1828 / 344 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Beim Ablaufe des Vierteljahrs wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, neb Präzumeration, hier am Orte bei der Redaction (Hausvoigtei⸗Platz Nr. 1.), in den Provinzen aber bei den Konigl. Post Aemtern zu machen find, und daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang des Staats auf 1 Rthlr. 15 Sgar. vierteljahrlich festgestell hiesigen Abonnenten das Blatt, am Vorabend seines Datums, durch die Stadt⸗Post frei ins Hau

ist, wofuͤr uͤbrigens den geliefert wird.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages. kommen⸗ Der Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwe⸗ 3 außerordentliche Gesandte und be⸗ vollmaͤchtigte Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von dwigslust. 2 28gs 299 2 st. Der Koͤnigl. ebe Cabinets⸗ 1 1 von London nach St. Petersburg. Courier Ien: E

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Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Deutschland. München, 11. Dec. Seine Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen sind gestern Nachmittag zu Tegern⸗ see eingetroffen. Ihre Koͤnigliche Hoheit die Kronprinzessin waren Ihrem Durchlauchtigen Gemahle in Begleitung Ihrer

Frau Mutter, der verwittweten Koͤnigin von Baiern, ent⸗ gegen gefahren,

und trafen zu Gmuͤnd, eine Meile von Te⸗ g s - . Ihre Koͤnigl. Ho⸗

2 it Hoͤchstdemselben zusammen. J 8 E hieselbst erwartet, und gedenken am

i8ten d. Ihre Reise 8 2 1 E Der Moniteur enthaͤlt abermals

4 2 48 Befoͤrderungen, die bei verschiedenen Pro⸗

zial⸗Geri öfen statt gefunden haben. 3 Generals Maison vom Zsten v. M. zu⸗ folge, waren die Truppen seiner Division fast saͤmmtlich in verschiedenen Städten untergebracht; der Gesundheits⸗Zustand

8 fortwaͤhrend, jedoch langsamer, als man es ed lch 1hels⸗s 888 ein Theil der Reconvalescenten

nla e dElanst eahic zu erholen; man war emsig damit beschäͤftigt vie festen Dlaͤtze Morea's in guten Vertheidigungs⸗ and zu setzen und Koron war bereirs einem von dem e

n Capodistrias abgefertigten Griechischen Truppen⸗Corps eevee ur enthält nachtraͤglich noch folgenden aus Navarin vom 16. Nov. datirten Privat⸗Brief eines Capi⸗ tains von der Armee in Morea: „Unser Feldzug ist nun⸗ mehr beendigt, und es scheint nicht, daß wir noch ferner estungen belagern werden; alle Citadellen und Schanzen

nd in unserer Hand. Man behauptet, daß wir sie bald

den Griechen uͤbergeben werdeh, fuͤr die wir sie erobert ha⸗ den. General Maison ist noch immer in Modon. Das 46ste Linien⸗Regiment ist in Patras als Garnison eingeruͤckt. Die ganze übrige Armee ist in der Naͤhe von Navarin ge⸗ lagert, wo Holzbarraken gebaut sind, um unsere Soldaten gegen die rauhe Jahreszeik zu schutzen. Auch in Navarin wird daran gearbeitet, der Garnison ein sicheres Obdach zu bereiren. Mit Lebensmitteln werden wir aus Toulon und Marseille in Fͤlle verschen, auch aus Italiäͤnischen Haͤfen, wo der Kriegs⸗Minister Contracte abgeschlossen haben soll, 8 Wenn wir nicht nach Attika mar⸗

erhalten wir deren. *. gci ieß, so werden wir wahrscheinlich er, e sn in 8ase.⸗ bleiben, und dann unser Va⸗

