1828 / 285 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

teren in Chester insbesondere tief kraͤnken. Er hatte ger Zeit die Stadt mit Wild und mit Parlaments⸗Mitglie⸗ dern versehen und in den letzten Jahren hatten die Buͤrger. fuͤr keins von -beiden einen besonderen Appetit bezeigt. Sie wollten sich nicht laͤnger an der Nase herumfuͤhren lassen und als das einzige Mittel, seine Macht uͤber sie zu behal⸗ ten, verstärkte der edle Graf seine Macht, indem er aus sei⸗ nen Agenten und Anhaͤngern eine geschlossene Gesellschaft bildete, welche der „„Chesshire⸗Whig⸗Club““ genannt

i 77 e. Mittwoch Abend fand die erste oͤffentliche Versamm⸗ lung der Glasgower Gesellschaft zur Befoͤrderung der Reli⸗ gions⸗Interessen und der liberalen Erziehung unter den Nord⸗ Amerikanischen Colonisten statt. Herr Andrew Mitchell for⸗ derte die Versammelten auf, dem literarischen Collegium zu Pictou in Neu⸗Schottland ihre Unterstuͤtzung zu verleihen. Herr Blanchard berichtete, daß die , Maaßregeln des Colonial⸗Rathes gegen dieses Institut hauptsaͤchlich den Intriguen des mit demselben unzufriedenen Lord, Bischofs don Neu⸗Schottland zuzuschreiben seyen. Herr Dick und Herr Willis riefen ebenfalls die Gesellschaft um Unterstuͤtzung jener fuͤr religiöͤse und wissenschaftliche Zwecke so nuͤtzlichen Anstalt an. Diese wurde endlich bewilligt. Von den 300,000 Bewohnern der in Rede stehenden Colonie, bekennen sich nur 26,000 zur anglicanischen KircheW.

Die Dublin⸗Evening⸗Post stellt in einem langen Artikel die Huͤlfsquellen dar, welche Irland, sobald die Re⸗ gierung sich die Einwohner durch freiere Einrichtungen und eine geregeltere Verwaltung des Landes geneigt zu machen wisse, fuüͤr das Britische Reich darbiete. Bei den verwickel⸗ ten Angelegenheiten Englands in Bezug auf seine aͤußeren Verhaͤltnisse, bei der Bedraͤngniß, in welche es unter den sjetzigen Umstaͤnden darch die Korn⸗Gesetze versetzt werde, und bei dem Drucke der Staats⸗Schuld sey Irland schon jetzt

fuüͤr das vereinigte Köͤni reich von hoher Wichtigkeit; noch mehr aber werde dieselbe steigen und von noch groͤßerem Nutzen werde es fuͤr Großbritanien seyn, wenn die inneren gwistigkeiten gedaͤmpft seyn wuͤrden, und wenn man dieses * e. und innerlich reiche Land nicht ferner so vernach⸗ iässigte, als es bisher geschehen. Der Liverpool Merkury aͤußert mit Unwillen, daß in Frankreich eine starke Stimmung gegen die Emancipation der Katholiken in Irland herrsche und daß ein in diesem Sinne geschriebenes Werk in Paris erschienen sey. Die

Morning⸗Chronicle knuͤpft hieran einige Bemerkungen

uͤber das Englische Oberhaus, welches, wie sie meint, bisher

den Ministern allein die Hände gebunden habe. Nachdem sie mit der groͤßesten Heftigkeit uͤber die Vorurtheile gespro⸗ * hat 8 hlind diese Versammiung lenkt unsere Schicksale! Es ist gut fuͤr uns, daß uns die Lage unseres Landes schuͤtzt und diaß wir einige Fehler mehr begehen koͤnnen als jeder andere

Staat.“ b 8

Die Times enthaͤlt von Neuem einen sehr scharfen Ar⸗ tikel gegen die Englischen Minister in Bezug auf ihre poli⸗ tische Handlungsweise. Der Satz, von öem aus sie ihren ganzen Tadel ableitet ist, wie sie selbst am Eingange aͤußert, der: „Die Minister haͤtten das nicht gethan, was sie haͤtten thun sollen.”“ wird Irland angefuͤhrt, welches, wie das erwähnte Journal angiebt, sich selbst den Haͤnden des

