1828 / 325 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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No 325.

Berlin, Dienstag den 2ten December.

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* Amtliche Nachrichten. n Kronik des Tages.

1. Bekanntmachung.

8 r Plan zur 58sten Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie, bestehend aus g zu 30 Rthlr. Einsatz in Golde, mit 37,000 in 5 Klassen vertheilten Gewinnen und 15,000 Freiloosen, deren Ziehung am 2isten d. M. beendigt worden, ist auch zur nächstfolgenden 59sten Klassen⸗Lotterie beibehalten. Voll⸗ ständige mit den gesetzlichen Bestimmungen abgedruckte Exem⸗ plare des Plans sind bei saͤmmtlichen Lotterie⸗Einnehmern men. b 2 8 Ziehung der 1sten Klasse dieser 59sten Lotterie wird am 15. Januar k. J. verfahren werden. Berlin, den 5 tterie,Diretre igl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direktion. Scherzer. Hornemann. 88

an

eitungs⸗Nachrichten. Ausland.

rankreich.

Paris, 25. 98. Fuͤnf von den neu ernannten Praͤ⸗ fekten, nämlich die des Loir und Cher, der obern Garonne, der Lozère, der Nièvre und des Var haben am 22sten den uͤblichen Eid in die Hände Sr. Maj. abgelegt.

Aus Quimper meldet man, daß Hr. Dumarhallach, De⸗ putirter des Departements des Finisterre, welcher zum Praͤ⸗ fekten des Departements der Ardennen ernannt worden ist, diesen Posten nicht angenommen habe.

Der Marquis von Loulé ist von seiner Reise nach Lon⸗ don am 22sten d. M. in Begleitung seiner Mutter hierher zuruͤckgekehrt.

Der Moniteur enthält Folgendes: „Es sind Klagen

darüber eingelaufen, daß so wenig Briefe von den an der

nach Morea Theil nehmenden Personen nach

Expedition . m Frankreich gelangt seyen. Mit Unrecht wuͤrde man dieses einem Mangel an Vorsorge von Seiten der Regierung zu⸗

schreiben. Die officiellen Depeschen sind bis jetzt puͤnktlich und die Schiffe, durch welche sie uͤberbracht worden sind, wuͤrden gern alle ihnen anvertraute Privat⸗ Correspondenzen mitgenommen haben; diese Angelegenheit ist dem Admiral von Rigny aufs Bestimmteste und erst vor Kurzem wieder aufs Neue anempfohlen worden. Vielleicht ist die Seltenheit der Mittheilungen von dorther nur der age derer zuzuschreiben, von denen man Nachrichten verlangt; im Innern von Morea zerstreut, finden sie keine Gelegenheit, ihre Briefe nach den Haͤfen zu schicken, aus denen die Koͤnigl. Schiffe abgefertigt werden. Man sieht ein, daß ein regelma⸗ ziger Posten⸗Lauf sich nicht sofort in einem Lande einrich⸗ ten laͤßt, wo nichts organisirt ist und wo die Armee bei ih⸗ rer Ankuͤnst nur mit vieler Muͤhe sich gegen den Wechsel der Wirterung Schutz verschaffen konnte. Uebrigens haben diese Bemerkungen keinen andern Zweck, als erkläͤrlich zu machen, warum die von der Regierung zur Sicherstellung der Mit⸗ theiluͤngen zwischen Frankreich und der Armee in Morea ge⸗ troffenen Maaßregeln fuͤr die Befoͤrderung der Privat⸗Cor⸗ respondenz nicht so wirksam seyn koͤnnen, wie fuͤr die der füei De „v2 b France meint, diese Erklaͤrung des Moniteur 8 reche nur unvollkommen den Beschwerden, die sich 2— Sie fragt auch, seit wann denn die Ferciae Truppen im Innern N e ett h sie nur in den von Pe⸗ woren? Bis jetzt habe man sie

talidi und Navarin, in Koron, Modon und Patras stehen sehen, Orte, die keinesweges im Innern der Halbinsel gele⸗ gen waͤren. .

