1828 / 299 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Staats⸗Ze

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Berlin,

Donnerstag den 6ten November.

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liche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Achen ist der katholische Pfarrer Everz zu Lam⸗ mersdorf, Kreis Montjoie, in gleicher Eigenschaft nach Stein⸗ feld, Kreis Gemuͤnd; der katholische Pfarrer Muͤller zu Udenbreth in gleicher Eigenschaft nach Baafem⸗ Kreis Ge⸗ muüͤnd; der katholische Pfarrer Lenz 7 Sistig in gleicher Eigenschaft nach Frohngau, Kreis Gemuünd, versetzt; und fuͤr die erledigte katholische Pfarrstelle Udendreth im Kreise Ge⸗ muͤnd der bisherige Vicar Jonas Batta als Pfarrer er⸗ FEe ist der bisherige Vicarius Paul Marachowski in Schubin, zum Pfarrer der katholischen

1 in 2 o ernannt worden; * eg en erg, ist die in Schoͤnbruͤck bei Allenstein

e Pfarrstelle dem bisherigen Caplan Vie Stuhm; die in Braunsberg an der Stholischen Neustaädtischen Kirche erledigte Beneficaten⸗Stelle dem dortigen Caplan Valentin Wobbez die in Siegfrieds⸗ walde bei Seeburg erledigte katholische Pfarrstelle dem bis⸗

igen Caplan Johann Graw aus Wormditt, und die in ddenberg, Amts Seeburg, erledigte katholische Pfarrstelle dem Caplan Neumann aus Guttstadt verliehen worden.

Angekommen, Der General⸗Major und Commendeur der Aren Garde⸗Cavallerie Brigade, Graf von Nosebh, vn Breslau.

Der üöüaeamn von Fronkfurt an der 8 .

Zeitungs⸗Nachrichten.

FAS Ausland.

Frankreich. 30. Oct. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben Ihrem

Amt EWaau

*

Wißmann, von

.; und Botschafter in der Schweiz, Herrn von

Paris,

während der enen Hne. von 8 s Ministerium der auswaͤrtigen Angelegen⸗ 8 12 dirigirt hat, zum Beweise Allerhoͤchster Jefruedenheit den Grafen⸗Titel verliehen. Vom 1. k. M. an löst das aus Versailles kommende Garde⸗Cuͤrasster⸗Re iment das 1ste Regiment dieser Waffe, welches nach Meaurx abgeht, und das aus Fontainebleau kom⸗ ende Husaren⸗Regiment, das Lancier⸗Regiment, welches sich 4 ch Melun begiebt, im Dienste der Tuilerien ab. 28½ 0 ist die amtliche Anzeige des Moniteurs über d E— stellung des guten Vernehmens mit Brasilien eren wir bereits in der Nachschrift zum gestrigen Blatte der im Wesentlichen erwaͤhnt haben): „Alle Streitigkei⸗ Frankreich und Brastlien sind beseitigt. Durch ten 1wesch Artikel zum Vertrage von 1826 wird der Sinn Znsaeees dieses Vertrages in Betreff der gegenseitigen er iegfuͤhrenden und Meutralen, auf eine klare, be⸗ Rechte der Krcanvon der Franzoͤsischen Regierung stets ver⸗ 2. 895 dsatze angemessene Weise festgestellt. Eine an venen Grun (21. August.) unterzeichnete Convention setzt demselben Tage (21. lata⸗Strome angehaltenen und

im

die den Leefe behen igenden Enrschadigungen fest. 1 - koͤnnen das

Diese auf die Billigkeit gegruͤndeten unden da⸗ B 8 tehende Band der Freundschaft zwischen beiden Ländern 85 hat in dieser so glüͤcklich be⸗

nur enger knuͤpfen. 222 daß es nicht gesonnen sey,

Rayneval, welcher

endigten Verhandlung

ISIn öJ 8 2

8 2 .* sich an seinen Rechten etwas zu vergeben, und die Brast⸗ lianische Regierung hat dadurch, daß sie es fuͤr ihre Pflicht 8 kannt, den gerechtesten Forderungen zu genuͤgen, ein schoͤnes Beispiel von Loyalitat und Rechtlichkeit gegeben. Die Un⸗ terhandlung mit Brasilien ist von dem Marquis von Ga⸗ briac, diesseitigem Gesandten in Rio⸗Janeiro und von dem Contre⸗Admiral Roussin, Befehlshaber des Geschwaders Sr. Maj. in den dortigen Gewaͤssern, zu Ende gebracht worden.“ 3

