1828 / 291 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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t 7 25* 8 2 8* . . 4 2 1 8. anlaßt, uͤber den Ursprung dieses Wahlspruchs nachzuschlagen. 85 Dictionnaire von Moreri findet sich daruͤber bei dem tikel: Sibaut 1I. Herr von Clermont und Saint⸗Joire (welcher von 1139 bis 1180 lebte) Folgendes: „Als Guido, Graf von Burgund, Erzbischof von Vienne, im Jahre 1119 unter dem Namen Calixtus 1i. zum Papste gewaͤhlt wurde, beschloß er den Gegenpapst Gregor VIII., früher Moritz Bourdin, welcher von Heinrich V. der ihn im Jahre 1118 hatte waͤh⸗ len lassen, unterstuͤtzt wurde, aus Rom verjagen zu lassen. Calixtus 11. ließ zu diesem Behufe ein Heer anwerben. Ste⸗ phan, Graf von Burgund, sein Bruder, that desgleichen und übergab das Commando der Truppen Sibaut von Cler⸗ mont, der zu den paͤpstlichen Soldaten und denen Stephans noch diesenigen hinzufuͤgte, die er zu gleichem Behufe fuͤr seine eigene Rechnung angeworben hatte. Mit dieser Armee fuͤhrt Sibaut Calixtus den 1I. nach Rom und setzte ihn zu Anfang des Monats Juni 1120 auf St. Pe⸗ ters Stuhl, nachdem er Gregor VIII. davon verjagt hatte. Calixtus, um der Nachwelt ein Denkmal seiner Erkenntlichkeit fuͤr den ihm geleisteten wichtigen Dienst zu lassen, ertheilte dem Hause Clermont das Privilegium, zwei kreuzweis uͤbereinander liegende silberne Schluͤssel auf rothem Grunde und die paͤpstliche Krone als Helmschmuck, im Wap⸗ pen zu fuͤhren mit dem Wahlspruch: „Si omnes te negave- rint, ego te nunquam negabo“ (Wenn auch Alle Dich verlaͤngnen, ich werde Dich niemals verlaͤugnen.). Man will wissen, daß das Clermontsche Haus fruͤher ein, seinen Namen bezeichnendes Wappen gefuͤhrt habe, naͤmlich einen Berg mit einer Sonne daruͤber, und daß die Bulle, wodurch demselben das neue Wappen bewilligt wurde, den Datum des 23. Juni 1120 fuͤhre und sich lange Zeit in den Archi⸗ ven zu Vienne befunden habe.“ So weit Moreri. „Ist es“ fuͤgt der Courrier frangais hinzu, „hiernach nicht klar, daß der Erzbischof von Toulouse, als er sich kuͤrzlich auf sei⸗ nen Wahlspruch stützte, um sich mit so vielem Stolze dem Krummstabe eines geistlichen Ministers und sogar dem Scepter eines constitutionnellen Koͤnigs zu widersetzen, densel⸗ ben absichtlich entstellt hat? Dieser Wahlspruch sollte ur⸗ spruͤnglich ein Sinnbild der Treue seyn. In diesem Sinne genommen, wuͤrde er in einem Schreiben an den Minister der geistlichen Angelegenheiten eine recht artige Galanterie ge⸗ wesen seyn, und in einer Umschreibung etwa soviel geheißen haben, als: „„Wenn auch alle meine Collegen Euch ver⸗ laͤugnen, so werde ich, den Ueberlieferungen meiner Vorfah⸗ ren getreu, Euch doch niemals verlaͤugnen; rechnet auf mei⸗ nen Gehorsam und Beistand.““ Dies war aber nicht die Absicht des Hrn. von Clermont⸗Tonnerre; da er indessen um jeden Preis mit seinem Wappen prahlen wollte, so fand er es ganz einfach, dasselbe zu entstellen und solchergestalt eine Betheuerung der Treue in eine Betheuerung der Wider⸗ spänstigkeit zu verwandeln.“ „Wir koͤnnen mit Bestimmtheit anzeigen“ sagt der Con⸗ stitutionnel „daß der Graf von la Ferronays spaͤtestens zum 23sten hier zuruͤck erwartet wird. Schon sind zahlreiche Arbeiter damit beschaͤftigt die Repraͤsentations⸗Zimmer seines Hoͤtels neu wiederherzustellen. Ob dies eine Aufmerksamkeit für den zuruͤckkehrenden Minister sey, oder ob die Instand⸗ setzung jener Zimmer nicht vielmehr dem jetzigen Minister ad interim selbst zu Gute kommen solle, wissen wir nicht; doch sind wir geneigt das Letztere zu glauben. Es heißt naͤmlich, daß die Gesundheit des Grafen von la Ferronnays durch den Gebrauch des Carlsbades und einige Monate Ruhe, nicht hinlänglich wiederhergestellt worden sey, um ihm die Uebernahme seines Portefeuilles zu gestatten; man hofft aber daß er der allgemeinen Leitung der oͤffentlichen Angele⸗ genheiten in dem minder beschwerlichen Posten eines Praͤsi⸗ denten des Minister⸗Rathes werde vorstehen koͤnnen.“ Der Abbé Desmazures ist von seiner Reise nach dem bren Lande kuͤrzlich hierher zuruͤckgekehrt; er bringt aus erusalem Zeichnungen, Landkarten und Ruͤstungen mit, die den Gefaͤhrten Gottfrieds von Bouillon und Tankreds ge⸗ rt b Fean lcch erwaͤhnte Ernennung der Herren v. Sal⸗ vandy, v. Loverdo und v. Berthier zu Staatsraͤthen an die Stelle der Herren v. Portalis, Ruty und v. Caurx ist nicht neu; die betreffende Königl. Verordnuug soll sich schon vom Monat Mai bieses Jahres herschreiben. roßbritanien und Irland. haben, obgleich Hoͤchst⸗

