1828 / 345 p. 6 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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die moͤglichste Kuͤrze bei etwanigen Rechtsfäͤllen sicht auf die bestehenden Gerichts⸗Ordnungen, angewendet

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82 werden soll. Se. Majestaͤt macht Sie fuͤr die Ausfuͤhrung dieses Seines Allerhoͤchsten Befehls auf das Strengste ver⸗ antwortlich.“ —2

Dasselbe Decret ist auch dem Ober⸗Richter von Porto zugesandt worden.

Am 22. Nov. wurde in der Haupt⸗Stadt⸗Kasse den Officieren und Soldaten der Garnison von Lissabon der ruͤckstaͤndige Sold fuͤr den Monat Julius ausgezahlt; auch wurden Eilboten in die Provinzen geschickt, um dort die baldige Ankunft der noͤthigen Fonds zu eben diesem Zweck anzukuͤndigen. Das erwaͤhnte Blatt vom 26sten ent⸗ haͤlt die saͤmmtlichen Entlassungen derjenigen Militairs, wel⸗

che des Antheils an der Revolution von Porto am 16. Mai

dieses Jahres uͤberwiesen und durch dieses ihr Verbrechen der strafenden Gerechtigkeit anheim gefallen sind; naͤmlich: im 6ten Cavallerie⸗Regiment: der Regiments⸗Adjutant, Re⸗ giments⸗Chirurgus Capellom, 41 Capitains, 6 Lientenants und 4 Faͤhnriche; im 9ten Cavallerie⸗Regiment: der Quartier⸗ meister, Ober⸗Chirurgus und Stallmeister, 4 Capitains, 2 Lientenants und 2 Fähnriche; im 12ten Tavallerie⸗Regiment: der Auartiermeister, Ober⸗Chirurgus und Stallmeister, und zweiten Chirurgus, 5 Capitains, 3 Lieutenanes und 4 Fähn⸗ riche; im Infanterie⸗Regiment Nr. 3: alle Stabs Officiere, 9 Capitains, 8 Lieutenants und 8 Fahnriche; im Infanterie⸗ Regiment Nr. 9: alle Stabs⸗Ofsiciere, 4 Capitains, 5 Lieu⸗ tenants und 3 Faͤhnriche. Eben so die Infanterie⸗Regimen⸗ ter Nr. 12, 21, die Jaͤger⸗Bataillone Nr. 3 und 12, so wie die Miliz⸗Regimenter von Soure, Louza, Thomas, Vizeu, Tondella, Arganit und Pontalegre.

In mehreren Bläͤttern der Hofzeitung sind jetzt die Urtheile in Prozeß⸗Verhandlungen derjenigen Individuen enthalten, welche in den Naͤchten auf den 24sten und 27. Ju⸗ liüs 1827 durch tumultnarisches Betragen und beabsichtigte Erregung einer Rebellion die Hauptstadt in Schrecken ge⸗ setzt haben. Der zur Untersuchung gezogen gewesenen Pee⸗ sonen waren 14, welche, jetzt theilweis in Klöstern eingesperrt, nach Afrika und Angola verwiesen, alle aber in die Kosten verurtheilt worden sind. Es gehoͤrt zu denselben unter an⸗

dern der Redacteur des constitutionnellen Journals Fiscat

dos abusos, so wie der bekannte Barbier Manoel do Nasci⸗ mento, ferner eine Artillerie⸗Unterofsieier, ein Bedienter des General Saldanha, ein Thüͤrsteher der Cortes u. s. w.

Die Koͤnigl. Schule der chirurgischen Wissenschaften hat eine Uebersicht ihrer Leistungen im verflossenen Kursus publi⸗ eirt, aus welchem man ersteht, daß die Vorlesungen in der Anatomie von 12 Schuͤlern, die der Philologie von 17, der Materia Medica und Pharmacie von 8, der Pathologie von 11 und der Clinic von 11 Schuüͤlern freguentirt worden. Sie ladet zum Besuch der neueroͤffneten Lehrkurse ein, indem sie zugleich meldet, daß diejenigen Schuͤler, welche Praͤmien er⸗ halten, die Ehre gehabt häͤtten, von Sr. Majestaät zum Hand⸗ kuß gelassen zu werden.

