1828 / 321 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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big sind.“ In seinem zweiten Schreiben berichtet der Marquis Maison uͤber die Einnahme des Platzes selbst. 1 „Gestern [am 30.),“ heißt es darin, „ließ ich, nachdem Alles zur Beschießung vorbereitet war, das Feuer um 6 Uhr Morgens eröffnen; schon in 4 Stunden war eine große Bresche geschossen und der Feind wagte es nicht mehr, sich laauf den Wällen zu zeigen. Man haͤtte sofort zum Sturm scchreiten koͤnnen; allein ich wollte vorher noch die Bresche erweitern; bald aber wurde auf den Waͤllen die weiße Fahne aufgesteckt, und es erschien ein Parlamentair. Ich erklaͤrte demselben, daß ich mich auf keine Capitulation mit Leuten eimlassen wuͤrde, die deren schon eine gebrochen haͤtten; die Besatzung müuͤßte sich auf Discretion ergeben oder ich wuͤrde sie sammt und sonders über die Klinge springen lassen; uͤbrigens ließe ich derselben nur eine halbe Stunde Bedenkzeit. Die Unter⸗ werfung ersolgte sofort unbedingt; die ganze Besatzung erschien ohne Waffen und uͤberließ sich der Gnade des Siegers. Zwei Compagnieen des 16ten Regiments und eine des 42sten besetzten bierauf den Platz. Die Auslieferung der Waffen fiel den Aärken sehr schwer, doch wollte ich letztere fuͤr ihren Widerstand zuͤchtigen, und ich war daher unerbittlich. Ich habe die Banhe unter die Stabs⸗ und Ober⸗Officiere der verschiede⸗ nen Corps, so wie unter die Artillerie⸗ und Ober Officiere der Franzoͤsischen und Englischen Marine vertheilt. Jede der 5 Batteriecen hat einen eigenen Namen erhalten; von den beiden, welche Bresche geschossen haben, ist die eine die Batterie Karls X., die andere die Georgs IV. genannt worden, die drei andern heißen die Batterieen des Dau⸗ phins, des Herzogs von Bordeaux und der Marine.“ Hierauf folgen mehrere Belobungen, namentlich die der Ge⸗ nerale Schneider, Higonnet und Durrieu, des Obersten La⸗ hitte, des Oberst Licutenants Audoy u. A., so wie eine Liste derjenigen Militairs, fuͤr die der Berichterstatter die Huld des Klnigs in Anspruch nimmt. Am Schlusse heißt es: Ich habe diesen Morgen, in Gemeinschaft mit dem Vice⸗ Mmiral von Rigny, an Ibrahim, Pascha von Lepanto, eine erklärende Note erlassen, um demselben neue Versicherungen der freundschaftlichen Gesinnungen der Verbuͤndeten fuͤr die Pforte, und des Wunsches, das gute Vernehmen aufrecht zu erhalten, zu geben. Den Etat der getoͤdteten und verwun⸗ deten Officiere und Gemeinen habe ich noch nicht erhalten.

. Ich glaube jedoch nicht, daß die Zahl derselben mehr als 25 ; deträgt, worunter etwa 10 von der Artillerie, deren Haupt⸗ mann Duhamel schwer verwundet worden ist. Ew. Exc. er⸗ healten hierbei die in dem Fort gefundenen Fahnen; ich habe die Flaggen der drei verbuͤndeten Maͤchte auf dem Schlosse von Moreca, wie auf den anderen festen Plaͤtzen des Landes,

