1828 / 310 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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₰No 300. Berlin, Montag den 17ten November. 13828

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Durchlaucht der Erbprinz von Schwarzburg⸗ Sondershausen, ist von Arnstadt hier eingetroffen.

eist: Der General⸗Major, General⸗Adjutant Sr. özente 8 Koͤnigs und Commandeur der 2ten Garde⸗ Cavallerie Brigade, Graf von Nostiz, nach Schlesien.

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland. Rußland. 3 1

St. Petersburg, 8. Nov. Die hiestge Zeitung ent⸗ haͤlt im Blatte Folgendes uͤber das (von uns bereits gemeldete) Ableben Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Mutter. 1

Ein herber Schlag hat unerwartet das Kaiserliche Haus und Rußland b Ihre Majestät die Kaiserin Maria

ist nach einer schweren Krankheit von wenigen agen, in der Nacht vom 2sten auf den 24sten October iten auf den 5ten November), aus diesem Leben geschieden. 1 t zu schildern ist der tiefe Kummer des Kaisers, der Kaiserin Alexandra Feodorowna und der Durchlauchtigsten nilile. Alle getreuen Unterthanen sind durch dieses trau⸗ Ereigniß erschüttert, auf jedem Gesichte zeigt sich der aufrichtige, innige Schmerz. Nie und auf keinem Throne die Welt eine, im Wohlthun so thaͤtige, unermuͤdete

Allerhöchstes Manifest.

Von Gottes Gnaden Wir Nikolas der Erste, Kaiser und Selb ccher aller Reussen, ꝛc. ꝛc. ꝛc. Thun kund al⸗ len Unsern getreuen Unterthanen. Dem Herrn uͤber Leben und Tod hat eg gefallen, Uns durch einen neuen schmerzli⸗ chen Schlag zu deugen. Unsere vielgeliebte Mutter die Kai⸗ serin Maria Feodorowna ist Uns entrissen worden. Ein Ue⸗ bel, das Ansangs ohne Gefahr schien, wuchs ploͤtzlich drohend heran und endete am 2isten d. M., um 2 Uhr nach Mit⸗ cernacht, Ihr kostbares Daseyn, von welchem jeder Augen⸗ e ung hoher Tugendpflichten geheiligt war. In der Beklemmung des Herzens Uns demuͤthigend vor den un⸗ erforschlichen Rathschlͤsfen der Uns pruͤfenden Vorsehung, wede Wir Uns zu Unserm geliebten Volke. Unser Kum⸗ mer ist der Kummer aller Unserer e Unterthanen, und mur in ihrer innigen Theilnahme koͤnnen Wir Linderung fin⸗ 42 unvergeßliche Mutter beweinend, werden sie, mit Unz vereint, Gebete zu dem, auch in seinen Sachesgugzen

irmherzigen Gotte erheben, daß er in seinem Schooße Ihre milde Seele, die ein Heiligthum aller edlen Gefuͤhle und Tu⸗ war, aufnehme; Uns aber und Unserm ganzen von zebeugten Hause Kraft und von obenher

in Unserer Hauptstadt St. Petersburg, am

. Oerober (5. Nov.) im Jahre der Gnade 1828, Unserer

itten. ea⸗ enthält fol L hch a⸗

Das heutige Journa enthält folgendes Buͤlletin uͤber die Seeathöft der Hochseligen Kaiserin:

Ihre Masestaͤt die Kaiserin Feodorowna, glorreichen Andenkeng, fühlte am 24. October um 41 ns. Korgens ei⸗ nen mit iten begleiteten Anfall von Fieber und Ko⸗ lit. Die Fleber⸗ Anfälle wiederholten sich mehr oder minder heftig, am 25., ., 27. und 2, jedoch gelang es durch die

