1828 / 318 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die Wahlen der Regierung

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8. 1 nicht ausschließlich einer Mei⸗

nung, sondern allen entsprechen; hierauf giebt es nur eine Ant⸗ wort, naͤmlich die, daß die Regierung keine Parthei ist und daß sonach ihre Pflicht erheischt, solche Ehrenmäaͤnner zu sich zu berufen, deren Einfluß und Wichtigkeit sich aus den Wahlen und den letzten Kammer⸗Verhandlungen erge⸗ ben haben. Das Journal du Commerce ertheilt sonach, ohne es zu wollen, der getroffenen Maaßregel das schoͤnste Lob.“

In einem Aufsatze uͤber die neue Organisation des Staats⸗Raths, worin der Courrier frangais es haupt⸗ saͤchlich tadelt, daß diese Organisation durch eine Verordnung und nicht durch ein Gesetz erfolgt ist, klagt derselbe zugleich im Allgemeinen uͤber die allzu große Beamten⸗Zahl; Frank⸗ reich habe so viel Generale, daß sie zur Anfuͤhrung saͤmmt⸗ u Armeen unseres Welttheits hinreichen wuͤrden; ebenso wuͤrde man mit den Staats⸗Ministern alle Cabinette von Curopa versehen koͤnnen; die Saͤle des Pallastes Luxemburg waͤren kaum groß genug, um die ganze Masse der jetzigen Pairs aufzunehmen, und der Louvre, so dauerhaft er auch gebaut sey, sinke fast zusammen unter der Last der Staats⸗ raͤthe im ordentlichen und außerordentlichen Dienste, der Ch⸗ ren⸗Staatsraͤthe, Requeétenmeister und Auditoren.

Die Lyoner allgemeine Zeitung hat, nachdem sie am 13ten

d. M. von ihren Abonnenten in ruͤhrenden Ausdruͤcken Ab⸗ schied genommen, zu erscheinen aufgehoͤrt; sie spricht in ihrer jetzten Nummer die Hoffnung aus, manches Gute in ihrem Leben gestiftet zu haben, und verweist den Rest ihrer Leser an die Gazette de France, deren Absatz mit jedem Tage zunehme. Am Schlusse ihrer Abschieds⸗Rede giebt sie ihr Bedauern zu erkennen, daß sie sich vor Beendigung des Kampfes zuruͤckziehen muͤsse, da die Gesellschaft verwaist scheine und Frankreich einer unruhigen Zeit entgegeneile: das democratische Element behalte die Oberhand uͤber das mo⸗ narchische, die Geistlichkeit werde unterdruͤckt, und die Preß⸗ freiheit beschleunige noch die Ruͤckkehr einer religioͤsen und olitischen Revolution. „Moͤge Frankreich,“ so heißt es zu⸗ etzt, „bei Zeiten wieder einlenken, damit es nicht durch zu harte Prohben in den Weg des Heils zurückgeführt werde, außer dem es nichts als finstere Abgruüͤnde giebt. Dies ist unser letzter Wunsch. Gluͤcklich werden wir uns schaͤtzen, wenn derselbe in Erfuüͤllung geht; gluͤcklicher noch, wenn der Antheil an einer so heiligen Sache in den Herzen ihrer Ver⸗ fechter sich an die Erinnerung der Bemühungen knüpft, die wir derselben unausgesetzt gewidmet haben.

