1828 / 293 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

3 I1“ 8Eo1 8 he. 88 zerschlagen worden. Der Prinz Friedrich von Hessen⸗] sie ihnen oft die ganze Erndte entreißen, unter Varwaͤnden,

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Darmstadt ist gestern aus dem Pallast von Bemposta nach Porto abgegangen, um sich dort nach Gallicien ein uschiffen. -— Die Linie der Spanischen Truppen von Vadajoz wird

verstäarkt. Süd⸗Amerika.

I Englische Blaͤtter melden aus Chartagena (Colum⸗ bien) vom 11. Aug. daß man nicht mehr von Santander und seiner Fabtion spreche. Alle Staͤdte Columbiens sind dem Beispiel Bogota’ s gefolgt; selbst die, welche man gegen

sten ausgesprochen. Die Opposition hat nirgends Zeichen vpon Leben gegeben, und Bolivar vereinigt nun mit der ge⸗ seetzgebenden Gewalt die materielle Kraft, um ihre Ausfuͤh⸗ rung zu sichern. Diese Veraͤnderung (heißt es in jenen Blaͤttern weiter) mag auf gesetzli oder ungesetzlichem Wege bewerkstelligt worden seyn falls war sie noth⸗ 1 weendig fur Columbien. Ein Repraͤsentativregierung ist nur 1 bei Aufklaͤrung und Wohlstand moͤglich; die Verkennung die⸗ sser Wahrheit hat das spanische Amerika in beklagenswerthe Verwirrung gestarf. Zwei Dinge scheinen nun den neuen Gesetzgeber vor Allem zu beschäftigen; der Krieg mit Peru und olumbiens Organisation. Letztere ist schwieriger als ersterer, denn dazu braucht es mehr, als einiger entscheiden⸗ der Schritte. Die Apathie und das Elend des Volkes, die 2 Korruption der Beamten, die Verwirrung und Kenntnißlo⸗ seigkeit in der ganzen Verwaltung, treten jeder Maaßregel der ZRSegterung hemmend entgegen. Das columbische Papier verliert gegenwaärtig 83 ¾ Prozent. Bolivar denkt ernstlich . amn eine Verbesserung der Finanzen, und deswegen wurden die Steuern erhöht. Die Regierung hat das Monopol des r Zuckerrohrbranteweins, daß sie seit mehreren Jahren aufge⸗ geben hatte, aufs Neue an sich gezogen. Ueberdies wurde eeine Kopfsteuer von 3 Piaster per Kopf ausgeschrie⸗ ben. Würde sie vollständig erhoben, so ware sie hinrei⸗ chhend, um alle Beduͤrfnisse zu bestreiten; aber es wird nicht mehr als ein Viertel davon eingehen. Die Ver⸗ tbheilung der Steuern scheint etwas ungleich, zum Nach⸗ theile des Mittelstandes und zum Vortheil der Reichen. Die Nothwendigkeit, in Kriegszeiten alle Gewalt in Eimer Hand zu vereinen, fäaͤllt weg wenn der Friede gesichert ist aber das Volk gewoͤhnt sich an den leidenden Sehersem, wic die Chefs ans Befehlen sich gewöhnen. Die 2 waͤchst, wenn das Oberhaupt bedeutende Guͤter besitzt. Man weiß, wie Paez im Jahr 1826 auftrat. Montilla wurde kürzlich . um obersten Chef von drei Departements ernannt. Er und olivar waren lange getrennt; ihre Aussöhnung scheint nun aufrichtig. Werden noch zwei oder drei solcher obersten Chefs ernannt, so wird nach Boltvars Tode die ganze Republik zerstückt, eine Beute von Generalen. Die Aufgabe des Dik⸗ tators ist schwer, und erstreckt sich nicht nur uͤber Columbien, sondern uüͤber das ganze suͤdliche Amerika. Er muß beweisen, 8 daß das Bedürfniß des Landes die Er reifung der absoluten Heerrschaft von ihm forderte. Wird olumbien nicht glüͤck⸗ lich unter dieser Herrschaft, so wird die Welt in seinen Hand⸗ lungen nur seinen Ehrgecs erblicken; so bleibt ihm nur die Wahl zwischen Ruhm Schande.

