1828 / 349 p. 5 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zur Allgemeinen Preußischen S

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Zeitung Nr. 340.

unter welcher Gestalt derselbe auch erscheinen moͤge, es seh als Veto, Concordat ꝛc. Ferner lassen sich diese Geistlichen herab, auch politische Angelegenheiten unter ihren Schutz zu nehmen, indem sie erklaͤren, ihre Grundsaͤtze seyen: radicale Parlaments⸗Reform; unbedingte Emancipation und Wiederherstellung aller respectiven Rechte fuͤr Alle, und vermittelst aller gesetzlichen und constitutionnellen Mittel.

Der Lord⸗Mayor von London hat in der Versammlung der Aldermen einen Brief des Staats⸗Secretairs Peel vor⸗ gelesen, der sich auf die Stadtgefaͤngnisse bezieht. Hr. Peel sagt darin, aus dem ihm uͤberreichten Jahresbericht uͤber die Stadtgefängnisse habe er ersehen, daß die Gefaͤngnißbeamten im Allgemeinen den gesetzlichen Vorschriften gemaͤß Alles gethan haͤtten, was die in den Gefaͤngnissen statt⸗ habenden Verhaͤltnisse erlaubten, und daß man, was Newaate insbesondere betrifft, auch dort in Hinsicht der Clas⸗ sification der Gefangenen, sich genau nach den Gesetzen ge⸗ richtet habe, in sofern es die Bauart und der Um⸗ sang des Gefaͤngnisses erlaubte, wobei es indessen nicht habe vermieden werden koͤnnen, geringere Verbrecher mit aoben Verbrechern zusammen zu setzen. Indem nun Hr. Peel eraus den Schluß zieht, daß Newgate sich in einem Zu⸗ nande befinde, der die Erfuͤllung der gesetzlichen Vorschriften moͤglich mache, empfiehlt er dem Lord⸗Mayor und den Al⸗ rmen auf das angelegentlichste, ihr ernstes Augenmerk auf Abstellung der in den Gefaͤngnissen uͤberhaupt und insonder. heit in Revgate eingerissenen Mißbraͤuche zu richten.

Eine Deputation der Malzhaͤndler hatte am 17ten eine sehr lange Unterredung in der Schatz⸗Kammer mit dem

inzler derselben. 2 en 11ten d. M. hat der Minister Peel an Herrn Marshall, den Praͤsidenten der letzten Versammlung in Leeds (siehe Nr. 341. dieser Zeitung), als Antwort auf die, zu Gunsten der Roͤmisch-⸗katholischen an Se. Mazj. uͤber⸗ reichte Bitrschrift, folgendes Schreiben erlassen:

„Mein Herr! Ich habe Ihnen den Empfang Ihres Schreibens vom 6ten d. M. anzuzeigen, das ich dem Koͤ⸗ nige, so wie die Adresse an Se. Majestaͤt, vorgelegt habe. Se. Majestaͤt geruhten, selbige sehr huldreich entgegen zu nehmen.“ 275 .

In einer, in diesen Tagen gehaltenen Versammlung der Ost⸗Indischen Compagnie ward eine Dividende von 5 ½ pCt. fuͤr das am naͤchsten 6. Januar endigende Halbjahr ange⸗

kuͤndigt.

In Camberwell ward kuͤrzlich ein Ball zum Besten der

Auswanderer gegeben, bei dem gegen 200 Pfd. eingenommen wurden.

Lloyd’s Agent schreibt aus Gibraltar vom 27. Nov.: „Die Blokade von Tanger ist so strenge, daß unser Zufuh⸗ ren⸗Boot von hier nicht hineingelassen worden, und Sonn⸗ tag zuruͤckkam., Die Schaluppe Wensley ist vom Cömman⸗ danten in Fracht genommen worden, um unsern Vice⸗Con⸗ sul aus Mogador abzuholen.“

Wir haben directe Briefe aus Buenos⸗Ayres vom 8. Oct. durch das Schiff Nookey, welches, nachdem es seinen Capitain, beide Steuerleute und einen Mann verloren, die üͤber Vord gespuͤhlt wurden (ein anderer starb hernach), vom Königlichen Schiff Pike nach Cork hineinbugsirt worden ist.

m „British Packet“ vom 27, Sept. liest man: „Das

rasilische Geschwader, 17 Segel stark, liegt auf unserer zußern Rhede vor Anker.“ Das Blatt vom 4. Het. mel⸗ der: „Der Friedens Tractat wurde vom Convent in Santa Fe am 26sten v. M. ratificirt.“

Es sind Depeschen von Ceylon, St. Mauritius, von dem Vorgebirge der guten Pefnun⸗ und von Demarara ein⸗ gelaufen, die aber nur von olonial⸗Angelegenheiten handeln.

