Albdmiralſchiff, Schaluppen detaſchirt, um den Brander
mit Gewalt nach einer andern Stelle zu treiben. Dieß veranlaßte einen Streit; von der zunaͤchſt liegenden eng⸗ liſchen Fregatte wurden Flintenſchuͤſſe auf den Brander abgefeuert. Moharrem⸗Bei befahl nichts deſtoweniger ſeinem Drogman, ſich an Bord des engliſchen Admiral ſchiffs zu begeben, und gab zu gleicher Zeit Befehl, al les zum Kampf bereit zu halten. Der Drogman hatte das engliſche Aemiralſchiff noch nicht erreicht, als ver⸗ muthlich zum Zeichen der Mißdilligung des Geſchehenen, ein Kanonenſchuß gegen die engliſche Fregatte ſiel, welche zuerſt gefeuert hatte Da ſich aber der aͤgyptiſche Befehlshaber in der naͤmlichen Linie befand, ſtreifte ihn der Schuß, und zu gleicher Zeit wurde der Diogman, der unter dem Bord des engliſchen Aedmiralſchiffs ange⸗ kommen war, wie man ſagt, mit Musketenſchuͤſſen zu⸗ ruͤck gewteſen; die Tuͤrken hielten dies fuͤr ein Zeichen von Feindſeligkeiten, und auf ein neues Signal des aͤgyp tiſchen Befehlshabers eroͤffneten ſie das Feuer gegen die Verbuͤndeten. Was nun erfolgte, wird Ihnen bekannt ſein. Von der aͤgyptiſchen Flotte blieb ein Fahrzeug üuͤbrig, um die traurige Botſchaft dem Vice⸗Koͤnig zu uͤberbringen; um ſie nach Konſtantinopel gelangen zu laſſen, mußte man den Weg zu Loande nehmen. Dies iſt eine gesraͤngte Ueberſicht deſſen, was man aus dem Berichte des aͤgyptiſchen Admirals erfahren hat. Dleß alles hat uͤbrigens hier nicht die mindeſte Unordnung veranlaßt.“
— zolgendes (meldet der oͤſterreichiſche Beobachter vom 27. Dezbr.) ſind die letzten Nach ichten, die wir aus Zante vom 28. Novemder und 7. Dezember erhal⸗ ten haben:
„Zante, den 28. November.“
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„Ibrahim Paſcha war bis zum 4. d. M. fortwaͤh⸗ rend beſchaͤfttat, die uͤbrig gebliebenen Schiffe ſeiner Flotte auszubeſſern. Am 5. d. M. ging er nach Mo don. Am naͤmlichen Tage, und wenige Stunden, nach dem Ibrahim Paſcha Navarin verlaſſen hatte, ſchiffte ſich der Kapudana⸗Beg, Tahir Paſcha, am Vord einer der heſten Korvetten, die der Zerſtoͤrung am 20. Octo⸗ her entgaͤngen war, ein, und richtete ſeine Fahrt nach Konſtantinopel.“ (Er iſt bekanntlich bereits daſelbſt an⸗
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gelangt.) „Nach der Abfahrt der verkuͤndeten Escadren von
Navarin waren mehrere hier vor Anker gelegene Ha⸗ delsfahrzeuge mit Lebensmitteln und andern Victualien nach Navarin und Modon abgegangen, wo ſie guten Abſatz fanden. An beiden Orten herrſchte die groöͤßte Ruhe und Ordnung. — Am 14. 5b. M. war zu Mobon eine aͤgyptiſche Kriegsbriag in 14 Tagen von Al ran dria mit Depeſchen fuͤr Ibrahim Paſcha eingelauten.“ „Zante, den 7. Dezember 1827.“
Vor einigen Tagen ging hier die Nachricht ein, daß auch dieſenigen Fahrzeuge, welche von der tuͤrkiſch aͤgyptiſchen Föotte zu Navarin nach der Kataſtrophe vom 20. October uͤbrig geblieben waren, von den Tuͤrken ſelbſt verbrannt worsen ſeien. Der hieſige engliſche Reſident hatte in Folge deſſen eine Schaluppe nach Navarin ee ſendet, um an Oet und Stelle Eckundigung einzuzie⸗ hen, ob dieſe Nochricht gegruͤndet ſei oder nicht? Deeſe Schaluppe iſt nun geſtern mit der Nachricht zuruͤckge⸗ kehrt, daß dieſe Angeibe keinen Grund habe.“
„Lord Cochrane, der unlaͤngſt mit der Fregatte Hel las in den Gewaͤſſern der Maina erſchienen war, und dort, wie man ſagt, ein Piraten Schiff in den Grund bohrte, ſcheint dieſe Gewaͤſſer bereits wieder verlaſſen zu haben. Wohin er ſich gewendet habe, iſt unbekannt.“
Madrid, 15. Dezember. Es iſt noch keine Rede von der Zuruͤckkunft Ihrer Majeſtaͤten nach der Haupt— ſtadt. Diejenigen, welche ſich fuͤr gut unterrichtet hal ten, behaupten, der Koͤnig werde uͤber die noͤrdlichen
gleicher Freude, wie die Natton, e 1
Provinzen, nachdem er Saragoſſa, Pan⸗
pelona und San zeigen, den Vorſchlaͤgen des
Sebaſtian beſucht, nach der Hauptſtadt zuruͤckkommen.
