erch entstanden, daß ein Knecht in der Scheune Tabacks⸗ Faer gemacht habe. Schwetz. 8 8* Zuͤrch, 17. Der. Die Franzoͤsische Gesandtschaft in Vern hat die Koͤnigliche Ratisications⸗Urkunde der am 18 2.8 Iali d. X. unterzeichneten Uebereinkunft zwischen Frankreich and der Schweiz uͤber gerichtliche und nachbarliche Verhaͤlt⸗ naisse empfangen, und mit der Anzeige hiervon hat der Fran⸗ pöfesche Legations⸗Secretair, Herr von Horrer, dem ersten 8 Schweizerischen Commissarien fuͤr diese Unterhandlung, Schultheiß Fischer, eine mit Brillanten besetzte und mit dem Beldniß des Koͤnigs gezierte Dose uͤberreicht. Der vorört⸗ Flcche Staats⸗Rath hat den Schultheiß Fischer nun auch mit Aus⸗ wechslung der Ratificationen jener Uebereinkunft beauftragt. Ueber die (wie letzthin bereits gemeldet) am 10ten d. M. m Solothurn erfolgte Bischofs⸗Wahl giebt ein Schreiben von Saher folgende naͤhere Nachrichten: „Das Dom⸗Kapitel hat,
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wußten Erhortations⸗Breve vollstaͤndig zu kennen, bequemt, eine Liste von 6 C
gen, wo letzterer daun uͤberl ierungen nicht ganz gefäͤlligen Subjecte, die sich auf dieser Liste defaͤnden, auszustreichen. Von den Vorgeschlagenen blie⸗ dem drei auf der Liste stehen, waͤhrend eine gleiche Anzahl gestrichen wurde. Am 10. Dec. wählte sodann das Dom⸗ Kapitel beim dritten Serutinium den Erstern zum Bischof. war erklaͤrte er sich, diese wichtige Wuͤrde nicht uͤbernehmen m wollen, allein das Dom⸗Kapitel nahm auf diese Erklaͤrung eeine Ruͤcksicht, und ließ den Wahl⸗Act an den heiligen Vater abgehen, damit die Praͤconisation vor sich gehen koͤnne. Die Wahl schwankte zwischen dem gewaͤhlten Herrn Doin⸗Decan Satzmann und Herrn Probst Meyer. Beilaͤusig wurde gegen⸗ sitig von der Conferenz und dem Dom⸗Kapitel erklärt, daß der diesmal beobachtete Wahl⸗Modus, den künftigen Bestim⸗ mungen unbeschadet, nur fuͤr den vorliegenden Fall festgesetzt und befolgt wuͤrde.“ 2
Ein zweiter Korrespondent aus Solothurn meldet uns von der Bischofswahl Folgendes: Als das Dom⸗Kapitel istallirt war und zur Bischofswahl geschritten werden sollte, verlangten die Commissarien der Staͤnde vom Kapitel die
Candidaten⸗Liste; das Kapitel verweigerte dieselbe, mit dem emerken: die Bestimmung der Commissarien sey, bloß der Feierlichkeit beizuwohnen, nicht aber auf irgend eine Weise aunf die Wahl einzuwirken. Die TCommissarien beharrten auf chrer Forderung und das Kapitel beqnemte sich endlich zur Vorlegung einer Candidaten⸗Liste. Nun entstand bei den Commissarien die Frage, ob jeder einzelne Stand zur Aus⸗ srreichung der ihm mißfälligen Subjecte von der Eandidaten⸗ Liste befugt sey, oder ob er auf solche Ausstreichung nur an⸗ eragen koͤnne und dieselbe dann durch Mehrheit der Stim⸗ men beschlossen werden muͤsse. Bern und Luzern waren der erstern Meinung, Solothurn der zweiten und Zug befand sich ahne Instruction. Fuͤr diesmal kam man uͤberein, den erst bezeichneten Modus zu befolgen, und in Folge dessen machte dann einzig Bern von dem Ausschließungsrechte Gebrauch, und zwar in dem Maaße, daß es von den sechs bezeichneten Tandidaten drei ausstrich. Nach dieser Sichtung ward Hr. Salzmann vom Kapitel als Bischof erwaäͤhlt.
