1828 / 302 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Einfluß der Regierung auf ihre religiösen Gebräͤuche nicht zu bemerkbar werden zu lassen, denn diese, wenn sie auch bearbarisch sind, haben nichts destoweniger doch in den Augen ddes Volks ein geheiligtes Ansehen, und nur durch lange Zeit

uund durch Erziehung kann darin eine Aenderung bewirkt 2 werden. Wenn christliche Schulen uͤberall in der ganzen Aus⸗

2 F . kehren, so muͤssen wir vor Allen uns in Acht nehmen, den

dehnung Bengalens werden eingerichtet seyn, werden die

Sutteh's von selbst aufhören, während, wenn man jetzt die Ausuͤbung derselben durch einen Akt der Legislation verbieten

wwollte, man nur noch mehr Gewicht und Ansehn einer Mei⸗ 8. nung geben wuͤrde, welche leider jetzt schon genug verbreitet sist, daß es nämlich die Gewalt sey, welche wir bei Einfuͤh⸗ rung des Christenthums anwenden wollten, und so wuͤrden

wir die Fortschritte desselben eigentlich nur noch immer mehr deaßdurch verhindern.

Von einem Lever bei Lord Amherst giebt der Bischof folgende Beschreibung: Diesen Morgen habe ich einem Lever (Durbar) des General⸗Gouverneurs beigewohnt, dem alle Ab⸗ gesandte Indischer Fuͤrsten beiwohnen mußten. Leider kam 8 zu spät, um den Anfang dieser Ceremonie zu sehen. Lord

82

Amherst, begleitet von seinen Adjutanten und seinem Persi⸗ schen Secretair, hatte die Saals schon durch⸗ gangen, wo die Personen hohen Ranges standen, welche Ehrenkleider oder Khelars empfangen sollten. Ich folgte sbhm, waͤhrend er den Umgang durch den Saal machte, um NHach einander sich an alle diejenigen zu wenden, mit wel⸗ Ichhen er noch nicht gesprochen hatte, und um die Complimente, Bitttschriften oder Klagen in Empfang zu nehmen, welche mman ihm darzubringen hatte. Jene Personen waren theils vpom hoͤchsten Range, theils Reisende, welche aus aͤllen Gegenden des Orients kamen. Einige der Indischen 88 Sreoßen sprachen das Englische nicht allein mit Leichtigkeit, 5 sondern sogar auch mit vieler Anmuth. Unter andern be⸗ merkte ich den Raja Ramchunder⸗Roy, welcher so sehr fuͤr ddie Abschaffung der Sutteh's gesinnt ist, mit seinen 4 Bruͤ⸗ dern, Alles große, schoͤne und wohlgebildete Leute. Nachdem Lerd Amherst seinen UUmgang im Saale vollendet hatte, stellte er sich auf die unterste Stufe des Thrones, und Einer nach dem Andern von den Anwesenden naherte sich ihm jetzt, um 8* FA üe 8 Ir Raja von haputana trat 2 mit dem Ehrenkleide . Brokat . esessenen Seene der Ueberweisung seines voͤterlichen ecrhalten atte. Es war dies ein junger Mensch von 12 Jahren, blaß, furchtsam und verwirrt. Der Gouverneur füͤgte zu den Geschenken, welche er ihm schon gemacht hatte, ch eine Spange von Diamanten hinzu, welche er an den urban des jungen Fürsten befestigte, ein Halsband echter Perlen, womit er seinen Hals umgab, ein Flacon Rosen⸗ Essenz und ein Stück Betel. Der Vakeel oder Abgesandte des Raja von Scindeah, ein junger Mann von ohngef⸗ 16 Jahren, näherte sich ohne die g. Furcht, und aller Anmuth eines Stutzers. Die Geschenke, welche er fing, waren weniger praͤchtig als die des jungen Raja. 5 kamen die Repraͤsentanten der Herrscher von Ouda, pur und Nepaul, welche auch sehr schöne Geschenke empfin⸗ gen; dann ein Khan von Persien, von stolzer Gestalt, mit einem langen schwarzen Barte, welcher ihm bis auf die Brust herabgi Seine Bewegungen waren alle edel, und voll Lebhaftigkeit und Anmutb. Ihm folgte der Vakcel von Sind, er war mit einer sehr hohen rothen Muͤtze geschmuͤckt; dann ein Araber, von eben so schöner Gestalt beinah wie der Perser, aber alle seine Manieren waren unendlich went⸗ ger voll Wuͤrde. Alle diese Leute erhielten einige Beweise von Gunst, und denzenigen, wesche ihnen folgten, begnuͤgte sich der Gonverneur, einige Tropfen Rosen⸗Essenz auf das Schnupftuch zu träufeln, und ihnen ein Stock Be⸗ tel zu gehen. Im Ganzen war dies ein merkwuͤrdi⸗ ges und sehr interessantes Schauspiel, obgleich weniger prächtig, als ich erwartet hatte. Die Gleichföͤrmigkeit der Kleider von weißem Mousselin war nicht hinreichend genug gehoben durch den Glanz der wenigen EChren⸗Kleider,

