1828 / 313 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

seue gezeigt habe. Ein anderes Mal haben die Tuͤrken Varna verloren, nicht etwa es das Kriegsgluͤck so wollte, sondern weil Verrath mit im Spiele gewesen sey, und weil uͤberhaupt auch in den Reihen der Muselmaͤnner Com⸗ plorte geschmiedet wuͤrden. hin, um dergleichen Fabeln in ihr Nichts zurückzuwelsen Beide Voͤlker, welche sich gegenwärtig an den Ufern des Schwar⸗ zen Meeres bekaͤmpfen, sind von Natur kriegerisch; die Kämpfe, welche sie sich gegenseitig liefern, lassen beiden Theilen keine Zeit, sich mit Rebendingen zu beschaftigen und innere Zwistig⸗ feiten zu erregen. Von beiden Seiten sind Religion, Glaube, Nationalsinn die machti Triebfedern des Kampfes. In allen Laändern hat man vPemerkung gemacht, daß der Krieg die verschiedenen Interessen an einander knuͤpft, nicht sie von einander trennt, und daß schon so manche Macht zur rechten Zeit ihr Heil darin gefunden hat. Uns scheint, daß das Schauspiel, welches der Kampf zwischen Rußland und der Tuüͤrkei darbietet, so imposant sey und von beiden Seiten einen so heldenmuͤthigen Kraftaufwand darbiete, daß er unse⸗ ren Publicisten b zu ernsteren Betrachtungen als den Fabeln, die sie un frischen, Anlaß gehen sollte.“

Der Constitutionnel sucht in emmem Aufsatze „uͤber die gegenwärtige Lage des Ministeriums“ abermals zu bewei⸗ sen, daß die Besorgnisse des Landes mit jedem Tage

ernsterer Natur werden, und dasß hieran lediglich die Flurchtsamkeit und Unentschlossenheit der Minister Schuld 9 seyen; Niemand köͤnne sich verhehlen, daß die Anarchie, die so lange im Lande geherrscht habe, jetzt in die Verwaltung uͤbergegangen sey; Frankreich sey eine Nation, die nicht bloß vegetiren, sondern wachsen und gedeihen wolle, uund es sey sonach Sache einer klugen und geschickten Regie⸗ rung, die Schmarotzer⸗Pflanzen auszurotten, die den Lebens⸗ saft des Staates an sich zoͤgen und dessen Gedeihen verhin⸗ derten; die Congregation erhebe noch immer ihr Haupt, und hemme uͤberall den freien Gang der Verwaltung. „In die⸗ ü sturmbewegten Zeit,“ schließt das gedachte Blatt, ist das Wahl⸗Gesetz das einzige Brett, an dem wir uns aus dem Schiffbruche retten koͤnnen; laßt uns daher fest daran halten; es wird uns immer an ein schuüͤtzendes Ufer tragen. Gewiß wird man uns nicht beschuldigen, daß wir grundlose Besorg⸗ X nisse erregen; Niemand hat mehr Vertrauen zu einer Ver⸗ 8 Z die uns dessen wuüͤrdi laaber, als Vorposten der Volks⸗Freiheiten, wuͤrden wir uns strafbar machen, wenn wir bei dem Anblicke des Feindes nicht Lärm schlagen wollten.“ 85 Der Courrier frangais sagt in einem Aufsatze uͤber * die Gränzen und die Huͤlfsquellen Griechenlands unter An⸗ derm: „Die wichtige Frage über die Graͤnzen dieses neuen Staats wird nun hald die Cabinette beschaftigen, welche sich in das ruhmvolle Patronat einer gegen den Untergang kaäͤm⸗ pfenden Nation getheilt, und dadurch zu Schieds⸗Richtern Uüber das Geschick derselben gemacht haben. Wird Griechen⸗ *land seine Graͤnzen bis nach Euboa, dieses mit eingeschlossen, ausdehnen? Wird es Attika, Bootien, Phocis und Aetolien umfassen, oder die Landenge von Korinth zur Graͤnze erhal⸗ ten? Fuͤr die Freunde Griechenlands, und wir gehoͤren un⸗ er dieselben, ist der Umfang unstreitig der beste; see wuürden es besonders lagen, die klassis Ruinen Athen's, den heroischen Boden von Atrika, Böotien und P hocis unter eine finstere schaft zuruͤckfallen zu sehen.“ „Selbst wenn man die Griechen auf den Peloponnes be⸗ schrar „„ heißt es weiterhin, „werden sie das wieder wer⸗

. den, was sie waren, ein großes Volk. it den Elementen des Glͤckes, welche ihr Land in seinem Schooße birgt, wer⸗ sie bald alle Wunden, welche die Sklaverei und der Ver⸗ eilgungskrieg ihnen schlug, geheilt haben. Der Umfang der

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ZHalbinsel ist groß genug; die Bevölkerung betraͤgt gegenwär⸗

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iig kaum vier bis fünf mal hundert tausend Seelen. Der Reichthum des Bodens ist so groß, daß Morea allein mit snen Erzeugnissen drei Millionen Einwohner naͤhren kann. In kurzer Zeit wird es mit Olivenbaͤumen und Weinstöcken bedeckt, und jede Spur von Ibrahim'’s Verwuͤstungen

2 verschwunden seyn. Das Cel und die Rosinen von

Koriuth gehen diesem Volke reiche Handelsmittel. Der be Haum gedeiht; die Vaumivellen- Pflanze est Hler so schoͤn wie in den Thaͤl cedoniens; das alte

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Cllis oder die Edenen von Gastuni Ueberfluß 5 g Pilch. Die Produkte der heißen und der gemä⸗ det dem 2 —2 82 unter diesem Himmel unnd bequenze aschen —2 gleich kommt. Tichere . s. w. öffnen 17 2i. Navarin und Napolt di Romania 7 aller Orten für die große und kleine üns SeAsch⸗ Staat besißzt als natuͤrlicher und der zwei Drittel

