1828 / 335 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Franzoͤsische Kriegsschiffe aus Morea in Chios angekommen waren und das Haupt⸗Fort zur Uebergabe in 14 Tagen auf⸗ gefordert hatten. Man glaubte, daß sie erfolgen werde, da es nicht im wehrhaften Stande war.

Der Ausschuß, welchem die katholische Association die Erwaͤ⸗ ung der Maaßregel des ausschließlichen Verkehrs uͤbertragen, at seinen Bericht dahin abgestattet, daß die Association es nicht

fuͤr passend halte, uͤber diesen Gegenstand Verfuͤgungen zu treffen. Hr. Ford bestand jedoch auf seiner urspruͤnglichen Absicht, und schlug als Amendement vor, daß man die Aus⸗ schließlichkeit des Verkehrs anempfehlen moͤchte. Die Eroͤr⸗ terungen uͤber den Bericht und das Amendement wurden bis zu dem naͤchsten Versammlungs⸗Tage ausgesetzt.

Gestern hat die (fruͤher angekuͤndigte) Auffuͤhrung der „Bruͤder“ des Terenz in lateinischer Sprache durch die Schuͤ⸗ ler der Westminster⸗Schule statt gefunden.

Gestern morgen um 11 Uhr wurden die Ueberreste des Capt. Canning, aͤltesten Sohnes des verstorbenen Premier⸗ Ministers, beigesetzt.

Da sich viele Kaͤufer vom Lande zeigten, so war der Getreidehandel heute Morgen ziemlich döhaft, und die Mon⸗ tags⸗Preise hielten sich fest. alzgerste, obgleich wenig ge⸗ sucht, ging nicht niedriger; aber die Zufuhr vom Innern nimmt in dem Verhaͤltnisse zu, als die Zoͤlle herabgesetzt werden. Hafer hat sich fest im alten Preise erhalten. Die Zufuhr war aus England: 2000 Quarters Weizen, 8050 Quarters Gerste und 5600 Quarters Hafer; aus Irland: Nichts; aus der Fremde: 18,600 Quarters Weizen, 1500 Gerste, 4050 Quarters Hafer. An Mehl 7700

acke. Niederlande.

Bruͤssel, 5. December. Der Hof hat gestern die Trauer fuͤr J. M. die verwittwete Koͤnigin von Sachsen auf vier Wochen angelegt.

Gestern reiste ein Russischer Kabinets⸗Courier mit De⸗ peschen nach London durch unsere Stadt.

In Luttich und Mastricht sind am 3. d. gegen 6 ¾ Uhr Abends zwei leichte Erdstöͤße gespuͤrt worden.

Im n von Antwerpen sind im verflossenen Mo⸗ nate 143 Schiffe eingelaufen.

Es sind Java⸗Zeitungen bis zum 15. Juli angekom⸗ men, welche verschiedene Berichte uüͤber militairische Opera⸗ tionen unserer Truppen enthalten; einer derselben, aus Ma⸗ gellan vom 21. Juni datirt, spricht von einer Riederlage, welche der Oberst Solewyn in der Gegend von Samping den Rebellen beigebracht hat, und worin diese drei ihrer Haͤuptlinge verloren haben. Der Distrikt von Komos ist anz von den Feinden gesaͤubert, und mehrere Chefs haben sich unterworsen und sogar unser Gouvernement gebeten, sie durch Anlegung von festen Schlössern gegen die Einfaͤlle der Insurgenten zu schuͤtzen. Ein zweiter Bericht enthaäͤlt die Details eines hitzigen Gefechtes im Suͤden von Gam⸗ ping, in welchem der Major van Ganzen von einer starken Anzahl Feinde, worunter viel Reiterei, angegriffen wurde; eine starke Infanterie⸗Colonne kam ihm aber noch zeitig genug zur Huͤlfe, um die Feinde zu zerstreuen und ihnen einen betrchtlichen Verlust zuzufuͤgen. Am 2. Juli hat in derselben Gegend ein Treffen statt gefunden, in welchem der Feind nach verzweifelter Gegenmehr von unsern Truppen ß dem Bajonett zuruͤckgetrieben wurde und 100 Mann verlor.

