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zur Oberhofmeisterin Ihrer K. K. Hoheit der Erzherzogin Marie, Gemahlin Sr. K. K. Hoheit des Erzherzogs Pala⸗ tin, ernannt worden. 1
Der Oesterreichische Beobachter giebt heute die durch außerordentliche Gelegenheit von der Rhede von Varna ein⸗ gegangene Nachricht, daß am 11. Ocetober die Russische Ar⸗ mee in den Besitz jenes Platzes gelangt ist.
Schweiz.
Genf, 10. Oet. Interessant hebt sich der intellektuelle elee unsers kleinen Kantons heraus, wenn man in die⸗ eer Bezichung eine Vergleichung mit den Nachbarlandern
rankreich und Sardinien anstellt. Dort ergaben sich bei ernanns der Conseriptions⸗Listen von 1827 im Departement
aone und Loire 1535 conscriptionsfahige junge Leute. Da⸗ von konnten bloß lesen: 233; lesen und schreiben, 1311; we⸗ der das Eine noch das Andere verstanden: 2925, und unge⸗ wiß waren 65. Im Departement Ain ergaben sich 3093 conscriptionsfaͤhige junge Leute, davon 227, die bloß lesen, 1079, die lesen und schreiben konnten; 1718, die weder das Eine noch das andere verstanden, und 79 Zweifelhafte. In diesem Departement ist das kleine Gex am suͤdlichen Abhang des Jura mit 198 jungen conscriptionsfahigen Leuten zu be⸗ merken. Darunter 3 die lesen, und 122 die lesen und schrei⸗ ben können, also nur 36 Unwissende unter 100 jungen Leu⸗ ten. In diesem Orte, an der Graͤnze von Genf und Waadt, haben also die Schule besucht, und darin wenigstens eini⸗ gen Unterricht genossen. In Gerx ist auch unter allen Orten des Departements Ackerbau, Viehzucht, Industrie und Bil⸗ dung am weitesten gediehen. Dies ist jedoch allein der Nach⸗ barschaft von Genf zuzuschreiben. Nach jener Zaͤhlung wa⸗ ren fast ¾ der Franzoͤsischen Juünglinge ganz unwissend. Fuͤr die Mädchen lassen sich annehmen. — In Savoyen muͤs⸗ sen auf 10 junge Leute beiderlei Geschlechts 8 Unwissende ge⸗ rechnet werden, und im Innern des Landes, z. B. in Ta⸗ rantaise unb Maurienne, sogar 9. — Bei uns in Genf, und seit etwa 5 Jahren auch im Kanton Waadt, ware es schwer ein gesundes Kind von 10 Jahren zu finden, das nicht fer⸗ tig lesen und schreiben koͤnnde.
Italien.
Genua, 15. Oet. Die Ruhe ist wieder unter die hie⸗ sigen Einwohner zuruͤckgekehrt. Seit dem 11ten sind wir von jeder Spur eines Erdstoßes gaͤnzlich frei geblieben. Der Schaden in unserer Stadt ist von keinem Belang, kein Haus ist eingefallen, nur in den aͤltesten Stadt⸗Vierteln sind einige wegen ihres Alters ohnehin baufaͤllige Gebaͤude beschaͤdigt
worden. en Spanien.
Der Courrier frangais meldet aus Cadix vom 8. October: Trotz der Wachsamkeit des Spanischen Sanitäaͤts⸗ Cordons, der an der Kuͤste aufgestellt ist, haben die Smugg⸗ ler eine Menge von Baumwollen⸗ Ballen aus Gibraltar nach Andalusien gebracht. Diese für die Ansteckung so gefaͤhrliche Waare ist auf Pferden durch die Berge von Ronda nicht weit bei der Stadt Pimena vorbeigebracht worden. Als sie verfolgt wurden, theilten sich die Smuggler in 3 Parthieen, die eine wendete sich nach Sevilla, die zweite nach Mancha und die dritte nach der Provinz Mureia; sie haben wegen der Pest den Ballen Baumwolle mit 8 bis 10 Pistolen be⸗ zaͤhlt, den sie in anderen Zeiten nicht unter 20 istolen er⸗
alten hätten. — Die Raumung der Franzosen und die Ueber⸗ gabe der Festungswerke an die Spanier ist in der größten Ordnung vor sich gegangen. Als der General⸗Lieutenant Gudin die Stadt verließ, begleiteten ihn die Behoͤrden und eine große Volksmenge bis an den Molo. Franzosen und Lpanier trennten sich gegenseitig mit Gefuͤhlen des Wohl⸗ wollens. — Wir haben hier Nachrichten von dem Marsche der Franzoͤsischen Diviston erhalten; der Hitze ungeachtet läͤßt sie b Nachzuͤgler hinter sich, die Soldaten sind munter und gesund, die Kriegszucht trefflich. Der Chef des Franzuͤschen Genera „ Oberst Lollin de la Perribre ist krank hier zuruͤckgeblieden und erhaͤlt taͤglich von den Be⸗ — und den Einwohnern Zeichen der Theilnahme und
Mabetd, 16. Oct. Se. Maj. der Koͤnig von Spa⸗ den Einwohnern von Gibraltar 10,000 Fanega's
Weizen gese stimmung, daß, Falls dies nicht eenns 8s mit der Be⸗ 2 erhöͤht
A Telte, das Geschenk auf 20,000 Fanega's oll.
