li auf den Archipel und die Inseln des v8G Weißen Meeres. (Fortsetzung.) Kutschuk deghirmenlik., Argentiere, Cimolis, nur zwei Seemeilen nördlich von Milo, mit welcher ste wahr⸗ sccheinlich ehedem zusammenhing. Von den in fruͤherer Zeit bebauten Silber⸗Minen, nach welchen ihr der Name Argen⸗ tiere beigelegt worden, ist keine Spur mehr vorhanden. Die Eingebornen selbst wissen die Lage derselben nicht genau zu bezeichnen, und haben es fuͤr rathsamer gehalten, auf ihre Wieder⸗Auffindung zu verzichten, als der Habgier der Tuͤrken eine neue Auelle zu eroͤffnen. Noch findet man aber in gro⸗ ßer Menge die beruͤhmte Cimolische Erde hier, nach welcher
wurde. Ganze Strecken sind mit dieser fetten, seifenartigen Kreide uͤberzogen, die von den Alten auch in der Mediein angewandt wurde, heut zu Tage aber von den Insulanern nur noch zum Waschen statt der Seife gebraucht wird. Der Boden enthalt viele vulkanische Materien. Er ist trocken, unfruchtbar und nur spaͤrlich bebaut. Auf der gan⸗ zen Insel ist kein Quellwasser. Schlechte Baumwolle und etwas — sind die einzigen Erzeugnisse. à b Die Zahl der Einwohner belaͤuft sich nicht uͤber ein hal⸗ des Hundert Seelen. Fruͤher gab es einige Katholiken hier, die eine eigene Kirche hatten und einem Vikarius des Bi⸗ schofs von Milo untergeordnet waren; seitdem diese aber ausgewandert sind, ist der Griechische Ritus der allein herr⸗ schende, und der hiesige Clerus hat sich im Besitz des unter Tuͤrkischer Herrschaft sehr hoch geschaͤtzten Privilegiums er⸗ halten, Kirchen und Kapellen mit kleinen Glocken versehen zu duͤrfen, die unaufhoͤrlich geläͤutet werden. Tournefort erwähnt 1“] uf Argentiere, und nennt sie die ge rlich st Aqzebl. I chipels, mit dem Zusatze jedoch, man muͤsse sehr ungeschickt seyn, um daran zu scheitern. Die Maͤnner er⸗ naͤhren sich hauptsaͤchlich von der Schifffahrt und dem Fisch⸗ fange, seitdem das eintraͤgliche Lootsen⸗Gewerbe, welches sie frruͤher trieben, in die Haͤnde der Milioten uͤbergegangen ist. Der kleine Hafen von Argentiere ist nicht tief genug fur große Schiffe. Diese ankern in der Regel unter dem Schuͤtze des kleinen Eylandes Polino, von den Franken die bra Insel genannt. — veca. buͤbete im sechszehnten Jahrhunderte einen der Bestandtheile des Herzogthums Naxos, und ward durch er Pforte unterworfen. 8 8 Baneee,enn, Pfiesder ses gleicht der auf Milo. Ein abwechselnd hier und auf mehreren anderen Imseln residiren⸗ der Kadi, der einzige Tuͤrke, welcher geduldet wurde, stand zu den d.eecen in derselben abhaͤugigen Beziehung, wie auf den meisten uͤbrigen Insell.. 8 Argentiere ist unter der Zahl der insurgirten Inseln. Anafi, Nanfia, Anaphos, kleine Insel zwischen San⸗ torin und Stampalia, gehöͤrte ebenfalls zum Herzogthume Naros, bis Barbarossa den Archipel dem Scepter Soley⸗ mans unterwarf. Sie 8½ b 128 9 sehr 5 belche die 2 tbarke es mit dem der,s, ecemmwesse cnn. 2* “ 322 aßt. wiebeln, Honig w Lachs sin LeenerZees e sse Was an Getreide und Wein gebant wird, genügt kaum fuͤr das Bedürfniß der Einwoh⸗ ner. Die Rebhuͤhmer vermehren sich hier in so erstaunlicher Menge, daß selbst das durch die Primaten verordnete alljäͤhr, liche Auflesen der Eier, deren zur Osternzeit zehn bis zwoͤlf Tausend verspeist — kaum 8* um den Getreide⸗ 7 ihr eerwuͤstungen zu schuͤtzen. 8 Paen,hr ahsene dersga e sieht man noch die Ruinen eines dpals, welchen die Argonauten bei ihrer Ruͤckkehr von Kolchis dem Strahlen werfenden Apoll errichtet haben sollen il sie derselbe bei einem Sturme errettet, indem er durch’ 22 Blitzstrahl die Insel aus den Fluthen hervorrief. rch 9 acht die Ableitung des Namens Anaphe von ewe wahrscheinlich. Aus den Truͤmmern dieses Kem peis E die Griechen eine Kapelle erbaut, der Mutter
Gottes vom Schilfrohr — stehen zwei Epitropen vor,
8 ltur - welcher der Insel von Zeit zu Zeit ein Be 8 8 ete,
die Insel urspruͤnglich von den Griechen Cimolos benannt
genoß kam hinlaͤngliches Ansehen, um den geringen Betrag
einiger ihn zugewiesener Sporteln einzutreiben. 8* Der Griechische Ritus ist der allein herrschende. 4 Nania befindet sich ebenfalls im Insurrections⸗Zustande. 8 Samorin, Santorin, Sant⸗Erini, Thera, noͤrdlich
von Kanden, beruͤhmt durch die vulkanischen Revolutionen,
die sie erltten hat. Die Insel war in der fruͤhesten Zeit vorzugswese die schoͤne, Kallisti, genannt worden; spaͤter, als Theras aus dem Geschlechte des Kadmus, sie in Besitz nahm, lege er ihr den Namen Thera bei, und d dermalige Henennung Sant,⸗Erini (verdorben Santorin) ha sie wahrschinlich erhalten, seitdem die christlichen Bewohner derselben de heilige Irene (azus Liohrne) zur Schutz⸗Patro nin erwaͤhlt haben.
Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Fran zosen und Venetianer ward Santorin mit dem Herzogthu Naxos veretnigt, bei dem es auch verblieb, bis es sich, laͤn geren Widerstandes unfaͤhig, an Barbarossa ergab.
Schon Strabo, Plinius und andere Schriftsteller fruͤͦ
herer Zeit thun Meldung von dem ploͤtzlichen Entstehen neuer
Eilande und Klippen in den Gewaͤssern von Santorin. Diese merkwuͤrdige Natur⸗Begebenheit, deren erstes Erscheinen ir das 46ste Jahr unserer Zeitrechnung gesetzt wird, hat sich seitdem mehreremal wiederholt, und ist nicht unbeachtet ge⸗ blieben; nach den vorhandenen Angaben fand eine zice durch vulkanische Ausbruͤche des Meeres⸗Bodens erzeugte Er scheinung im Jahre 712 statt, wobei die emporgetriebener Massen von Bimstein bis an die Kuͤste von Macedonie und Klein⸗Asten, ja sogar bis zu den Dardanellen geschleu dert worden seyn sollen; einen betraͤchtlichen Zuwachs, durch gleiche Ursachen erzeugt, erhielt eine dieser neu entstandener Inseln im Jahre 1427. Im Jahre 1573 tauchte ploͤtzlich aus den sichtbarlich kochenden Gewaͤssern, unter den heftig sten Explosionen von Rauch und Steinen ein Eiland hervor welches Mikro⸗ Kammeni, oder auch die verbrannte Inse genannt ward. Ungefaͤhr hundert Jahre spaͤter warf der Hafen von Sautorin nenerdings unter Flammen und Rauch eine große Menge Steine aus, und das Getoͤse war nacdh Thevenot'’s Erzaͤhlung so heftig, daß man auf der Inse Chios, in einer Entfernung von mehr als zwei hundert See meilen, den Kanonendonner einer Schlacht zwischen der Tuͤr kischen und Venetianischen Flotte zu hoͤren vermeinte. Die letzte Erscheinung dieser Art war von einem starken Erdbeben begleitet und die Eruption dauerte mehrere Tage hindurch. 82* Die Ufer der Insel sind sehr steil, an einigen Stellen vollkommen unzugaͤnglich, und zeigen uͤberall die Spuren de Catastrophen, welche ihnen ihre jetzige zerrissene Gestalt ge geben haben. Obgleich der Boden fast nur aus Asche und Bimstein besteht, so hat ihn doch der ausdauernde Fleiß der Bewohner zu befruchten verstanden; es wird hier viel Gerste, schoͤne Baumwolle und einer der vortrefflichsten Weine des Archipels erzeugt, von welchem bedeutende Ladungen nach Taganrock versendet werden; dagegen sind Fruͤchte, mit Aus⸗ nahme der Feigen, selten. Wegen des gaͤnzlichen Mangels an Brennholz und in Ermangelung anderer Brenn⸗Materia⸗ lien wird auf Santorin hoͤchstens zwei⸗ oder dreimal im Jahre frisches Brod gebacken; die Haupt⸗Nahrung der Ein⸗ wohner besteht in getrocknetem Ochsenfleisch, welches gesalzen und nachher an der Sonne gedoͤrrt wird. 8 Der Mangel an Sveüwasser hat . F . oͤlbten sehr geraͤumigen Cisternen Verang g „ Saa, so A. 8 Büe selbst in die steilen Waͤnde des gelsens eingehauen sind. 2 ber ies 48 sieben schoͤnen und maͤchtigen Städte, deren Herodot erwaͤhnt, giebt es heute nur noch einen armseligen Markt⸗Flecken und einige Doͤrfer, die aber stark bevoͤlkert find. Man zaͤhlt 15,000 Einwohner, wovon sich ungefaͤh 14,400 zum Griechischen und 600 zum Roͤmisch⸗katholischen Ritus bekennen. Dieser Letztere wird in der Levante allge⸗ mein der Lateinische genannt, daher auch alle katholische Be⸗ wohner saͤmmtlicher Inseln schlecht weg Lateiner heißen; unter der Benennung Griechen aber versteht man nur solche, welche dem Griechischen Ritus, der von den Katho liken der Schismatische genannt wird, folgen. Die katholi schen, sogenannten adelichen Familien, meistens Italiaͤnische Abstammung, bewohnen 77. auf einem schroffen Felsen er
bauten Flecken Se Hier residiren neben einander und 8 . 8 —8 “ 2 -
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faͤllt in das Jahr 1707; sie
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