Auch ſagt man, die franzoͤſiſchen Truppen wuͤrden jene Platze raäaumen und Ihre Majeſtaten erſt einige Tage
nach dem Abmarſche derſelben vort ihren Ei zug dalten.
Briefe aus Catalonten melden, daß Jyhre Majeſtaͤ⸗-⸗ ten fortwaͤhrend die anzwerdeutigſten Beweiſe von der Liebe und Auhaͤnglichkeit der Einwohyner von Varcelona empfangen. .
Der Staatsrath, Don Calderon, ehemals Mitglied 1 der von S. K. H. dem Dauphin geſtefteten Resent⸗ ſchaft, iſt hier ploͤtzlich geſtorben. Wahrene der Herr⸗ ſchaft der Cortes hafte ſich verſelbe nach Frankreich zu⸗ ruͤckgezogen, wo er in Toulouſe lebte.
Der Pater Don Pablo Abelle, ehemaliger Vorſte⸗ her des Kloſters von San Fileppo de Neri, welcher ſich lange Zeit in Toulouſe aufgehalten und dort ein ehren⸗ werihes Andenken hinte laſſen hat, iſt veom Koͤngige zum Huͤlfsbiſchof von Marid ernaunt und vem E zbiſchof von Toledo als Biſchof von Tiberiopolis (in partibus) geweiht worden. —
Amerika. Nachſtehendes iſt die Rede, mit wel⸗ cher der mexicaniſche Bundes Congreß am 1. Septem⸗ ber durch den Praͤſidenten Guadelupe Victorta eroͤffset worden: “
„Buͤrger Deputirte!
thlicke ich die V ſammlung ihrer Adgeordneten zu einen Zeit, wo meines Zutrauen herrſcht. Die Feſtſtelluns unſers Han“ delsſyſtems, welche die eruſtliche Aufmerkſamkert kes Congreſſes zweimal in Aunſpruch gecgemmen bhat, tſt faſt zu Stande gekommen. Dieſer an ſich ſo verwickeite Ge⸗ genſtand erforderte Zeit zur Einſammlung ven Belesen; denn Theorien ſind, ohne die Beſtaͤrtgung der Erfah⸗— rung, von geringem Nutzen. Sie werden mit inniger Zufriedenheit einſehen, daß alles geleiſtet worden iſr, was die beſtehenden Umſtoͤnde geſtstteten und daß an das ſo weit vorgeſchrittene Werk nur noch die vollen⸗ dende Hand zu legen iſt. — So reiflich unfre Geſetz⸗ geber uͤber die noͤthigen Beſchraͤlkungen der uns allen zuſtehenden Freiheit der Bekayhntmachung unſrer Gedan⸗ ken nachgedacht haden, ſo wachen dennoch neue Umſtaͤnde naod ich darf hinzufuͤgen, das Wohl und die Sicherheit der Natlon, es Ihnen zur Pfl cht, in dieſer vorgeſchrit⸗ tenen Zeit ein Geſetz zu Verhinderung von Mißbraͤu⸗ chen zu erlaſſen; ein Geſetz, weſches zugleich der Preſſe den gebuͤhrenden Schutz gewoͤhren ſoll, um die Rechte bes Volks gegen die Angreffe willkuͤhrlicher Gewalt ver⸗ 1“ cheidigen zu koͤnnen und dennoch ſie verhindern ſoll, 8 veraͤchtliche Perſoͤnlichkeiten zu noͤhren, oder den Schleier⸗ abzuztehen, der zum Beſten Aller das Elend des menſch⸗ lichen Schickſals verhüllt. Die Regierung unterlaͤßt es, Beweiſe des Daſeins dieſes Uebels hier anzuhaͤufen und verweiſet Sie dagegen auf die Schriften des Tages, beren einige ſich es nachdruͤcklich angelegen ſein laſſen, die Flamme der Zwietracht anzufachen und unſre viel⸗ beneidete Ruhe zu ſtoͤren. Durch reifliche und umſſch⸗ tige Etwaͤgung oieſes ſehr wichtigen Gegenſtandes wer⸗ den Sie ſich gerechte Anſpluͤche auf den ewigen Daak der Natton erwerben. — Uaſere Vertraͤge mit fremden Nazionen ſollen dem Congreſſe zur Genehmizung vor⸗ gelegt und noch andre ſpzterhin demſelben mitsetheit 8 werden. Es ſteht z9 wuͤnſchen, daß unſere geſellſchoft⸗ 8 liche Exiſtenz durch freundſchaftlichen und eintraͤchtligen Verkehr mit alen civiliſirten Nationen der Erde geſi⸗ chert und befeſtigt werde. — Der Stand unſrer kirch⸗ lichen Anſtalten wird ebenfalls Ihre Aufmerkſeomkeit in Anſpruch nehmen. In dieſer Angelezenheit werden Sie nach den Eingebungen Ihrer W isheit immer mit Hei⸗ lighaltung bder Nattonalehre zu Werke gehen. Der Au⸗ genblick iſt guͤnſtig und die vollziehende Gewelt iſt der Anſiche, der Apoſtoli che Stühl werde ſich gewiß geneigt
Mexicaniſchen Bevollmaͤch⸗
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Buͤrger Senatoren! Mit 1812