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Preußischen
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Staats⸗Zeitu
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seiner Abwesenheit in Peru, unter Santander’s Verwaltung, in den Angelegenheiten des Landes eingeschlichen hatten, die Gefahr veranlaßt habe, in der sein Leben schwebte. Die Frage muß sich Bolivar oft machen: ob es, — wenn gleich er semnen Zweck erreichte, die Spanier aus Peru zu treiben, — nicht dennoch besser fuͤr das Interesse seines eigenen Va⸗ terlandes gewesen seyn wuͤrde, wenn er dageblteben waͤre, um die von ihm gebildete Verwaltung zu befestigen, und da⸗ durch den Charakter aller Suͤd⸗Amerikanischen Staaten in den Augen Europa’'s zu erheben. Es ist indessen jetzt zu späͤt, über diese Frage discutiren zu wollen. Bolivar hat seinem Vaterlande treulich gedient, und wenn er gegenwaͤr⸗ tig unter den Haͤnden von Meuchelmoͤrdern fallen sollte, so woͤrde Columbien sich nicht so leicht von der Schande reini⸗ gen können, mit der es sich dadurch in den Augen der gan⸗ zen civilisirten Welt Ebee-1
“ La n I1“ Nekrolog. . Am 11. Decbr. Morgens, starb in Berlin ploͤtzlich der
8 Humblot, Theilhaber der Handlung ö Hennio) am Nervenschlage. — Wenn treue Anhaͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland, wahrer Buͤrgersinn,
Fifer f Recht und Wahrheit, be als 2 e gewaͤhlten ö ein Ehren⸗ denkmal verdienen, so wird es dem Veystor enen nicht an einem solchen fehlen. In Berlin im Jahre 1779 geboren, Sohn eines durch wackere Gesinnung wie durch Geschicklich⸗ keit ausgezeichneten Messerschmieds, der Caus Langres in der Champagne gebuͤrtig) sich in Berlin niedergelassen hatte und durch seine Thatigkeit zu bedeutendem Vermoͤgen gelangt war, widmete Peter Humblot, nachdem er bis in sein 14tes
ahr das Friedrich⸗Werdersche Gymnasium besucht hatte, sich der Buchhandlung. Nach beendigter Lehrzeit (bei Franke) kam er (1798) in eine Buchhandlung in Braunschweig, von da aber aus dem fuͤr ihn zu beschraͤnkten Wirkungs⸗Kreise bald in die Deckersche Buchhandlung zu Basel. Von dem Wunsche beseelt, in seiner Vaterstadt ein bleibendes Unter⸗ kommen zu finden, nahm er nach 2 Jahren eine Stelle in sei zu bemerken, do —
Me ner Thaͤtigkeit und Einsichten in .e Andenken fortlebenden See. 8 Humblot glaubte damals in Berlin S
den zu haben, sein buͤrgerliches und haͤusliches Gluͤ 89 Uebernahme einer fremden Handlung zu ene 8 jedoch die diesfaͤlligen Unterhandlungen zerschlugen, 2 5 lin und begab sich von Leipzig aus mit dem Chef E“ der ihn von Basel her kannte und
1 riser Hauses — 1 v 82 liebte, nach Paris, um daselbst eine
Zei 8 Der dasige Aufenthalt war von man⸗ Zeit lang zagileübenfgr ihn, hat zur Vollendung seiner Bdlbun wesentlich beigetragen. Hier uͤberzeugte er sich auch von der Moöglichkeit, sich der doppelten Buchhaltung im Buch⸗ handel zu bedienen, und er fuͤhrte sie spaͤterhin in sein Ber⸗ Umer Geschäft ein. Im Jahre 1806 nach Berlin zuruͤckge⸗ kehrt, fand er hier ein Etablissement und einen Freund, in⸗ dem er sich mit dem damaligen Disponenten der Froͤligschen Handlung zu deren Uebernahme vom 1. Januar 1809 an verband, und demnäͤchst in treuem Verein mit demselben bis an sein Lebensende fortwirkte. Auch der Genuß haͤuslicher Glluͤckseligkeit sollte Humblot zu Theil werden; er verheirathete sich im Jahre 1812 mit der Tochter des Hrn. P. A. Jordan, da⸗ mals Oberst der Buͤrgergarde, und war ein gluͤcklicher Gatte Vater. — Außer der Rechtlichkeit zeichnet die Handlung, — Associe der Verstorbene war, sich schon lange durch die Nuͤtzlichkeit ihrer Unternehmungen, durch die Correctheit, durch das gefällige Aeußere und die Eleganz Alles dessen, was ihre Firma träͤgt, vortheilhaft aus, wobei Humblot, durch spe⸗ cielle Leitung wesentlich nutzreich eingriff. Aber seine Thaͤ⸗ tigkeit nicht auf den Kreis der eigenen Geschaͤfte be⸗ aeieg. Charakter straͤubte sich gegen alles Unrecht,
schränkt. Sein 2 gegerm An⸗ 1
3 emeinen Besten, besonders aber zum Nafsdahen .-eee in Deutschland , 8. konnte, fand an ihm einen eifrigen Beförderer. Die in dem uchhandel
eingeschlichenen Mißbraͤuche und das Uebel d
beschaͤftigten ihn vielfaͤltig, und er hat eine —— fen und Denkschriften uͤber die Mittel, ihm zu steuern rie⸗ schrieben. — Der Huͤlfsbeduͤrftige fand ihn stets zum Bor⸗ stand mit Rath und That bereit. — Leicht sey ihm die 2—
Vermischte Nachrichten.
