Morea vollstaͤndig erfuͤllt worden Auf⸗ tigt.
Ibrahim's Raͤumung von sist; indessen wuͤnschte ich doch, uͤber einen Gegenstand klarung zu erhalten, der uns hier sehr lebhaft beschaͤ Warum erlaubt man uns, die Anker, Kanonen, Taue u. s.
w., welche unseren Schiffen in der Bai von Navarin zu
TCbheil geworden sind, zu verkaufen? Die „Asiau hatte 5 Stuͤcke Geschuͤtz, die, wie man sagt, an Franzoͤsische Kauf⸗ leute fuͤr 3000 Dollars verkauft wurden; auch bei mehreren aanderen Schiffen haben aähnliche Verkaͤufe stattgefunden. Wie behauptet wird, sollen diese Gelder zur Verschoͤnerung der Schiffe dienen; es waͤre jedoch sehr interessant, zu er⸗ fahren, wie man die Besitznahme und den Verkauf dieser EFffedten selbst, die, wie man denken sollte, entweder unseren alten Verbuͤndeten, den Tuͤrken, oder unseren neuen, den Griechen, gehoͤren muͤßten, zu rechtfertigen vermag. Die
Russische Blokade der Dardanellen erregt hier gleichfalls
Aufsehen, und man ist sehr begierig, auch uͤber diesen Ge⸗ ggeenstand bald naͤher unterrichtet zu werden.“
„Fraunkreich“, heißt es in einem Englischen Morgen⸗ blatt, „spielt in diesem Augenblick ein tiefes politisches Sgpiel, welches augenscheinlich auf politische Zwecke berechnet isst. Nach Popularitaͤt allein strebt es nicht in Griechenland, 8* und in Portugal ist es, unter der Leitung des Feeen Hyde dde Neuville, gleichfalls sehr 88 beschaͤftigt. Hier schmei⸗ chelt es den „Liberalen“ in der Hoffnung, daß diese fruͤher oder spaͤter wieder die Obermacht erhalten; in welchem Fall einst Franzoͤsischer Einfluß in Portugal sowohl, als in Bra⸗ stlien, den Britischen verdraͤngen duͤrfte. Wir werden sehen, wie der Plan des See⸗Ministers gelingen wird. Auf jeden Fall hat er einen großen Spielraum vor sich, da ihm kein Nebenbuhler im Wege steht. Als die Franzosen 1823 in ESpanien einruͤckten, thaten sie ihr Moͤglichstes, sich das Zu⸗ trauen und die Achtung der Apostolischen dadurch zu erwer⸗ ben, daß fie die Liberalen zum Fechten zwangen; in Portu⸗ gal befolgen sie jedoch einen andern Plan.“
n Aus Halifar sind Zeitungen bis zum 29. October ein⸗ gelaufen. Die Gazette enthaͤlt eine Proclamation des Gou⸗ — zufolge welcher die gesetzgebende Provinzial⸗Ver⸗ sammlung zum 21. November zusammenberufen wird, um ihre Arbeiten zu beginnen. Man sieht dieser bevorstehenden Versammlung mit großer Ungeduld entgegen, um zu erfah⸗ ren, ob die populair seyn wollende Parthei sich so gemaͤßigt, und zu so versoͤhnlichen Maaßregeln geneigt zeigen wird, wie sie es versprochen hat.
Nach einer, zwischen der Ostindischen dem Oberbefehlshaber der Britischen Armeen getroffenen Uebereinkunft, sollen die, in Diensten der Ostindischen Com⸗ pagnie stehenden Koͤniglichen Linien⸗Regimenter, vom naͤchsten 25. Decbr. an, in Hinsicht der Zahl ihrer Mannschaft auf den Fuß aller uͤbrigen stationirten Regimenter reducirt wer⸗ den. Die dadurch außer Dienst kommenden Officiere und Ge⸗ meine sollen zu den Ueberzaͤhligen gerechnet werden.
Nach den letzten Zeitungen aus Kerry ist die Buͤrgschaft des Herrn Arthur Mahony, der, wie man sich erinnern wird, verbrecherische Eide in Bezug auf Herrn OConnell in seine Hande hatte ablegen lassen, und dafür verurtheilt worden war, auf Befehl des Lord⸗Lieutenants angenommen worden.
