1828 / 312 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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1* * ““ I11“ 8 EEEEö1 1 ö .1¹ nen, wie man seinem Lande dienen kann, ohne dessen Freiheit zu verletzen; sie werden lernen, wie man, den Gesetzen und 2 geschickten Befehlshabern Gehorsam leistend, mit raschen Schritten der Civilisation und der Unabhängigkeit entgegen schreitet, welche Griechenland einst dem Muth und der Un⸗ eeigennuͤtzigkeit Frankreichs verdanken wird. Durch unser ange⸗ legentliches Bestreben, ein Land zu verlassen, das, um sich selbst aanzugehöoren, unserer Huͤlfe nicht meht noͤthig haben wird, wird Europa den Beweis erhalten, daß wir keinen andern Ehrgetz be⸗ lsittzen, als die Wohlfahrt einer Nation zu begruͤnden, welche, ohne unsere Dazwischenkunft, sich in sich selbst aufgeloͤset haben wuͤrde. ESs liegt jetzt klar am Tage, daß Ibrahim seine Beute nicht wouͤrde haben fahren lassen, und daß nur die Gegenwart un⸗ x.

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serer Truppen ihn dahin gestimmt hat, die Befehle seines Vuaters auszufuͤhren. Frankreich hat im Laufe eines halben IJahrhunderts das fuͤr Griechenland gethan, was es einst fuͤr Nord⸗Amerika that. Wir trugen zur Befreiung zweier Mationen bei, aber was noch wichtiger ist, wir eroberten in derselben Epoche auch unsere Rechte wieder. Die politischen

EGgoisten, die sich uͤber den eigentlichen Zweck der Expedition nach Morea in Conjecturen erschoͤpfen, koͤnnen ihrer Einbil⸗ dungskraft Ruhe goͤnnen. Die oͤffentliche Meinung sprach 1 bei uns zu Gunsten der Griechen aus; lange schwebte ddie Regierung in Ungewißheit, wozu sie sich entschließen sollte, bis sie endlich nicht umhin konnte, mit einzustimmen. Diese Expedition haͤtte gefaͤhrlich werden koͤnnen; wir haben dden Gefahren die Spitze geboten und sie glücklich uͤberwun⸗ dden; aber unsere Truppen duͤrfen nicht kaͤnger auf Griechi⸗ schem Boden bleiben, als es eine vorsichtige Foltrit und eine kluge Sparsamkeit bestimmen. Die Expedition zu Lande und zu Wasser soll uns bis jetzt gegen 40 Millionen gekostet ha⸗ ben. Man ist einstimmig der Meinung, daß die vorzuͤglich⸗ sten Punkte in Griechenland bis zum Fruͤhjahr befestigt, re⸗ parirt und in Vertheidigungsstand gesetzt werden koͤnnen. 8* Wahrscheinlich wird derselbe Zeitraum auch hinreichend seyn,

die Regierung Griechenlands zu consolidiren, Ordnung ein⸗ zufuͤhren, den Gesetzen Kraft zu geben, und sich die Huͤlfsquel⸗

. len zu sichern, die unsere Liberalitaͤt nicht immer darbieten kann. Deiie Griechische Regierung kann sich nicht genug beeilen, eine, mit den Gewohnheiten und Sitten der Nation uͤbereinstim⸗ mende National⸗Garde zu bilden. Ueberdem muß sie uͤber eine regulaire und disponible Armee gebieten köͤnnen, welche, wenn unsere Truppen sich entfernen, die festen Plaͤtze besetzt. MNiiemand ist besser im Stande, eine so wichtige Organisa⸗ tion zu leiten und zu beschleunigen, als der Oberst Fabvier, der dazu schon die Elemente sammelte; Niemand gab der heiligen Sache der Griechen solche Unterpfaͤnder und solche 8 * Sicherheiten als er; Niemand ist, seinem Character nach, meiter entfernt von aller persoͤnlichen Berechnung, und we⸗ niger empfanglich fuͤr fremden Einfluß. Es scheint mithin, sdeaß eine aufgeklaärte Politik, und gerechte Dankbarkeit, ihm

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8 ein hohes militairisches Commando anweisen werden, ohne welches er gegen mehr als eine Gattung von Schwierigkei⸗ ten zu e haben wuͤrde.“ roßbritanien und rland. London, 8. Nov. Se. Koͤnigl. Hoh. der Herzog von (larence ist von der Corporation von Trinity⸗House zum alteren Bruder, d. h. zum Mitgliede erwählt worden.

