1828 / 347 p. 7 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Eiine zweite in genannter Zeitang befindliche Verfuͤgung

vom selbigen Tage betrifft einen Britischen Unterthan, Na⸗ mens O Brien, der wegen unziemlicher Ausdruͤcke gegen die katholische Religion und gegen Dom Miguel eingezogen worden war. Der Richter des Stadttheils, in welchem diese Verhaftung statt fand, hatte den H Brien, gegen die be⸗ stehende Verordnung, wonach alle verhafteten Britischen Un⸗ terthanen dem Juge Conservatore zu uͤberweisen sind, vom 143. October bis zum 29. November im Gefaͤngniß behalten. Wegen dieser offenbaren Nichtachtung der hoͤchsten Befehle, zumal in einer Sache von so zarter Beschaffenheit als die, wo es die Beobachtung von Vertraͤgen mit einer, Portugal aufs engste befreundeten Nation betrifft, ist der erstgenannte Richter vom Amte suspendirt und weitere Un⸗ tersuchung gegen ihn angeordnet worden. Mit dieser Ver⸗ fügung sind zugleich Cireulare in Betreff der Vorrechte Bri⸗ tischer Unterthanen ergangen. Die Hofzeitung giebt auch den 13ten Artikel des zwischen England und Portugal am 10. Juli 1654, unter Cromwell’'s Verwaltung mit Koͤnig Johann IV. abgeschlossenen Friedens⸗Tractates, auf den sich jene Vorrechte gruͤnden. Man ist fuͤr das Schicksal eines Linienschiffes, einer Fregatte und einer Brigg besorgt, die

len Terceira gesandt worden waren, und von denen man eine Nachrichten empfangen hat; man fuͤrchtet, daß sie in den letzten schrecklichen Stürmen untergegangen sind.

Tuüͤrkei und Griechenland. 1 Das Diario di Roma will auf außerordentlichem Wege Schreiben aus Korfu vom 22. November erhal⸗

folgendes 2*½ .v rh ten haben: „Am 16ten d. sind in Patras einige Franzöͤsische 8 4 um die Tuͤrkische Besatzung an Bord

Schiffe angekommen, zu —, und nach Smyrna zu bringen. Die Generale

gonnet und Schneider commandirten die Truppen in Pa⸗ Ahrnee 88 von 10,000 Griechen bewohnt wird, die aus verschiedenen Theilen Griechenlands dort eingewan⸗ dert sind. In Patras hieß es, der Praͤsident Griechenlands sey in Vastizza eingetroffen und werde nach Patras kommen. Aus St. Maura wird geschrieben, der Seraskier habe seinen Angriff gegen die Insel Coronissia im Golf von Arta ver⸗ gebens erneuert; ein von Konstantinopel gekommener Cou⸗ rier habe ihn aufgefordert, mit soviel Truppen als er mobil machen könne, dahin zu kommen; der Seraskier habe sich darauf nach Arta zuruͤckgezogen und auch die Expedition nach Atarnanien, zu welcher er sich ruͤstete, aufgeschoben. Die Griechen belagern Salona und beabsichtigen dasselbe gegen

Missolunghi.“

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EE“ E 22. 2 2 693252— 16. Dec. Se. Majestaͤt der Koͤnig

2 er 88 ESSee geruhet, dem Geheimen Regierungsrath Roscius fuͤr die Ihnen berreichte Schrift: „Wesipreußen

1772 bis 18277, (welche in der allgemeinen Staats⸗Zei⸗ 82 Nr. 281 angezeigt worden) mittelst huldreichen Cabinets⸗ Scrabens oten d. M. eine große goldene Medaille

om 6ten gn b 24 Uibnisse Sr. Maj. uͤbersenden zu lassen.