„Die Bewohner von Munster,“ heißt es in der Du⸗ bliner Abend⸗Post, „beschlagen jetzt ihre Thuͤren und Fen⸗ sterladen mit kugelfestem Eisenblech. Niemals hat bei den Dubliner Haus⸗Agenten eine so starke Nachfrage nach Woh⸗ nungen statt gefunden, als fuͤr diesen Winter.“
Herr Cobbett macht bekannt, daß er von einem Papier⸗ Fabrikanten in Guilford 50 Bogen Papier zur Probe aus Korn⸗Huͤlsen hat verfertigen lassen. Nach seiner Meinung wird diese Entdeckung der Nation jaͤhrlich eine Million er⸗ sparen, die sie fuͤr Lumpen außer Landes senden mußte.
In der Umgegend von Glasgow ist der Gesundheits⸗ Zustand der Bevoͤlkerung sehr bedenklich. Der Typhus und Wechsel⸗Fieber, von D genterie begleitet, haben schon viele Menschen hingerafft. Im Koͤniglichen Hospital lagen mehr als 160 Kranke. “
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eite Kammer der Generalstaaten.
vom 88 Novbr. Die Sitzung wurde um 11 99 Mitglieder waren ge enwärtig, unter ihnen Se. Excellenz der Justiz⸗Minister. Der Praͤsident kuͤndigt der Kammer an, daß die Discussion uͤber den Vorschlag des Herrn von Bruckere beginne und daß derselbe das Wort habe, um sei⸗ nen Antrag zu entwickeln. Der Redner nahm folgende Stelle aus der Abhandlung Beéranger's uͤber die Criminal⸗ Justiz zum Tert: „Die Ausnahm⸗Gesetze sind monströse Aus⸗ wüchse, welche aus dem Schooße der Revolution hervorgehen;
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2
Regierung und
Sitzung Uhr eroͤffnet;
*
8.
in folgender
ten, welche den Sylphen aͤhnlich seyn muͤssen, da man sie
und bis zu dem hochherzigen Souverain dringen, der unter
der andere wider jene Proposition aus, worauf die Session. 1“ “ .
sie machen die Staaten arm, und gleichen einem Aussatze, der sich auch den gesundesten Koͤrpern mittheilt, und zuletzt ihren Sturz herbeifuͤhrt.”“ Es sey ihm, so fuhr er fort, ein peinliches Gefuͤhl, diese Worte jetzt noch brauchen zu muͤssen, wo das Niederlaͤndische Grundgesetz bereits seit 13 Jahren bestehe. Das Uebel dehne sich immer weiter aus, Und es sey moͤglich, daß die Niederlaͤndischen Buͤrger sich eines Mor⸗ gens beim Erwachen ihrer Freiheiten beraubt faͤnden, wenn nicht der Hauptsitz dieser Krankheit, das Gesetz vom 10. und 20. April 1815 üpber die Aufruhr⸗Verbrechen, zerstoͤrt wuͤrde. Das Gesetz vom 10. April erlaube den Richtern die Anwen⸗ dung jeder Strafe, der Geißelung, der Brandmarkung, der Todesstrafe u. s. w. nach Maaßgabe des Vergehens. Der Verlust des Geschornen⸗Gerichts sey sehr zu beklagen. Als die Angeklagten von zwoͤlf ihrer Standes⸗Genossen gerichtet worden, und acht Stimmen erforderlich gewesen seyen, um das Schuldig auszusprechen, habe man die Errichtung von Special⸗Gerichtshoͤfen mit vollem Rechte empoͤrend gefunden; seitdem aber die Jury aufgehoben, und Tod oder Leben des Angeklagten der Entscheidung von fuͤnf absetzbaren Richtern anheimgestellt sey, muͤsse man es fuͤr einen unschaͤtzbaren Vortheil halten, vor ein außerordentliches Tribunal gestellt zu werden. Der Redner nennt darauf mehrere angebliche Opfer der bestehenden Gerichts⸗Ordnung, und koͤmmt auch auf den gegenwaͤrtig eingeleiteten Proceß gegen den Redac⸗ teur des Courrier des Pays⸗Bas, Herrn Potter. „Zum Gluͤcke“, sagt er am Schlusse, „haben weder Gewalt noch Mißbraͤuche eine Macht uͤber den Gedanken, im Gegen⸗
theil, nie hat sich in der Nation mehr Mißtrauen gegen die Minister gezeigt, und nie war ein Miß⸗ trauen begruͤndeter.“ — Baron Secus unterstuͤtzte in
einem ausgedehnten Vortrage die vom vorigen Redner aus⸗ gesprochenen Ansichten, so wie dessen Proposition. — Herr Frontein⸗Verschuer machte in Hollaͤndischer Sprache die Be⸗ merkung, er liebe zwar die Freiheit, aber nicht die Zuͤgello⸗ sigkeit der Presse, und finde die Journale indecent, welche den Repraͤsentanten der Nation das Thema vorschreiben wollen; so wenig er das in Rede stehende Gesetz billige, so unzeitig erscheine ihm der Vorschlag des Herrn von Bruckere.
