1828 / 297 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Calcutta selbst, sich bildet. Der Total⸗Anblick diesen Stadt erinnerte mich so sehr an den von St. Petersburg, daß ich Muühe hatte, mich zu uͤberzeugen, daß ich nicht jene Welt⸗ Stadt vor mir saͤhe. Die Viertel, welche an die Ring⸗

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mauer stoßen, sind von Europaͤern verschiedener Mationen⸗

bewohnt. Der westliche Theil der Stadt hat enge und krumme Straßen, Bazars mit Ziegel⸗Steinen, Huͤtten von Beambus und einige ungeheure Gebäude, wesche durch ihr 1 Ansehen an ein Kloster erinnern, aber es sind dies die Woh⸗ nnungen der Babu's oder Indischen Edelleute. Calcutta hat nichts Merkwuͤrdiges, als seine ungehenre Ausdehnung.

(Fortsetzung folgt.)

8 Ueber die Versorgung Londons mit Wasser. Die Stadt London gehoͤrt hinsichtlich eines der ersten 85 Lebensbeduͤrfnisse, des Wassers, zu den schlechtest versorgten Staͤdten. Behufs der deshalb zu ergreifenden abhelfenden Maaßregeln ward weaͤhrend der letzten Parlaments⸗Sitzung eine Commission ernannt. In Verfolg dessen, was seiner Zeit uͤber diesen Gegenstand kurz bemerkt worden, theilen wir hier nachstehendes Ausfäͤhrlichere mit⸗ . London wird von drei Wasser⸗Werken und fuͤnf Wasser⸗ Gesellschaften mit Wasser versorgt, und zwar auf der Suͤd⸗ seite der Themse von dem Lambeth⸗, dem South⸗London⸗ und dem Southwark⸗Water⸗Work, auf der Nordseite der Themse von der New⸗River“, der East⸗London, der West⸗Middlesex⸗, der Chelsea, und der Grand⸗Function⸗Company. Die drei 3 Anstalten fuͤr den suͤdlichen Stadttheil schoͤpfen ihr Wasser lediglich aus der Themse: jede derselben hat zwei Maschinen, deren Gesammt⸗Kraft diejenige von 235 Pferden erreicht. Die Lambeth⸗Wasser⸗Werke theilen ihr Wasser an 16,000 Abnehmer aus und diese brauchen jeden Tag 1,244,000 Gal⸗ lons. Die South London⸗Wasser⸗Werke liefern an etwa 10,9000 Abnehmer Wasser zum Berrage von 1 Million Gal⸗ l1ons taͤglich. Die Southwark⸗Wasser Werke dagegen an 7000 Abnehmer 720,000 Gallons. Diese drei Werke liefern mithin taͤg⸗ lich ungefähr 2,964,000 Gallons Wasser an 33,000 Abnehmer. Die Nemw⸗River⸗Company bezieht ihr Wasser aus einer Quelle bei Chadwell, aus dem Flusse Lea und zum geringen Theil aus der Themse. Sie hat etwa 66,000 Abnehmer und ver⸗ braucht taͤglich 13 Millionen Gallons Wasser. Die East⸗ 2₰ London⸗Companp schoͤpft zwar ebenfalls aus dem Lea⸗Flusse, doch ist das Wasser, weil das Themse⸗ Wasser bei der Fluth 2 den Lea tritt, nicht viel besser als Themse⸗Wasser. Für 8

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42,000 Abnehmer liefert sie taͤglich 6 Mill. Gallons. Die West⸗ Middlesex⸗Water Compann, die Chelsea- und die Grand /Func⸗ . Faas schoͤpfen das Wasser nur aus der Themse und versor⸗

gen resp. 15,000, 12,400 u. 7700 Abnehmer mit resp. 2,250,000, 1,79S0,000 und 2,800,000 Gallons Wasser täglich. Es wer, den von den Gesellschaften also an der Nordseite der Themse

1483,000 Abnehmer mit beinahe 26,000,000 Gallons Wasser eaaglich versorgt. Funfzehn Dampf⸗Maschinen, welche mit ei⸗ ner Kraft von 1105 Pferden arbeiten, sind zur Beschaffung dieses Wasser⸗Quantums erforderlich. An beiden Seiten der 8 Stadt werden mithin fuͤr die Bewohner und die Manufac⸗ turen ꝛc. jeden Tag etwa 28 Millionen Gallons verbraucht 8 (also uͤber 400,000 Cubikfuß oder uͤber 100 Millionen Ber⸗ Üiner Quart). Was nun die Qualität dieses Wassers an⸗ langt, so ist dassenige, was die New⸗River⸗Company liefert, im wenigsten schlecht; nur ist es haͤufig sehr schlammig, weil man nicht verhindern kann, daß sich Personen in der Was⸗ er Leitung baden, auch die Abzugs⸗Graͤben der am Flusse Kegenden Grundstüͤcke sich darin ausmüͤnden. Was aber das Wasser aus der Themse betrifft, so ist dies nur selten ziem⸗ lich klar, und in der R. mit verschiedenen in demselben schwebenden Stoffen a In dem letztgedachten Zu⸗ ande in die Häuser gebracht, ist es zum Gebrauche untaug⸗ ich; es muß vielmehr ruhen, um sich niederzuschlagen, und ird dann erst brauchbar. Dieser Bodensatz ruͤhrt sich aber Berenan leicht auf, und fuͤhrt fuͤr groͤßere Wasser⸗Behaͤlter viele Nachtheile herbei, ist

bei verstuͤrkter Verunreinigung i Masse, und es kann unter Ugständen eine Faͤulniß des Wassers entstehen; auch