In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer sind, wie man sagt, 17 Petitionen in Betreff der Eintheilung in Gerichtsbezirke vorgelegt worden. Darauf soll die Central⸗ Section uͤber die Grundsteuer, uͤber den Tarif und uͤber die Eintheilung in Gerichtsbezirke Bericht erstattet haben.

Amsterdam, 6. Dec. Während der verflossenen Woche haben die Preise von Staats⸗Papieren beinahe nicht gewech⸗ selt, sondern sich fest bei maͤßigem Umsatz erhalten; Franzoͤ⸗ sische Fonds waren gestern sehr begehrt, welches eine guͤnstige Stimmung fuͤr alle uͤbrigen erhielt.

Am gestrigen Getreide⸗Markt wurden die juͤngsten Preise fuͤr Weizen gern bezahlt und ziemlich bedeutende Geschäͤfte gemacht. Mit Roggen war es stille. Fuͤr Gerste fanden sich Käufer zu den vorigen Preisen. Hafer war nicht be⸗ gehrt. Rapsaat ohne Veraͤnderung mit unbedeutendem Um⸗ i Nan zahlte folgende Weizen in Verschluß, 1nng. Pen soner rother Köͤnigsberger 395 Fl., in Ver⸗ Polnischen en neuer Rheinischer 335 Fl., 12pfᷓsdiger Fl., 127 pfündiger agr. 127pfündiger weißbunter dito 400 zischer Roggen, in Verbrog 319,88, . Friesische Wintergerste 190, t⸗ A. vize vvee neue gerste 150 Fl.; 88. 80fündiger In

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Actien 1104.

feiner Hafer 132. 134 Fl.

IEI 8 n 5 Ruͤboͤl war nicht angenehmer, pr. ord. 59 ½ Fl., pr. Mai

60 ½. 60 Fl. 1

In Lelonial Waaten fand durchaus keine Veränderung statt. Die Preise von Taback bleiben, da beinahe keine Par⸗ thieen Maryland, Virginy und Kentucky aus erster Hand am Markte sind, ziemlich fest. 8—

Bei Baumwolle haͤlt man hier auf feste Preise, der we⸗ niger guͤnstigen Stimmung in England unerachtet, und ob⸗ gleich der Jahreszeit willen die Versendungen aufgehoͤrt

aben.

Schweden und Norwegen. Christiania, 24. Nov. Am 6. Sept. kam das Schwe⸗ disch⸗Norwegische Geschwader unter den Befehlen des Contre⸗ Admirals Nordenskoͤld zu Aegina an. Am gten segelte es wieder von dort ab, und traß am 18ten zu Malta ein, von wo es am 11. Oct. nach einer 18tägigen Auarantaine wie⸗ der unter Segel ging. Auf der Hoͤhe von Pantellaria ver⸗ ließ die Kriegsbrigg Lolland das Geschwader, um nach Nor⸗ wegen zuruͤckzukehren. Die Fregatte Camilla und die Brigg Fecderiksvaetn nahmen ihre Richtung nach Livorno, wo sie am 20. Oct. ankamen, und von wo sie, nachdem die Cor⸗ vette Jaramas zu ihnen gestoßen seyn wird, die Ruͤckreise nach der Heimath antreten werden. Am Bord des Geschwa⸗

ders war Alles wohlauf. Deutschland.

