1828 / 339 p. 4 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sam Durchdrungen 6. so tigen Auszeichnung, wuͤnschten sie selbiger ihren Dank dar⸗ zubringen. Ihre Mittel waren indessen nicht ihrem guten Willen gleich, aber da sie ihren Vorschlag mit dem Wunsche vereinigten, dem Allerhoͤchsten fuͤr die Erhebung Dom Mi⸗ guel's auf den Portugiesischen Thron zu danken, so entschlos⸗ sen sich die Einwohner von Braga, unyverzuͤglich zur Erfuͤl⸗ lung dieses Planes mitzuwirken. Es geschah alles moͤgliche von ihrer Seite durch bewilligte Geschenke; die Kirche der Urselinerinnen ward zu der Feierlichkeit in Bereitschaft ge⸗ setzt, und um das Grozßartige des Schauspiels zu erhoͤ⸗ hen, wurde am 28sten und 29sten September in der gro⸗ pen Kapelle St. Johann's von Lateran, die Bildnisse Dom Miguel's I. aufgestellt. Am 28. Sept., als am Vor⸗ abende der Feier, wurde eine feierliche Vesper gehalten; Abends war die Stadt praͤchtig erleuchtet. Am 29sten war eine feierliche Messe, und Abends fand eine Sieges⸗Pro⸗ cession statt, die das Standbild Braga's, von einigen Reieitern begleitet, eroͤffnere. Dann folgte die Bruͤderschaft ddes Thurmes, der sich die angesehensten Einwohner mit ih⸗ ren Familien anschlossen. Unter diesem Gefolge bemerkte man folgende emblematische Personen: Erstlich, den Erzengel Gabriel, dem als Verkuͤnder der Fleischwerdung des goͤttli⸗ chen Wortes, wie auch als Verkuͤnder der Guͤte des Allmaͤchtigen, mit welcher derselbe an Portugal den vielfach ersehnten Monar⸗ chhen gab, den es besitzt, der erste Platz gebuͤhrte; zweitens, der Erz⸗ engel Raphael, angemessen und geschmackvoll gekleidet, und an der Hand den jungen Tobias leitend ein passendes Emblem des Beistandes, den der Schutzengel dieses Reiches Sr. Majestaͤt angedeihen ließ, indem er ihm auf allen sei⸗ nen muͤhevollen Reisen zur Seite stand, bis er ihn seinen treuen, nach ihn sich sehnenden Portugiesen zugefuͤhrt hatte. Hierauf folgte Koͤnig Johann IV., als Ahn des Hauses Braganza umeingt von mehreren Großen des Reichs. Da der 29ste September zugleich der hohe Namens⸗ tag Sr. Maj. war, so kam jetzt der Erz⸗Engel Michael in ppreaͤchtiger Kleidung mit einem Schilde, welches das Motto trug: „Quem como Dcas.“ in der rechten Hand hatte er ein Kreuz, das sich in einen Speer endigte. Die Erzengel waren von Mustkchoöͤren, Genien und verschiedener Gattung Engeln begleitet. Jetzt folgte die emblematische Bahre der heiligen Jungfrau, mit Blumen und Festons geschmüͤckt. e. ihr her gingen die geistlichen Bruͤderschaften der tadt mit ihren ersten Praͤlaten, und den Provincial der Carmeliter an der Spitze. In ihrer Mitte befanden sich⸗ zwei Matronen, welche die Religion und die Kirche repraͤ⸗ ssentirten. Den Zug beschloß das Capitel der Patriarchen und unter einem Thron⸗Himmel, der geweihte König aller Koͤnige. Der Militair⸗Gouverneur der Provinz beehrte die Procession mit seiner Gegenwart, und folgte ihr mit seinen Truppen. Die Straßen waren sorgfaͤltig ausgeschinuͤckt und das ganze Volk in der freudigsten Bewegung. Mit der Er⸗ leuchtung der ganzen Stadt endigte diese Feierlichkeit.“ Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Philadelphia, 14. Nov. Dem National⸗Intel⸗ lEgencer zufolge, sind sehr wichtige Depeschen von Rio⸗ Janeiro in Washington eingelaufen. Auch ist Machricht ein⸗ gegangen, daß sich Hr. Tudor uͤber verschiedene Amerikanische Anspruͤche mit der Brastlischen Regierung verstaͤndigt hat. 8 Der Amerikanische Convent zur Unterdruͤckung der ESeklaverei ist gegenwaͤrtig in Baltimore versammelt. Er beesteht aus Abgeordneten von New⸗ York, Pensylvanien, Maryland, Delaware, Nord⸗Carolina, Tennesser und dem District Columbien. Die Sitzungen desselben werden bei —offenen Thuͤren gehalten.