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8 A 8 anpten. 8“ (Fortsetzung.) s Eben so hat der Pascha 8 der Nähe von Alexandrien eine Glas⸗Fabrik anlegen lassen, welche von Europaͤern ge⸗ leitet und betrieben wird. Die Bestandtheile des Glases, besonders das so nothwendige Alkali, finden sich in reichem Maaße in Aegypten. Der Pascha selbst nun ist der einzige Fabrikherr und (qggentlich auch der einzige Kaufmann im Lande. Indem er äalles rohe Material ankaufen läͤßt, oder auf irgend aine andere Weise an sich bringt, und es durch seine besol⸗ * deren Arbeiter verarbeiten und veredlen läßt, hat er es auch durch eine besondere, durch ein Gesetz befohlene Einrichtung dahen zu bringen gesucht, daß niemand neben ihm auf aͤhn⸗ liche Geschaͤfte denken kann. Alle Waaren naͤmlich, welche den im ganzen Lande verbreiteten Fabriken und Manu⸗ n kominen, oher von einzelnen Handwerkern in seine ene gellefert werden, werden gestempelt und keine an⸗ elen im Handel —2 als diejenigen, 8ea enthum der Regierung bezeichnet sind. Um erdentlich zu he Hendels System von Anfang an richtig und seammlung der verg r. Beamte eingesetzt, welche bei der Ein⸗ 8 müssen, um genae Rehehen rohen Produkte zugegen seyn 2 Enn 55 1 efhche g5 * daruͤber zu 2 Einsammler als ihre den2 armen Landbewohner die . as Feinde detrachten 2 da

Bolivar feindlich gesinnt glaubte, haben sich zu seinen Gun⸗ 1 Der Handel geschah durch Umtausch von Waaren; die Ka⸗

die nicht immer die gerechtesten seyn möͤgen.

Ein wichtiger und interessanter Theil der Darstellung des neuern Zustandes Aegyptens bezieht sich auf seine Ver⸗ hältnisse zu dem uͤbrigen Afrika. Che der Vice⸗Koͤnig seine Eroberungszuͤge, welche oft weiter nichts als Raubzuͤge mit einer Armee waren, nach dem Innern Afrika's unternahm, war die Karavanen⸗Verbindung dahin sehr sicher und regel⸗ maͤßig. Alle Jahr kam eine Karavane von Sennaar an, eine andere von Cordofan*) und Shendy, hingegen von Darfur und Bornu kam nur alle 2 Jahre eine Karavane.

ravanen brachten Straußfedetn, Elfenbein, Sklaven männ⸗ lichen und weiblichen Geschlechts, Kameele, Tamarinde, Rauch⸗ werk, Essenzen, Goldsand u. s. w., und tauschten dagegen allerlei Aegyptische Waaren, auch Europäͤische Manufactur⸗ und Industrie⸗Produkte und Spezereien ein. Von Seboua und Dongola kommen ebenfalls alle Jahr Karavanen, doch ihre Abyssinischen und Aethiopischen Producte unterscheiden sich wenig von den ersteren. Die Karavanen von Bornu und