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Anwendung angemessener Heilmittel, denen die natuͤrli Krists der Krankheit zu Huͤlfe kam, die Wiederkehr des 8. bers zu verhuͤten. Die Krankheit nahm merklich ab, Eßlust und Schlaf fanden sich wieder bei Ihrer Majestat ein, welch Sich kraͤftig genug fuͤhlte, um von Zeit zu Zeit das Bet zu verlassen. Bis zum 2. November war der Gesundheitszu stand Ihrer Kaiserlichen Majestaͤt im Allgemeinen so zufri⸗ denstellend, daß man annehmen durfte, Sie seyen in d Genesung begriffen. Hoͤchstdieselben hielten es aus dies⸗ Grunde fuͤr unnoͤthig, das Publikum durch die üblichen Bulletins von ihrem Gesundheitszustande benachrichtigen zu lassen. Als aber der Arzt am 3. November den Zustand der erhabenen Kranken in großer Aufregung bemerkte, die Zung 8 gelaͤhmt, und das Gedaͤchtniß, das 22 und das ganze organische System uͤberhaupt merklich geschwaͤcht fand, berie er den Arzt Sr. Maj. Dr. Crichton und den Dr. Bluhm welcher fuͤr den berathenden Theil in den Anstalten J. Maj der Kaiserin angestellt ist, zu einer Berathung zusammen. Die drei Aerzte waren uͤbereinstimmend in Besorgniß, daß der Andrang des Bluts nach dem Kopfe einen Schlag⸗ fluß herheifuͤhren moͤchte, und beschlossen, sdeshald 8 rer Kaiserlichen Majestaͤt am Arme zur Ader zu lassen Aber dieser Aderlaß, und andere ableitende Mittel, die h ihrer ganzen Ausdehnung angewendet wurden, bewirkten nur eine augenblickliche Erleichterung in dem Zustande der erha⸗, 5 benen Kranken, und konnten nicht dem Schlagflusse vorbeu⸗ gen, der die kostharen Tage Ihrer Kaiserlichen Majestaͤt, am 5. Nov. um 2 Uhr Morgens beendigte. 22 (gez.) Der Leibarzt Ihrer Kaiserl. Maj. v. Rühl. Der Leibarzt J. K. M. W. Crichton. an 11. Oer, ben vrns bes vn 8 m 11. Oct., dem Tage des Einzuges unserer Truppen in Varna, geruhten Se. Maf der Fnifer⸗ an den Befegts, haber der Flotte und der 585 des schwarzen Meeres, Ad⸗ miral Greigh, folgendes Rescript zu erlassen: „Ihr aus 3 zeichneter Eifer fuͤr die Interessen des Vaterlandes und Ihre unermuͤdete Sorgfalt fuͤr die Organisirung der Flotte bes schwarzen Meeres, sind durch glänzende Erfolge gekroönt wor-; den. iese durch Sie geschaffene und besehligte Flotte 88 B die Festung Anapa unterworfen, sie ist es, welche, unter Ihöä. rer persoͤnlichen Anfuͤhrung, zur Einnahme von Varna, das bisher die Kraft Russischer Waffen noch nicht kannte, vor⸗ nehmlich beigetragen hat. In Erwaͤgung dieser

Dienste ernennen Wir Sie sum Ritter des St. Georgen⸗ 8 Ordens 2ter Klasse, und uͤbersenden Ihnen die Insig.. nien besselben, um sie den Statuten gemaͤß zu tragen. Wir zwei⸗ feln nicht, daß dieser neue Beweis Unseres besondern Wohlwollens

und Unserer Erkenntlichkeit Ihren musterhaften Eifer ver⸗ doppeln und in Ihnen den Wunsch rege machen werde, Un-. ser Vertrauen duͤrch neue Thaten zu rechtfertigen. Ich bin stets Ihr wohlgeneigter 8

ez.) Nicolas. Am Bord des Schiffes „die Stast ro, auf der Rhede vor Varna 434 Durch Rescripte vom 29. vor. M, haben Se. Mas. der Kaiser geruht, dem Ober⸗Ceremonien⸗Meister und Ge⸗ heimen Rathe, Grafen Potocki, den St. Alexander⸗Newsky⸗ Orden, und Ihrem Beichtvater und ersten Almosenier des Kaiserlichen Generalstabes, Nicolas Musowsky, den St. An⸗ 1 nen⸗Orden erster Klasse zu verleihen. S Der Kaiserliche Vice, Kanzler Graf Nesselrode ist t. 6ten d. M. Abends und Lord Heytesbury gestern Vormittag 8 hier eingetroffen. 8 * Aus Riga wird gemeldet: der (letzthin erwähnte) Orkan, der in der Nacht vom 18ten d. wuͤthete, hat bei den man,; 28 nigfachen Unglücksfaͤllen die er veranlaßt, doch die gute Folge dhabe, daß nach seinem Aufhoͤren die Elasticitaͤt der Luft Hergesteut schien, und sich das Wetter von 1

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Tage zu Tage