14
ypothekariſchen und ſonſtigen contrahirten Capitalien⸗ 8 chulden, naͤmlich den S. Martinstag, öͤfters nicht eingehalten wurde, und man alsdann hauftz Nachſicht bis zu Weihnachten oder Neujahr geſtattete, däaher luch⸗ ten ſolche in Zahlung zuruͤck ſtehenden Landleute gewoͤhn lich auf dieſen 2 Markrtagen ihre Produkte zu verſilbern, um Wort halten zu koͤnnen. Dieſesmal aber ſcheint der dbdedeutende Aufſchlag, in Verbindung mit der Geldnoth, die Beſitzer veraulaßt zu haben, fruͤher loszuſchlagen; wovon jedoch die groͤßern Oekonomen zum Theile eine ZBAusnahme machen, die entweder wegen der Menge ihrer Produkte noch nicht alles gedroſchen haben, oder in dem Fealle ſich befinden, noch eventuel döhere Preiſe abwarten zu koͤnnen. — Trotz dieſen Verhaͤltniſſen haben ſich die Fruͤchte doch nur um ein weniges im Prreiſe gehoben, ſboo daß der Waizen fl. 10. 42 kr. pr. Mitr., das Korn fl. 7 30 kr., die Gerſte fl. 5, 30, der Hafer fl. 3 28, der Spelz fl. 4 10; das Weismehl fl. 7 8 pr. Ctr. und das Roggenmehl fl. 5 9, amtlich notirt wurden, in weſ⸗ ſen Folge denn auch der allerdings bereits ſehr hohe Preis des Brodes keine Aenderung erlitt. r Liſſabon, 12. December. Die hieſige Gazette ent⸗ ö⅛öeäalt in ihrem offtziellen Theil folgendes Schreiben des Infanteu Don Mizuel an ſeine Schweſter die Infantin ee Es gereicht mir zum Wohlgefallen, geliebte Schweſter, Ste zu benachrichtigen, daß ich im Begriff din, nach dieſem Koͤntgreich abzureiſen, wo ich vermuth⸗ lich gegen Ende Dezember des laufenden Jahres eintref fen werde. Da ich nun ſofort nach meiner Ankunft die von der conſtitutionellen Charte vorgeſchriebenen Foͤrm lichkeiten erfuͤllen muß, ſo waͤre es angemeſſen, daß meine Schwoeſter die erforderlichen Befehle erließe, domit die Pairs und Deputirten der Nation, welche abweſend ſein aesche den 20. des gedachten Monats in Liſſabon zuſam.
men kämen, auf daß, den Tag nach meiner Ankunft, wenn ſie v„ppor dem 1. Januar erfolat, meine Schweſter, wie es ihr g9ebuͤhrt, die feterliche Eroͤffnung der Kommern porneh⸗ men, und damit ich in Folge dieſes Amts den erforder lichen Eid leiſten koͤnme. Gort erhalts weberr. Weahtebte ꝛScocvyeſter eine lange Reihe von Jahren, wie ihr Beu der, der ſte ſeyr liebt, es wuͤnſcht. Wien, den 15. No vember 1827. (gez.) Infant Don Murguel. Vorgeſtern um 11 Uhr wurde ein Supplement zur ooeffiziellen Gazette ausgegeben, wodurch das Finanzmini ſterium bekannt macht: daß, nachdem die Infantin Re gentin von der Anzeige Keunntniß erhalten, welche die Direktion der Bank an der Boͤrſe hade anheften laſſen, ſo habe ſte (die Infantin) befohlen, daß der Bankdirek⸗ tion der Leichtſinn oder vielmehr die Unreblichkeit ſtrena vperwieſen werde, womit ſie verſucht habe, das Gehaͤſſige, welches ſte wegen der Unfaͤhigkeit, womit ſte ihre Han, delsgeſchaͤfte geleitet, allein treffe, auf die Regierung zu wäͤlzen. 81 Das Finanz Miniſterium macht in gleicher Art be⸗ Tannt, daß die Regierung den Antrag der Bank: daß dSden Bankbillets, deren Zablung ſie zu unterbrechen ge⸗ 8 Fthth⸗ geweſen, auf 6 Monat ein gezwungener Cours geegeben werden möchte, abgelehnt hat. .“ Amerika. (Schluß des geſtern abgebrochenen Ar⸗ etikels.) Stellen wir die Huͤlfsmittel und Combinatienen durch Credit, und die Erwaͤzung beifeite, daß Ein Frie⸗ dernsjahr hinreichen wird, unſer Staatseinkommen ſo zu verbeſſern, daß es dieſes Deſficit decken kann, ſo beſitzt n⸗och die Provinz innerhalh der Gränzlinie von Bohta bklanca bis Melinque 5000 Anadrat⸗ Leguas des beſte Landes, deſſen Werth un Friedenszeit nicht unter 10 eeMill. Doll. klingender Münze angeſchlagen werden kann, ſIda bekaunnt iſt, daß der Werth von Ländereten die letz en 3 Jahre in einer mehr als geometriſchen Progre) ſſlon geſtiegen iſt. Nuch dieſen Angaben duürfte das Haus kein Bedenken nehmen, den Entwurf zu geueh⸗
migen, den die Regierung unter (5) vorlegt. Die Er
fahrung wird darthun, daß Credit die Kunſt iſt, unſerm wirklichen Vermoͤgen ein kuͤnſtliches Vermoͤgen hinzuzu⸗ fuͤgen, welches mit der Zeit ein wirkliches wird.
