1828 / 333 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2 cier.

ten) Persischen Trophäͤen am 16en d. in der

Toprak⸗Kale ab, wohin uͤberhaupt 1108 Fuder Getreide transportirt und 200 Familien aus dem Muschkischen Dorfe Hussan⸗Pascha's, ihrem unablaͤssigen Begehren zufolge, uͤber⸗ gesiedelt wurden.

Die nach der Seite von Kagisman hin nomadisirenden Kurden, an Zahl 300 Mann, jagten am 27. September (9. October) den Bewohnern des Dorfes Toprak⸗Kale ihr Vieh ah, Der Obrist⸗Lieutenant Bassow sprengte ihnen mit Hundert Kosaken nach, und hatte den Befehl ertheilt, daß eine Compagnie Infanterie ihm zur Verstaͤrkung nachruͤcken moͤge. Acht Werst von der Festung holte er die Raͤuber ein, nahm ihnen fast ihre ganze Beute weg und gab sie den Ein⸗ wohnern zuruͤck. Die Kurden verloren dabei 4 Todte und hatten einen Blessirten.

Der Anfuͤhrer der Kurden von Dsharalinks, die fruͤher mit 300 Familien aus Erivan gefluͤchtet waren, hat sich unterwuͤrsig in Bajazed eingefunden, und die Erlaubniß erhalten, sich wie fruͤher auf unserm Grund und Boden an⸗ siedeln zu duͤrfen.

Rußland.

St. Petersburg, 29. Nov. Am 25sten d. erfolgte, in Gemaͤßheit des (von uns letzthin mitgetheilten) Programms, die feierliche Beisetzung der irdischen Reste Ihrer Majestät der hochseligen Kaiserin Maria Feodorowna in der St. Pe⸗ ter⸗Pauls⸗Kathedrale; sie ruhen in der Kathedrale rechts vom Altar, links von dem Grabe des verewigten Gemahls Kai⸗ sers Paul Petrowitsch und rechts von dem des Sohnes, Kaisers Alexander Pawlowitsch glorreichen Andenkens. Sr. Maj. haben unterm 25. v. Monats zu bestimmen geruht: „daß in Grundlage der bestehenden Gesetze, die Er⸗ bauung von Kriegsschiffen fuͤr Auslaͤnder, auf Werften von Privat⸗Eigenth bei uns, nicht nur nicht zu verhin⸗ dern, sondern v. aufzumuntern, und diese Regel auch in Zukunft zu beobachten sey.“

„Durch einen Allerhoͤchst bestaͤtigten Beschluß des Mi⸗ nister⸗Comité, ist die zollfreie Ausfuhr des Kupfergeldes, von altem Seproge, ins Ausland, mit Erlaubnißscheinen folgen⸗ der Kameral ⸗Hoͤfe erlaubt: Des Bjalostokschen, Wilnaschen, Wolhynschen, Grodnoschen, Katharinoslawschen, Kiewschen, Minskischen, Mohilewschen, Poltawaschen, Slobodskoukrain⸗ schen, Taurischen, Chersonischen und Tschernigowschen. Da⸗ bei ist es den genannten Kameral⸗Hoͤfen zur Pflicht gemacht, beim Verkauf des Kupfers ins Auskand, außer der Ausliefe⸗ rung von Erlaubnißscheinen zum ungehinderten Transport, zugleich den Zollaͤmtern daruͤber Mittheilung zu machen.“

Se. Kaiserliche Hoheit der Czarewitsch, Großfuͤrst Kon⸗ stantin, ist gestern wieder von hier abgegangen. Zur Er⸗ leichterung der Handels⸗Verbindungen zwischen Rußland und Polen, haben Se. Maj. mittelst Ukas vom Iten d. M. an⸗

eordnet, daß in dem Flecken Merecz ein Zoll⸗Amt zur Ab⸗ ertigung von Reisenden, so wie auch von einzufuͤhrenden ro⸗ hen Producten errichtet werden soll.

