1828 / 298 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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behandelt worden waͤren, auch ließ er Gelder unter die Sol⸗ daten vertheilen.

Mehreren Pascha'’s, welche sich in diesem Feldzuge theils durch ihr persoͤnliches Benehmen auf dem Schlochtfelde, theils durch Organisation ihrer Truppen ausgezeichnet haben, sind als Belnhnung Gouvernements zugetheilt worden, mit dem Befehle jedoch, waäͤhrend des Krieges bei der Armee zu blei⸗ ben; unter andern ist der, durch mehrere kuͤhne Unternehmun⸗ jen bekannte Alichan⸗Pascha (derselbe, welcher auf einem

uge nach Basardschik viel Beute gemacht hatte) mit dem rei⸗ chen F865 von Satalie beschenkt worden. zus Asien sind seit der Eroberung von Achalzik keine weiteren Nachrichten eingegangen. Der Seraskier Salih⸗ Pascha ist unterwegs, um sch dorthin zu seiner neuen Be⸗ stimmung zu begeben, und man hofft, daß nach seiner An⸗ kunft die Lage der Sachen sich bessern werde.

Der Courrier de Smyrne meldet Folgendes aus Konstantinopel vom 10. Sept.: „Se. Excellenz der Bot⸗ schafter der Niederlande hatte, indem er dem Reis⸗Effendi die Schreiben der Botschafter von Frankreich, England und Rußland und die Antwort des Herzogs von Wellington auf die direct an das Englische Cabinet gerichteten Depeschen zukommen ließ, 29 eine foͤrmliche Berathung angetragen, deren Zweck vermuthlich der war, die Pforte zur Absendung von Bevollmächtigten nach Korfu zu bewegen, um dort mit den drei Ministern über die Pacisication Griechenlands zu unterhandeln. Die Pforte hat es nicht fuͤr rathsam gehalten, diesem Antrage nachzukommen, und die Mittheilungen ha⸗ ben sich auf eine am üten zwischen Sr. Excellenz und dem Reis⸗Effendi stattgehabte Berathung beschräͤnkt. Am folgen⸗ den Tage war ein Feher 3 versammelt, in welchem, wie man glaubt, der Vorschlag, Umächtigte abzusenden, erörtert und verworfen worden ist. Die Pforte hat so eben ihre Antwort ertheilt. Der Inhalt derselben ist unbe⸗ kannt, allein man will wissen, daß sie die Botschafter Frank⸗ reichs und Rußlands zur Ruͤückkehr nach Konstantinopel ein⸗ ladet, um sich freundscha üͤber die mögliche Ausfuͤhrung des Vertrages vom 6. zu verständigen; sie scheint ge⸗ neigt zu seyn, den durch die Insurrection befreiten Griechi⸗ schen Provinzen alle mit ihrer eigenen Sicherheit vertraͤgli⸗ chen Bedingungen zuzugestehen. Letzteres wird durch ihre Ge⸗ nehmigung des zu Alexandrien wegen der Raͤumung Morea’'s durch die Armee Ibrahim⸗Pascha's abgeschlossenen Vertrages außer Zweifel gesetzt.

In demselben Blatte läßt der Courrier es sich sehr angelegen seyn, ausfuͤhrlich darzustellen: daß durch die Raͤu⸗ mung von Morea in der von den verbuüͤndeten Maͤchten ver⸗ langten Weise, ferner durch die Absendung politischer Agen⸗ ten nach Griechenland und durch die Anwesenheit Franzoösi⸗ scher Truppen daselbst, die Ausfuͤhrung des Londoner Trac⸗ tats vollständig geworden sey; durch die, Seitens der Pforte

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an die Gesandten Frankreichs und Englands ergangene Ein⸗ 5.— zur Ruͤckkehr nach Konstantinopel, um mittels freund⸗ schaftlicher Uebereinkunft die Griechischen Angelegenheiten

abzumachen, werde der Dinn jenes Tractats sogar noch weiter , als es die Theilhaber gehofft haͤtten, und gewaͤhre als man zu erlangen vermeint habe; denn

ee enthalte das Anerbieten: einer Thatsache, deren matekielle ung man fuͤr hinreichend erachtet hade, (2) die recht⸗ Weihe zu geben. Man koͤnne daher keinen Anstand nehmen, jener Einladung zu folgen. Nichts, meint der Courrier, stehe 2* Wege, in Gemeinschaft mit der Pforte das 1 Griechenlaͤnds festzusteilen; aber nur das Frenfafisch⸗ und das Englische Cabinett haͤtten derma⸗ len noch in der Sache zu sprechen. Rußland dagegen habe seit dem Tage, wo es seiner besonderen Interessen wegen auf dem Kampfplatz erschienen sey, darauf Verzicht ge⸗

leistet. (7)

In Blatte berichtet derselbe jedoch Man wissen, die Botschafter haͤtten erklärt, ee koͤnnten nicht nach Konstantinopel zuruͤckkehren, ohne zu⸗ vor die Angelegenheiten Griechenlands beendigt und dessen politische Exristenz befestigt zu haben, die Conferenzen im Be⸗ treff dieses Gegenstandes würden sich zu Poros eröffnen Faübee sey wiederholt eingeladen worden, Bevoll⸗

gte da 1 s 2³, —2 12—ã2 owohl jetzt als später guͤn⸗ Das genannte J l laßt seiner gehaͤßigen

Art, gen« ourna von seiner & de Sriechischen Angelegenheiten darzustellen, nicht ab. „Der Oberg vos. Napoll di Romanta vom 13. Sept.: Festungen, 22 Oberbefehlshaber aller Griechischen ouverneur von göEN 82 Truppen . wundernswürdige 8 terstüͤtzt ierung auf be⸗