Die Quotidienne schreibt aus Lissabon vom 29. Nov.: „Ueber die Genesung des Koͤnigs ist auch nicht mehr der geringste Zweifel uͤbrig; sein Zustand bessert sich zusehends. Was die Einwohner der Hauptstadt uͤber das Befinden des Köͤnigs besonders bexuhigt, ist, daß er täglich mit den Mi⸗ nistern arbeitet. Der Großmeister des Pallastes soll einen Nachfolger erhalten. Unter Koͤnig Johann VI. bekleidete diesen Posten der Marquis von Porras Novas, älterer Bruder des damaligen Guͤnstlings des Köͤnigs, des Grafen Parati. Als Dom Miguel auf den Thron gelangte, gin der Großmeister nach England, nahm dort an den Intr guen Palmella's Theil und lebt zurückgezogen in Paris. Mehrere Personen werden als seine Nachsolger bezeichnet; unter andern die Marquis von Olhao und von Borba und

mit Ruͤck⸗

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der Graf Belmonte. Man spricht auch von der Absetzung des Vicomte von Veiros, Francisco de Paula Leite, General und Geouverneur der Hauptstadt und der Provinz Estrema⸗ dura; er ist alt und halbblind, weshalb er die Geschäfte sei⸗ 8 Adjutanten, dem Marquis von Tancos, uͤberließ, der beeec wahrscheinlich im Amte folgen wird. Die Unruhe⸗ 225 welche im Juli 1827 an den Zusammenrottungen Theil veranh Tche damals die Absetzung des Generals Saldanha vber gbet. sund theils zu Geldstrafen, theils zu den Galceren

Der Eeens verurtheilt worden.“

D utionnel und das Journal du Com⸗ merce enthalten . 4 Miguel's ——— günstige Nachrichten uͤber Dom derselben, weil, außer d and, zweifeln aber an der Wahrheit Ni 6 „asfber der Königl. Famtlie und den Ministe Zeiemand vorgelassen werde, und wetl Dom Miguel istern, Hicht nach Leab.⸗ babr Rigen Eegr. er⸗ tzue 889 r.

1 Em, 8 882 9885, 229

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9⸗

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Unruhen viel sicherer seyn wuͤrde. Außerdem melden die ge nannten Blaͤtter Nachfolgendes: „Auf der Höhe des Hafens von Lissabon soll ein Gefecht statt gefunden haben. Die Fran⸗ zoͤsischen Kriegsbriggs „der Falke“ und „le Commerce de Havre“ haben am 27sten den Tajo wieder verlassen. Die Zahl der in Schiffen eingekerkerten Spanier nimmt langsam ab; ihre Leichen findet man laͤngs den Quais und auch au⸗ ßer der Hasenmuͤndung im Wasser, dem sie sogleich uͤberge⸗ ben werden, wenn sie vor Elend umgekommen sind. Die amtliche Zeitung meldet den Tod des Erzbischofs von Elvas, der in Gibraltar ein Opfer des geiben Fiebers geworden ist. Die aus England kommenden Packetboote werden hier mit unglaublicher. Ungeduld erwartet; sie bringen jedesmal einige

Broschuͤren uͤber die jetzige Portugiesische Regierung mit.”““

Das Journal des Débats enthaͤlt seit einiger Zeit gar keine Correspondenz⸗Nachrichten aus Portugal. 1 Moldan und Wallachei. Der Oesterreichische Beobachter meldet: Nachrich ten aus Jassy vom 5. d. M. zufolge, treffen daselbst fort⸗

waͤhrend Truppen⸗Abtheilungen vom rechten Donau⸗llfer ein, welche in den verschiedenen Districten des Fuͤrstenthums in

Cantonnirungen verlegt werden.