Aus dem folgenden Bericht, sagt der Courier, sieht man, daß England anfängt, die Wohlthaten eines Systems zu fühlen, demzufolge es erlaubt wurde, Artikel frei auszufuͤhren, deren Ausfuhr fruͤherhin eine Eifersucht nicht zugeben wollte, die faͤr eine Classe aͤußerst verderblich ward, waͤhrend die an⸗ dere keinen wahren Vortheil davon genoß. Unsere 288 versehen jetzt Frankreich mit , waͤhrend der herabgesetzte Eingange Zoll auf fremde 8 , die fast von allen unsern Manufacruren bezogen wird⸗ 8 nicht nur für etwanige nachtheilige Folgen der Ausfuhr der unsrigen sch tt, sondern

im Gegentheil ihren Gewinn durch wohlfeiles Materi vergr Bm gaufe der poetgen Woch b

2„Im Laufe der vorigen Woche“ (heißt es in ter Zeitung) „ward in Dower eine bedeutende Padkr, 8 papier, das an einen dortigen Einwohner adressirt war, ein⸗ geführt, um darin Wolle zu packen, die außer Landes gehen soll. Es ist Thatsache, daß seit der letzten Schur zwei Drit⸗ theile der in Romney Marsh und in Weald gewonnenen

olle von Franzoͤsischen Kaufleuten an sich gebracht worden ist; wenn dieselbe lebhafte Nachfrage nach Wolle noch 6 Monate laͤnger anhalten sollte, so wird an beiden genannten Orten schwerlich ein Dutzend Packen uͤbrig bleiben.“

Im Manchester⸗Guardian heißt es, daß, ungeach⸗ tet des gedruͤckten Zustandes des Twisthandels, die Spinner einer Fabrik nicht laͤnger mehr arbeiten wollen, wenn man ihr gegenwaͤrtiges Tagelohn nicht wenigstens um 25 pCt. er⸗ hoͤhen wuͤrde.

Da heute fruͤh keine Kaͤufer vom Lande am Markte wa⸗ ren, so wurde ganz außerordentlich wenig umgesetzt, und wer verkaufen wollte, mußte sich entschließen, 4, sage Vier Shil⸗ linge fuͤr den Quarter, sowohl Englischen als fremden Wei⸗ zens, weniger zu nehmen, als die Preise fruͤher notirt wa⸗ ren. Auch in Gerste war es, der bedeutenden Zufuhr wegen, sehr stille; fuͤr beste Malzgerste bezahlte man nur 41 Shill. fuͤr den Quarter. Hafer hielt sich, obgleich kein Begehr da⸗ nach war, auf die fruͤheren Preise. Eingefuͤhrt wurden: aus England: 3050 Auarters Weizen, 10,950 Q. Gerste und 9700 Q. Hafer; aus Irland: 6850 Quarters Hafer; aus der Fremde: 18,850 Q. Weizen, 600 Q. Gerste und 2900 Q. Hafer; an Mehl 12,600 Säcke.

Niederlande.

Zweite Kammer der Generalstaaten. Sitzung vom 18. Deebr. Die Minister des Innern, der Finanzen und der auswaͤrtigen Angelegenheiten waren zugegen. u⸗

naͤchst wurde der Kammer eine mit Nassau abgeschlossene Convention mneafchelt., und mehrere Petitionen an den dazu ernannten Ausschuß verwiesen. Darauf erstattete die Central⸗Section in beiden Sprachen Bericht uͤber den Ge⸗ setzentwurf der Anleihe von 15 Millionen fuͤr unsere Colo⸗ nieen; der Bericht soll gedruckt und ausgetheilt werden. Der ——22 erklärte sodann die Discusston uͤber das Budget ur eroͤffnet. Herr Backer kritisirte in Hollaändischer Spra⸗ che einige Parthieen des jaͤhrlichen Budgels, stimmte jedoch fuͤr dasselbe. Die Hrn. Cliffort und Fockema gingen in die Details des Budgets ein, sprachen sich jedoch nicht entschieden weder fuͤr noch gegen dasselbe aus. Herr Corver⸗Hooft hielt einen ausgedehnten und heftigen Vortrag gegen das Budget, zu dessen Verwerfung er die Kammer aufforderte. Herr Fabri⸗Longree mißbilligte manche Bestimmungen des Budgets, und schlug Ersparnisse vor; die Abgaben seyen fuͤr die Buͤrger bei dem Stillstande in den Geschaͤften druͤckend. „Es ist Zeit,“ schloß er, „daß das Belgische Volk ungetruͤbt das Gluͤck genieße, welches ihm seine Lage, sein Charakter, und die Tugenden seines Koͤnigs verheißen. Man gebe ihm die Freiheit der Presse und des Unterrichts, man vervollstaͤndige unsere Grundge⸗ setze und nehme dadurch fernern Beschwerden jeden Vorwand. Ich wuͤnsche fuͤr das Budget stimmen zu koͤnnen, be⸗ halte mir aber mein Votum vor; moöͤge die Regierung fuͤhlen, daß Aenderungen in ihrem Gange nothwendig sind.“* Herr Van de Kasteele machte zwar mehrere kritische Be⸗ merkungen uͤber das Budget, dessen Annahme er jedoch wuͤnschte. „Ich kann die Ansicht nicht theilen,“ sagte er, „daß eine foͤrmliche Opposition gegen die Regierung, wie sie in andern Staaten besteht, auch bei uns wuͤnschenswerth sey, um der Regierung alle Fonds zu verweigern, wenn sie eine der Opposition mißfaͤllige Maaßregel getroffen hat. Auf diese Weise will man die Regierung zwingen, die Wuͤnsche der Opposition zu erfuͤllen und ihren oft vielleicht unheilvollen Ab⸗ sichten beizupflichten; diese Tyrannei verachte ich eben so stark wie die einer absoluten Herrschaft. Edelmoͤgende Herren, grade in dem jetzigen Augenblicke ist es unsere Pflicht, uns der Regierung zu naͤhern. Die Generalstaaten muͤssen den Thron umgeben, um der Nation zu zeigen, daß sie die Ge⸗ sinnungen Uebelwollender nicht theilen. Ich glaube nicht, daß eine eeee herrsche, wie Manche be⸗ haupten. ein, die Belgische Nation ist von der Gesinnung

und dem unermuͤdeten Eifer ihres Koͤnigs fuͤr die Wohl⸗