Am vorletzten Donnerstag wehte zum erstenmal die Fahne der Vereinigten Staaten auf dem neuen National⸗ 8 Arsenal zu Virgennes in Vermont. Das Ganze nimmt eeeinen Umfang von acht und zwanzig Acres Landes ein und

keine bessere Lage konnte fuͤr dassefbe gewählt werden. Die⸗ ses Arsenal enthaͤlt jetzt alle Artillerie und Munition, welche dem letzten Kriege in Plattsburg aufgehaͤuft lag. . 1“ Bei der letzten in Milledgeville gehaltenen Versamm⸗ lung der Methodisten traten zweihundert Personen zu dieser GSessellschaft uͤber. 8 * * Briefen aus Newo⸗Orleans hat sich das gelbe Fie⸗ 2 jener Stadt gezeigt. Vorzüglich sind es die Schwei⸗

8 welche davon ergriffen werden und, nach

2

es, e Se

wohlthaͤ⸗

8 2 Einwanderer, 3 des Capitains Fowler, welcher vor einigen Tagen

8 ussage pon New⸗Orleans in New⸗Pork einlief, starben 140 derselben

iihnn einem Tage.

3. October stieg der Preis des Mehls in New⸗York

u* Folge der von Europa angekommenen Nachrichten um einen Dollar pr. Faß.

andern Gelegenheit discutiren.“

Die Kaufleute ju Lee in Maslachusetts sind überszage⸗

kommen, vom 15. November an bis zum 15. Mai k. J.

keine geistige Getraͤnke mehr zu verkaufen. Süd⸗Amerika.

Ein Schreiben aus Bogota vom 21. Sept. (in der Ga⸗

zeta de Columbia) spricht sich uͤber den Frieden zwischen

Peru und Bolivia folgendermaaßen aus: „Wir haben uns schon mehrere Male in der Nothwendigkeit befunden, strenge Bemerkungen uͤber die hinterlistige Politik Peru’'s zu ma⸗ chen. Wir hegten geringe Hossnung, daß man sie beachten wuͤrde, und unsere Haupt⸗Absicht war nur, die Aufmerksam⸗ keit der uͤbrigen Amerikanischen Staaten zu erregen, damit ste sich vor den machiavellistischen Plaͤnen jener Regierung huͤthen moͤchten. Die Aufrechthaltung gesellschaftlicher Grund⸗ sätze, die Befestigung und die Ruhe der neuen Republiken, der Ruhm von Columbien und unserer ausgezeichneten Mit⸗ buͤrger, forderten uns auf, unsere Meinung in Hinsicht des