Seit einigen Tagen, sagt das Morning⸗Journal, Hoͤrt man fast nirgends mehr von der Donna Maria spre⸗ 8 8 chen, gleich als wenn sie nie nach London gekommen waͤre. Dies koͤmmt daher, weil ihre Angelegenheiten noch nicht geordnet sind. Indessen dauert die Correspondenz zwischen Wien und London noch immer fort. Der Großvater wuͤnscht seine Enkelin aus unseren Händen zu empfangen, aber bevor man sie nach Genna sendet, muß man die Genehmigung lihres Vaters erhalten haben und die treuesten Diener der jungen Fuͤrstin zweifeln sehr daß Dom Pedro diese ertheilen werde. Auf der andern Seite verzweifeln jetzt die waͤrmsten Anhaͤnger der Portugiesischen Charts daran, unsern Mi⸗ nistern das geringste Interesse einzuslößen. Sie rufen Hrn. Canning's Schatten an. Er wuͤrde die Portugiesische Fuͤrstin unterstützt, das Arsenal von Woolwich und die Schatzkam⸗ mer England’s ihren Rittern eroͤffnet haben, während das gegenwäͤrtige Ministerium taub gegen ihre Bitten ist und einmal ihre Plane zur Wiederherstellung der Constitu⸗ eion begreift. ⸗. Hoffnung, bei b. Englischen vr

52 . ache Eingang zu verschaffen, wenden sie si 8 athes eeg wohin sich, wie man —₰ einer ihrer tap⸗ ser begleht, welcher eine Portugiesische Schrift

Aber die Rechte derselben unter 8 —2 Maria II. verfaßt hat und von

Ferrnaaüser. Sprach Iüten Auspicien eine neue Ausgabe in

. anstalten soll. Die Portugiesischen ge dacütane . ihre Zeit nicht. Sie haben

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in eine Zeitung einige Spalten einrücken lassen, um das Englische Publikum uͤber die wichtige Frage rücksichtlich Por⸗ tugals aufzuklaͤren. Sie wuͤrden freilich besser thun, wenn sie arbeiteten, und den Brasilianischen Fonds, von denen die Englischen Glaͤubiger bezahlt werden sollten, nicht eine ganz andere Bestimmung gaͤben.

Lord Strangford hat eine Klage wider den Herausgeber der Sun wegen ehrenruͤhriger Aeußerungen dieses Blattes uͤber ihn anbringen lassen.

Die liberalen Blatter (heißt es im Courier) haben es sich in den letzten Tagen ganz außerordentlich angelegen seyn ljassen, das Herrn Shiel gegebene Mittagsmahl als etwas sehr Vielversprechendes und hoͤchst Auffallendes zu schildern! Es scheint, als haͤtten sie die ganze Sache mißverstanden, oder als waͤren sie von den Urhebern absichtlich im Dunkeln gelassen worden. Sie scheinen es wirklich zu glauben, daß ein Socinianisches Mittagsmahl in einem christlichen Lande eine sehr ominoͤse Erscheinung, und Herr Shiel die Haupt⸗ person dabei gewesen sey. Wir bitten die Herren Liberalen, einen Blick auf unsere daruͤber eingezogenen Rachrichten zu werfen, um sich zu uͤberzeugen, daß der Held dieses abscheulichen Mittagsmahles (wir sprechen natuͤrlich vom Wein und nicht von der Gesellschaft) nicht Herr Shiel, sondern der erbärm⸗ liche Herr Hunt! dieser Schutz und Schirm der angeb⸗ lichen Liberalen war. Unsere werthen Mitbruͤder werden laͤcheln und uns auf die oͤffentlichen Bekanntmachun⸗ gen verweisen; doch wir ersuchen sie, ihr Augenmerk auf

die Thatsachen zu richten. Ungefähr um ¼ auf 6 trat der Praͤsident in den Saal nach ihm kam Je⸗ mand dann wieder Jemand und dann Herr Shiel.

