1828 / 349 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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2 4* . n 1 1 Sitzung um 8 Uhr Morgens, indem er den Zweck der Zu⸗ sammenkunft näaͤher entwickelte. Es ließen sich sofort einige Pprotestationen dagegen vernehmen; nichts desto weniger wurde ar Wahl einer Commission von 15 Aerzten geschritten, welche ihr Votum uͤber die von dem Minister des Innern gestellten Fragen abgeben soll. An der Spitze der gewaͤhlten Aerzte steht der Dr. Desgenettes. Die Arbeit der Commission soll, vevor sie an den Minister des Innern gelangt, erst in einer swweiten General Versammlung vorgetragen werden. 2 Maͤn versichert, daß der hiesige Magistrat mit einer Ge⸗

2 sellschaft, Behufs der Abtretung eines Theils der Elyseischen Felder, unterhandle, um darauf ein Schauspielhaus fuͤr etwa 2 10,000 Zuschauer zu erbauen, worin nur des Sonntags, und 122

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war bei Tage, Vorstellungen in der Art der Englischen Pan⸗

. Paris, 20. Dec. Vorgestern nahm der Herzog von 8 Bordeaux, in Begleitung Seines Gouverneurs, das hiesige Artillerie Museum in Augenschein. 2 . 8 Die Auotidienne und die Gazette de France sprechen abermals von Veraͤnderungen im Ministerium. Das

tomimen gegeben werden wuͤrden.

Die hier anwesenden Portugiesischen Fluͤchtlinge werden in den öffentlichen Blaäͤttern aufgefordert, sich im Buͤreau des Portugiesischen General⸗Consuls einzufinden, „um von einer Maaßtegel Kenntniß zu nehmen, welche die Mehrzahl von ihnen interessiren moͤchte.“

sietztere Blatt will wissen, daß der Baron Pasquier das Mi⸗

nisterium der auswaͤrtigen Angelegenheiten erhalten und der Graf von la Ferronnays Präͤsident des Minister⸗Rathes ohne Portefeuille werden wuͤrde. Die Gazette erinnert zu⸗ gleich daran, daß Hr. Pasquier fruͤher einem Ministerium angehört habe, dessen Wahlspruch gewesen sey: „Mit den Liberalen so spaͤt als moͤglich, mit den Royalisten nimmer⸗ mehr!“ und schmeichelt sich sonach, fuͤr den Fall wo jenes 8* 88 sich bestaͤtigen sollte, schon im Voraus, daß das Jour⸗

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al des Debats alsdann wieder mit den Royalisten ge⸗ metnschaftliche Sache machen wuͤrde. Einem andern Geruͤchte zufolge wuͤrde ein Coalitions⸗Ministerium zu Stande kom⸗

men; der Vicomte von Chaͤteaubriand wuͤrde die auswaͤrti⸗ Angelegenheiten, der Graf Molé die Instiz, der Graf

8* die Finanzen, Herr Casimir Pörier den Handel, der Herzog von Broglie das Innere, der Graf Sebastiant das Kriegs⸗Ministerium, Herr Hyde de Neuville das Seewesen nd Herr Vatimesnil den oöͤffentlichen Unterricht erhalten. as Ministerium der geistlichen Angelegenheiten wuͤrde ganz ingehen. Der Messager des Ehambres bemerkt hier⸗