Einfalls in Bolivia nicht zuruͤckzuhalten, und wir werden

auch jetzt dieselbe Bahn verfolgen, obgleich dem Anscheine nach der so eben geschlossene Tractat den Streit zwischen beiden Republiken beendigt hat. Die Zeiten sind voruͤber, in denen man die Groͤße der Nationen nach dem Umfange ihrer Eroberungen schätzte, und wenn es auch Personen giebt, die sich freuen, daß die Expedition gegen Bolivia so gluͤck⸗ lich beendigt ward, indem sie bei dieser Gelegenheit hoffen, ihren politischen Ideen ein groͤßeres Feld eroͤffnet zu sehen; so muͤssen sie es doch bei einigem Nachdenken gewahr wer⸗ den, daß dieser voruͤbergehende Triumph nur durch Aufopfe⸗ rung derjenigen Grundsätze errungen ward, die das Gluͤck der Nationen ausmachen. Wenn man Peru im ruhigen Besitz dessen laͤßt, was es durch Ausübung des verderblichen Waffen⸗ Rechtes erlangte, welche Sicherheit findet dann statt, daß nicht auch andere Staaten gezwungen werden, ihre Verfas⸗ sungen nach dem Willen Peru's oder einer andern mächtigen Nation zu ändern, der es einfallen koͤnnte, sie zu Reformen zu noͤthigen? Diese leichte Andeutung wird hinreichen, um die Regierungen dieses Erdtheils auf die sie bedrohende Ge⸗ fahr aufmerksam zu machen. Was Columbien insbesondere betrifft, so kann seine Politik nicht zweifelhaft seyn. Die Integrität der Republik und die National⸗Ehre erfordern es, daß Peru von dem Vorhaben zuruͤckgehalten werden muß, sich auch gegen uns ein Benehmen zu erlauben, das fuͤr Bo⸗ livia so ungluͤcklich ausgefallen ist. Um diesen Zweck zu er⸗ reichen, muß von zwei Maaßregeln eine befolgt werden, entweder man haͤlt eine starke Armee an den Grenzen, oder besteht auf die buͤndigsten und groͤßten Sicherstellungen fuͤr unsere kuͤnftige Ruhe. Die erste dieser Maaßregeln verträgt sich nicht mit der Wohlfahrt der Nation, denn die schon jetzt erschoͤpften Provinzen des Suͤdens wuͤrden gaͤnzlich rui⸗ nirt werden, wenn man sie noͤthigte, eine solche Militair⸗ Macht zu unterhalten, wie sie erforderlich waͤre, um die ehr⸗ geizigen Plaͤne Peru's im Zaume zu halten. Es bleibt uns mithin nichts anders uͤbrig, als uns der schon versammelten Armee zu bedienen, um Peru zu zwingen, ein mit den In⸗ teressen und der Ruhe seiner Nachbaren mehr vereinbares System anzunehmen. Wir wollen in diesem Augenblicke nicht von dem Schimpf sprechen, den wir uns aufgeladen haben; wir wollen uns ausschließlich nur auf die Grundsätze beschraäͤnken, welche die Regierung von Peru und ihre un⸗ mittelbaren Agenten ausgesprochen haben. Was den ersten betrifft, so zweifeln wir nicht, hinlaͤngliche Genugthuung zu bekommen, weil unsere gegenwaͤrtige Verwaltung auf s Hoͤchste empfänglich fuͤr den Begriff von National⸗Chre, und sehr davon uͤberzeugt ist, daß das beste Mittel, sie auf⸗ recht zu erhalten, dalin besteht, die Republik in Achtung zu setzen. Auch wollen wir nicht der neuen Beleidigung erwähnen, die unseren Huülfstruppen in Bolivien dadurch widerfahren ist, daß man sie noͤthigte, dieses Land zu ver⸗ lassen, obgleich sie dort nur auf ausdruͤckliches Verlangen der Bolivischen Regierung eingeruͤckt waren auch nicht, daß Alles mit foͤrmlicher Bewilligung von Seiten Peru's geschah, und daß unsere Armee Bolivien nicht fruͤher ver⸗ lassen konnte, weil Peru den Durchmarsch durch sein Gebiet nicht erlaubte. Diese Angelegenheit und andere gehaͤssige Grundsatze, die Peru befolgte, wie z. B. das Ansich⸗ reißen der Einkuͤnfte des größten Theiles von Bolivia; das Ausdehnen des Rechtes der Dazwischenkunft auf die aus⸗ waͤrtigen Verhaͤltnisse des Staates; das Zusammenberusen einer National⸗Versammlung waͤhrend der Anwesenheit der Armee; und das Vertangen, daß die nämliche Versammlung, in Gegenwart derselben Armee, einen Präsi⸗ denten fuͤr den Staat erwaͤhlen soll, werden wir bei einer 1II11“