IIZZIZ“

Varna Statt gefundenen sehr x cben so we

Land in ein großes Netz von fremden Besitzern aller Stel⸗⸗ len zu verstricken, um es desto leichter einer Oberaufsicht un⸗ terwerfen zu koͤnnen, auf deren Natur man leicht aus der ruͤheren Stellung des Grafen Capodistrias schließen kann. zu Aegina besteht die Regierungs⸗Commission aus dem Gra⸗ fen Viaro Capodistrias, Zaimi und Conduriotti, das heißt aus dem ersten allein, denn die andern fuͤrchten, daß der geringste Widerstand eine Untersuchung uͤber ihr fruͤheres Betragen zu Wege bringen moͤchte, und huͤten sich daher wohl, eine von der seinigen verschiedene Meinung auszusprechen. Die Ministerial⸗Commission bestand aus Maurocordato, Zografo und Metaxa. Die beiden ersten sind gezwungen worden, ihr Entlassungsgesuch einzureichen; der dritte, ein Corfiot, hat allein seinen Einfluß bewahrt. Im Marine⸗Tribunal sitzen neben dem Advocaten Janata aus Korfu, dem Orakel des Präͤsidenten, zwei Mitglieder, von denen das cine unter der Erniedrigung der aͤußersten Duüͤrftigkeit gebeugt, das andere ein junger Wallache ohne Kenntniß der Angelegenheiten und der Gesetze, ist. Das Panhellenion existirt nur dem Namen nach. Es ist eine alte Decoration, welche man dem Publikum zeigt, wenn man ihm nichts besseres bieten kann. Der Ge⸗ neral⸗Cassirer, zwei Privat⸗Secretaire, drei Unterbeamte Staats⸗Seeretariats fuͤr den Präsidenten; der Hafen⸗C. . tain, der erste, zweite und dritte Amts⸗Commis, der Sani⸗ taͤts⸗Direktor bei der Sanitaͤts⸗Verwaltung; zwei Beamte bei der Brief⸗Post; vier bis fuͤnf Oberaufseher bei der Er⸗ richtung der neuen Schule; ein Aufseher dei der Druckerei; Mitglieder und Secretaire bei den besondern Commissionen; außer dieser Zahl von ungefähr dreißig Personen noch eine aͤhnliche Anzahl von Untersecretairen, Privat⸗Räthen und Dienern: der vollstaändige Verein aller Jonischen In⸗ dividuen, das patriotische Wohlwollen der Capodistrias Aegina versammelt hat. zu di Romania sind der Artillerie⸗Oberst, der erste Arsenal⸗Auf⸗

seher, der ter der Schloß⸗Gefängnisse, eine Menge jun⸗, ger Leute, welche der Präͤsident dem Heidegg em⸗ pfohlen hat, aus solchen privilegirzen An hervorge⸗ gangen. Auf dem Tontinent sind ate des Obersten Heidegg vorzuͤglich beguͤnstigt. Zu Corinth ist der Festungs⸗Commandant ein junger unerfahrner Mensch der nie gedient hat, aber er ist Baron. Zu Napoli

di Malvaͤsia verdankt der Gouverneur, welcher in seinem Vaterlande Unterltentenant war und Nichts fuͤr Griechen⸗ land gethan hat, seinen Posten seinem adlichen Blute. Der Gouverneur von Carabusa, der Commandant der Flotte i Meerbusen von Lepanto, der des neuen Dampfbootes, Barone und vielleicht noch mehr.

Die Art, wie die Polizei verwaltet wird, hat mehrert Klagen von Seiten des Obersten Gordon, der Herren und Finlay, und des Cecretairs der Franzöͤsischen Agentse ch Grasset veranlaßt. Graf Capodistrias hat viel zu thun, m er das Vertrauen der Natton wieder gewinnen und die ler, welche seine Verwandte und linge sich täglich Schulden kommen lassen, gut machen will. Von allen S ten sagt man, der Praͤsident habe nicht das Recht, al und ohne die Repräsentanten der Nation so wichtige Frageg zu verhandeln, wie die, welche auf dem Congreß in Poros discutirt werden sollen. .

Auch in der Reihe dersenigen Blätter, diesseit cini⸗ 8 Zeit Alles aufgehoten haben, um die Lage der Russischen Armee vor Varna als verzweistungsvoll darzustellen, 1 der Courrier de Smorne, wie zu erwarten stand, nicht letzten Plat ein. Nach seinem neusten Blatt vom 4. 9. Monats waͤre die Russisch Kaiserliche Garde bei einem

gluͤcklich gewesen, als die fru⸗ Truppen. 0. chigung und Mißvergnuͤgen häͤtten angefangen, der Russischen Armee zu verbreiten, und die Flocte deutende Havarien erlitten haben; zwei Lintenschiffe und Frezatte sepen dermaßen beschaͤdigt worden, daß sie nach Se⸗ topol hätten segeln muüͤssen, um zu repariren; die Fregarte unterweges gesunken, und der Admiral Greigh lebenegefabe verwundet, nach Odessa gebracht worden seyn. Der Pa von Varna“ (fäͤhrt der Courrier fort) hat dem G lassen, daß er sich auf das Aeußerste vert

2 2— uͤber seinen L- ollten. Au Seitens des Ru gangene Aufforderung zur Uebergabe, hat er entgegner⸗ habe seinem Gedicter versprochen, nur todt oder 8 wieder vor ihm zu erscheinen. Seine Charakter⸗Fe⸗ und seine Ergebenheit fuͤr den Sultan daß man an der treulichen Erfuͤllung

sich