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2 82 Die Hanoͤverschen Rachrichten vom 17ten d. M. aathalten den folgenden Artikel, bei dessen Mittheilung wir aauf den in Nr. 327. unsers Blattes befindlichen Artikel aus Hanover Bezug nehmen: „Ein in der Allgemeinen Zeitung vom 29. Nov. d. J. eanthaltener und „„Aus dem Hanoͤverschen, 13. Nov.““ überschriebener Artikel traͤgt den Charakter boshafter Erfin⸗ dung zu unverkennbar an sich, um unbeachtet und ungeruͤgt leiben zu koͤnnen. Im Tone des Bedauerns geschieht in jenem Artikel eines Ereignisses Erwaͤhnung, von dem behaup⸗ ctet wird, daß es die Koͤnigreiche Großbritanien und Hanover bedrohe, unerachtet gluͤcklicher Weise keine solche irgend be⸗ gruͤndere Besorgnisse vorhanden sind. Diese erdichtete Nach⸗ ericcht wird mit einigen, wie sich von selbst ergiebt, gleich un⸗ woahren Erzaͤhlungen uͤber hier getroffene Vorbereitungen fuͤr jenen ungluͤcklichen Fall in Verbindung gesetzt, und der Arti⸗ eel schließt sodann mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß un⸗ sers allverehrten General⸗Gouverneurs Koͤnigl. Hoheit, dessen Anhz;nglichkeit an unser Land hekannt sey, dasselbe nicht auf immer verlassen werde. Jemehr diese letzte Aeußerung offen⸗ par darauf berechnet ist, den vorhergehenden luͤgenhaften An⸗ gaben Glauben zu verschaffen, um desto groͤßere Indignation werden boshafte Aeußerungen der ersteren Art, deren man leider in oͤffentlichen Blaͤttern neuerlich mehrere wahrzuneh⸗ men Gelegenheit gehabt hat, bei jedem Wohldenkenden er⸗ woecken.“ .Mauͤnchen, 18 Deec. Durch eine Koͤnigl. Entschließung vom 12ten d. M. wurde, unter dem Vorsitze des Generals der Infanterie und General⸗Quartiermeisters, v. Raglovich, eeine Tommission zusammen berufen, welche in fuͤnf Abthei⸗ lungen Berathschlagungen uͤber die zweckmaͤßigste Formation uund Geschaͤftsfuͤhrung des Kriegs⸗Ministeriums anstellen soll. Die erste Abtheilung hat die Aufgabe, uͤber alles Personliche uund Materielle, den Unterricht, Dienst u. s. w. der Infan⸗ terie und Cavallerie, die Geschäfts⸗Normen zu berathen und zzu entwerfen. Auf gleiche Weise hat die zweite die Artillerie mit den dahin einschlagenden Gegenständen, nämlich: Zeughäuser, Gießereien, Gewehr⸗Fabriken u. s. w.; die dritte das gesammte Geniewesen; die vierte den innern Dienst im Ministerium, dessen Stellung zu andern Stellen und Behörden, die Po⸗ lizei und Sanitaͤt, und die fuͤnste die Administration der Alrmee⸗Exigenz und Fonds, das Rechnungswesen ꝛc. zum Ge⸗ genstande. Die Sitzungen beginnen am 15. Dec. und sol⸗ sen bis letzten Januar 1829 geendet seyn. Da als Mitglie⸗ der dieser Commission durchaus Generale, Stads⸗Ofsiciere und Militair⸗Beamte gewählt sind, welche das Beduͤrfniß ddes Heeres, die Schwierigkeiten der obersten Leitung und die Nothwendigkeit, Schnelligkeit, Sicherheit und Genauigkeit iimm Entschließen, Kraft im Ausfuͤhren zugleich möglich zu machen, und zwar unter allen Verhältnissen, in welche das Heer im Kriege und Frieden kommen kann, practisch ken⸗ nen; so wird gewiß jeder dankbar diese Maaßregel des Mo⸗ narchen verehren, und sein Streben, die physische Kraft des Heerres durch zweckmaͤßige Bildung, Sicherung der Rechte eines Jeden, dagegen aber auch strenge Pflichterfuͤllung zu erhoͤhen, anerkennen. 88 8 nh 19 ℳ 1n talien. 1“ Rom, 11. Dec. Am 6ten d. M. ist Ihre Kaiserliche 8 Hoheit, die Frau Großfuͤrstin Helena von Rußland, von hier nach Neapel abgereist. Ihre Kaiserl. . wird getzen Ende des kommenden Februars hierher ren. 1 Se. Heiligkeit haben dem ten Lazzarini und den Süen Marco Santelli den Orden des goldenen Sporn's verliehen.
