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Konigagl. Schwedischen Geschaͤftstraͤger uͤber das Betragen ddes Schwedischen Consuls in Rio⸗Janeiro zu beschweren, und zugleich ergeht von Seiten des Koͤnigl. Spanischen Marine Ministers der Befehl an alle Capitains und Pa⸗ trons Spanischer Kauffahrtei⸗Schiffe, sich bei ihren Reisen nach Rio⸗Janeiro nur an den Spanischen Handels⸗Agenten, Don Jozé Delavat, zu wenden. — Hier in Madrid giebt s weder einen Consul noch Handels⸗Agenten des Brasiliani⸗ schen Hofes. Der zuletzt in dieser Eigenschaft hieher gesandte Beamte wurde, unerachtet er zu diesem Endzweck laͤnger als ein Jahr hier verweilte, nicht anerkannt, und erhielt sogar ddie Weisung, Madrid und Spanten, binnen einer ihm vor⸗ geschriebenen Zeit, zu verlassen. 8 FMch.e 8 Fiztter melden aus Madrid, vom 28. Nov.: Am üsten d. M. waren in Gibraltar nur noch 389 NKranke. Aus den von dem Gouverneur veranstalteten Buͤl⸗ a1]“] ergiebt sich, daß seit dem Beginne der Epidemie bis 8 * jenem Tage 1337 Personen am gelben Fieber gestorben 88 18 und zwar 415 Soldaten, 480 Buͤrger, 215 Frauen 888 vnd 227 Kinder. — Die Bay von Tanger wird von einer * Englischen Corvette, einer Bombardier⸗ Galiorte und zwei Briags derselben Flagge blokirt. Zwei Marokkanssche Kaper haben naͤmlich mehrere Englische Kauffahrtei 1 Schiffe ausgetrieben, wofür England vom Kaiser von Marokko Ent⸗ schödigung verlangt. — In Saragossa ist eine⸗ bee. seuche ausgebrochen, welche auch geimpfte Vfs sens. nicht verschont. — Der neue General⸗Capitain der Ba carisc hen In⸗ seln, General Aymerich, hat bei Uebernahme des Comman⸗ 8 0. an die Bewohner der Inseln eine Proclamation erlas⸗ sen, worin er sie zur Aufrechthaltung der öͤffentlichen Ord⸗ nung und Ruhe auffordert, und den Truppen die strengste Disciplin anempfiehlt. Portugal. 1 Das Journal des Débats schreibt aus Lissabon vom 22. Nov. „Der Zustand Dom Miguel's ist noch immer der⸗ selbe. Der Lakonismus der Hofzeitung und die Bestuͤrzung, welche sich auf den Gesichtern der Hofleute malt, sind Be⸗ sege dafür. Seit zwei Tagen geht sogar das Gerücht von dem Tode Dom Miguels; die Polizei kennt diese Geruͤchte, denen uͤbrigens noch nicht zu glauben ist, und laͤßt, um H zu widerlegen, durch die Zeitun Folgendes bekannt machen: Am 21. Nov, um 9 ½ Uhr Morgens. Im Zustande Sr. Maj. hat sich nichts Neues ercignet.“ — Das am Abende 2 62 Uhr ausgegebene Buͤlletin lautete woͤrtlich eben so. 2* Günstigste⸗ was sich für Dom Miguel daraus schließen Tün ist, daß er noch athmet, wenn schon er sich in der groͤß⸗ st, Facr befindet. — Seit einigen Tagen leitet die Koͤni⸗ 2 Srfaheh die Geschäfte, weder die Minister, noch selbst vog von Cadaval haben seitdem etwas zu sagen. Die deigin⸗ IFrscheidet mit Zuziechung des Marquis von Chaves dend der Grasen Barbacena, Canellas und Molellos alle Au⸗ gelegenheiten. Couriere sind an den Madrider Hof abgefer⸗ tigt worden, dessen Einwilligung man nur erwartet, um eine Regentschaft und neue Minister zu ernennen. — Die Fre⸗ zatte „Diana“, welche zu der Expedition gegen Ter⸗ zeira gehörte, ist gestern in dem traurigsten Zustande in den diesigen Hafen eingelaufen. Als der erste Versuch gegen Terceira gescheitert war, segelte das Geschwader nach Ma⸗ deira, um sich durch einige im Hafen von Funchal liegende Kriegs⸗Briggs zu verstärken, und ging am Iten d. wieder in Sce, wurde aber auf der Höhe von San Miguel durch einen furchtbaren Sturm zerstreut, worauf jene Fregatte hie⸗ . her zurüͤckgekehrt ist. Nach der Ansicht des Capitains der⸗ selden hat das Linienschiff Jooͤo IV., das schon sehr alt war, nicht widerstehen koͤnnen, und ist wahrschein⸗
Sturme rstehe 49 2 18 tergegangen, — Ein junger Officier von der Franzoͤ⸗
1 Cavaret, ist am 10ten d. sis regatte Thetis, Namens C 2 8. Tlen Täats⸗ eines Schnupfens gestorben. — Die Polizei
F , daß man von Dom Miguel's Zustande
8 Uhr Abends wurden in 18 Speise⸗ haücse acht 455 dreißig Personen sammt und sonders verhaf⸗ iet, weil zwei von ihnen, die an einem besondern Tische sa⸗ zen, und mat den andern Gästen gar keinen Verkehr harten, unporsichtig zußerten, Dom Miguel „ Zustand seg. gesahene cher, als ihn die Hofzeitung darstelle. Die Franzoͤsische Brigg
„der Falke“ hat unsern Hafen verlassen, um i
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zur Allgemeinen Preußischen 6, Zeiturn A Nr. 33 s daß Se. Maj. der Koͤnig ihm befohlen habe, sich in chen Corsaren zu vertreiben, welche hier . einer officiellen Note bei dem, am hiesigen Hofe accreditirten, zen und bisweilen sogar Franzoͤsische Schiffe visitiren.