Wissenschaftliche Expedition nach Aegypten. 8 8*
(Schluß des vorgestern abgebrochenen Artikels aus dem Globe ) Ein zweiter Brief des Architekten Ch. Lenormant, aus Kairo vom 26. September, enthaͤlt Folgendes: 8 1 „Sie werden Sich uͤber den großen Zwischenraum zwi⸗ schen diesem Datum und dem des vorigen Briefes wundern aber man kommt nicht ungestraft nach Kairo. Diese große Metropole des Ostens hat etwas so Verwirrendes, daß man mehrere Tage lang nicht weiß, wo man ist. Da mein Auf⸗ enthalt in dieser Stadt auf sehr kurze Zeit beschraͤnkt ist, so uͤberfuͤlle ich mich mit Moscheen und Namen von Kalifen und Mamelucken, und suche durch Thaͤtigkeit und durch die Masse dessen, was ich aufnehme, die mangelnde Zeit zu er⸗ setzen. Dazu kommt, daß wir grade waͤhrend eines der groͤß⸗ ten Feste des Islamismus hier ankamen und wenigstens zwei Tage darauf verwenden mußten, um die Geburt des Pro⸗ pheten mitzufeiern und die oͤffentlichen Erleuchtungen und Taͤnze anzusehen. Einige drehten sich im Kreise, An⸗ dere heulten, hier blieb Einer ruhig unter den Hufen eines Pferdes liegen, dort zerriß ein Anderer Schlangen mit seinen Zaͤhnen; kurz man tischte uns alle Artigkeiten auf, von de⸗ nen die Reisenden so viel zu erzaͤhlen wissen, die aber auf den ersten Anblick einen abschreckenden und ekelhaften Ein⸗ druck machen. Am 19ten Abends kamen wir in Boulac, einer nicht unbedeutenden Stadt am Nil, an, welche wich⸗ tige Anstalten besitzt, und als der Hafen von dem nur eine halbe Stunde weit entfernten Kairo betrachtet werden kann. Seit dem Morgen jenes Tages hatten wir in einer Entfer⸗ nung von mehr als 8 Lieues die Gipfel der Pyramiden vor
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uns, die majestaͤtisch aus dem Dufte der Atmosphaͤre empor⸗
stiegen. Je mehr wir uns Kairo naͤherten, desto naͤher ruͤck⸗ ten uns diese ungeheuren Denkmaͤler, und um 3 Uhr Nach⸗ mittags glaubten wir, sie mit den Häͤnden fassen zu koͤnnen. Zu gleicher Zeit erblickten wir zwischen Palmen und Feigen⸗ baͤumen das Dorf Embabeh vor uns, wo die Schlacht bei den Pyramiden angefangen hat; zur Linken lag uns das Lust⸗ schloß des Pascha, Schoubia, vor uns Mokatam und dahinter die Citadelle und die hoͤchsten Gebaͤude von Kairo. Die Pyramiden, die wir nie aus den Augen verloren, ragten im Hintergrunde selbst uͤber die Lybische Kette hervor, und beschlossen so das schoͤnste Gemaͤlde, das die Phantasie er⸗ finden kann. Bis nach Boulac wurde das Bild immer schoͤ⸗ ner, allmaͤhlig aber verbargen sich die Minarets von Kairo hinter den kuͤnstlichen Duͤnen, welche die Stadt umgeben, und zuletzt sa⸗ hen wir zu unserer Linken nur die weißen Mauern der großen Douane von Boulac und die schiefen Daͤcher des veroͤdeten Pallastes Ismaël Pascha's. Hier brachten wir unser Ge⸗ paͤck ans Land und quartierten uns in einem Hause ein, wo wir buchstaͤblich nur die kahlen vier Waͤnde fanden; wir be⸗ schlossen, erst am Abende des naͤchsten Tages in Kairo ein⸗ zutreffen. — Ich uͤbernahm es, am Morgen des 20. Sept., voranzugehen, um Wohnungen in Bereitschaft zu setzen, und war also der Erste, der in dieses zweite Babylon eintreten sollte. Es war eine erstickende Hitze und ich stellte mir, als die Sonne senkrecht auf meinen Scheitel fiel, die AQuaal Rogers vor, als er zu Logistillen ging, obgleich ich nach Al⸗ jem, was ich sah, eher glauben konnte, daß ich mich Aleinen’s Feenschlosse naͤherte. Der festliche Tag hatte der einst so bluͤhenden Stadt einen Theil ihres alten Glanzes wieder gegeben. Die schoͤnen Trachten, die bunten Fahnen, der froͤhliche Laͤrmen der Bevoͤlkerung, im Verein mit dem großartigen Style der Denkmaͤler und der frischen Vegeta⸗ tion, gaben dem Platze Esbekié und der choͤnen Wasser⸗ flaͤche, die ihn in dieser Jahres⸗Zeit bedeckt, ein Ansehen, das werth war, in Tausend und Einer Nacht geschildert zu werden. Die intensivste Hitze hinderte das Volk nicht, sich seinen Vergnuͤgungen mit einer Ausgelassenheit hinzugeben, welche kaum durch die Orientalische Schwerfalligkeit etwas
emildert wurde. Mehr getragen, als gehend, wanderten