Briese aus Ancona erzählen von einem furchtbaren Sturme, der am 2ten und 3ten d. Mts. (mithin ziemlich gleichzeitig mit dem Erdbeben am Niederrhein) das Ufer des
Adriatischen Meeres heimgesucht hat. Der angerichtete Scha⸗ den ist betröͤchtlich; fast alle Fischerboͤte sind untergegangen; in dem Hafen von Pesaro sind 11, und in dem von Fan b 28 Matrosen umgekommen. Von der Paͤpstlichen Brigantine
2 ekanza⸗ welche bei Goro vor Anker lag, sind falls 9 Saegsen ertrunken; auch ein Oesterreichisches Schiff litt
issbruch, doch wurde die Mannschaf 1 — — Mannschaft gerettet. Andere b 9 s verschwunden, und man weiß nichts von ihnen.
gespuͤhlt. —n Pelaro hat das Meer zwanzig Leichen an⸗
“ . S 1 Der Monikeur enth öid, vom 1, Dec.:
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anien. oͤlt folgendes Schreiben ans Ma⸗
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„Mlnsere smnanzielle Lage wid mit je] der Stadt Setubaal. 8 A
1 Die vom Finanz⸗Minister an⸗ geordneten strengen Maaßregeln, um den Eingang der Staats⸗
dem Tage beunruhigender.
Einnahmen zu beschleunigen, fruchten wenig und verursachen viel Unzufriedenheit. Die Armuth auf dem Lande hat noch zugenommen; der Ackerbauer kann die Getreide⸗Massen, die er geerndtet hat, nicht los werden, und muß mit Schmerzen zusehen, wie dieselben gerichtlich zu niedrigen Preisen ver⸗ kauft werden, damit er seine Abgaben bezahlen koͤnne. Meh⸗ rere Provinzen, namentlich la Mancha und Valencia, wo das Getreide bei der großen Duͤrre ganz verbrannt ist, koͤn⸗ nen gar nichts an den Staat zahlen. Man berechnet, daß das Deficit dieses Jahres uͤber 60 Millionen Realen (15 Millionen Fr.) betragen werde, wodurch das Ungluͤck der penstonirten und der auf Wartegeld und Halbsold gesetzten Officiere u. s. w. noch vergrößert wird, denn in der Regel sind sie es, die bei den finanziellen Verlegenheiten des Staats leiden muͤssen. Die Beamten werden zwar auch nicht sehr puͤnktlich bezahlt, doch wissen die meisten unter ihnen ihre Stellung zu benutzen. Außer der Anleihe, die in Paris ne⸗ gociirt wird, und die, wie man sagt, zur Tilgung eines Theiles der Guebhardschen Anleihe und zur Zinsen⸗Zahlung fuͤr den übrigen Theil bestimmt ist, soll der Staat im Begriffe ste⸗ hen, 24,000 Centner Quecksilber zu verkaufen, woruͤber schon seit langer Zeit unterhandelt worden ist. Dies wuͤrde zwar
unr eine augenblickliche Huͤlfsquelle seyn, die aber demunge⸗ Das Anleihe⸗Geschaͤft voen