Hinter diesen Leuten folgte ein Schwarm von unbedeutenden Personen, dem sich Herr Hunt! an⸗ schloß, dieses (wie ihn Herr Cobbet sehr glüͤcklich bezeichnet) non plus ultra aller buͤrgerlichen und religiösen Schwind⸗ ler. Das war der Ausschuß, der bei solchen Gelegenheiten die intellectuelle Kuͤche der Gesellschaft zu uͤbernehmen pflegt. Indem Herr Hunt sich „den letzten, aber nicht den niedrig⸗ sten“ Platz in der Prozession zugedacht hatte, war er weni⸗ ger dafuͤr besorgt, ihr Vorschreiten zu befördern, als ihren Ruͤckzug zu decken, nahm darauf den zweiten Sitz am linken Centrum ein, als ob er den Praäsidenten bewachen wollte, der sich alle Muͤhe zu geben schien, sich der ihm dadurch be⸗ wiesenen Aufmerksamkeit dankbar zu bezeigen. Es lag indes⸗ sen in dieser Dankbarkeit etwas, was Herrn Hunt nicht ganz behagen wollte, bis er Herrn Smith, den Präͤsidenten, nach manchem Zoͤgern von der einen und wiederholten Win⸗ ken und Zeichen von der andern (Herrn Hunt’s) Seite, den Toast ausbringen hoͤrte: „Eine radicale Reform im Hause der Gemeinen.“ Jetzt hatte Herr Hunt seinen Zweck er⸗

reicht.

In einem Schreiben aus Kingston auf Jamaica vom 2. Sept. heißt es: Man hat auf Jamaica im Allgemeinen die Bemerkung gemacht, daß, wenn die Sterblichkeit unter den Truppen in einer Jahreszeit außerordentlich groß war, gewoͤhnlich eine gesunde Periode darauf folgte. Das hat sich denn, dem Himmel sey Dank, auch diesesmal bestätigt, in⸗ dem die Fieber⸗Anfäͤlle nur selten, und diese seltenen Anfälle von keinen so boͤsartigen Symptomen begleitet waren, wie in den Jahren 1825 und 1827. In Port⸗Royal, wo, mit Ausschluß von Weibern und Kindern, 300 Mann Truppen in Garnison sind, liegt kein einziger im Hospital am Fieber 8 eben so verhaͤlt es sich in den andern Theilen diere ser Insel.

. Die Honduras⸗Zeitung enthält zwei nicht un⸗ wichtige Actenstuͤcke hinsichtlich des Durchsuchungs⸗Rechts auf der hohen See, welches die Mexicanische Regierung sich angemaaßt hat. Das erste jener Actenstuͤcke ist ein Schrei⸗ ben des K. Großbr. Geschaͤftstraͤgers in Merico, Hrn. R. Pakenham, an den Ober⸗Befehlshaber auf der Westindischen

tation, Vice⸗Admiral Fleming; das zweite ein Memoran⸗ dum, Vorschriften des Letzteren an alle, unter seinem Be⸗ sehle stehende Offiziere enthaltend, die auf jene Mittheilung begruͤndet worden.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 7. Nov. Aus Christianta wird gemeldet, daß durch Koͤnigl. Resolution vom 18. Oct. eine neue Or⸗ ganisation des Generalstabes verfuͤgt ist, woraus hauptsächlich angeführt wird, daß die Benennungen und der Rang von Generalstabs⸗Offizieren fuͤr die beim Stabe fest angestellten Offiziere kuͤnftig wegfällt, und solche, nach ihrem Grade in der Armee, erster, zweiter, dritter und vierter O nzier im Generalstabe heißen, auch nur aus vier, außer dem Chef, be⸗

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