Konigs und seiner Minister entzogen habe, und sich nun ad interim vermittelst einer Macht regiere, von der das Gesetz Nichts wisse. Darauf wird auf die Blokaden angespielt, rAuͤcksichtlich deren bemerkt wird, das Cabinet habe in allen seinen auswaͤrtigen Verhaͤltnissen Nichts gethan, als uͤber einige den Britischen Handelsinteressen schaͤdliche Hafen⸗ ssperren eine Meinung abgegeben, und alle Berathschlagun⸗ gen der Minister uͤber die Frage, was zu thun sey“ endeten

sich mit dem einfoͤrmigen Ausrufe: „Nichts,“ auch dem

Parlamente werde man, wenn es nach Weihnachten (die Ti⸗

mes vermuthet, nicht, daß die Parlaments⸗Verhandlungen

cher eröffnet werden duͤrften) zusammenkaͤme „Nichts““ das⸗ selbe sagen. Wenn dann Irland in Flammen stehe, so werde man das Schwerdt ziehen koͤnnen. „¶Häͤtte man,“ heißt es weiter, „nur einen Zoll der Scheide dieses Schwerd⸗ tes den Anhaͤngern Dom Miguels gezeigt, so wuͤrden un⸗

sere Handels⸗Verbindungen mit Portugal eben so bluͤhend eyn, als sie es waren, bevor die Franzoͤsischen Truppen zu⸗ erst, 1808, in die Halbinsel Die Minister thun keinen Scheitt, wenn eine Begebenheit geschehen ist, so wie sie keine Maaßregeln ergreifen, um eine solche heibeizufüͤhren.

ee „Meinungen“ uͤber das vermuthliche Resultat jener

reignisse und deren Wirkungen auf die Unterthanen dieser

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Königreiche sind eben so theoretisch wie die Meinungen uͤber 8. ““ * 8— 4* 8 8 1.““ 8

seit lan⸗

welche unter den erblichen Pairs herrschen, ruft sie

dee Fluth oder den Umkreis eines Kometen: sie regieren Bewegungen hs zynlich .

Gegen diese und aͤhnliche von andern Blaͤ . ßerte Beschuldigungen sucht der Courier das Mimttngeün⸗ vertheidigen. Was insbesondere die Blokade⸗Regel —23 dieselben befolgt haben, anbetrifft, so spricht er sich daruͤber auf folgende Weise aus: „Die Blokade eines Hafens it eine Kriegs⸗Maaßregel und das unzweifelhafte Recht eines Kriegfuͤhrenden, welches England selbst in tausend Faͤllen zur Anwendung gebracht hat. Sobald sich eine neutrale Macht den Operationen eines Kriegfuͤhrenden im eigenen Lande der Letztern, oder in fremden Landen widersetzt, so wirkt sie gemeinsam mit den Feinden der kriegfuͤhrenden Macht und versetzt sich mit derselben ihrerseits in den Kriegs⸗ Zustand. Die einzigen Fragen, welche ruͤcksichtlich einer Blo⸗ kade entstehen koͤnnen, sind die, ob die zu derselben ange⸗ wendeten Mittel fuͤr ihren Zweck hinreichen und ob die daxuͤber gemachte Ankuͤndigung die angemessene ist. Auch der Franzoͤsische Handels⸗Minister hat bei der Be⸗ kanntmachung der Blokade der Dardanellen dasselbe Sy⸗ stem befolgt wie unser auswaͤrtiger Minister er hat alle Franzoͤsischen Kaufleute von der Absicht der Russischen Regierung benachrichtigt. Eine Blokade ist eine Thatsache, derhalb kann man nicht von ihrer „Anerkennung“ sprechen. Die Blokaden von Funchal und Porto waren millitaͤrische