8 fstecken lassen.“ 1 8 v theilt auch Briefe des Contre⸗Admirals Reoussin, Befehlshabers der Franzoͤsischen Scemacht in Bra⸗ flien, mit, worin dieser meldet, daß er sich, gleich nach Be⸗ andigung der mit der Brasilianischen Regierung angeknuͤpften Unterhandlungen uͤber die im Plata⸗Strome in Beschlag 8. genommenen Franzöͤsischen Fahrzeuge, beeilt habe, die Schiffe seines sG in die Haͤfen Brasiliens in der Art zu pertheilen, daß sie dem Franzoͤsischen Handel auf allen Punk, ten wirksamen Schutz gewaͤhren. Die Fregatte „die Nymphe“ und die Corvette „Adour“, sind am 29. Aug. nach La Plata 8 egangen. Der Franzoͤsische General⸗Consul in Buenos⸗ FSres, Hr. von Mendeville, war an Bord des. „Adour“ ge⸗ 2 zangen, um ich nach seinem Bestimmungsorte zu begeben. An demselben Tage se eelite die Fregatte Terpsichore,“ von

Uemendot befehligt, ab, um in Vahia zu stationiren 2„,— Gegend dieses Hafens zu kreuzen. Die Fregatte

. 8 icienne,“ vom Vicomte Venancourt befehligt, war Zeit bereit, nach Pernambuco unter Segel zu 1* sie hat Befehl, in der Näͤhe dieser Stadt zu kreuzen Ebst bis zu dem Punkte zu segeln, wo die nach Brasi⸗ ien gehenden Schiffe den Aequator passiren. Alle anderen in dieser Abtheilung gehoͤrigen Schiffe werden fortwaͤhrend 8 5 st den Nachbarkuͤsten von Rio⸗Janeiro kreuzen, um die gehn zu entfernen, welche dort wiederholte Raͤubereien begangen haben. Der zwischen Brasilien und Buenos⸗Ayres 2 Friede gieht uͤberdem Hosfnung, daß der Handel Ratisnen in diesen Meeren die Sicherheit wieder erlan⸗ deren er seit einigen Jahren entbehrte. * IrdeCourrier français koͤmmt abermals auf die Rethm 58 keit einer ministeriellen Erklaͤrung als Antwort 8 523 8 brief des Erzbischofs von Paris zuruͤck. „Wenn“, aauf den versr der Minister des oͤffentlichen Unterrichts im 2* —B läßt, daß er nichts mehr und nichts we⸗ niger thue, als was das Gesetz verlange (s. den gestrigen Ar⸗ 1 au bden Moniteur), so kann Herr von Feutrier nicht ein Gleiches sagen. Die zweite Ver⸗

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ordnung vom 16. Juni will, daß die Zahl de

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9 * - oͤglinge in den geistlichen Schulen nach einem be r Zöͤgling 5

Gesetz⸗Sammlung bekannt zu enbnten⸗ durch die gesetzt werde; dieses Tableau sollte am 16. E werden; heute sind wir aber schon uͤber den 16. Nean hinaus, und es ist noch nicht geschehen. Wir wisse r auf was fuͤr neue Uebertretungen der gedachten 9e der Erzbischof von Paris in seinem Hirtenbriefe brnnn.,8 tet; daß aber diese Verordnung wesentlich ermaßtge . den sey, leidet keinen Zweifel. Der Minsster der geistli⸗ chen Angelegenheiten ist dem Lande eine Erklaäͤrung uͤber um so mehr schuldig, als die Quotidienne ganz be⸗ stimmt behauptet, daß die Verordnungen so gut als gar nicht existirten. Sie sagt gestern in dieser Beziechung: „Herrn Feutrier fehlt es an Muth; er begnuͤgt sich immer mit einer unvollstaͤndigen Bekanntmachung. Wir muͤssen ihm zuletzt gerade ins Gesicht sagen, daß seine amtlichen Anzeigen unwahr sind, denn diese setzen voraus, daß die Verordnungen allmaͤlig in Ausfuͤhrung kommen, und wir behaupten, daß dieses nicht der Fall ist, daß sie nicht in Ausfuͤhrung kommen werden, auch nicht kommen koͤnnen. Herr Feutrier weiß sehr wohl, daß wir diese Behauptung beweisen konnen, sobald es uns gefaͤllt. Wir wollen ihn indessen, nach dem har⸗ ten Stoße, den der Erzbischof von Paris ihm versetzt hat, erst wieder zu Athem kommen lassen. Spaßhaft bleibt es indessen, daß man die Politik Eskohars beibehaͤlt, waͤhrend man die Jesuiten verjagt.““ Die Verordnungen sind hiernach nicht vollzogen, werden solches nicht und koͤnnen es auch nicht werden. Herr Feutrier weiß, daß die Quotidienne ihre Behauptung beweisen kann.

