1828 / 303 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ts⸗Zeitung.

Berlin, Montag den 10ten November.

18329.

8 Ausland.

Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatz. i Versolg der bereits mitgetheilten Nachrichten uͤber riegs⸗Ereignisse nach der Einnahme von Varna und

I

die namentlich uͤber die Operationen des Prinzen Eugen von Wuͤr⸗

temberg, geben wir aus dem Journal von St. Peters⸗ achstehende 1 8 g. von der Armee in der Tuͤrkei vom 29. Sept. bis zum 5. Oct. (11. bis e Unmittelbar nach der Einnahme von Varna setzte sich der Prinz Eugen von Wuͤrtemberg an der Spitze seines Detasche⸗ ments in Marsch, um die Truppen des Pascha Omer⸗Vrione zu verfolgen, der sich in der Nacht vom sten auf den 30. Sept. (lten auf den 12. Oect.) auf der Straße nach Kon⸗ stautinopel zuruͤckgezogen hatte. Die Eile, mit der dieser Ruͤckzug geschehen war, verstattete dem Prinzen nicht, den fliehenden Feind einzuholen, der auf We ne M. tionswagen und sein Gepaͤck im Stich ließ, sogar eine Fahne verlor und erst am rechten Ufer des Kamtschick Halt machte, wo starke Verschanzungen zur Vertheidigung einer massipen üͤber diesen Fluß fuͤhrenden Zugbruͤcke angelegt waren. Nach den getroffenen Anordnungen sollte die Verfolgung des Fein⸗ des sich nicht uüber den Kamtschick hinaus erstrecken. Der Prinz Eugen nahm daher eine Stellun bei dem Dorfe Pe⸗ trikioi ein, und beauftragte den General⸗Major Baron Del⸗ lingshausen, die Bewegungen des Feindes mit der, aus der Iten und 19ten Infanterie⸗Division, einer Donschen Artille⸗ rie⸗Compagnie, und einer halben Batterie Congrev'scher Ra⸗ keten bestehenden Avant⸗Garde zu beobachten, und das Tuͤr⸗ kische Lager anzugreifen, wenn sich eine Moͤglichkeit dazu te. Am 15. Oct. ruͤckte der Baron Dellingshausen gegen den Kamtschik vor, und entdeckte ein ziemlich starkes Detasche⸗ ment Tuͤrkischer Infamerie und Cavallerie, das in der Absichtuͤber den Fluß gekommen war, um auf dem linken Ufer Verschanzungen ur Vertheidigung der Zugbruͤcke aufzuwerfen. Kaum haͤtte dieses Detaschement unsere Avant⸗Garde bemerkt, als es auch schon den Angriff begann. Aber durch die Unerschrocken⸗ heit, mit der es von dem I7sten Jaͤger⸗Regiment empfangen ward, und durch das gut gerichtete Feuer unserer Kanonen und Raketen, wurden die Fͤrken bald in die Flucht geschla⸗ gen. Sie stürzten sich in Verwirrung üͤber die Bruͤcke, und alle die Ihrigen uͤber den Fluß

zogen dieselbe auf, ehe noch b n! . aus Besorgniß, daß das sie heftig verfolgende

Ioste Jaͤger⸗Regiment mit ihnen zugleich in die Verschan⸗ zungen des jenseitigen Ufers dringen moͤchte. gang uͤber den Fluß nicht moͤglich war, so sah sich der Ge⸗

neral⸗ D genen Vortheile

zu begnuͤgen und jede weitere Operation ge⸗ den Feind einzustellen.

en Unser Verlust bei diesem Ge⸗ ac war sehr unbedeutend, der der Tuͤrken dagegen ist um so empfindlicher gewesen⸗ da eine Menge von ihnen, die nicht mehr uͤber die Bruͤcke kamen, im Flusse ertranken, und

ach dem rechten Ufer fliehenden Mas⸗

ihre in Unordnung nach dem re 2* . ngen dem Kartaͤtschen⸗Feuer unserer Vatterieen aus⸗

Fͤetwag

sicden. Seit diesem Gefechte haben die Tuͤrken kei⸗ Versuch gemacht, und das linke Ufer des Kamt⸗

schick ist ganz von ihnen gesaubert.

weck, zu . vor ieit, durch die Einnahme von Varna erreicht

ste und siebente Corps Befehl erhalten,

* 8 25 Umgegend Cantonirungs⸗Quartiere

zu beziehen, um die Approschen zur Stadt zu vertheidigen.