Naßregeln und wir konnten Nichts dagegen vornehmen, wenn wir uns nicht zu Partheien bei dem Streite machen, gegen die blokirenhen Maͤchte Krieg erklaͤren und die Blo⸗ kade durch die Anwendung der Gewalt aufheben wollten. Solch ein Grundsatz wuͤrde, wofern wir ihn durch unser Beispiel sanctionirt haͤtten, den Untergang des Uebergewichts, welches England zur See behauptet, herbeigefuͤhrt, und es uns un⸗ moͤglich gemacht, zu irgend einer Zeit eine Blokade, sollte es selbst gegen einen veraͤchtlichen Hafen der Barbarei seyn, anzustellen, ohne jede Seemacht der Welt zu unserem wirklichen Feinde zu machen.

Der Koͤnigl. Preußische Gesandte, Baron v. Buͤlow,

begab sich vorgestern mit Herrn N. M. Rothschild und in Begleitung des Notars Herrn Se Venn in die Bank, cassirte und deponirte dort die Summe von 49,600 Pfund in speciellen Obligationen der durch Hrn. N. M. Rothschild in London negockirten Preußischen Anleihe, als den Betrag des zwanzigsten Tilgungs⸗Termins, ingleichen des Zinsen⸗ Ueberschusses auf die bis zum 1sten April d. J. eingelöoͤs'ten 985,000 Pfund. Die Times spricht uͤber einen, im Morning⸗Herald befindlichen, einen Angriff auf die junge Koͤnigin von Por⸗ tugal, namentlich auf ihr jugendliches Alter, enthaltenden Artikel, ihren Unwillen aus. „Die Aufmerksamkeit,“ aͤußert sie, „welche man der Koͤnigin schuldig ist, entspringt nicht aus persoͤnlichen Ruͤcksichten, sondern daraus, weil sie, sie mag nun jung oder alt seyn, die Repraͤsentantin gewisser großer Interessen ist, welche sowohl die Rechte ihrer Natton als auch die Ehre und den guten Glauben derjenigen Souve⸗ raine, die sich in die Portugiesische Frage gemischt haben besonders die Ehre und den guten Glauben der Britischen Regierung welche in Portugal als die Schutzgoͤttin des Thro⸗ nes und des Volkes betrachtet wurde auf das Lebhafteste interessiren.“ 4

„Wir sind“ (sagt der Globe, seiner Versicherung zu⸗ folge auf authentische Nachricht gestuͤtzt) „so gluͤcklich, die Bewegungen unter den Anhaͤngern Dom Miguel's in Lissa⸗ bon, welche in Folge der bekannt gewordenen Ankunft der jungen Koͤnigin in England, Statt gefunden haben sollten, und die gleichzeitige Ermuthigung der treuen Anhaͤnger Dom Pedro's bestaͤtigen zu koͤnnen. Dom Miguel hatte sogar zen letzten Berichten nach, schon seine groͤßten Kostbarkeiten an Bord zweier im Tajo liegenden Fregatten gesandt. Einen Minister will man bei Hofe seine Besorgnisse ͤber die Folgen haben aͤußern hoͤren, welche dieses Ereigniß fuͤr Dom Miguel haben koͤnne.“ es E-—

Unter den hiesigen Portugiesischen Fluͤchtlingen cireulirt zum öö an den Brasilianischen Gesandten gerichtete Schrift, in welcher er aufgefordert wird, mit der Zahlung der Portugiesischen Dividende einzuhalten, unter dem Vorwande, daß die zu diesem Zweck bestimmten Summen aufbewahrt werden muͤßten, um sie fuͤr ihr, von Dom Mi⸗ guel consiscirtes Eigenthum zu entschaädigen. Es ward viel⸗ leicht bei kaltem Blute noch nie ein unredlicherer Vorschlag gemacht, sagt bei dieser Gelegenheit die Times, und wir hoffen, daß die Unterzeichner ihrer eigenen Ehre wegen, al⸗ sen weiteren Schritten in dieser Sache, entsagen werden. Soll der Englische Gläubiger der bona side sein Geld hin⸗ gegeben hat, darunter leiden, weil Dom Miguel jene Con⸗

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