Im Messager des Chambres liest man folgenden Artikel: „Es giebt nur zwei Mittel, um Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze zu erhalten: die amtlichen Buüͤlletins auf einer, und besondere Correspondenz⸗Verbindungen auf de andern Seite. Zu Konstantinopel weiß der Divan allein, was sich ereignet, fuͤr die Fremden macht er Nichts bekannt; seine Unterthanen erfahren nur das, was er sie wissen lassen will. Die Tartaren, welche die an ihn gerichteten Depeschen uͤberbringen, sind, ihrem Charakter nach, zuruͤckhaltend und uͤberdem zum Schweigen gezwungen. Im Jahre 1799 war Hussein, Kapudan⸗Pascha und Guͤnstling Selim's III., hegen den bekannten Paßwan⸗Oglu gesendet worden. Einer ne Couriere uͤberbrachte die Nachricht von einer Neherxlase. Man fuͤrchtete, er moͤchte plaudern, und ließ ihn daher vor dem Divan und zahlreichen Zeugen erscheinen. In bieser Versammlung ward er mit einem Ehren⸗Kaftan bedeckt. Dies geschah wegen des Sieges, welchen er, wie man ver⸗ muthen zu lassen wuͤnschte, gemeldet haben sollte. In dem anstoßenden Zimmer ward ihm der Kopf abgeschlagen; dies war die Buͤrgschaft des Stillschweigens, welches man von ihm erwartete. Was finden wir in den Russischen Berich⸗ ten? daß die Truppen der Russen noch immer vor Schumla, Silistria und Varna stehen; daß man auf den beiden ersten Punkten beobachtet, waͤhrend man vor Varna alle seine Kraͤfte aufbietet. Und ferner? daß die Tuͤrken diese Stadt zu entsetzen oder mit Lebensmitteln zu versehen gewünscht und ehren besten Feldherrn mit 30,000 Mann krieggeuͤbter Trup⸗ pen dahin geschickt haben. Diese Thatsachen rechtfertigen die Meinung, welche wir aufgestellt haben, daß der Hauptpunkt des Angriffs und der Vertheidigung derselbe Ort Varna war. Wir haben den Umstand der Absendung jener 30,000 Mann fuͤr die wichtigste Operation des Feldzuges angesehn, indem dadurch bewiesen wird, daß der Sultan nicht im Stande war, mehr zu thun. Allein diesen Gedanken haben wir ebenfalls aus dem Russischen Buͤlletin geschöpft. Der Kaiserliche General⸗ stab war, indem er von der Unternehmung dieses Pascha sprechen und zeigen mußte, daß sie gaͤnzlich fehlgeschlagen

sey, dabei interessirt, die Macht des Feindes eher zu vergrödä.

ßern, als zu verkleinern. Man pflegt die Zahl der Feinde, welche man besiegt zu haben meldet, nicht zu verringern. Außerdem stellt noch eine andere Maaßregel, wie man uns

der Tuͤrken, welchen wir oben angedeutet haben, ans Licht;

nicht abstreiten wird, den Mangel an Mitteln auf 8 8

eitung.

.

näͤmlich die Beschreibung des Zuges des Sandschak⸗Scheriff

(der heiligen Fahne) nach seinem ersten Bestimmungs⸗Orte.

Wenn man von dem, die heilige Fahne bei ihrer ersten Ent..—

fernung aus der Hauptstadt begleitenden Gefolge die veae

von Emirs, von Derwischen, von Auserwaͤhlten mit allen

Arten von Turbans, so wie die Doctoren und Civil⸗Beam⸗ ten, welche noch an demselben Tage in die Hauptstadt zurückkehren sollten, abrechnet, wie viel Truppen sah man in der Umgebung dieses geheiligten Sinnbildes des Islamis. mus? Wuüͤrde man wohl so viel gefunden haben, um Huͤlfs⸗ corps fuͤr die activen Armeen daraus zu bilden? Wenn sonst der Sandschak⸗Scheriff entfaltet wurde, so umringten unzählige Schaaren von Janitscharen, Bostandgis, Spahis und andern Corps, die zu gewöoͤhnlichen Zeiten von der befreit waren, jenes verehrte Zeichen und opfer⸗

ten Alles, was sie an persoͤnlichen Mitteln und Huͤlfsauellen

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