Das dritte Corps soll seine Stellung auf der Straße von

Schumla nach Siltstria nehmen, um die Belagerung dieser

decken, welche mit der groͤßten Thaͤtigkeit ver⸗ 1111

dem Wege seine Muni⸗

Da ein Ueber⸗

Mazjor Dellingshausen gensthigt, sich mit dem errun-

seine Gnade dar,

folgt werden soll. Es ist nicht bemerkt wo s 8 8 rden 1 Bewegungen unserer Truppen irgend eine von 5 des Feindes veranlaßt haͤtten. Wir haben in der Festung Varna 162 Stuͤck verschiedenen Kalibers und bedeutende Vorraͤthe aller Art, Pulver und Kriegs⸗Munition vorgefunden.

Aus einem Privat⸗Schreiben aus dem Russise

vor Varna, vom 29. Sept.: Die weiße 3 Telegraphen. Gestern noch donnerte das schwere Geschuͤtz und heute gehen Russen und Tuͤrken Hand in Hand in un⸗ serm Lager umher; aller Streit ist vergessen. Der Raum zwischen dem Lager und der Festung war mit Tuͤrken besetzt welche die Waffen streckten; mit ihnen vermischt waren un⸗ sere Soldaten. Buntfarbige Anzuͤge, Turbane und glänzende Waffen boten ein heiteres Schauspiel dar. Gestern noch machten sich die Russischen Krieger fertig, um die Festun mit dem Bajonnet zu erstuͤrmen, und heute bietet vffußs Pascha, der Sohn des beruͤhmten Ismail⸗Bey, den Russen die Friedenshand. Es schlaͤgt 2 Uhr. Schon sind alle Ba⸗ stionen besetzt, und wir schicken uns zum festlichen Einzuge in Varna an. Eben ruͤückte das Ismailoffsche Garde⸗Re⸗ giment ein. Es thut dem Herzen wohl, die aufheiternde Musik nach den erschuͤtternden Klagetoͤnen der Sterbenden u hoͤren! Der Anblick des so reizend gelegenen Varna's am 29. Sept. wird uns Allen unvergeßlich bleiben!

Das Journal von Odessa giebt i M.. ssa giebt im neuesten Blatte Nachrichten von den Operationen der Armee in Klein⸗Asien vom 23. Sept. (5. Oct.)

Der General⸗Adjutant Graf Paskewitsch von Erivan berichtet, daß die Stadte Bayazid*) und Diadin durch das Detaschement des General⸗Majors Fuͤrsten Tschiftschiwadzew genommen worden seyen. Derselbe General hat sich ebenfalls des Forts Topra⸗Kalé bemaͤchtigt, welches das Paschalik Bayazid deckt und die Straße nach Erzerum beherrscht. Ueberall wurden unsere Truppen von den Einwohnern mit Freuden aufgenommen.

.☛ Die Tifliser Zeitung giebt nachtraͤglich zu der fruͤ⸗ heren Meldung von der Einnahme der Festung Kars eine ausfuͤhrliche Schilderung dieses merkwuͤrdigen Ereignisses, deren Schluß folgendermaßen lautet: 1

Am Tage nach dem Sturme kehrten die Einwohner, der Großmuth der Russen vertrauend, zu ihren gewoͤhnlichen Beschaftigungen zuruͤck: die Kaufmannsläaͤden Hre sich, und Gewerbe und Handel nahmen ihren vorigen Gang.

Am 25. Juni (7. Juli), als dem fuͤr uns Alle so erfreu⸗ lichen Geburtstage Sr. Maj. des Kaisers, hielten, an eben dem Platze, wo die Hauptbatterie gestanden hatte, die saͤmmt⸗ lichen Truppen, die das active Corps ausmachen, ihre Kir⸗ chenparade, brachten dem Gott der Staͤrke den Dank fuͤr und beteten fuͤr das Wohlergehen Sr. Maj. und des ganzen regierenden Hauses. In eben dem Augen⸗ blicke wurde die Kaiserl. Flagge auf der Citadelle von Kars aufgezogen und die Artillerie salutirte mit 101 Kanonen⸗ schuͤssen, die von der ganzen Festung mit einer gleichen An⸗ zahl aus dem Tuͤrkischen Geschuͤtze beantwortet wurden.

Der Corps⸗Commandeur hatte nachstehenden Tages⸗Be⸗

fehl an die Truppen erlassen:

welchem die Armee ihre Stellung

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„Tapfere Krieger! Nach Euren ruhmvollen Siegen in Persien, maßet Ihr Euch mit einem neuen Feinde unter den Mauern von Kars. Am 19. Juni (1. Juli) wagten es die Tuͤrken, mit Euch im Felde zu kaͤmpfen; doch strenge gezuͤch⸗ tigt, hatten sie kaum Zeit, sich hinter ihre zahlreiche Artille⸗

*) Die Einnahme von Bayazid (Baj ist be Nr. 287 der Staats⸗Zeitung gemeldet xaucaaan

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