in der Stadt Muͤhlhausen, in deren Mitte

sich Ses. Privat⸗Vereine zu nuͤtzlichen und wohl⸗ thaͤtigen Zwecken befinden, hat sich ein neuer Verein gebildet, dessen Zweck dahin geht, arme und namentlich verwahrlosete Behufs deren besseren Erziehung, zu unterstüttzen.

inder Verein, welcher aus Maͤnnern, Frauen und Jung⸗

ist auf Subscription eroͤffnet worden, und ügrh. 2 v. am Tage Dr. Martin Luther's, ins Leben getreten. Die gefundene Theilnahme ist so betraͤchtlich, daß sch der fragliche Verein bereits im Stande befindet, 20 Kin⸗ 1 len, und waͤhrend der 3 kältesten Wintermonate

8 u kleiden 1 82 Mittagskost zu versehen, auch den darunter be⸗

1 übli Arbeiten erthei⸗ 1 s Maͤdchen Unterricht in weiblichen Arbeiten erthet g Die verwittwete Commercienraͤthin Julie

8 ütteroth, hat einen jaͤhrlichen Beitrag Fatscher im Kreise Ziegeneuck ist jetzt im Begriff, in g2 Mitte eine Schulstelle, woran es ihr bis jetzt noch gefeh hat, auf ihre Kosten zu gruͤnden. Trier. An den Communal⸗Wegen ist seit Beendung

8 nd Winterbestellungs⸗Operationen mit Thaͤtig⸗ e 3 Im Allgemeinen verdient die Bereit⸗

8 1 den. 2½. —½.ꝗ 5 keit gearbeitet vre⸗ zu werden, mit welcher die Gemeinden

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willigkeit anerkann .“ u 1 Leistung unterziehen, und die Lauheit und Un⸗ 8 Fasfwee im Einzeinen wohl begegnet, wird

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doch meistens durch das Beispiel der einsichtsvolleren Mehn heit und duech verstaͤndige Belehrung der Behorden beseitigt welche zugleich beflissen sind, die Last unvermeidlicher Wege⸗ Arbeiten durch zweckmaͤßige Vertheilung derselben, und durch Benutzung der Arbeitskraͤfte ohne Beeintraͤchtigung * wirthschaftlichen Beschaͤftigungen moͤglichst zu erleichtern. Von Pruͤm nach Stadtkyll auf der Koͤlner Ee dem 1. Nov. eine Carriol⸗Post eingerichtet, welche vlealeat woͤchentlich geht, und auch zur Aufnahme von Personen ein⸗ gerichtet ist. Da sie sich, an eine eben so oft von Blanken⸗ hain in Stadtkyll eintreffende, Carriol⸗Post anschließt, so ist wenigstens vorlaͤusfig ein unmittelbarer brieflicher Verkehr auf diesem Wege gesichert.

Achen 8, Dec. Ueber das am 3. d. in der stebenten Abendstunde hieselbst und in der hiesigen Gegend statt ge⸗ habte (bereits verschiedentlich erwaͤhnte) Erdbeben sind noch folgende ausfuͤhrlichere Nachrichten mitzutheilen. Die Erd⸗ erschuͤtterung war weit heftiger als alle in dem letzten Jahr⸗ zehend statt gehabten. Sie gab sich durch eine wellenförmi⸗ ge Bewegung und dadurch bewirktes nicht unbedeutendes Schwanken der Gebaͤude und starkes Erzittern aller darin be⸗ findlichen Geraͤthschaften deutlich zu erkennen, und war von einem Getoͤse begleitet, das dem durch den Fall eines schwe⸗ ren Koͤrpers oder durch den Einsturz eines Mauerwerks ent⸗ stehenden Droͤhnen nicht unahnlich ist. Auf diese Schwin⸗ gungen, welche etwa 3 Sekunden anhalten mochten, folgte