In der Gemeinde Cauco, im Calanker⸗Thale von Grau⸗ buͤnden, ist am 19. Nov. ein trauriges Ereigniß vorgefal⸗ ben, das zu den vielen nachtheiligen Folgen der uͤbeln Wald⸗ wirthschaft jener Gegend gehoͤrt. Waͤhrend des Gottesdien⸗ stes vernahm man daselbst ein schreckliches Getöͤse, das im
nzen Thal wiederhallte. Es war ein bedeutender Erd⸗ ipf, der sich von dem Walde am Berge Beer losgerissen hatte, und in eine Tiefe von mehr als 500 Klaftern in das Zethal gestuͤrzt war, wo sich eben uͤber 50 Holzfloͤsser, Ita⸗ ber, Tessiner und Einheimische an der Aebeit befanden. Von 14 Italiänern blieben bloß zwei unversehrt, drei wur⸗ den todt, die uͤbrigen alle schwer verletzt und verstuͤmmelt aus dem Schutte gezogen; auch von den Tessinern wurden mehrere verwundet. Die drei Todten, Juͤnglinge von 15, 20 und 23 Jahren, boten einen herzzerreißenden Anblick dar, und wurden den 20. Nov. von einer unermeßlichen Volks⸗ eenge zu Grabe geleitet.
1t Spanien.
Madrid, 11. Der. Heute Nachmittag um 32 Uhr ist der Hof nach dem Lustzchlosse El Pardo (2 Meilen von hier)
gangen; nur der Infant Don Francisco bleibt mit Sei⸗ ner Gemahlin in Madrid zuruͤck.
In Gibraltar belief sich am 1. Dec. Abends die Anzabl der Kranken auf 390, unter Beobachtung im Lager befanden
20 ga. waren noch 11 Officiere von der Gar⸗ mit dem Fieber behaftet.
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andidaten der Conferenz vorzu⸗ assen wurde, die etwa den Re⸗
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um die Wuͤusche der Regierungen nach dem Inhalt des be⸗ sich dazu
. „. Polizei⸗Direction hat außer dem sogenannten Gra⸗ sen Croy, welcher vor etwa drei Wochen in Madrid ange⸗ langt war, auch einen gewissen Andriel und den Commissio⸗ nair des Herzogs von Alba, Poublon, aus Madrid und Spanien verbannt. Andriel war ein Agent einiger Engli⸗ schen Speculauten, welche, unter dem Schutz des Lotterie⸗ Directors Estefani, der Spanischen Regterung ein Darlehn unter sehr nachtheiligen Bedingungen aufdringen wollten. Sie hatten die Absicht, das Geschaͤft der Abtragung der Schuld an sich zu reißen, welche Spanien, dem kuͤrzlich vom Grafen Ofalia in London abgeschlossenen Vertrage zufolge, an England zu zahlen hat. Der Spanische Bankier Aguado in Paris, welcher seit mehreren Jahren die Geschaͤfte der hiesigen Regierung im Auslande besorgt, hat bereits zu Bezahlung der jenen Engläͤndern zukommenden Summen ein Abkommen mit der Regierung getroffen, nach welchem er sich anheischig gemacht hat, die zu je⸗ nem Behuf neu zu remittirenden Renten zu 47 pCt. zu uͤbernehmen, worauf ihm die Spanische Regierung eine Commission von 6 pCt. vom Nominal⸗Werth verguͤtet, der⸗ gestalt, daß Aguado bei dem heutigen Stande der Spanischen Renten von 52 pCt., wenn er im Stande ist, sie durch seine Operationen auf diesem Standpunkte zu erhalten, 10 auf 52, oder ungefaͤhr 20 pCt. gewinnt. — Es scheint nicht, daß Andriel politische Verbrechen begangen habe, auch schien er, um sich in politische Angelegenheiten, etwa im Auftrage der Congregationen in Frankreich, zu mischen, keineswegs mit dem noͤthigsten der Mittel — naͤmlich mit Geld — hinlaͤng⸗ lich ansgeruͤstet zu seyn, denn als ihm der Besehl, Madrid und