uf: 2 . 1 anderungen im C die Minister sind durch dieselben Grundsaͤhe und in demselben r Thrones und der Volksfrei⸗ it einander eng verbunden. ee vüefes Blatt enthalt noch einen langen Auf⸗ satz uͤber die gegenwärtige Lage des Krieges zwischen Ruz⸗ and und der Tuͤrkei. „Ein aus St. Petersburg vom 1. d. M. datirter Kriegsbericht“, heißt es darin, „hat endlich die ungeduldige Neugierde des Publikums befriedigt; er meldet die Aufbebung der Belagerung von Silistria, selzt die Ursachen derselben aus einander und bezeichnet die ge⸗ genwärtige Stellung der Russischen Armee. Da die Pforte, nach ihrer Gewohnheit, nichts bekannt gemacht hat, so könnte man die in dem Russischen Berichte enthaltenen Thatsachen vorweg als gegruͤndet annehmen; Privat⸗Cor⸗ respondenten widersprechen aber denselben und gelangen zu ganz anderen Resultaten; in ihrer Vorliebe fuͤr die Tuͤrken vergleichen sie sogar den Ruͤckzug der Russen mit dem der ranzosen im Jahre 1812. Die Hyperbel ist ein wenig ark! doch gleichviel; vergleichen wir den amtlichen Bericht mit diesen Privat⸗Nachrichten, und, vor allen Dingen, werfen wir einen Blick auf die gegenwaͤrtige Stellung der kriegfuͤhrenden Partheien. Die Tuͤrken halten eine Ver⸗ theidigungslinie besetzt, die von dem Meere, oberhalb des Meerbusens von Burgas ausgehend, sich den Balkan entlang 5 über Schumla und Silistria die Donau hinaufsteigt

dehnt üwe f rechte Ufer dieses Flusses bis Widdin inne hat. Die Russen der beiden Fuͤrstenthuͤmer und des linken

dagegen sind Herren

der Donau, 8 nüern aiten. Auf dem rechten Ufer dieses Flusses haben sie ühe dante inne, die sich von Brahilow bis Varna erstreckt.

bis zu diesem letztern Platze, so

die Kuͤste 1 1 e gehaet zi, cr Schifffahrt auf dem Schwarzen

Meere. Diese beiderscitige Pofition kaun Niemand in Ab⸗ rede stelen. Die Belagerung von Silistria hat nun, der Ueberschwemmungen, des darauf erfolgten Frostes und des Mangels an Lebensmitteln wegen, aufgehoben werden müͤs⸗

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„Alle die Geruͤchte, welche von zwei Journalen uͤber abinet verbreitet werden, sind

wo sie, Widdin gegenuͤber, Kalafat be⸗

nach dem Schlosse fahren. An den Marquis von Palmella,

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und Menschen unnüͤtz verwendet worden sind; 8 2

nen unmoͤglich einraͤumen, daß dadurch alle fiaher beas in⸗

Vortheile wieder verloren gegangen sind. Nuͤckzug der Russen nicht sowohl der nem neen ea.e zuschreiben, Silistrias herbeigreilt sey. Hiebei f

in Anschlag bringen, daß die Eele⸗ bencg zu Gunßeen der Tuͤrken gekaͤmpft, sondern daß b 4 Theile in gleichem Maaße darunter gelitten haben 8 sen. Der Verlust der Russen an Kriegs⸗Material wird ai⸗ unermeßlich angegeben; gesetzt aber auch, man haͤtte 3₰ schlechten Wege halber, manches Geschuͤtz im Stiche lassen muͤssen, hat Rußland nicht zu Ansange des Feldzuges n den verschiedenen festen Plaͤtzen an 800 Kanonen bobencet, und kann sonach jener Verlust fuͤr eine große Macht irgend in Betracht kommen? Das Journal des Déöbats spricht den Russen die Vorsicht ab, Varna schnell genug wieder in Ver⸗ theidigungsstand gesetzt zu haben, und meint sonach, daß 2 den herbeieilenden Tuͤrken ein Leichtes seyn werde, sich des Platzes auf s Neue zu bemaͤchtigen. Auch hierbei bringt man aber die schlechte Jahreszeit wieder gar nicht in An⸗ schlag. Wir unserer Seits sind von der doppelten Ueberzeugung beseelt, daß die Russen das hochwichtige Varna schnell wiederhergestellt haben, und daß die Tuͤr⸗ ken im Laufe des Winters nichts gegen diese Festung unternehmen werden; und gegen das Fruͤhjahr wird Varna außer aller Gefahr seyn. Es verdient uͤbrigens hier be⸗ merkt zu werden, daß die Tuͤrken sich bisher noch nicht mit den Russen im offenen Felde gemessen haben; im naͤchsten Feldzuge wird dieses unvermeidlich werden. Man bedenke aber wohl, daß der General Kleber bei Heliopolis mit 8000 Mann deren 70,000 schlug, und daß auch im Laufe des ge⸗ genwaͤrtigen Krieges ein einzelnes Corps, das des Generals Geismar, mit 5000 Mann die dreimal staͤrkere Macht des Pascha's von Widdin zum Ruͤckzuge zwang. Wenn wir nicht befuͤrchteten, uns den Vorwurf der Partheilichkeit von Maͤnnern zuzuziehen, die, nachdem sie sich Anfangs selbst fuͤr die Russen ausgesprochen, jetzt die Sache der Tuͤrken verfech⸗ ten, so wuͤrden wir die Vermuthung aufstellen, daß Erstere den Feldzug vielleicht absichtlich nur mit geringen Mitteln eröͤffnet haben, um ihren Feind zu sondiren und ihn zu ver⸗ leiten, sogleich alle seine Kraͤfte aufzubieten, waͤhrend sie selbst sich die ihrigen zu einem zweiten entscheidenden Feld⸗ hage aufsparen wollten; war dies die Absicht, so hat die Russt⸗ cche Regierung zwar vorlaͤufig in der irre geleiteten öͤffentli⸗ chen Meinung verloren. Wie sehr wird sie diese aber fuͤr sich gewinnen, wenn ihr Plan durch den Erfolg gekroͤnt wird?“