— Herr Fabri⸗Longree unterstuͤtzte den Vorschlag, den er als einen Vorlaͤufer der Maaßregeln betrachtete, welche die Re⸗ gierung zur Verbesserung des Gesetzes uͤber Aufruhr⸗Verbrechen treffen werde. — Herr Clifford stimmte dagegen; er klagte uͤber die Ausgelassenheit der politischen Schriftsteller und sprach die Erwartung aus, daß von der Regierung selbst die noͤthigen Abaͤnderungen des Gesetzes von 1813 erfolgen wuͤr⸗ den. Dieselbe Hoffnung hegte Herr Schooneveld, der sich
in Hollaͤndischer Sprache vernehmen ließ, und der Preße. freiheit eine beredte Apologie hielt, der Proposition des Herrn Bruckere aber seine Zustimmung versagte. — Herren Fallon und Trentesaux suchten die Proposition e. gen den Einwurf der Unzeitigkeit zu rechtfertigen, den ihr mehrere Redner gemacht, und stimmten fuͤr dieselben. “ — Der Baron von Stassart sprach sich fuͤr den Vorschlag Weise aus: „Edelmöoͤgende Herren, wir kennen 5 den Gebrauch, den manche nur zu eifrige Beamte des Minik-— steriums von den Gesetzen gemacht haben, welche 1815 und 1818 zur Unterdruͤckung der Aufruhr⸗Verbrechen gegeben wur⸗ den. Es ist Zeit, daß wir endlich von dem Joche befreit werden, das auf der Preßfreiheit lastet, daß die muthigen Publicisten, welche sich der Vertheidigung unserer constitu 4 tionnellen Buͤrgschaften widmen, gegen die Verfolgungen em schuͤtzt werden. Der Huͤlferuf der Opfer dieser monstroͤsen Gesetzgebung wurde seit langen Jahren durch die Manoeu-⸗ vres geschickter Agenten erstickt, welche politische und religiöse Zwistigkeiten unter den Buͤrgern anzufachen suchten. 1““] alle diese so kunstvoll gesponnenen Gewebe sind durchbrochen worden; die liberale Fantasma orie, durch welche sich ein ministerieller Despotismus einschleichen wollte, ist verschwuna. den; man will nicht mehr an diese furchtbaren Jesuiten glauu-u ben, welche jeden Morgen aus dem Gehirn dieser oder jener 88 Excellenz, ganz geharnischt, hervorsprangen, an diese Jesui⸗ 1
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nirgends in unserm Lande hat aufsinden koͤnnen. Die Wahrheit macht sich von allen Seiten Tag; sie wird die “ Intriguen, welche den Thron zu umringen suchen, enthuͤllen, I
allen Umstaͤnden seinen Ruhm darin gesetzt hat, uͤber ein . gluͤckliches und freies Volk zu herrschen.“ Der Redner schloß 2 1 mit einem Lobe der einzelnen Bestimmungen der Proposition. Die Herren von Gerlache und du Mont tadelten das beste 1 ₰ Gesetz und stimmten fuͤr den Vorschlag des Hrn Bruckere. — och zwei Redner sprachen sich in dieser Sitzung, der eine fuͤr,
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