auch die uͤbrigen Minister ihre Kanz⸗ leien haben einrichten lassen. 2 3

Ghalib⸗Pascha, Gouverneur von Erzerum, ist, da man ihn großer Langsamkeit und eines Mangels an Energie be⸗ schuldigte, seines Postens entsetzt und nach Gallipoli verwie⸗ sen worden. Salih⸗Pascha, bisher Director der Bergwerke, hat, an seine Stelle, die Wuͤrde eines Seraskiers der Armee von Anatolien erhalten. 8

So eben erhalten wir den Oesterreichischen Beobach, ter vom 12. Oct., welcher in einem Schreiben aus Konstantino pel vom 26. Sept. ausfuͤhrliche Nachrichten uͤber den (ob⸗ gemeldeten) Aufbruch des Sultans aus der Hauptstadt und die Uebertragung des Sandschaki⸗Sherifs nach dem Lager von Ramis Tschiflik enthaͤlt; wir muͤssen uns dessen Mit⸗ theilung auf morgen vorbehalten.

Unter der Rubrik: Nachrichten vom Kriegs⸗Schau⸗ platze, enthaͤlt das vorgenannte Blatt noch folgende (auch auf anderem Wege uns zugekommene Mittheilung:

Briefe aus Bukurest vom 29. September melden, daß es einige Tage vorher zwischen den Russen, unter General Geismar, und den Tuͤrken bei Goroj (zwischen Kalefat und Crasova) zu einem hitzigen Gefechte gekommen sey,