Der Herzog von Blacas, diesseitiger Botschafter in Nea⸗ pel, hat, wie die Gazette de France meldet, einen einjaͤh⸗ rigen Urlaub erhalten, um an die Stelle des Herzogs von Aumont, den seine Gesundheit nicht erlaubt, vom 1. Januar an den Dienst bei Sr. Maj. zu uͤbernehmen, den Posten eines ersten Kammerjunkers zu versehen. Der Courrier francais glaubt dagegen, daß Herr von Blacas mit dieser Reise zugleich einen geheimen politischen Zweck verbinde, naͤmlich die Bildung einer Opposition gegen das Ministerium im Schooße der Pairs⸗Kammer.

Die von den Haupt⸗Bank⸗Actionairs niedergesetzte Com⸗ mission stattete vor einigen Tagen uͤber die in Antrag ge⸗ brachte Herabsetzung des Discontos von 4 auf 3 pCt, ihren Bericht ab und stimmte fuͤr die Vertagung. Die Discussion wurde sofort eroͤffnet; sie ward mit vieler Gruͤndlichkeit ge⸗ fuͤhrt und die Gegner der vorgeschlagenen Maaßregel mußten zuletzt den uͤberwiegenden Beweisen der Verfechter derselben, worunter man namentlich den Banquier Delessert nennt, weichen; nichts desto weniger wurde der Antrag der Com⸗

mission, die Maaßregel bis zum 15. Maͤrz zu vertagen, 8

Einige wollen den Witterung als ei⸗ welches zum Entsatze

genommen. I1

err Faure, Rath am Koͤnigl. Gerichtshof zu Grenoble

und Deputirter des Departements der Isere, war an die Stelle des Herrn Chenevas zum Kammer⸗Praͤsidenten bei diesem Gerichtshofe befoͤrdert worden; da er indessen fruͤher die Meinung gezaͤußert, daß kein Deputirter irgend eine Gunstbezeugung von der Regierung annehmen duͤrfe, so hat er die gedachte Stelle ausgeschlagen. 8 8 Großbritranien und Irland. London, 19. Dec. „Wir haben“ (sagt der heutige Cvurier) „das Vergnüuͤgen, anzuzeigen, daß Se. Majestaäͤt die junge Koͤnigin von Portugal Montag um 2 Uhr i Schlosse zu Windsor mit den, einem gekroͤnten Haupte zu- kommenden Ceremonien, zu empfangen beabsichtigen. Die Koͤnigin und Ihr Gefolge werden in Koͤniglichen Equipag

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