Das Journal des Dobats koͤmmt in einem langen Aufsatze abermals auf den (bereits in No. 308 der St. Z. aus⸗ zugsweise mitgetheilten) Bericht des Barons Pasquier uͤber den Zustand der chaussirten Straßen in Frankreich zuruͤck. Zur Vollendung der bereits angelegten und zur Wiederher⸗ stellung der deteriorirten Chausseen wuͤrde es danach einer Summe von 198 Millionen beduͤürfen, welche, auf 15. Jahre repartirt, jaͤhrlich 13,200,000 Fr. betruͤge; hierzu noch die⸗ jenigen 20 Millionen, die bisher fuͤr die Unterhaltung der Landstraßen im Budget immer ausgeworfen wurden, so wuͤrde sich die Gesammt⸗Summe beilaͤufig auf 33,200,000 Fr. be⸗ laufen. Das Journal des Débats ist der Meinung: 1) da man diese Summe ohne Weiteres im naͤchsten Budget bewi⸗ lige; 2) daß man diese Bewilligung, in so fern sosches nach

dem verfassungsmäͤßigen Systeme 1e. sehe gücch, abf erwendung dieses

15 Jahre ausdehne; 3) daß die specielle Fonds durch gesetzliche Bestimmungen und durch eine Beauf⸗ sichtigung, wie solche fuͤr den Tilgungs⸗Fonds der Staats⸗ Schuld bestehen, garantirt werde; 4) daß man mit uͤlfe solcher Mittel dem Lande Chausseen gebe, die dauerhaft ge⸗ nug sind, um den schwersten Wagen widerstehen zu koͤnnen.

Der Messager des Chambres haͤlt eine lange Lob⸗ rede auf die gegenwaͤrtig hier bestehende Commission zur Un⸗ tersuchung des Franzoͤsischen Zoll⸗ und Handels⸗Systems. Der Courrier frangais seiner Seits ist der Meinun . daß diese Commission nicht den mindesten reellen Nutzen fuͤr das Land haben werde.

Die Gazette de France meldet aus Luz, vom 18. d. M.: „Die Jesuiten, welche sich in Bor⸗ deaux aufhielten, sind in dem Staͤdtchen los Passages in Guipuzcoa angekommen. Der Pater Varlet, ihr Superior, war schon am 12ten dort eingetroffen, nachdem eine große Anzahl Kinder und junger Leute aus den vornehmsten Fa⸗ milien Fihnkreichs ihm vorausgeeilt war. Bei der Ankunft der Franzzsischen Jesuiten auf Spanischem Grund und Bo den hattoft alle Doͤrfer der ganzen umliegenden Gegend auf den Bergeshoͤhen Freuden⸗Feuer angezuͤndet, und am Abend des Tages, wo sie in los Passages eintrafen, wurde ihnen 1 von dem Musik⸗Corps des Spanischen Regiments, weiches in San⸗Sebastian in Garnison liegt und das sich zu diesem Behufe eigends nach los Passages begeben hatte, eine Sere⸗ 28 2* nade gebracht.“ 1

Der Courrier frangais enthaͤlt nachstehenden heftix. gen Artikel gegen das Ministerinm: „Es scheint, daß die noͤthigen Reparaturen im Sitzungs⸗Saale der Deputirten,. Kammer bereits so weit vorgeruͤckt sind, daß man sie mit jedem Tage als beendigt betrachten darf. Sie waren daher ein bloßer Vorwand, dessen das Ministerium sich bediente, um die Eroͤffnung der Sitzungen zu verzoͤgern. Es ist na⸗, 1 tuͤrlich, dag dasselbe eine Epoche, wo es von seinen Hande.“ lungen Rechnung abzulegen haben wird, so viel als moͤglich 4

Saint⸗Jean⸗de⸗

hinausruͤcke. Die Rolle der Minister wird weder leicht noch 9 bequem seym, da sie, nach allen ihren Versprechungen von 8 Verbesserungen in der Verwaltung, nach allen ihren Protestg, tionen von ihrer Anhaͤnglichkeit an die Verfassung, den

Kammern nichts vorhalten koͤnnen, als zahllose Commissio,“ nen, die noch dazu fast alle so zufammengestellt sind, daß 1 sich kein nuͤtzliches Resultat von ihnen erwarten laͤßt; nichts 8 als zwei, durch strafbare Zugestaͤndnisse entstellte Verordnun⸗

gen; nichts als ihre Reorganisation des Staats⸗Raths n. 2* ihre kleinen Veraͤnderungen in den Praͤfekt en, die bloß * 8 ihre Abhaͤngigkeit und ihre Schonung fuͤr ger des Villele'schen Systems bestaͤtigt haben. Es giebt keine Beredsamkeit, selbst die des Herrn von Martignach nicht, welche eine solche Reihefolge auffallender Maaßregeln,

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die Anhäne-«,.