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Eine einzige Vetrachtung keicht

schien, bewiesen als wir;“

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r Oberfläche und kann nach Belieben daruüber schalten. Er gebe allen Griechen, die sich niedertassen wollen, Landereien gegen maßige Abgaben, und er wird die Quelle der oͤffentti⸗ chen und besondern Wohlfahrt vermehren; aus der Ferrie von Thessalonien, Macebonien, Epirus und den eaden werden bdie von den Tuͤrken unterdruͤ sten serbeieuen. Das neu erstandene Griechenland te wie Rom ein Ayl und die Luͤcken seiner Bevoͤlkerung werden dald ausgefuͤllt seyn. Von den Inseln des Aegaͤischen Mee⸗ res und des Archipels, wie von einem praͤchtigen Guͤrtel um⸗ geben, erwartet der Peloponnes nur die ersten Strahlen der Luropzischen Civilisatton, um seine thuͤmer zu entfal⸗ ten. Dem Ackerbau, dem Gewerbfleiße Handel ergeben, werden die Bewohner desselben täglich an Glück und Macht zunehmen. " . Herr Cunin⸗Gridaine,

fuͤr das Dept. der Ardennen, Fabrik⸗Inhaber und des Handels Gerichts zu Sedan, und Herr Saglio, Depu⸗ tirter des Nieder⸗Rheins, haben den Orden der Chren⸗Legion erhalten... Herr von Saint⸗Chamans classtficirt die verschiedenen artheien der Deputirten⸗Kammer in ihrer gegenwärtigen usammenstellung in folgender Art; Rechte Seite, 150 De⸗ putirte; linkes Centrum, 130; rechtes Centrum, 90; binke Seite, 60. In der Kammer theilt der Verfasser

glied der Deputirten⸗Kammer

die 250 Pairs, die in gel bei wichtigen Veranlassun⸗ gen stimmen, in 120 von rechten Seite, 80 vom rechten

Centrum und 50 vom linken Centrum. „Eine Meinung“,

meint der Verfasser, „welche der der linken Seite der De⸗

putirten⸗Kammer gleich kaͤme, giebt es in der Pairs⸗ Kam⸗ mer nicht und kann es auch nicht geben.“

Es heißt, daß Herr Dupin der Aeltere die venst af gegeben habe, Herrn Béranger in seinem Prozesse zu ves cheidigen. Das Journal de Rouen, welches diese Nach⸗ richt als authentisch mittheilt, bemerkt dabei: dieser Ent⸗ schluß sey um so üͤberraschender, als Herr Dupin, wie man allgemein behaupte, uͤber die Schicklichkeit der Herausgabe der Berangerschen Lieder vorher befragt worden sey, und sich voͤllig einverstanden damit erkläͤrt e. 8

Herr August Caillé, der. Franzöͤsische Reisende, dem es gelungen ist, im Innern Afrika's bis nach Tombuktu vorzu⸗ dringen, ist vor einigen Tagen hier angelangt. Er ist erst 28 Jahte alt und hatte schon im Jahre 1819 an der Expe⸗ ditiöon des Majors Gray 22 genommen. Das Haus, welches er in Tombuktu bewohnte, war dicht neben demjeni⸗ gen gelegen, das der Major Laing im Jahre 1826 inne hatte. „Seine naiven Erzählungen,“ bemerkt der Moni⸗ teur, „sind fern von aller Uebertreibung, und floͤßen das lebhafteste Interesse ein; das gluͤcklich vollbrachte Unternch⸗ men verdient unstreitig eine ausgezeichnete Belohr⸗ Herr Caille ist bereits von dem See⸗Minister höͤchst wohlwollend aufgenommen worden.“

Der Oberst Fabvier ist nach einem zweitägigen Aufent⸗ halte in Nancy bereits wieder hieher zuruͤckgekehrt.

Briefen aus Italien zufolge ist die erste Abtheilung der Armer Ibrahim⸗Pascha's am 11. Oct. vor Alexandrien an⸗ gelangt.

Großbritanien und Irland. London, 11. Nov. Der Gesundheits- Zustand Sr. Maz. des Koͤnigs ist zwar noch etwas schwanken finden Hoͤchstdieselben Sich besser als vor 3 Die terschriften Sr. Maj., deren Zuͤge einige Zeit her mit schwa⸗

cher und zitternder Hand geschrieben waren, sind jetzt wieder

fest und kräftig. Die bereits gemeldete Krankheit des deess von Cla⸗ rence bestand in einem heftigen krampfartigen Zufall, der ihn nöthigte, mehrere Tage das Bett zu hüten. Einmal war der Paroxismus so stark, daß er cs fage veseeac er⸗ regte; er hielt aber gluͤcklicherweise nicht lange an. rend seiner Reise auf dem festen Lande hatte der Herzet einen üöhnlichen Zufall, den aber seine vortreffliche Constitutkon üͤberwand. In diesem Augenblick befindet sich Se. Koöͤnigl.

Hoheit viel besser. , i sollen,

Es scheint, ““ nach Irland gehe

und daß in wen 2 Compagn der Koͤniglichen Arttllerie von Theen gehen werden. Truppenmacht

muß Lande schon sehr groß septn. 16 diesen Morgen Briefe 888 hethce sagt der Courier, —2

on erhalten, die zwar nicht d, als die immenen, welche ee deesFen Aes eicsece willkommene

und unwillkommene Aüf einmal melden. Die will⸗ kuͤhrlichen denesen, Sene asleierungen und Consiscationen dauefn noch fort, und man kann von

Portugal sagen: 20

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