1ue““ enthaͤlt im geſtrigen Blatte Folgendes: Von der Duͤna, den 22. Dez. Nach der Einnahme von Tauris erhielt Feth⸗ Alt⸗Chan, vormaliger General⸗Gouverneur dieſer Stadt, von Seiten Abbas Mirza's den Auftrag, dem General Paske⸗ mwitſch Friedensantraͤge zu machen. Letzterer benutzte dieſe Sendung, um ſich des Feth⸗Alt⸗Chan als Organes ſeiner Geſinnungen zu bedienen und dem Perſiſchen Prinzen die Bedingungen anzuzeigen, unter denen der Friede bewalligt werden ſollre. Wenige Tage darauf erhielt er mittelſt des näͤmlichen Beamten die Zuſicherung von Abbas⸗Mirzas gaänz⸗ licher Beiſtimmung, die Nachricht von der Senoung eines Perſiſchen Bevollmäͤchtigten in der Perſon ſeines Kaimakan 8 Ser Premierminiſters, und die dringende Einladung, bald⸗ moͤglichſt Ort und Zeit der Zuſammenkunft zu beſtimmen, die der Prinz ſelber von dem Oberfeldherrn verlangte. In Folge deſſen trat am 2. Novbr. der wirkliche Staatsrath Obreſtow mit dem Perſiſchen Bevollmaͤchtigten in einem Dorfe vor Tauris zuſammen, woſelbſt am folgenden Tage nachſtehende Präliminarien abgeſchloſſen wurden: 1) der Schah von Perſien tritt an Ruüpland zu vollem Eigenthum a0bh: das ganze Chanat von Eriwan, ſowohl dieſſeits als jen⸗ ¹ ſeits des Araxes, wie auch das Chanat von Nachitſchewan. 2, Der Ruſſiſche Antheil von Ta iſch, der von den Perſern beſetzt worden, ſell gleich nach Abſch des Friedens heraus⸗ gegeben werden. 3) Perſien entrichtet eine Geldentſchadi⸗ gung fuͤr die Kriegskoſten und den durch ſeinen feindlichen Einfall veranlaßten Schaden. 4) Ein Theil dieſer Entſcha⸗ digung ſoll gleich nach Unterzeichnung des Friedensvertrages und das Uebrige in kurzen Friſten entrichtet werden. 5) is zur gänz'ichen Entrichtung ſollen die Ruſſiſchen Truppen die ganze Provinz Abervtdſchan als Unterpfand beſetzen. Zu gleicher Zeit ſetzten die Bevollmaͤchtigten eine Zeit von ſechs Tagen, vom 1. Dez. an gerechnet, feſt, um die kathe⸗ goriſche Beſtimmung des Abbs Mirza zu dieſen Praltmi⸗ narien abzuwarten. Wirklich erhielt General Paskewitſch am 9. Novomber von Letzterem eine Antwort, in weicher er ſeine gaͤnzuiche Zuſtimmung ausdruͤcklich ertheilte. Es ſollte demgemäß am 16. Nev. eine Zuſammenkunft zu Dechargan, einem Flecken auf der Straße von Tauris nach Maſagna, ſtattſfinden. Ohne Zweifel iſt alſo der Friede in dieſem Au⸗ ugenblick ſchen defmmitiv abgeſchloſſen.

Nachrichten aus Copenhagen vom 29. Dezember zu⸗ ſolge haben Se. Maz. der Köͤnig den Etatsrath Hrn. von

gpern in Altona ſeines Amtes als Polizeimeiſter und Stadt⸗ vogt daſeldſt in Gnaden entlaſſen, und den bisherigen Har⸗ desvogt in der Gramharde, Amts Hadersleben, Hen. Vro⸗ derſeen, wiederum zum Polizeimeiſter und Stadtvogt in Au⸗ tong, ſo wie zum wirk ichen Jußtizrath ernannt.

E Man verſichert (ſagen Nachrichten aus Stockholm vom 25. Decbr.) daß in Hinſicht der am 4. vorigen Mo⸗ nats im Tocater zu Chriſtianta ſtattgehabten Vorfalle bereits e. S erfolgt iſt. Die Buͤrgerſchaft von Chriſti⸗ ne be⸗ 1ederſals eine Adreſſe an Se. Maj. gerichtet, worin 10. Zn rgeoenheit und den Wunſch aueſpricht, dte oͤffent⸗

und Ruhe aufrecht zu haten. Se. Maj. hat bicrauf ſehr hutdvoll erwisdert und erkaͤrt, Hoͤchſtoteſelben 1 7 14 hieuen ſich üoerzeugt, dee Burger Chriſtianig's wuͤrden, im Fall die Ruhe jemas wieder geſtöet weroen ſollte, ſich allen Auftrinten der Art kraͤftigſt widerſetzen.