Da die, vom allgemeinen Congreſſe im Juli d. J. auf die Aus, und Einfuhr von Fruͤchten und Waaren nach und von den innern Provinzen gelegten Angaben unpaßlich ſind, indem ſie den Erwerbfleiß gefeſſelt und nur dienten, die Redlichkeit im Gewerde zu Grunde zu richten, ſo werden ſie in dem Entwurfe (6) aufgehoben. — Die Regierung hat die Zafriedenheit, der Provinz anzuzeigen, daß die guten Buͤrger von Buenos⸗Aires und biedere auswärtige Freunde Hulfsmittel angeboten haben, um den Tag des Friedens durch den Sieg der Vecnunft zu beſchleunigen; und ſie benatzt, indem ſie von den geehrten Repraͤſentanten Abſchited nimmt, die Gelegenheit, eine ihr erfreuliche Pflicht zu erfuͤllen, in⸗ dem ſie allen Buüͤrgern Dank abſtattet, die beigetragen haben, ein Syſtem des Staats⸗Einkommens einzufuͤh⸗ ren, welches die Geſetzgebung befeſtigt und vervollkomm⸗ nen wird, da ohne doſſelbe nichts ols Irrthum und Ge⸗ fahr iſt. Manuel Dorrego. J. M. Roxas.“
Von den beigefüzten Geſetzentwuͤrfen betrifft 1) die Anerkennung der Verbiabhlichkeit aller Schulden der Plata⸗ Union (ſoweit ſie von dem bisherigen allgemeinen Con⸗ greß als Nationalſchulden eingegangen waren) als Schul⸗ den der Provinz Buenos⸗Aires; 2) die Verbuüͤrgung der Provinz fuͤr die, am 31. Auguſt in Umlauf befindlichen Noten der Bank, am Belaufe 215 659 Dellars wonaͤchſt die Bank unter die unmittelhare Aufſicht der Regterung geſtellt wird; durch einen Artikel wird der Bank unter⸗ ſagt, noch mehr Noten in Umlauf zu ſetzen; und durch einen andern verpflichtet ſich die Regierung, ihre jetzise Schuld an die Bank innerhalb vier Jahren nach dem Frieden zu bezahlen. 3) Anordnungen zur Veraͤußerung oder Verpachtung von Staats Laͤndereien auf zehn Jahre; gegen Zahlung von 2 vCt. vom Werthe des Landes, mit dem Rechte der Prolongatton des Contractes. 4) Ver⸗ längerung des Geſetzes; wegen der directen Steuern bis bzum naͤchſten Jahre. 5) Ermaͤchtigung für die Regie⸗ rung, zur Unterhandlung einer Anleihe von 6 Millio⸗ nen Doll., zum Preisminimum von 50 pCt. 6) Auf⸗ hebung der Zoͤlle von Einfuhren und Ausfuhren nach dem Innern.
— Der Kaiſer von Braſilien hat den 13. Oktober aus Rio Janeiro folgendes Dekret erlaſſen: Nachdem ich den Beſchluß der geſetzgedenden Verſammluang in Anſehnng der Interpretation des gegenwaärtig beſtehen⸗ den Geſetzes uͤber die Preßfretheit beſtaͤtigt habe, finde ich fuür gut zu erklären: 1) daß die Beſtimmung des Artikel 8 des durch das Dekret vom 22. November 1823 in Kraft gebrachten Geſetzes ſich auch auf dasje⸗ nige Preßvergehn dezteht, das in der Verlaͤumdung oeber Beleidigung jeder der beiden Kammern, welche die ge⸗ ſetzgebende Verſammlung dilden, oder der Geſammtheit oder Meyrheit ihrer reſpecriven Mirglieder, beſteht; 2) daß die Verunglimpfung oder Beletdigung aller oder einzelner Beamten der vollziehenden Gewalt keineswegs weder als unmittelbar noch mittelbar gegen das Haupt dieſer Gewalt gerichtet angeſehen werden kann; 3) daß diejenigen, welche die von den Senatoren oder Depu⸗ tieten bei ihren Amtsverrichtungen ausgeſprochenen An⸗ ſichten drucken oder anderweitig in Umltauf bringen moͤchten, wegen dieſer Thatſache nicht verantwortlich ſein ſollten.
— Die in Folge des Traktats vom 29 Auauſt 1825 errichtete gemiſchte Liquidarionz Commiſſton zweſchen dem Kaiſer Reich Braſilten und der portugieſtichen Nagte⸗ ung, hat den 8. Oktober dekannt gemacht, ſe ſei nun“ nehr föͤrmlich conſtituirt. Hiernach ladet ſie alle Per⸗ onen, welche auf in jenem Vertrage ſtipulirten Ent⸗ chaädigungen Anſpruͤche haben moͤchten, e dei der Commiſſion zu melden. 8
in, ſich deshald