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London, 21. Oet. Se. Maj. habe dieselben sich von Ihrer Erkältung wieder erholt haben, der scharfen Winde willen jedoch, seit dem Dienstag Ihre

Zimmer nicht verlassen. Am 18ten

8 A 8„ x 1“ 8 —— 8 . Aus Madrid, aus Paris und vom Vor 8 ten Hoffnung sind Depeschen eingelaufen. Am Sonnabende verrichteten der Ru und der Preußische Gesandte Geschaͤfte 5 8— Aberbeen im auswaͤrtigen Amte. 1u¹u“] Man beabsichtigt eine Erweiterung der Zimmer des Here.,. zogs von Cumberland im St. James⸗Pallaste. 2 8 Der Spartiate von 76 Kanonen und der Windsor⸗ Castle von 74 Kanonen sind am Sonnabend Morgen von Plymouth nach dem Mittelmeere abgesegelt. Der Befehl zur Ausruͤstung des Schiffes Madagascar 46 Kanonen hat zu dem Geruͤchte Veranlassung gege. als sey England im Begriff, mit einigen anderen Maͤch⸗ Dieser Angabe ist jedoch, der wird, „von hoher Hand

gebirge der gu-«.

ssische Botschafter mit dem Grafen

von ben, ten in Kriegszustand zu treten. wie von Portsmouth aus gemel her“ widersprochen worden.

Am Sonnabend besuchte die junge Koͤnigin von Portu- gal das Koͤnigliche Hospital zu Chelsea, und begab sich von da nach dem Koͤnigl. Militair⸗Asyle, woselbst sie von den dort befindlichen Knaben mit militairischen Ehrenbezeugun⸗ * gen empfangen wurde. —1

Die Fahrzeuge Orestes und Meteor sind auf dem Wege nach Bombay, woselbst sie eine Erklaͤrung wegen gewisser Handels⸗Beeintraͤchtigungen von den Staaten der Barbarei fordern, und im Nothfalle die Stadt Sallee beschieen sollen. 1 g Nachrichten aus Dublin zufolge ist Herr Lawleß, in 4 Folge der gegen ihn erhobenen Anklage, sich am 23. Sept. in Ballybay an der Spitze von mehr als 20,000 Menschen gestellt zu haben, am 16. Oct. in seinem eigenen Hause ver⸗ haftet, aber schon zwei Srunden darauf gegen Buͤrgschaft wieder freigelassen worden. Ein Brief aus Dublin schließt mit den Worten: „Die Crisis ist da.“ Ein anderer theilt die in Dublin allgemein herrschende Meinung mit, daß dieser Verhaftung irgend eine, die Association betreffende N gel nachfolgen werde. Nach seinem (letzt Briefwechsel mit Lord Gower, wohnte H

