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Preußische Staats⸗
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Zeitung.
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No. 340.
Berlin, Mittwoch den 17ten December. 13829.
DAmtliche Nachrichten. b .Sn Kronik des Tages.
18 Majestaͤt der Koͤnig haben den bisherigen außer⸗ edentlchen Pesfessor in der juristischen Facultaͤt der hiesigen Koͤniglichen Friedrich⸗Wilhelms⸗Universitaͤt, Dr. Eduard Gans, zum ordentlichen Professor in der gedachten Facul⸗ tat Allergnaͤdigst zu enennen und 8 fuͤr 5 ausgefertigt⸗ belbst zu vollziehen geruhet. 28 Koͤnig haben dem Kuͤster und Schullehrer Grahl, zu Bergen im Regierungs⸗ Bezirk Stralsund, das Allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.
Der Ober⸗Landesgerichts Referendarius Witte in Mag⸗
Land⸗ und
Justiz⸗Commissarius bei dem
deburg ist zum Bardelegen bestellt worden.
Stadtgerichte zu —
Der General⸗Major und Phenzeident reist: er Ge 8 1 * der Ieszieeber⸗ Binate, von Rudolphi, nach Frank⸗
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6. Dec. Die Seste Seehgen f Reseript Ihrer Majestaͤt der hochseligen 2 hene e gane abar ene⸗ an den Grasen Woronzow: Graf Michail Semenowitsch! Da Ich wuͤnsche, wenig⸗ stens durch einen geringen Beitrag zur Erleichterung unserer tapfern Krieger mitzuwirken, die auf dem Felde der Ehre far Kaiser und Vaterland ihr Blut vergossen haben, so
wende Ich Mich an Ihren Eifer, mit dem Sie jede wohl⸗ thaͤtige Absicht zu befoͤrdern
bereit sind, v 8 8 ve nehntausend Rubel uͤbersende, Mir da
— ——ö eheiben zur Unterstuͤtzung der un⸗ Recnvalescenten, sowohl von den Garde; als Armee⸗Regimentern, bei deren Austritt aus den Hospitaͤlern,
nach Anleitung derselben Principien anzuwenden, die bei der artition der von der Kaiserin, Meiner vielgeliebten —— zu demselben Zwecke verliehenen Summe befolgt worden sünd. Zu dieser Gabe fuͤge Ich einige Char⸗
pie, die Ich Selbst fuͤr die in den Hospitaͤlern verpflegten erwundeten Krieger zurecht gemacht habe. Indem Ich Mich hinsichtlich der diesfaͤlligen nordnungen auf Ihre Seelen⸗ güte verlasse, bitte Ich Sie, nach Maaßgabe der Vertheilung
der Geldhuͤlfen, Mir die Namensverzeichnisse der Empfaͤnger
u senden. Ich bin mit wahrhafter Achtung und Geneigt⸗ 1 ban Ihre wohlgewogene
St. Petersburg, .
8 1. Oer. 2. N.) h. , „dat, das 9 . Das Datum dieses Rescriptes zeigt, aß Ihre Ma⸗
stät dasselbe drei Tage vor Ihrem Hinscheiden unter⸗ a haben. So fuͤhlte die erhabene Fuͤrstin, auch in den — — Ihres kostbaren Daseyns, das Beduͤrfniß bis in die entferntesten Gegenden des Reichs, den milden
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Zeitungs⸗Nachrichten.
eee ee, e üeren. . Iv. vis, we8 Rußland.
St. Petersburg,
(Unterzeichnet :) Maria.
6 S. geitend zu machen die unerschoͤpf⸗ Ihr ganzes Leben erfuͤllte, war noch
liche Menschenliebe, die 5 einer der Gedanken Ihrer Engelseele.