I 24 E

uUniformen und die Feder⸗Huͤte der Englischen Ofstziere. Die

Hr.-Schuld-Sch. 4 91 ½ 91 ¾ Pomm. Plandbr.] 4 10 ¾ Pr. Engl. Anl. 18, 5 102 ½, kKur- u. Neum. do.] 4 104 Pr. Engl. Anl. 22 5 102 [Schlesische do. 4 B0.0 b ineIin. 2 99 veee Dm. 12 5 Karm Ob., .1 . 4 90 ½ 83 [mt. 40. 40] 5 .an 11. S.1-40. 4 90 1 85¾ [0p. 40. 40 5 Berlin. Seade-Ob. 5 102 [Racha G. 4 AmbL.

dito duso 4 100 ½ 99 ½ 40. 40. 4 Nmb. Lonigabhg, 40. 4 91 z5.2. 4 Lmb. Elbinger do. 13 101 dio 4. Nmb.— Danz. de in Th. Z 31 ½ 31 ¾ 1 Weatpr. Pfdb. A. 4 95 deph

diieo dito B. 4 94 [IHHoHl vollw. Duc. Grofsba Pos. 40. 4 99 Fgedrichod'or. Outpr. Pfandbef. 4 95 Discontie

8 5

auffallendste Figur in dieser Versammlung war unstreitig die eines Indischen Adjutanten des General⸗Gouverneurs. Er war ein Mann von sehr hoher Gestalt, aber nach einem sehr richtigen Ebenmaaß gebildet, in der Bluͤthe des Lebens; seine Züge waren die schoͤnsten von der Welt, und sein Aus⸗ druck energisch zugleich und sanft. Er trug eine reich besetzte Husaren⸗Uniform. Er war der Letzte, der sich dem Throne näherte, und machte seinen gewöhnlichen militairischen ß. Anstatt, wie seine Vorgaͤnger, eine Gabe an Geld darzubieten, zog er seinen Degen zur Haͤlfte aus der Scheide und bot ihn dem Gouverneur an; dieser, anstatt ihm Rosen⸗Essenz auf sein Schnupftuch zu gießen, traͤufelte diese ihm auf seine Hand⸗ schuh von weißer Baumwolle. Man sagte mir nachher, daß dieser Adjutant ein ausgezeichneter Offizier wäre und wegen seines Charakters in hoher Achtung stände. (Schluß folgt.)

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonntag, 9. Nov. Im Opernhause: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mozart.

Im Schauspielhause: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Ab⸗ theilungen, vom Dr. C. Töpfer. —— Nehmt ein Exem⸗ pel dran! Lustspiel in 1 Aufzug, von fer. 54 4

Koönigsstädtsches Theater. u Sonntagg, 9. Nov. Schlafrock und Uniform. Hier⸗ auf: Herr Rochus Pumpernickel.

d-

Berliner Börse. Den 8 Nov. 1828.

Amntl. Fonds- und Geld-Cours- Zettel. (Preuse. Cour.

MrLACU42el- aund

(Berlin, den 8. Nov.) . IEEE— 20 Kurt 142¾ e.S. . Erö. n 250 Fl. [2 NM1. 141 weeee 300 Mk. [Kurz 150 ½ S 5 8 ¾ 300 Mk. [2 5Ke. 149. London g 85⸗ . . 1 L. Sil. 3 Mie. 6 221 1 300 . [2 1b. 8.,— er., e . b 25 I i1e . 10 n 22 24 EE—* 100 ThI. 2 M. 8 9911 LerEIg 17100 TII. U 103—S Frankfurt a. M. WzZz. .. ... 150 Fl. 2 M. [1021 u— Pbss. 2020l.. 100 Rbl. 3 Wah. 29 Rita SNN... 200 Isn 5 Wan.. Auswartige Börsen. Amsterdam, 3. Nov.. 3 Oegberr. Merall 818 B.zb-Acun, 19,0. Pasbiat. Oblie. 374. Ruu. Eagl. Aal 1. RKauua. Aal. Hamb. Carühe 88⁄

M., 4. Nov. . PFrankfurt 2 „r 1294. Gl4.

und diese selbst, obgleich sie von Gold, oder Silder⸗Brokat Oesterr. 5pCtige Metalls 7 n 1 2 Metalliqa. 94 . waren, wurden doch verdunkelt durch die blauen und rothen Pan. Obl. 1221 nner eract dei n. w. Hapn⸗ 5 RKchacteur John, Mirrchacteur Cottel⸗ *8 1 “]