achtet sehr zu statten kaͤme. 25 Millionen Pfund Sterling, in welchem Herr Estefani neulich mit zwei Engländern und einem Franzosen im Triumph von London zurückkehrte, ist dennoch ein fast ver⸗ fehltes Unternehmen. Nach viermonatlichen fruchtlosen Ver⸗ handlungen sind diese großen Unterhändler noch keinen Schritt weiter, als am ersten Tage. Ungeachtet des schlech⸗ ten Erfolges fuͤr die Unternehmer von Anleihen, melden sich de⸗ ren taͤglich neue, und bieten uns fremdes Vermögen an, mit dem sie sich zu bereichern wissen, wäͤhrend sie uns arm machen. Den Beweis dafuͤr liefern mehrere unserer Lande⸗ leute, fuͤr welche dieser Erwerbszweig gewinnbringend gewe⸗ sen ist, und beren Protection man sich verschaffen muß, wenn man sich Gehoͤr erwirkn will. Unser Finanz⸗ System beruht also auf Anleihen. Unsere Staatsmänner uͤbersehen die ungeheuren Huͤlfsquellen, welche das Land darbie⸗ tet, und nehmen ihre Zuflucht zu verderblichen Operationen, die nur aus der augenblicklichen Verlegenheit helfen, waͤhrend sie un⸗ sere Schulden vermehren. Unterdessen ist der Schatz in Bedraͤng⸗ niß und da man das Eingehen der Einnahmen erwarten muß, ehe gezahlt werden kann, so ist der laufende Dienst in einem traurigen Zustande, dessen Ende nicht abzusehen ist. Auch der Handel empfindet diesen Mangel, der allenthalben herrscht; Madrid ist voll von Waaren, die in den Lagern liegen blei⸗ ben; die Fabriken in Catalonien und Valenria haben weni⸗ ger zu thun als sonst. Getreide, Oel und alle Produkte un⸗ seres Bodens sind ungeheuer im Preise gefallen. Unsere Haͤfen werden wenig mehr von fremden Schiffen besucht und unsere Kuͤsten von Korsaren beunruhigt, die unsere Kuͤsten⸗ fahrer vor unseren Augen wegkapern, ohne daß wir helfen könnten. — Die Koͤnigl. Freiwilligen werden ihres Dienstes muͤde; eine große Anzahl derselben hat sich bereits zuruͤckge⸗ zogen. Man versichert, daß die Errichtung einer Rechnungs⸗ Kammer im Werke ist, und nennt Herrn Burgos als wahr⸗ scheinlichen Praͤsidenten derselben. Wir zweifeln aber an der Ausfuͤhrung dieses Plans, welcher die Interessen derer, die an das jetzige Rechnungs⸗System gewoͤhnt sind, zu sehe verletzen wuͤrde.“ 268 9 * Portugal. Lissabon, 7. Dec. Die Hefeltung enthaͤlt folgenbe⸗ an den Stadt⸗Richter von Setubal gerichtete Verfuͤgung: Departement der geistlichen Angelegenheiten und der Justiz. Da es Sr. Maj. bekannt geworden, daß einige Tünig. liche Freiwillige in dieser Stadt auf eine tumultuarische vne⸗ willkuͤhrliche Weise, ohne gehoͤrige Autoritaͤt, mehrere Pe⸗ sonen verhaftet haben, und sogar so weit gegangen sind⸗ ein solches Verfahren auf den Vice⸗Consul der Stadt Ham⸗
burg auszudehnen, so ist es Sr. Maj. geföͤllig, daß Site alle⸗
solchergestalt verhafteten, nicht gesetzlich angeklagten Personen⸗ und insbesondere den besagten Vice⸗Consul, sogleich auf freien Fuß stellen, und den Gesetzen gemaͤße Untersuchungen in Betreff jenes Verfahrens, das nicht anders als crimin angesehen werden kann, einleiten. Im Pallast von Aueluz, am 5. Dec. 1828. Luiz de Paula Furtado de Castro. Do Rio de Mendoca. Dem Juiz de Fora v
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