Der Constitutionnel theilt Privat⸗Briefe aus Na⸗ varin bis zum Listen October mit, worin es unter andern heißt: „Der Admiral Riany steht im Begriff, mit dem groͤß⸗ ten Theile seines Geschwaders nach dem Golf von Lepanto unter Segel zu Ffen. Auch der General Maison hat sich mit der Mehrzahl seiner Truppen dorthin gewandt, um sich der Forts zu bemächtigen, die am Eingange der unter dem Na⸗ men der kleinen Dardanellen bekannten Meerenge liegen, und die etwa von 3000 Albanesern, welche sich von Ibrahim's Armee ge⸗ trennt hatten, so wie von einigen Deserteurs dieser Armee, welche Morea nicht verlassen wollten, besetzt sind. Es geht hier das Geruͤcht, daß der diesseitige Botschafter, Graf von Guilleminot, sich am Bord der Fregatte „Juno“ nach Nea⸗ pel begeben werde. Ueber die Operationen der Brigade des Generals Schneider vor Patras vernimmt man nach⸗ traͤglich hier Folgendes: Als die Garnisonen von Patras das cn, Seaslis 31 8 die e die⸗ er e illigt een, glaubten sie, daß man sie entwe⸗ der nach kameingper schicten oder ihnen erlauben werde, nach Hause zu gehen; der Commandant von Patras hatte inzwischen, wahrscheinlich aus Furcht vor dem Großherrn, in die Capitulation eine Bedingung einschalten lassen, wo⸗ nach der Admiral Riguy sich anheischig machte, Transport⸗ Schiffe zu stellen, um die Garnison nach Alexandrien zu fuͤhten. Als nun die Truppen, woraus diese Garnison be⸗ stand, an dem Meeres⸗Ufer angelangt waren und man sie zwingen wollte, sich auf Feen blschen Schissen nach Aegyp⸗ ten üͤbersehen zu lassen, erfolgte ein allgemeiner Aufstand, deren Opfer die Aegyptischen und Morrotischen Offiziere wurhen. Die Franzosen sahen sich hierauf genoͤthigt, Feuer auf die Rebellen zu geben, wodurch diese theils getödtet, zum Gehorsam gezwungen wurden. Diese Details bg os bas Schreiben eines Schiffs⸗Capitains, der Zeuge

enheit ,S. will, hier bekannt geworden.“ Grotbritanlen und Irl SSren 15. Nov. Die dl 52 8 A f ur Mildthäͤti .,3 4 Ernen rt ihren Auftu Shgen die Spa Fluͤchtlinge. Seesan chaͤmen

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die mit der Britischen Regierung in Verbindung stehen, ha⸗ . ben geäußert, viele Spanier seyen freiwillig hieher gefluͤch⸗ tet, um sich in England ernaͤhren zu lassen. Guter Gott! die, welche eine solche Anklage anbrachten, nur einen ugenblick uͤber den Sinn derselben nachgedacht? Das Hochste, was aus den Fonds des Ausschusses bezahlt wor, den ist, hat in keinem Falle 48 oder 50 Shilling monatlich fuͤr einen Familien⸗Vater uͤberstiegen, und von dieser Klei⸗ nigkeit mußten Personen vom hoͤchsten Rang subsistiren; die von niederen Klassen haben sich mit viel weniger behelfen muüssen. Jetzt mag uns ein Engländer antworten, welche Art der Existenz ein Einkommen von 25 bis 30 Pfd. jähr⸗ lich einem menschlichen Wesen, dessen Heimath London ist, gewaͤhren wuͤrde. Niemand, der nur uͤberhaupt in Spanien seben kann, wuͤrde nach England kommen, um bei solchen Mitteln, als der Ausschuß selbst zu den besten Zeiten darbot, halb zu verhungern. Andere meinen, die Spanier koͤnnten für ihren eigenen Unterhalt arbeiten, da doch auch die Franzöͤsischen Emigranten durch ihren Kunstfleiß viel ver⸗ dient haͤtten. Aber die Emigranten kamen zur Zeit des Krieges hieher, wo es viel Arbeit und wenig Haͤnde gab. Ist dies jetzt der Fall? Und dennoch arbeiten die Spanier, welche Gelegenheit dazu finden koͤnnen, hoͤchst emsig, um Brod fuͤr ihre Kinder zu verdienen, und nicht diese wen⸗ den sich an die Regierung oder an den Ausschuß. Nur fuͤr die Huͤlslosen und Schwachen flehen wir das Mitleid unse⸗ rer Landsleute an. Der Minister (der Herzog von Welling⸗ ton) hat den Vorschlag abgelehnt, diese geheiligte Last dem oͤffentlichen Schatze aufzuerlegen, und wir erfuͤllen eine groͤ⸗ ßere Pflicht, wenn wir seiner Weigerung gemaäß handeln, als wenn wir ihn tadeln wollten. Wir rufen die Mitleidi⸗ gen an, dem Gebote Gottes zu gehorchen, die Hungrigen zu ernähren, die Nackten zu kleiden und die vor Kälte zittern⸗ den, ohne Obdach herumirrenden Fremdlinge zu beherbergen. Das genannte Blatt macht demnaͤchst besonders zwei dem hoͤchsten Elende preis gegebene Familien⸗Vaͤter, welche sich fruͤher um ihr Vaterland sehr verdient gemacht hatten, namhaft, und nimmt die öͤffentliche Mildthäͤtigkeit fuͤr sie in Anspruch. Dies sind der Oberst⸗Lieutenant Don Epifa⸗ nio Mancha und der Oberst⸗Licutenant Don Vincenta Vall⸗ terra, fruͤherer Gonverneur von Peniscola. Der He geber der Times selbst hat sich bereits mit 20 Pfd. fuͤr sie