Dar⸗Fur haben in der letzteren Zeit ganz aufgehoͤrt, obgleich

die Regierung es theils nicht an Versprechungen und Auf⸗ munterungen zur Fortsetzung des Handels, anderntheils aber auch nicht an Straf⸗Androhungen fuͤr den Weigerungsfall hat fehlen lassen. Dar⸗Fur ist als Mittelpunkt der Verbin⸗ dung zwischen Aegypten und Tombuktu zu betrachten. Die Karavanen naͤmlich von dem letztgenannten Orte und über⸗ haupt aus dem Innern Afrika's besuchen die Basars in Dar⸗Fur und Sennaar, von wo dann die Waaren tiefer nach Aegypten gingen. So geschah es, daß man in Kairo fruͤher eine Menge Handels⸗Gegenstaͤnde aus Tombuktu hatte und kannte, ohne zu wissen, daß dieses Reich ein unabhäͤngiger Staat sey. Sklaven sind besonders ein starker Handels⸗Artikel aus dem Innern Afrika's nach Aegypten. Diejenigen, welche am meisten gesucht werden, kommen aus den Wäldern von Abys⸗ sinien und von den Ufern der Fluͤsse Astaboras und Artapur. 2„ Bedeutend sind die Handels⸗Verbindungen ptens mit Syrien. Sie 7,22 -. großen Theils durch Karavanen, welche Seide, Rauchtaback, Seife von Samla und Hebron, allaxlei Zeuge von in, eben so von Persten, Da⸗

n mascus, Aleppo, vere Füsee⸗ leweihte Halsbänder,

Rosenkränze und mehe Artikel, welche die Christen des heiligen Landes, besonders zu Jerusalem und Bethlehem, verfertigen. Der Austausch geschieht gegen Reis, Kaffee, Aegyptische und Europaͤische Manufaktur, und Fabrikwaaren, und verhältnißmäßig nur wenig baares Geld. Die Syrischen Karavanen gehen und kommen zu ganz unhestimmten Zeiten, aber es geschieht so haͤusig, daß fast jede in Kairo welche ankommen und von da abgehen. Zu diesen Karava⸗ nen kann man auch die Beduinen vom Berge Sinai und der Umgegend rechnen, die bisweilen mit 500 bis 700 meelen und eben so vielen Menschen ankommen und mi, Mandeln, Kohlen u. dgl. bringen, und dafür Reis, Durcha (eine Art Hirse) und baares Geld holen.

Die jahrlich aus der Barbarei kommenden Karavanen haben seit einiger Zeit an Menschenzahl abgenommen, weil diese

*) Da Cordofan weniger bekannt seyn michte, so duͤrften einige Rotizen, welche unser Landsmann Burkbhardt, der Wieder⸗ Entdecker Rudiens, daruͤder giedt, hier nicht unwillkommen scyn Sie finden sich in John Lemis Burkhardt Trevele in Nubis, Be- blih ed by the Awociation for promoting ibe dise of dhe in- terior parts of Africa. London, 1819. 4. Das Kbnigreich Cor⸗

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dildet das Grenzgediet zwischen dem Reiche

Osjen und der Oase und dem Königreich Darfur im Westen. Das Land in eine wahre Dase und auf allen Seiten 6 Tage⸗ reisen weit, mit Wuͤstencien umgehen; die Hauptstadt is Obendha oder it. Das ganze Kdnigreich steht unter dem Commando eines Mosellim, der ein Silave des Ahnigs von Darfur und dessen Statrhalter mit einer Garde von 570 Reztern, 6. Außer idm wird noch ein Eingeborner von Bornu, der den Titel König der Tekkoury (Muhamedantsche Reger) fübrt, in 8 ge⸗ nannt; er hatte sich aber in die Gedirge von gehluͤchtet, und erhob dier einen Zoll, wurde aber dald darauf ermordet. Ohendha ist ein weitlgufriger Drt, mehr aus Huͤtten⸗ als aus Hausern bestehend. Die Chnnehat. treiben Ackerdau und Han⸗ del, der wichtig is. Die zablreichsten Einohner des Landes sind Beduinen⸗Stämme, von ihren Rindvich⸗Heerden Beckara genannt (Deckar, die Ku werden 10 vers ledene Horden angegehen, die alle Aradisch sorechen, den Einwohnern von Dar Fur im Wetten und Shendo im Onen sehr in Litre und Ledensart sich nͤhern. Sie bauen im Sommer den Acker, stedeln sich an, weiden ihre Heerden und machen in den Zwischen⸗ Zeiten die Wege sehr gefährlich⸗ besonders die nach Dongole und Sennaar führenden Wege.

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Rach den Angaden von TEgypie „ou.⁴. Mebemet Ali Per

Mm. Thedenat-Duvent. Paris,