bis zum Fruͤhjahre in Morta 11

terland 1ee ühls Griechische Heer soll dann 1n 8 nisirt seyn, und ind an unserer Stelle besetzen. Die Zahl unserer Kranken hat mit dem Eintritt des Winters abgenommen.“ . Ein hiesiges Blatt will wissen, daß die Expedition nach Morea bereits 35 Millionen Fr. koste, daß die Regierung aber durch Niederlegung einer Summe von 50 Millionen in Koͤniglichen Bons bei der Bank sich die Eroͤffnung der ihr bewilligten Anleihe von 80 Millionen bisher habe ersparen koͤnnen. Dasselbe Blatt behauptet, daß zur Bestreitung der Kosten fuͤr die gedachte Expedition, so wie vorlaͤufig fuͤr den Straßen, und Kanal⸗Bau, und die Tilgung der fliegenden Schuld eine Anleihe von 26 Millionen 4pCtige Renten (520 Millionen Kapital) erforderlich sey.

Der Messager des Chambres erklaͤrt wiederholent⸗ lich, daß alle in seinem Blatte vorkommende raisonnirende Artikel sein Werk und der Ausdruck seiner persoͤnlichen Mei- —— nung seyen; daß er dabei keinen anderen Eingebungen als denen seines Gewissens und seiner Vernunft folge und daher b allein die ganze Verantwortlichkeit dafuͤr uͤbernehme. bee Der Staatsrath Amy, Praͤsident des hiesigen Koͤnigl. 1 Gerichtshofes, ist, da er nur 279 Fr. 39 Cent. an directen Steuern entrichtet, von der Waͤhler⸗Liste gestrichen worden. In Lille ging das Geruͤcht, daß der gleichfalls fuͤr nicht wahl. faͤhig erklarte Herr von Bully seine Stelle als Deputirter dieser Stadt und ihres Bezirks freiwillig niederzulegen Willx

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lens sey. 8 Die Nachricht von der bevorstehenden Erhebung des Herrn Ravez zum Pair wird von dem Constitutionnel fuͤr v authentisch erklaͤrt. In diesem Falle wuͤrde eine Deputirten⸗, Stelle im Departement der Gironde (Bordeaur) vacant werden. 2 8 Bei Gelegenheit der neuen Anfertigung der Wäͤhler⸗ Listen hat der Koͤnigl. Gerichtshof zu Rennes erkannt, das eine geschiedene Frau einer Wittwe gleich zu achten sey, und mithin das Recht habe, ihre Grundsteuer auf ihren Sohn 88 zu uͤbertragen. 8 Das Journal: Der Freund der Religion und des Koͤnigs enthaͤlt Folgendes: „Dem Wohlwollen, welk ches gewisse Zeitungen fuͤr die Geistlichkeit hegen, genuͤgt es nicht, die Jesuiten⸗Anstalten vernichtet, die kleinen Semina⸗-«-,“ rien geschlossen, das Gewissen der Lehrer durch ungebräuch, liche Erklaͤrungen beunruhigt und dem Priesterthume eine Wunde geschlagen zu haben, die noch lange nicht vernarben wird; diese Blaͤtter klagen uͤberdies noch uͤber die Schwache * des Ministeriums, und über die Nicht⸗Vollziehung der Ver⸗ ordnungen vom 16. Juni; sie finden, daß man in der Forrauamm noch nicht strenge und hart genug verfahren sey. Um sie zu v befriedigen, haͤtte man allerdings alle Lehr⸗Anstalten schließen, alle Lehrer verbannen, alle Zöglinge entlassen, und das Heikx.“ ligthum mit einem Schlage aller seiner Stuͤtzen und Hoff⸗ 1 nungen berauben muͤssen. Dies waͤre der Triumph der ge-x. setzlichen Ordnung und ein gerechter Gegenstand der Freude fuͤr die sanften Freunde der Toleranz gewesen. In Erman- gelung dessen mischen sie in ihre Klagen einen eben so scha⸗ len als grausamen Scherz. Sie sprechen von dem Siegee der Geistlichkeit, waͤhrend Alles von deren Trauer und tie⸗ fem Schmerze zeugt; so bieten sie ihrem Jammer Hohn und freuen sich noch ihrer Opfer. Dieses eben so feige als uux. anständige Betragen muß alle hochherzigen Gemuͤther empchea;

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