werden
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Am 2. Oct. regnete es in Gibraltar, jedoch nur unbe⸗ deutend, aber sehr bald ließ die Sonne sich wieder blick⸗ und es trat ein frischer Wind ein. Am öéten fruͤh fielen dn falls einige Tropfen. Seit dem Regen am Nten hat die A 2 zahl der Todten und Kranken bedentend zugenommen. — Die neue Englische Kirche, ein sehr geraͤumiges und beinahe voll⸗ endetes Gebaude ist zum Hospital eingerichtet worden und hat man solche in hoͤchster Eil mit Fenstern, Thuͤren und den uͤbrigen noͤthigen Geraͤthschaften versehen. Die Aerzte Diaz und Meris, welche den Ruf bekommen hatten, dieses neue Hospital unter ihre Leitung zu nehmen, haben es unter dem Vorwande, daß schon jeder von ihnen siebenzig Kranke zu besuchen habe, abgelehnt. Ebenso war man auch Willens, die Methodisten⸗Kapelle, of the providence, zum Hospital einzurichten, welches um so mehr allgemeine Verwunderung erregt hat, indem diese Kapelle in dem District belegen 1 wo die Krankheit ihren Anfang genommen hat. uch d katholische Kirche sollte zu gleichem Zweck v-b werder der Vicarius jedoch machte sehr dringende Vorstellungen da⸗ gegen, indem die darin befindlichen Gemaͤlde, Statuͤen und uͤbrigen kirchlichen Zierrathen dadurch Schaden leiden koͤnn⸗ ten und somit unterblieb es. Es ist in der That erstaunens⸗ wuͤrdig, daß an einem Orte, welcher, wie Gibraltar, so oft von dieser Pest heimgesucht worden ist, man noch keine hoͤl⸗ zernen Barakken am Landthore und an den uͤbrigen von der Luft immerwährend bestrichenen Orten erbaut hat, welche zu Hospitaͤlern dienen koͤnnten und man genoͤthigt ist, die Kran⸗ ken nach der Stadt zu bringen. .
Es sterben sehr wenige alte Leute. Der aͤlteste, im Ci⸗ vil⸗Hospital gestorbene Kranke zaͤhlte nur 47 Jahre. Dage⸗ gen sind viele Kinder mit dem Fieber befallen worden.
Portugal. 4
Pariser Blaͤtter melden aus Lissabon vom 8ten Oetober: „Die hiesige Zeitung enthielt gestern einen auf die Köͤnigin Donna Maria da Gloria bezuüͤglichen Artikel, worin sie Prinzessin von Gran⸗Para genannt, und der ganze Plan, sie nach Europa zu schicken, getadelt wird. Es wird darin ferner gesagt, ihr so wenig wie ihrem Vater gehoͤr das Land, dessen Koͤnigin sie seyn solle, und ihre Ankun in Europa werde die Consolidirung des Thrones Dom M guels I. nicht hindern. Als die Nachricht von dem Em⸗ pfange, den die Prinzessin in London gefunden, hier ankam, war Dom Miguel in Matra, wo er im Franciskaner⸗Kloster der Feier des Festes des heiligen Franciscus beiwohnte; es wurde sogleich ein Courier an ihn abgefertigt, nach dessen Ankunft Dom Miguel mit allen ihm gefolgten Staatsraͤthen in der Zelle des Kloster⸗Guardians einen Staatsrath hielt zu dem der Guardian selbst und einige andere Moͤnche beru⸗
Pegen die Azoren und Terceira, die an der Muͤndung de
ajo lag, und unter Segel gehen sollte, Gegenbefehl erhal⸗ 6
fen wurden. In Folge dieser Sitzung hat die
ten. Das Elend hat in Lissabon und in Provinzen den hoͤchsten Grad erreicht. Die Hospitäler fuͤl⸗
len sich dermaaßen an, daß die Regierung den Beduͤrfnissen 8 derselben nicht entsprechen kann; dieselbe hat daher ein De⸗ eret erlassen, wonach auf die Fleisch⸗Consumtion in Lissabon,
zum Besten der Hospitaͤler, eine Abgabe gelegt wird; ₰ Per es in diesem Decrete) diese Anstalten nicht zu Feee
eckern werden. Die Einwohnerschaft ist uͤber diese neue 5 Auflage sehr unzufrieden. — Die von Dom Miguel errich. teten Tribunale setzen ihre Verurtheilungen fort. In Porto.
& — allen
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sind folgende Personen verurtheilt worden: 1 Mitglied bes
Kriegs von Porto, 10 Wahler, 7 Mitglieder der Finanz⸗Commission,
3 Mitglieder der Censur⸗Commisstion, 13 Mitglieder des ciere, 33 Commandeurs, 169 Studenten, 6 Führer, 21 aus England gekommene Portugtesen, 42 Frauen und Kinder, ꝛc., im Ganzen 606 Personen. — Das Englische henaes „Stammer“ ist ambten d. M. Abends ins Tagen von Falmouth gebrachten Briefe und Zeitungen nur bis 5 dem T
theilen, an welchem die Koͤnigin Donna Maria in England Tagen damit beschaͤftigt, die Saͤle der Pairs,
ten⸗Kammer zu zerstoͤren. Ein herrlicher Kronleuchter in der
„Rathes, 15 Mitglieder der constitution nellen Junta Kriegs⸗Conseils von Porto, 13 Justiz⸗Personen, 115 Offt⸗ 19 Personen, die den Constitutionnellen Geld geliehen haben hier angekommen. Die Polizei ließ die von demselben mit⸗ 2. angekommen ist. Eine Menge von Arbeitern ist seit einigen Pairs⸗Kammer, der 8000 Fr. kostete, 8 5
und Deputir⸗,
age aus
ist dabei in Stücken 8