— Die LQuotidienne giebt dagegen in einem Privatbriefe aus Lissabon vom 22. Nov. folgende Nachrichten: „Seit⸗ dem die Einwohner der Hauptstadt die Gewißheit haben, daß das Leben unseres geliebten Fuͤrsten nicht mehr in Ge⸗ fahr ist, nimmt die Freude mit jedem Tage zu. Außer den officiellen Buͤlletins habe ich besondere Erkundigungen einzie⸗ hen koͤnnen, die uͤber die Besserung des Koͤnigs keinen Zwei⸗ fel uͤbrig lassen.“ Die heutige Zeitung giebt folgende Buͤlle⸗ tins uͤber das Befinden Sr. Maj. und Ihrer Koͤnigl. Ho⸗ heiten, der Infantinnen Donna Elisabeth Maria und Donna Maria von Assompeion: „3½ Uhr Morgens. Der Zustand Sr. Maj. bietet nichts Neues dar; die erlauchten Infan⸗ tinnen besinden sich ebenfalls wohl.“”“ „6v Uhr Abends. In dem Zustande Sr. Maj. und der Prinzessinnen hat sich noch immer nichts Neues ereignet.“ Die Koͤnigin Mutter ist von Ihrer Unpaͤßlichkeit hergestellt, und hat Ihrer fruͤheren Absicht gemaͤß den Pallast-Queluz bezogen; Sie bewohnt das Zimmer, welches Dom Miguel als Infant inne hatte. Uebel⸗ gesinnte wollen das Volk uͤber den Zustand Sr. Maje⸗ staͤt taͤuschen; sie werden aber dadurch, daß taͤglich eine Menge zum Hofe gehoͤriger Personen beim Koͤnige vorge⸗ lassen wird, so wie auch durch das, was man von der Hof⸗Dienerschaft erfaͤhrt, Luͤgen gestraft., Eine auswaärtige Parthei, welche von fremden Agenten und namentlich von dem hiesigen Englischen Consul unterstuͤtzt wird, benutzt jede Gelegenheit, um beunruhigende Geruͤchte auszusprengen. Ihre Plaͤne werden aber scheitern, Lissabon ist vollkommen ruhig und die Nachrichten aus den Pro⸗ vinzen lauten eben so. Einige Tage vor dem Unfalle Dom Miguels sprach man von einer Veraͤnderung des Ministe⸗ riums; dieses Geruͤcht erneuert sich heute. — Die Brigg, welche gestern, von Madeira kommend, hier einlief, hat eine ansehnliche Anzahl von verhafteten Mitschuldigen des Gene⸗ rals Valdez mitgebracht,“
Tuͤrkei.
Der Oesterreichische Beobachter enthält unter der Aufschrift; Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze, -gnb⸗2:
„Briefe aus Bucharest vom 21. Nov. geben wenig
neue Aufschluͤsse uͤber die, in Ermangelung officieller Anga⸗ ben, noch immer sehr in Dunkel gehuͤllten Ereignisse auf dem Kriegs⸗Schauplatze in der ersten Haͤlste des gedachten Monats. Daß der Einfluß der Jahreszeit mäͤchtig darauf gewirkt habe, ist außer allem Zweifel; die Belagerungs⸗Armee vor Silistria hatte mehrere Tage hindurch mit dem gröͤßten Mangel jeder Art zu käͤmpfen. Die Divisionen, welche theils zur Belagerung dieser Festung verwendet worden waren, theils die Observation zur Deckung des Belagerungs⸗Corps gebildet hatten, scheinen sich beim Ruͤckzuge getheilt zu haben: eine Abtheilung wurde bei Kallarasch auf Schiffen über die Donau gesetzt; die andere hat die Straße gegen Hirsowa eingeschlagen. Man sagt, daß die Arriere⸗Garden sehr lebhaften Angriffen ausgesetzt waren, und bedeutenden Verlust erlitten haben.
Zwei tausend Mann von den uͤber die Donau zuruͤck⸗ gekommenen Truppen waren bereits zu Bucharest eingeruͤckt. Graf Langeron, der uun den Ober⸗Befehl in den beiden Fuͤrstenthuͤmern fuͤhrt, hat sein Hauptquartier am 19. Nov. in Bucharest aufgeschlagen. Die auf dem rechten Donau⸗ Ufer befindlichen Corps sind unter den Ober⸗Befehl des Ge⸗ neral Roth gestellt.
Der General, Fuͤrst Scherbatoff, ist von seiner schweren Krankheit so weit hergestellt, daß er die Reise nach Rußland autreten konnte; man behauptet, daß er sich aus dem Dienste zuruͤckziehen werde.
Die ungluͤckliche Wallachei wird fortan durch Krankhei⸗ ten furchtbar heimgesucht. Die Orientalische Pest und die verheerendsten Spital⸗Fieber greifen um sich; die Haupt⸗ Auelle der ersteren scheint in der Gegend von Giurgewo zu liegen.“
8 — Ein Schreiben aus Semlin, vom 24. Nov. (in der Agramer Zeitung) meldet: „Briefe aus Pitolia und angren⸗ zenden Staͤdten Albaniens vom 21, October alten Styls, haben nichts Erhebliches gebracht, als die starken Truppen⸗ durchmaͤrsche von der westlichen Tuͤrkei der Hauptarmee zu, welche sich laut Briefen von Konstantinopel vom 15ten d. M. in den Adrianopel⸗Gegenden zu conzentriren scheint.“