In dem Gefechte gegen die Tuͤrken, am 7. (19.) Octo⸗ ber, zeichneten sich der Fahnensunker 2 und der Un⸗ terofftzier Ljubanskji vom Infanterie⸗Regimente Tambow, durch einen glaͤnzenden Beweis ihres Muthes aus, indem sie die Fahne des 1. Bataillons ihres Regiments, das ganz vom Feinde umringt war, bewahrten. Jaganom, der die Fahne trug, gab sie, als er eine Kontusion am Ruͤcken und eine am linken Fuße erhielt, nur erst dann dem andern ab, da er sie schon nicht mehr in den Händen zu halten im Stande war. Ljubanskji aber, der von den ins Quarré ein⸗ hauenden Tuͤrkischen Flankirern drei Dolchstiche am Kopfe empfing, warf sich zur Erde nieder, bedeckte die Fahne mit seinem Koͤrper und rettete sie dadurch, indem er den Grena⸗ dieren Zeit verschaffte, die Tuͤrken niederzumachen. Zur Be⸗ lohnung dieser ruhmwuͤrdigen Handlung des Fahnenjunkers Jaganow und des Unteroffiziers Lubanskji, haben Se. Ma⸗ jestät der Kaiser Allerhöchst anzubefehlen geruher, sie mit den Insignien des Militair⸗Ordens zu schmuͤcken und beide zu Un⸗ terlieutenants zu befoͤrdern, den Ersteren bei demselben Regi⸗ mente, den Letzteren bei dem Pawlowschen Leibgarde⸗Regi⸗ ment. Se. Maj. zaͤhlen diese gb Jaganows und Lubanskjis zu denjenigen Beispielen von Muth und Feuer⸗ eifer in Selbhstoferung fuͤr AFron und Vaterland, durch

bace das Nitssische Militair sich sters auszeichnete, und aben verorhnet, dieselbe bei der ganzen Armee bekannt zu

machen.

Aus Moskau wird 6 di 3 81 d gemeldet, daß die, durch das verei⸗ nigte Garde⸗Regiment dahin geleiteten (vorge tern erwaͤhn⸗ n 1 stadt umher⸗

Die Kaufmannschaft gab den Sol⸗ ments ein Mittagsmahl, das Offi⸗

gefahren worden sind. daten des gedachten Regi

Tafel. Der Thron Abbas Mirza's wurde im Wappensaale

aufgestellt, wozu Jedermann, der ersteren zu sehen wuͤnscht, Zutritt hat. . Trotz der in den Gouvernements Orel, Tamboff und

dennoch die Preise dieser Getreide⸗Art, besonders gegen die Mitte bes Octobers hin, ziemlich hoch erhalten. Dies schreibr man den fortwaͤhrenden Nachfragen fuͤr die Haͤfen der Ost⸗ see und den Nachrichten von der schlechten Erndte im Aus⸗ lande zu. Es verlautet, daß starke Summen in die Gouver⸗ nements geschickt werden, um Korn⸗Ankaͤufe zu machen, und daß die Eigenthuͤmer große Vortheile erwarten. Auch ver⸗ sichert man, daß betraͤchtliche Weizen⸗Lieferungen im Monet May 4829 nach St. Petersburg gesendet werden sollen und zwar zu noch hoͤheren Preisen, als im letzten Sommer.

Waͤhrend der ersten sechs Monate dieses Jahres hat man in den Bergwerken von Tahilsk 55 Stuͤcke gediegener Platina gefunden, deren groͤßtes 4 Pfund 16 Solotnik, das kleinste aber 19 Solotnik wog.

Am 31. Oct. ist das letzte Schiff, vor Beendigung der diesjährigen Schifffahrt, in Kronstadt angekommen, und am 5ten d. Monats das letzte Fahrzeug von da abgesegelt. Die Gesammtzahl der in diesem Jahre daselbst angelangten Schiffe betraͤgt 1259, und die der von da ausgelaufenen 1290. Im vorigen Jahre betrug die Zahl der daselbst ein⸗ gegangenen Schiffe 1257 und die der ausgelaufenen 1244.

Frankreich.

Paris, 3. Dec. Vorgestern Morgen gegen 10 Uhr bewilligte der Koͤnig dem Kaiserl. Russischen Botschafter, Grafen Pozzo di Borgo, eine Privat⸗Audienz und empfing aus dessen Händen das Notifications⸗Schreiben seines Sou⸗ verains uͤber das Absterben Ihrer Majestaͤt der Kaiserin Maria Feodorowna. Se. Majestaͤt unterhielten sich an drei Viertel Stunden mit dem Gesandten. Der Hof legt wegen jenes Todesfalles von heute an die Trauer auf 21 Tage an.