— Die verewigte Kaiserin hatte zehn Kinder, von denen
fuͤnf Ihr in die Ewigkeit vorangingen; drei und zwanzi Enkel (zwei Großfuͤrsten und acht Großfuͤrstinnen von Ruß⸗ land, von denen noch sechs leben; einen Prinzen und eine Prinzessin von Mecklenburg⸗Schwerin; zwei Prinzessinnen und einen Prinzen von Sachsen⸗Weimar; zwei Prinzen von Oldenburg und zwei Prinzessinnen von Wuͤrtemberg; drei Prinzen und eine Prinzessin der Niederlande) und sechs Ur⸗ enkel 8 Mecklenburg⸗Schwerin, Sachsen⸗Altenburg und Preußen). 8 Das Journal de St. Petersbourg giebt heute eine ausfuͤhrliche Beschreibung des Kenotaphiums, das zu Ehren J. M. der hochseligen Kaiserin Maria Feodorowna in der Kathedrale der heiligen Apostel Peter und Paul er⸗ richtet wurde. Der Styl dieses Katafalks, der dem im Trauer⸗Saale errichteten (letzthin von uns beschriebenen) glich, und, mit dem daruͤber angebrachten Kreuzé, 25 Fuß hoch war, erinnerte an die schoͤnen Mausoleen von Lud⸗ wig XII. und Franz I. Die Arbeiten an demselben waren so vollendet, als sollte es fuͤr immer bestehen. Die Kirche war von 2000 großen Kerzen erleuchtet.
Der General⸗Adjutant und General der Infanterie, Baron Jomini, hat den Alexander⸗Newsky⸗Orden erhalten. Die diamantenen Insignien desselben Ordens sind dem Gene⸗ ral der Infanterie, Roth, fuͤr seine im Tuͤrkischen Feldzuge, und namentlich vor Silistria, geleisteten Dienste verliehen worden.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Wuͤrtem⸗ berg ist als Fahnrich in das Regiment der Preobradschens⸗ kyschen Garden aufgenommen worden.
Durch Allerhoͤchsten Ukas vom 18. Oct. ist zur Befoͤr⸗ derung und Vermehrung des Handels⸗Verkehrs in Bessara⸗ bien angeordnet worden, daß in Ismail ein Haupt⸗Nieder⸗ lags⸗Zollamt errichtet werden soll, in welches alle im Tarif nicht verbotene auslaͤndische Waaren direct oder aus andern Zoll⸗Aemtern zur Entrichtung der Zoll⸗Abgaben gefuͤhrt wer⸗ den koͤnnen, mit Ausnahme der Waaren, deren Einfuhr aus⸗ schließlich nur in St. Petersburg gestattet ist, wie auch au⸗ zerdem des Tuches, Halbtuches und Casimirs. Das Zoll⸗ Amt in Reni soll zu einer Zoll⸗Barriere zur Ausfuhr um nannt werden, mit dem Rechte, dahin nur die Waaren ein⸗ zufuͤhren, welche in dem, dem Tarife beigefuͤgten Verzeichniß Lit. A. bezeichnet sind. Der Stadt Ismail wird Bevor⸗ rechtung verliehen, vom Jahre 1829 an, auf fuͤnf und zwan⸗ zig Jahre, nach derselben Grundlage, wie sie der Stadt Kertsch im Jahre 1826 verliehen worden ist. Fuͤr eine gleiche Anzahl Jahre soll jaͤhrlich zum Besten der Stadt Is⸗ mail der zehnte Theil der Getraͤnke⸗Steuer und der Zoll⸗Ein⸗ nahme verliehen seyn.
Mittelst Ukas vom 26. Nov. ist der gewesene Civil⸗Gon⸗ verneur von Irkutzk, Wirkliche Etats⸗Rath Treskin, wegen gesetzlosen, eigenmaͤchtigen und eigennuͤtzigen Verfahrens im Dienste, zum Verlust seiner Wuͤrden und Ehren und zur Verbannung aus beiden Hauptstädten gesetzlich bestimmt worden.
In der Handels⸗Zeitung liest man:
„Verschiedene guslaͤndische Blaͤtter finden es sonderbar, daß Rußland eine so kleine Anleihe, wie die neue Hollaͤndi⸗ sche, nicht zu Hause gemacht habe. Sie ziehen daraus einen Schluß auf Mangel an innern Huͤlfsmitteln. Das Falsche dieses Utheils, ist leicht einzusehen. Denn wenn es an Huͤlfsmitteln fehlte, wuͤrde keine kleine, sondern eine große Anleihe gemacht worden seyn. Warum aber die kleine im Auslande gemacht worden, bedarf fuͤr einen Sachkundigen keiner Erklaͤrung. Denn soll Rußland bei vermehrten Aus⸗ gaben im Auslande, durch ihre Uebermachung, seinen Wech⸗ selcours werfen? Waͤre es immer gebraͤuchlich, eher zu un⸗ tersuchen als zu urtheilen, so haͤtte man sich ans den jäͤhrli⸗
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