Hamburg, 9. Dec. Das Steigen der Franz. 3 pCt. Rente hat hier die Fonds erhoͤht, doch nur in sehr geringem Verhaäͤltniß, indem ½ pCt. die Course hoͤher anzuneh⸗ men sind. Die Blancv⸗Verkaͤufer sind beschaͤftigt, ihre En⸗ gagements per 15. bis 31. dieses zu decken, vornehmlich die⸗ jenigen nicht unbedeutenden in Engl. Russ. Anleihe. Diese wichen selbst auf die unguͤnstigen Nachrichten von Silistria nicht, hingegen stiegen sie von 90 ¾ auf 91 pCt.; wozu die Englische Steigerung das ihrige - Bei regulairer Dampfschifffahrt wuͤrden unsere Fonds uͤberhaupt bedeutend oͤher seyn, da sie nach London rendiren. Bei jetziger un⸗ sane Schifffahrt und hoher Assecuranz⸗Praͤmie werden diese Geschaͤfte indeß nicht gemacht. Von Harwich ist ein nach Rotterdam bestimmt, total geblieben. Man agt, daß Rothschild eine große Sendung Gold darauf hat. Auf die von London vom 5. und von Amsterdam vom 6ten erhaltenen Berichte sind wir mit Fonds heute nicht besser gewesen. Das Steigen der Franz. Rente hat nur wenig Eindruck auf diesen Maͤrkten gemacht. Gegen Ende unserer heutigen Boͤrse traten einige Verkaͤufer auf, wodurch es mat⸗ ter wurde. Oesterr. Metalliq., Ende December 96. Bank⸗ Partial⸗Oblig. 125 ½. Russ. Engl. Anl. 91 ½. Russ. Anl. Hamb. Certif. 86. Haͤn. 3 Cts. Engl. Anl. 60 ½. Preuß. Engl. Anl. von 1818 98 ¼, von 1822 98 3. Hannoͤv. Loose 130 ½. Norweg. Anl. 106. London war 8 lassen. Amsterdam hatte Geld mit 2 3 pCt. über Nottz. Paris Geld und Briefe. Petersburg Geld. Spanien zu lassen. Portugal ohne Umsatz. Deutsche Valuten außer Breslau, welches offerirt war, zu lassen. Disconto 2 pCt. Paris 2 Mon. 187 ¼. Petersburg 9 ½ z. London 13 Mark 8 ¾i Schill., kurz 13 Mk. 9 ¾ Schill. Amsterdam 2 Mon. 35.

35., kurz 35. 25. Augsburg 6 Wochen 146. Frankfurt am M. 146 ½. Wien 146 ½. Breslau 151 ¼. Polen.

Warschau, 8. Dec. Se. Kaiserl. Hoheit der Groß⸗ fuͤrst Konstantin ist am 5ten d. M. aus St. Petersburg hier wieder eingetroffen.

Die Nachrichten, welche mehrere fremde Zeitungen von der Wieder⸗Anstellung verabschiedeter Militairs in der Polni⸗ schen Armee gegeben haben, sind durchaus ungegruͤndet.

Die Berichte von Krankheiten, welche in Galizien und

dem Freistaat Krakau unter dem Rindvieh ausgeb seyn sollen, haben sich auf keine Weise bestaͤtigt. Unsere Pfandbriefe stehen sehr hoch, 87.88 pCt. Eine

h Anhaͤufung von neuen Dukaten, welche aus Hambur ierher gesandt worden, hat den Cours dieser Munzsorte so gedruͤckt, daß sie gar nicht anzubringen ist.

8 ortugal. Lissabon, 15. Rov.: Die in unserer heutigen Hof⸗ Zeitung uͤber das Befinden der Koͤniglichen Herrschaften ent⸗ bünene⸗ Bulletins vom gestrigen Tage lauten woͤrtlich da⸗ in: „14. Nov. 11 Uhr Morgens: Se. Masestaͤt der Kö⸗ nig brachten die Nacht ohne die geringste Unbequemlichkeit zu, eben so Ihre K. Hoheiten die Infantinnen.“ „Abends 7 Uhr: Se. Majestaͤt sowohl als Ihre Koͤniglichen Hoheiten die Infantinnen befinden Sich in demselben Zustande wie

uͤher.“ 3 Beilage