Der Feldmarschall Graf von Wittgenstein hat durch ei⸗ nen Courier aus Petersburg ein sehr schmeichelhaftes Re⸗ seript Sr. Majestät des Kaisers erhalten, worin ihm fuͤr die bisher geleisteten Dienste gedankt, und derselbe zu neuem Ei⸗ fer aufgefordert wird, mit dem Bemerken, daß sein Gesuch um Urlaub, um sich auf seine Güter zu begeben, dermalen nicht bewilligt werden koͤnne, da seine Gegenwart bei der Ar⸗ mee unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden unerläͤßlich sey.

Am 2. d. M. feierte der Feldmarschall das Kroͤnungs⸗ fest Sr. Majestaͤt des Kaisers durch ein glaͤnzendes Gast⸗ mahl, wobei die Generalitaͤt sowohl, als der Moldauische Metropolit, sammt allen Bischoͤfen und großen Bojaren, wie auch die fremden Consuln, zugegen waren.

Der Moldauische Metropolit hat vom Russischen Hofe 1000 Ducaten erhalten, um solche an saͤmmtliche Klöster zu vertheilen, damit selbige fuͤr die verblichene Kaiserin Mutter Gebete verrichten.“

Da sich in der Wallachei, namentlich in der Gegend von Bucharest, neuerdings wieder Spuren der Pest gezeigt haben, so ist die Russische Quarantaine am Pruth, die bis⸗ her von 16 Tage wäaͤhrte war, auf 30 Tage erhoͤht worden und soll aufs Strengste gehandhabt werden, so daß mehrere Truppen⸗Abtheilungen, welche diesen Fluß passiren sollten, um in entferntere Cantonnirungen verlegt zu werden, Gegen⸗ besehl erhalten, und vor der Pen in der Moldau zu blei⸗ ben haben.

Nachrichten aus Griechenland.

Aus Ancona, vom 6. Decemb., wird gemeldet: „Nach⸗ richten aus Poros vom 6. Nov. zufolge waren die Gesand⸗ ten der drei Mächte noch immer dort anwesend, und die Conferenzen zwischen ihnen und dem Grasen Capodistrias uͤber die Festsetzung der Graͤnzen des neuen Griechtschen Staates dauerten noch fort, ohne daß jedoch das Mindeste daruͤber bekannt wurde. Um einen Begriff von dem Zu⸗ stande derjenigen Gegenden Griechenlands zu geben, die von dem Verheerungs⸗Kriege heimgesucht worden, darf nur ange fuͤhrt werden, daß zu Poros in den Wohnungen der dret Botschafter und des Grafen Capodistrias, wozu man natuͤr⸗ lich die besten auf der Insel waͤhlte, alles Nothwendige und sogar die Fensterscheiben mangelten, und diese Wohnungen eintge Tage lang gar nicht bezogen werden konnten! Von den Griechischen ee sollen wieder mehrere mit Mund⸗ nach Konstantinopel bestimmte Schiffe angehalten und aufgebracht worden seyn.“

Ein Schreiben aus München, vom 11. Dee, melder: Wir haben endlich nach langer Unterbrechung wieder unmit⸗ telbare Nachrichten aus Griechenland bekommen, welche bis zum 10. October reichen; noch neuere aus Zante bis gegen die Mitte des Novembers. Die Briefe aus Aegina vom Hrn. Obersten von Heidegger melden leider, daß in Folge seiner Anstrengungen und der boͤsen Luft in Nauplion seine Gesundheit angegriffen ist, und er genoͤthigt war, einen Ur⸗ laub von drei Wochen zu nehmen, um sich in dem gesuͤndern Klima von Aegina zu erholen. Sein treuer und braver Waffengefaͤhrte, Obersieutenant Schnitzlein war Fere ge⸗

wesen, mit dem Herbste zuruͤckzukehren; doch ließ er vorzuůͤg⸗ lich durch das Befinden seines Freundes sich bestimmen, bis Ostern zu bleiben. Bis dahin 2 Hr. Oberst von Heideg. ger mit den ihm obliegenden Geschäften so weit in Ordnung zu seyn, um, ohne fahr fuͤr sie und das, was bis jetzt. durch ihn und seine Freunde geschchen ist, selbst auch in die

wrergheeen Z1nqu.“

zu koͤnnen, 8—