Ist dies nicht der Fall, so muß der Minister dieses Blatt Lügen strafen. Schweigt er dagegen, so muß man freilich annehmen, daß die Quotidienne ihrer Sache gewiß ist, und was soll dann noch aus der gesetzlichen Ordnung werden, wenn es erlaubt ist, durch geheime Vergleiche die Verfuͤgun⸗ gen der Regierung zu umgehen.“

Dem Journal de Toulouse zufolge, scheint es, als ob der Cardinal von Clermont Tonnerre sich in der Angele⸗ genheit der kleinen geistlichen Schulen endlich auch zum Ziele segen wolle. Er hat einen seiner General⸗Vikare, den Abbé Verger, hierher gesandt, um dieserhalb mit der Regierung zu unterhandelu.

Der Graf von Lebzeltern, welcher in Angelegenheiten der Koͤnigin von Portugal von dem Wiener Cabinette nach London geschickt worden war, ist vor einigen Tagen auf sei⸗ ner Ruͤckreise von dort hier eingetroffen.

Der Moniteur erklaͤrt die Nachricht, daß der Buch⸗ haͤndler Panckoucke mit seiner Familie einem Seeraͤuber in die Haͤnde gefallen sey, fuͤr eine reine Erfindung; Herr Panckoucke, welcher zu Lande nach Paris zuruͤckkehre, werde in einigen Tagen hierselbst erwartet.

Großbritanien und Irland.

London, 18. Nov. Es ist offenbar (heißt es in der Times) daß die Gaͤhrung in Irland im Zunehmen begrif⸗ fen ist, aber noch ist das Land anscheinend ruhig. Der Grund davon ist ohne Zweifel neben andern auch in den wiederholten Warnungen der katholischen Association zu su⸗ chen, auch scheint das Volk selbst, trotz seiner natuͤrlichen Kampflust, die Politik des Ausdauerns wohl zu verstehen, dessenohngeachtet aber ist es Jedermann und wahrscheinlich auch der Regierung bekannt, daß man sich bemuͤht, das Volk zu einer Reaktion anzureizen. In der naͤchsten Woche soll eine Versammlung der Freunde buͤrgerlicher und religiöͤser Freiheit in diesem Lande gehalten werden, Lord Forbes, eins der Mitglieder, welcher eine hohe Stellung in der Umgebung des Lord⸗Licutnants bekleidet, wird den Vorsitz führen. Man hat auch einen liberalen Klub errichtet, um Sir George Fetterson bei der naͤchsten Vakanz aus dem Parlament zu verdraͤngen, und man häͤlt sich des Erfolges ganz sicher.

Die Morning⸗Chroniele wirft die Frage auf, wie lange das System des Nicht⸗Einmischens der Regierung in die Irlaͤndischen Angelegenheiten noch dauern solle? „Wann“ (fährt sie hierauf fort) „das Verfolgungs⸗System seinen Anfang genommen hat, wissen wir nicht. Vor eini⸗ gen Jahren sprach Herr Leslie Foster in einer Rede uͤber die katholische Angelegenheit, von Handels⸗Leuten, die ihre Ab⸗ nehmer, in Folge heimlich gefaßter Beschlüsse, plöͤtzlich ver⸗ loren haͤtten. Die Katholiken geben vor, daß ihre Gegner den Krieg angefangen haben, und koͤnnen Beweise daruͤber beibringen. Der gegenwäͤrtige Erzbischof von Dublin hatte im Parlament uͤber die Pflicht der Protestanten gesprocher, nur Protestanten in ihre Dienste zu nehmen, und alle au⸗ dere Religions⸗Verwandte zuruͤckzuweisen. Die Orange⸗Zei⸗