Spanien zu verlassen, bekannt gemacht wurde, schrieb er ei⸗ nen bittern Brief an den Lotterie⸗Director Estefani, nannte ihn den Urheber seines Ungluͤcks, und verlangte von demsel⸗ ben, da er von Geld ganz entbloͤßt sey, eine Summe zur Entschädigung fuͤr die in Angelegenheiten des prosectirten AnleiheGeschaͤfts unternommene Reise nach Spanien. Jener sandte ihm 50 Louisd'or. Andriel und Graf Croy wurden am 7ten d. M. mit Gendarmen bis Alcobundas (3 Meilen von Madrid) begleitet, wo sie zwei Tage nachher in die von hier nach Frankreich gehende Diligence gebracht wurden. Poublon, welchem vielerlei zur Last gelegt wird, ist vorgestern mit der naͤmlichen Diligence nach Frankreich⸗ abgegangen. Barcelona, 2. Dec. Folgendes ist das mach der (letzt hin gemeldeten) Hinrichtung der Staats⸗Verbrecher hierselb von dem General⸗Capitain Grafen Espasta publicirte M nifest: 8 „Catalonien genoß schon seit laͤngerer Zeit die Segnun⸗ gen des Friedens, der unter der milden varerlichen Regiee rung des Köͤnigs, unsers Herrn, alle Spanier begluͤckt, als einige wenige Verbrecher die Fackel des Aufruhrs in diese gluͤckliche Provinz zu schleudern versuchten. Es gelang senen * Feinden der Religion, des Koͤnigs und des Staats, einige * wenige Unbesonnene in ihre hochverraͤtherischen Absichten b /½ verflechten, und leider ward die Guͤte und die Nachsicht, mit
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welcher der Staat sie nach der Revolntion von 1820 behan⸗ delte, von ihnen nur dazu benutzt, ihren Unt eine groͤßere Festigkeit zu geben.“ 7
„Alles war in der tiefsten Ruhe, die Truppen genossen durch ihre lobenswerthe Disciplin die Achtung und Liebe des Volks, die Tribunale wurden aufs Neue respectirt, die Be⸗ — hoͤrden arbeiteten fortwährend daran, das, durch die Stürme der verflossenen Jahre erschuͤtterte Gleichgewicht der Rechte und Guͤter herzustellen; kurz alles war gluͤcklich.“
„Ein solcher Zustand mußte natuͤrlich ein qualendes Schauspiel fuͤr jene Unsinnigen seyn, die, den wilden Thie⸗ ren der Einoͤde gleich, sich nur von Blut zu ernaͤhren schei⸗ nen. Die Agenten der fruͤheren Revolutionen bestimmten Barrelona, durch seine militairische und politische Lage gleich wichtig, zum Mittelpunkt ihrer strafbaren Unternehmungen, und die verbannten Rebellen, sich Patrioten nennend — zum Hohne dieses Namens — naͤherten sich von verschiedenen Seiten der Provinz, um im Einverstaͤndniz mit dem Heerd der Empoͤrung beim Ausbruch derselben wirken zu koͤnnen.“
„Dies waren die Saͤulen, aus denen das höllische Ge⸗ webe einer verderbenschwangeren Revolution bestand, die Wolke, die sich taͤglich mehr verdichtete, um ihren schreckli⸗ 85
ernehmungen
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chen Inhalt aufs Neue uͤber dieses ungluͤckliche Land auszu⸗ gießen; jedoch die goͤttliche Vorsehung wollte Spanien noch 8 ferner mit der Erhaltung eines geliebten Koͤnigshauses be⸗ * 5 gluͤcken und enthuͤllte die tief verschleierten Verzweigungen jener Verschworenen dem Auge der Behoͤrde. Augenblicklich 8 wurden die noͤthigen Maaßregeln erariffen, Einige verhaftee, Andere verfolgt und das, durch di, dringenden Umstände 3
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