Zufluß die Veranlassung

t dasselbe nicht von Wuͤrmern und anderm Unrath frei, und kann selbst durch Filtriren nicht völlig gereinigt werden,

88 Stosse darin aufgelest oder mit demselben verbunden sind, nut eine 1 Reinigung zulassen. Je näher der

aupt . ner ft wird, je uͤberladner von ei⸗ sch und se widerlicher im Ge⸗

Gedruckt bei u. W. be. .

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An einzelnen Stellen ist das Wasser der Themse schlech⸗ ter, also auch das von den Wasser⸗Werken, die an solchen Stellen schöpfen, zu liefernde. Durch die Kohlengas⸗ und andere Fabriken, deren Abfall in den Fluß geworfen wird, durch⸗das Aufwuͤhlen des Wassers heim Fahren der Dampf⸗ boote, durch die Abfuͤhrung der Abfälle thierischer und vege⸗ tabilischer Substanzen aller Art vermittelst der Cloaken⸗Ca⸗ näle in die Themse, ferner durch das Anwachsen der Bevöͤl⸗ kerung von London, und durch die auch hiedurch vermehrte Abfuͤhrung fremdartiger Stoffe in den Fluß, durch das Hin⸗ einwerfen vieler todter Thiere und des Abganges aus den Schlachthaͤusern, ist die Unsauberkeit des Flusses in den letz⸗ tern Jahren noch vermehrt, mithin auch das Trink⸗ und Kochwasser verschlechtert worden. 1

Die gedachte Commisston hat daher auch, freilich in den schwaͤchsten Ausdruͤcken, das Wasser „von dem Verdachte der Ungesundheit nicht freisprechen koͤnnen.“ Es steht naͤm⸗ lich nicht zu läugnen, daß dasselbe wegen der fremden Stoffe, die es aufnimmt, theilweise so unrein wird, daß Fische, selbst wenn das Wasser filtrirt, also gereinigt wird, darin absterben. Ein solches Absterben der Fische findet auch mehreren Stellen in der Themse selbst statt. Indessen das Wasser einer Verbesserung fähig und beduͤrftig erkl uͤberhaupt empfiehlt die Commission die Sache weiterer P fung, da von derselben die Gesundheit der Einwohner der Hauptstadt abhaͤngt, wiewohl auf der andern Seite die ge⸗ genwärtigen Wasser⸗Compagnieen durch neue Bafeeege rungs⸗Concurrenten gefährdet werden wuͤrden.

Koönigliche Schauspiele. Dienstag, 4. Nov. Im Opernhause; Raphael, histori⸗ sches Lustspiel, in 1 Aufzug, von Castellt. Hierauf: Das Fischermaäͤdchen, lyrisches Drama in 1 Aufzug, von Th. Kör⸗ Musik von J. P. Schmidt. (Neu einstudirt). Und:

ner.

Die drei Sclavinnen, Divertissement in 1 Aufzug. Es wird ersucht, die zu dieser Beemmg bereits geloͤsten llets umtauschen

Seiechanteene gegen Opernhaus⸗B. u lassen,

. Im Schauspielhause: Vorstellung der Franzöͤsischen Thea⸗ ter⸗Gesellschaft. 1) Rodolphe, drama en 1 acte, par Scribe et Melleville. 2) L’Onç bere S. vaudeville nou- veau en 1 nete, par Seribe. 3) Le Comédien d'Etampes vaudeville comique en 1 acte, du théätre de Madame, par Moreau. 2

Zu dieser Vorstellung sind Schauspielhaus⸗Billets,

Freitag bezeichnet, guͤltig. 4

Königsstaädtsches Theater. Dienstag, 4. Nov. Fiorella, oder: Das Hospizium

Lorenzo. Oper in 3 Akten; Musik von Auber.

. 1 n ☛‿— 2 4 Berliner Börse.

Den 3. Nov. 1828.

e- Sehald -Sch. 1 u, Nol spomm. Pfandbr.] 4 103 ½ Pr. Engl. Anl. 180 5 102 ½ skur-u. Newum. do. 4 104 Pr. Engl. Anl. 22 5 [102 ½ ss. do 106 D0.0 b 1ncl.Lün.li 2 —- 99 Pomm. Dom. d0 Kurm. Ob, m. 1. C] 4 90 80 Dlärk. 40. Neum. Imt. Sch. do. 4 90 [89½ Oupr. do. Berlin. Stadt O b. 5 102 ½ [Rgehn. C d. Knb.

diro duo 4 100 99 [40. 40d. Nmb. Königabg. do. 4 9 Zins-Sch. 4d. Kmb. Elbinger o. 5 100 ½ —] dio d. Rmbh. Danz. de. in Th. Z —] 32 Wezstpr. Pfdb. A. 4 95

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Im vorgestrigen Blatte Posen, in der vorletzten Zeile

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