1 Naaßre⸗ hin mitgetheilten) err Lawleß am 10.

mit der Aeußerung, daß diese Angelegenheit au sey, gesetzlich untersucht zu werden; daß aber gewiß ein Je⸗ der es zugeben muͤsse, daß die Regierung mit großer Milde und Schonung zu Werke gegangen. 82 An demselben Tage, wo Herr Lawleß arretirt worden war, erschien er, da er Buͤrgschaft erhalten hatte, in der . Association. Die in derselben gehaltenen Reden, betrafen natuͤrlich nichts Anderes als seine Verhaftung. Mit geoßer Heftigkeit sprach sich Herr Shiel uͤber diesen Gegenstand aus. Er zeigte, daß jene Verhaftung statt gefunden, nach. dem der Lord⸗Lieutenant ihm offenbar in seiner Proclama⸗ tion, fuͤr den Fall, daß ihn die Association zuruckberufen wuͤrde, nicht zu bestrafen versprochen habe. *) „Warum,“ fuhr er alsdann fort, „ladet man Irland ein, sich zu beu⸗ gen und tritt es mit Fuͤßen, wenn es im Staube liegt? Hat die Regierung einen einzigen Schrirt gethan, um den Boͤse⸗ wicht zu arretiren, welcher seinen Dolch in die Eingeweide eines schuldlosen Katholiken stieß? Hat sie eine Belohnung fuͤr seine Festnehmung ausgesetzt? Schon drei Wochen sind vor⸗ bei, und ist irgend Etwas geschehen, um ihn vor Gericht zu stellen? Die Polizei gehoͤrt ganz zur Orange⸗Parthei, die Obrigkeit gehoͤrt ganz zur Orange⸗Parthei. In Mo⸗ naghan ist kein einziges Mitglied des Magistrats katho⸗ lisch. Ein Katholik wird bei hellem Tage ermordet, und was 3 thut die Regierung? Sie verhaftet einen Mann, welcher aufgehoͤrt hatte, sich zu vergehen, und welcher erklaͤrt hatte,

einer Versammlung der Katholischen Association bei, und Ii statrete Bericht uͤber seine Mission ab, die er vollkommen 8

gesetzmäßig, dagegen aber die Proclamation des Marquis von Anglesea ungesetzmaͤßig nannte, mit dem Hinzufuͤgen, daß wenn Hr. Sheil und Herr O Tonnell es fuͤr gut EW den, ihm wieder eine Mission aufzutragen, er bereit wsre, 8 sie zu uͤbernehmen. Diese Nachrichten begleitet der Courier b2

f dem Wege

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er wolle sich nicht wieder vergehen; zu derselben Zeir aber 3 . laͤßt sie einen orangistischen Meuchelmoͤrder ungestoͤrt umher⸗ gehen; einen Moͤrder, dessen Haͤnde noch von dem Blute

eines Katholiken rauchen! Wenn ein gemeiner Diebstahl im Suͤden begangen wird, so bietet man dem Entdecker desselben eine Belohnung an, doch wenn sich das Bayonnet eines Orange⸗Mannes mit katholischem Blute faͤrbt, dann überlaͤßt man die Wiedervergeltung den unverdäͤchtigen Bemuͤhungen der, Obrigkeiten des Nordens! Gott verhuͤte, daß ich 88 d Angleseg und seinen Seeretair einer willkuͤrlichen. Entfernung

von 88 Pflicht beschuldigen sollte. Ich vergebe ihnen, denn

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Interzu

hatte der Lord⸗Kanzler

und Graf Muͤnster Audienzen beim Koͤnige.

*) Der Courier will jeloch von dies Proclamation Nichts wissen. 5

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