Wten, 1. Jan. Ein vom Heſterreichiſchen Beobachter auezüg ich mirgetherttes Schreiben aus Corfu vom 26. Nov. enthalt die (letzthin bereits aus italteniſchen Blaͤttern von uns mitgeryeilte) Nachricht, daß Lord Cochrane ſeit emigen

mit der Fregatre Hellas und mehreren andern grie⸗

ffen in den Gewaͤſſern der Matna, mit Verfol⸗

Es der Seerauder beſchäftiget war. Am 22. Novor. eine holländiſche Urka zu Zante ein, die vor einigen Ta⸗ —— da nach Meſſmma abgegangen war. Sie war auf

Fahrt von einem Mainottiſchen Korſaren genommen der ſie nach einem Hafen der Maina fuͤhren wellte.

erwegs wurde ſie von Lord Cochrane befreit, welcher zwei

zuvern, die man fuͤr jontſche Unterthanen hält, in

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Ketten an Bord des befreiten Fahrzeugs legte, um ſie nach Zante zu bringen, und den dortigen Behoͤrden zu uͤberliefern. Die Piraren von Karabuſa (auf Candia) hatten zwei von dem amerikaniſchen Philellenen⸗Comite nach Griechenland abgeſchickte, amerikaniſche Fahrzeuge, welche mit Lebensmitteln nach Nauplia beſtimmt waren, aufgebracht, und die Mann⸗ ſchaft derſelben ermordet. Es hieß zu Zante, daß ſich hier⸗ auf eine amerikaniſche Fregatte von der Station im Archi⸗ pelagus nach Karabuſa begeben, 7 Seeraͤuberſchiffe daſelbſt verbrannt, eines genommen, und die aus 15 Köpfen beſte⸗ hende Mannſchaft deſſelben ſogleich aufgeknuͤpft habe. Zu Navarin, Modon und Koron lebten die chriſtlichen Bewoh⸗ ner dieſer Orte, Griechen ſowohl als Franken, fortwaͤhrend in größter Ruhe und Sicherheit. Drei Tuͤrken, welche einen Griechen geröͤdtet hatten, waren auf Jorahim Paſcha's Be⸗ fehl ſtandrechtlich erſchoſſen worden. 1

Folgendes ſind die neueſten Nachrichten, die wir aus Corſu vom 3. bis zum 13. Dez. erhalten haben:

„Corfu, den 3. Dez. 1827.

„Durch eine dieſen Morgen aus Santa Maura mit Depeſchen des dortigen engliſchen Reſidenten, Maſor Temple, an den Lord⸗Obercommiſſar hier angekommene Scampavia ot man die Nachricht erhalten, daß General Chu ch am 30. Nov. mit 6 Fahrzeugen, worunter ein Dampfſchiff, ver⸗ muthlich die Entreprice, bei Dragomeſtre (in Akarnanien) gelandet ſei, und 3000 nach einer andern Angabe, die aulch die hieſige Zeitung anfuͤhrt, 5000 Mann griechi⸗ ſcher Truppen daſelbſt ans Land geſetzt habe.“

„Corfu, den 7. Dez. 1827.

„Der Secretär des Lord⸗Odercommiſſärs, Oberſt ieute⸗ nant Rudedell iſt heute Morgens um 2 Uhr am Berd des joniſchen Dampfſchiffs, Sir Frederik Adam nach Ancona abgegangen, von wo er ſich nach London begeben wird. Wäh⸗ rend ſeiner Abweſenheit wird Hr. Eduard Stuart Baynes die Funktionen als Secretair des Lord⸗Ober⸗Commiſſärs ver⸗ ſehen.“

„Seit geſtern beſchaͤftigt man ſich hier, neues Geſchuͤtz in die Forts dieſer Stadt, namenttich in das ſogenannte alte Fort zu bringen, in welchem auch eine neue Redoute angelegt wird. Auf der dieſer Stadt gegenuͤber liegenden Feiſeninſel Vido werden die daſelbſt unternommenen, in der letztern Zeit aber eoen nicht ſehr eifrig betriehnen, Fortifi⸗ cationsarbeiten, mit erneuerter Thaͤtigkeit fortgeſetzt. Gegen 0900 Menſchen arbeiten täglich an dieſen Werken.“

„Corfu, den 8. Dez. 1827.

„Ein Schreiben aus Prepeſa vom 3. d. M. meldet, es ſeien am 1. d. M. 500 tuͤrkiſche Reiter zu Luro (ſechs Stunden nöoͤrdlich von Preveſa) eingetroffen, und haͤtten ſich an der dortigen Kuſte gelagert; der Seraskier, Reſchid Paſcha wurde ſelbſt in Preveſa erwartet.“

in ſpaͤteres Schreiden aus Preveſa vom 4. d. M. beſtätiget die Ankunft mehrerer griechiſcher Fahrzeuge mit Landungs⸗Truppen bei Dragomeſtre, welches ſogleich von den wenigen, dort gelegenen tuͤrkiſchen Truppen verlaſſen wurde. Der Statthalter von Preveſa, Veli Bei, Capitaͤn Georg Varnachioti und andere griechiſche Capitäne, die ſich unterworfen harten, ſchickten ſich an, gegen Dragomeeſtre auf⸗ zuorechen, wohin ſich auch die bei Luro gelagerte Reiterei in Marſch ſetzen ſollte.“

„Corfu, den 13. December 15827.

„LEin ſo eben hier eintreffendes Schreiben aus Zante meldet das am b. d. M. daſelbſt erfolgte Eintreffen emer ſoniſchen Scampavia aus Navarin. Durch den Fuͤhrer dieſes Fahrzeugs erfuhr man, daß ſich bei ſeiner Abfahrt von Na⸗ varin 54 tuͤrkiſche Kriegsfahrzeuge und Traneportſchiffe da ſelböſt beſanden, und bereit waren, unter Segel zu gehen. Man konnte nicht erfahren, wohin dieſe Schiffe eigent ich beſtimmt ſeien; doch hieß es, ſie wuͤrden nach Alexandria gehen, um Mund: und Kriegsvorraͤthe daſelbſt einzunehmen und nach der Morea zu fuͤhren.“

„Die Nachricht, daß die zu Navarin vor Anker befind⸗ lichen tuͤrtiſchen Fahrzeuge aus 54 Segel, und zwar einem