unterzeschnet. .

ward in Leeds eine Versammlung gehalten, welche die Bildung eines Braunschweig⸗Clubs zum Zweck hatte. Es wurde unter andern beschlossen, daß jedes Mitglied einen sahrlichen Beitrag von nicht mehr als einer Guinee, und nicht weniger als einer halben Krone zu geben haͤtten, um die zufaͤlligen Kosten zu decken. Einem Aus⸗ schuß wird die Vollmacht uͤbertragen, die Zahl der Mitglie⸗ der zu vermehren, und den Praͤsidenten, den Secretnir und Schatzmeister zu erwaͤhlen. Die Times macht hierbei die Bemerkung: „In einer so volkreichen Stadt wie Leeds kann es nicht schwer halten, zwei oder dreihundert Personen zu vereinigen, um allenfalls auf einem Fuß umher zu springen, oder ihre Roͤcke auf dem Ruͤcken zuzuknoͤpsen, oder zur Ausfuͤhrung irgend eines ähnlichen Ensals. Auf jeden Fall befanden sich in der Versammlung nur die Repraͤsentanten eines sehr kleinen Theiles der Bevöͤlkerung, und zwar unter diesen schwerlich Jemand, dem die Absichten der Minister bekannt seyn konnten. Wir fuͤrchten, daß die Tory's die sich aus eigenem Antriebe so sehr beeiferten, den og von Wellington gegen die Katholiken zu unterstuͤtzen, sich bald uͤberzeugen werden, daß sie ein schlechtes Spiel gespielt ha⸗ ben, und daß sie Ja sagten, wo sie haͤtten Nein sagen sollen.“

Lord Langfad hat seinen Unwillen uͤber die Braunse

Clubs ausgesprochen, und Lord Erroll, Miltown und meh⸗ rere Andere, deren Beispiel wahrscheinlich von dem Herzoge von Leinster, und dem Marquis von Downsshire befolgt wer⸗ den wird, haben sich aus der Zahl der Mitaglieder des Kil⸗ darestreet⸗Braunschweig⸗Clubs zu Dublin ausstreichen sassen.

Die Katholttzen Irlands betra die Ankunft von aus Englanh als ein Mittel, sie vor den Angrisgen 1 un .

natischen Neomanry des Nordens zu schuͤtzen, 2 sehr erfreut daruͤber. Die Masgten von ihnen legen das artnaͤckige Stillschweigen des Herzogs von Welington als ein ihnen guͤnstiges Zelchen aus. -

Es ist vor Kurzem der erste Theil der, Beschretbung et⸗ ner Reise durch das igte Königteich von Sir Richard Phillips erschienen, dadurch vieses Interesse erhaͤlt, daß der Verfasser hesonders eine Schilderung aller sie in Großbritanien lehenden Gelehrten, Dichter oder sonst literge risch bekannter Männer giebt, welche kennen zu lernen ein

Hauptzweck seiner Reise war. Dieser erste Theil enthalt die