An demselben Tage nach der Messe hatte der diesseitige Fete in London, Fuͤrst von Polignac, Andienz beim Koͤnige. Der Contre⸗Admiral Baron Roussin ist mittelst Ver⸗

nannt worden.

Folgendes ist der (bereits in der Nachschrift zum gestri⸗ gen Blatte der Staats⸗Zeitung im Wesentlichen mitgetheitte) Aufsatz des Moniteurs in Betreff der zunehmenden Theue⸗ rung: „Der Preis des 4pfuüͤndigen Brodtes ist kürzlich bis auf 19 ½ Sous gestiegen. Diese Erhoͤhung legt der Stadt Paris die Pflicht auf, die Vorraͤthe anzugreifen, die sie sen lange fuͤr den Zeitpunkt aufgesammelt hatte, daß die Tare die gewoͤhnlichen Huͤlfsquellen einiger Klassen von Einwoh⸗ nern uͤbersteigen sollte. ten, und die staͤdtische Behoͤrde kann ihre Vorsicht nicht bes⸗ ser rechrfertigen, das Publikum nicht besser beruhigen, als wenn sie den wahren Zustand der Dinge genau zu dessen Kenntniß bringt. Die Verwaltung hatte unter verschiede⸗ nen Mitteln zu woͤhlen. Sie haͤtte alljaͤhlich auf das Bud⸗ get der Stadt einen bestimmten Fonds anweisen koͤnnen, und dieser Fonds, welcher mit jedem Jahre gewachsen wäre, haͤtte zu seiner Zeit ein betraͤchtliches Capital dargeboten, um zum Ankaufe von Getreide im In⸗ oder Auslande verwendet

daraus fuͤr sie ein Zuwachs an Kosten und Muͤhe entsprun⸗ gen ist, es vorgezogen, in ihren Kornboͤden das Getreide,

ten, indem dies fuͤr die Versorgung der Stadt selbst sicherer schien. Die Vorraͤthe, die diesem Beschlusse gemäß gesam⸗ melt worden sind, bestehen heute: 1) in 25, auf den

Centnern Getreide, welche so viel als 68,000 Säcke .

sind; mithin im Ganzen aus 93,000 Säñͤcken, wozu indessen noch das aus 12,000 Sä;cken bestehende Buͤrgschafts⸗ Depot der Baͤcker koͤmmt, welches der Magistrat auf seinen Frucht⸗ Speichern, wie seine eigenen Vorraͤthe, bewahrt. Der ganze 39t Bestand beläuft sich sonach, mit Ausnahme von 50,000 Sa;cken, welche uͤberdies noch die Bäͤcker in ihren Prche Me zalinen aufbewahren muͤssen, auf 105,000 Sä;ͤcke

bracht werden kann, ist hinreichend, um jeder Besorgniß zu⸗ vorzukommen, und dem Wucher zu steuern, ohne die rechtlichen Speculationen des Handelsstandes zu verhindern. In Miß⸗ jahren hebt sich der Preis des ipfuͤndigen Brodtes oftmals

Behoͤrde beschlossen hat, ihre Speicher

Dieser Augenblick ist jetzt eingetre-

das ihr einst noͤthig werden moͤchte, sogleich vorraͤthig zu hal⸗

Korn⸗Speichern befindlichen Saͤcken Mehl, und 2 1 4 k

anderen, so reichlich ausgefallenen Weizen⸗Erndte haben sich

zu werden. Die stadtische Behörde hat gleichwohl, und obschon

Das alleinige Vorhandenseyn eines so bedeutenden Quantums, welches mit jedem Augenblicke zu Markte ge⸗

über 20 Sous. Dies ist die Taxe, bei welcher die städtische zu öͤffnen, und den⸗

2 Ew Mitirafr⸗Gencral⸗ Geouverneut mur 1 jenigen Einwohnern, bie einer sichen H alfe für beduͤl ft 8 1 . 1 8 ri

ordnung vom 27sten v. M. zum Ehren⸗Kammerjunker er⸗