auf die Erschuͤtterung ploͤtzlich nachließ, und die Ruhe sich wieder herstellte. Von den in den hoͤheren Stockwerken der Haͤuser befindlichen Personen ist die Bewegung am staͤrksten, von denen, die im Freien waren, dagegen wenig, und in den in der Naͤhe der hiesigen Stadt besindlichen Bergwerken, was auffallend ist, gar nicht verspuͤrt worden. Auch scheinen die Wirkungen dieses Natur⸗Ereignisses in den verschiedenen Theilen dieser Stadt nicht von gleicher Stärke gewesen zu seyn: noch wenigerwar dies nach dem, was man daruͤber vernimmt, in den verschiedenen Ortschaften des hiesigen Regierungs⸗Bezirks der Fall. So muß namentlich im Kreise Malmedy das Erdbe⸗ ben noch bedeutend heftiger gewesen sein, als hier. Denn wahrend in hiesiger Stadt kein bedeutender Schade dadurch angerichtet wurde, als daß zwei wahrscheinlich schon etwas baufäaͤllige Schornsteine einstuͤrzten, wurden dort zu Chodes und Rocherath viele Fenster zertruͤmmert, die Thuͤren aus den Angeln gerissen und zu Recht der Kirchthurm so erschuͤt⸗ tert, daß man mehrere Schläge der darin befindlichen Glocke vernahm. In der Stadt Malmedy selbst, wo man vor der eigentlichen Erschaͤtterung eine starke, einem heftigen Donnerschlage aͤhnliche Exploston hoͤrte, sielen Geraͤthschaften, Porzellan, Uhren ꝛc. von der Wand. Pendel⸗Uhren standen ploͤtzlich stille. Menschen wurden von ihren Sitzen wegge⸗ ruͤckt und sogar niedergeworfen. Indessen haben sich doch, so viel bis jetzt bekannt ist, weder dort, noch in anderen Theilen des hiesigen Regierungs⸗Departements eigentliche Un⸗ gluͤcksfaͤlle in Folge dieser Erdschuͤtterung zugetragen. Die Richtung der ersten wellenfoörmigen Bewegung ging von Suͤdost nach Nordwest. Das Wetter war an diesem Tage heiter und windstill; nach Sonnen⸗Untergang bemerkte man eine außergewoͤhnliche anhaltende Roͤthe am Horizonte; die Temperatur war wäaͤhrend des Ereignisses bedeutend milder, als einige Stunden vorher. Das Thermometer, das gegen 4 ½ Uhr Nachmittags noch auf unter 0 stand, zeigte um

her die ungewoͤhnliche Hoͤhe von 28Z3. 2. erreicht hatte; war am Mittag des 3ten auf 27 Zoll 11 Linien gesunken. So stand es auch gleich nach dem Erdbeben, und hatte diesen Stand⸗ punkt auch noch am Mittage des folgenden Tages unveraͤn⸗ dert beibehalten. Die Ausdehnung des Erdbebens betreffend, so ist dasselbe in Remagen, Bonn, Koͤln, Duͤsseldorf, Mal⸗ medy, Spa, Starelot, Luͤttich und Mastricht empfunden worden. Am staͤrksten und anhaltendsten scheint es in Spa

Vermischte Nachrichten.

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ter dem Titel: „Geographisch’historisch⸗statistisches Handbuch von Frankreichs Departements und Colonieen, von Felir Lallemant, mit einem Atlas von 100 Karten,“ ein Werk erschienen, welches Jeden, der sich namentlich fuͤr die Sta⸗ tistik Frankreichs und seiner Colonieen interessirt, befriedigen wird. Aus den weniger bekannten Notizen uͤber die Fran⸗

zeͤsischen Niederlassungen entnehmen wir Folgendes: Frank⸗

ein heftiger Stoß, dem Gefuͤhle nach von unten herauf, wor⸗

6 ½ Uhr nur 1 unter 0. Das Barometer, welches am Tage vor⸗

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gewesen zu seyn, wo auch mehrere Gebaͤude gelitten haben.

Bei den Gebruͤdern Baudouin in Paris ist kuͤrzlich un⸗ 5