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. . der Provinz Goyas iſt die wichtige Entdeckung gemacht worden, daß gewiſſe Muſcheln, die ſich in den dortigen ſalzigen Seen vo ſinden, aͤchte Perlen enthal ten. Der Praͤſi ent der Provinz hat bisher nur wenige Mauſchelg unterſuchen laſſen, es haben ſich aber bereits vier ſchöͤne Perlen, deren eine fuͤuf Gran wiegt, vor gefunden.

Der (am 1. Sept. eroͤffnete) mexicaniſche Con. greß wird, wie man glaubt, wegen der vielen vorliegen den Geſchaͤnte, ſeine dermalige Sitzung nicht vor Ende 8 des kuüͤnftigen Monats Mat ſchließen.

3 8 Es iſt letzthin bereits kuͤrzlich gemeldet worden, 6 ſchon vor Eroͤffnung des Congreſſes, in Folge der

bdeurch die Conſpiration des Paidre Arenas aufgeregten Beſorgniſſe vor heimlichen Umtrieben, um Mexico wie⸗ [oͤ8 unter ſpantſche Herrſchaft zu bringen, der Staat Jalisco, ehemals die Provinz Guadalaxara, neuen Gaͤh tungsſtoff zur Stoͤrung der Ruhe der Union durch ein Edict zur Vertrerdung der Spanter ausgeworfen. Nach dieſem Decrete des Provenzialcongreſſes, ſollen alle in jenem Staate wohnenden gebornen Spanier ihn dinnen 20 Tagen verkaſſen und düͤrfen nicht eher da hm zuruückkehren, als dis Spanten die Unabhaͤngtakett der Nation anerkannt hat. Ausgenommen werden mir Americanertnnen verhetrathete Spanter, die voe 1821 iigs Land gekommen ſind, und den Eid auf die Unad⸗ Hhängigkeit abg legt haden. Alle im Amte ſtehenoe Soa aiter, mit Ausnahme der von der Regterung ernanmnten, verlieren ſelbtges, doch behalten ſie, ſo wie auch die vertrtebenen Geiſtlichen, ihre Gehalte oder Einkanftre. Die zurückdleibdenden Spauter duͤrfen ohne beſondere

8 . rlaubniß keine Zuſammenkünfte von mehr als drei Per⸗ 8 E enen balten, kene Weffen tragen, ihren Wohnort nicht oohnhne Pab verlaſſen, ſie muüſſen ſich monatlich bei den

Behöorden ſtellen und es ſoll eine Leſte über ſte aufge⸗ nnommen werden. Das Eigenthum von Perſonen to Fecgüe,⸗ Dienſte ſell von der Regierung bis zu Been igung des Krieges mit Beſchlag belegt, von derſelben anperletzt verwaltet, und die Einkuͤnfte ſollen ſorgfoltig. aufgehoden werden, um beim Abſchluß des Friedens ihren Eigenthuüͤmern wieder zugeſtellt zu werden. Dieſe harte Maaßregel wurde vom Congreſſe ſehr gemißbilligt. Die mericantſchen Blärter enthalten die 10 Opalten lauge Reoe ernes Deputirten wider ſie, die er fuͤr gran ſam und unpolitirch erklärt. Eine Commiſſton, welch⸗ niedergeſetzt war, um die Geſetzlichkeit und Toualichkene dieſes Decrets zu prüfen, ſtattece den 17. Sepedr. im Congreſſe ihren Bericht ab und ecklarte ſich entſcheeden gegen daſſ lde, und ihre Anſtcht wurde von der Meor heit getheilt. Die Commiſſton war des D füchaltens, daß die Provinzial Legistkatur den 49. und 50. Artrikel der Ve faſſung üh rſchritten hade. Sei es jedoch, dsß das Feuer chon im Stillen geglommen hatte und nun elöͤtlicUh zum Aushruch gekommen war, oder daß das „Deecret des Sraates Jylisco zuerſt den Funken in den „vorhandenen Beaueſtoff geworfen hat; genug, eine all 4 meine Aufreg ung d tee ſich nach ſpateren Nachtichten (aus der erſten Halfte Oetebere) auf einmal der G⸗ mürher bemächtigt und ſogar ſchon zu TheMlechkeiten ge fahrt. Der Hiß gegen die Spanter woe an mehreren O ten, als ſei es auf Verabredung geſchehen, in Ver felgung üdergegangen und eine ollgemeine Vertretbung derſelden ſchien eie Folge dieſer Velksſtimmung werden zu wollen. Oogleich der Congreß, welcher die Nachtheile einſleht, die daraus ſür den Staat entſpeingen muüſſen, dies Verfahren mißbilligt, ſo glanbte man doch, daß ete einzelnen Staaten für ſich dem von Irlisco gegebeiten Beiſpi le folgen wüͤrden. Die geborenen Spanter, fuͤr

ihre Sicherdeit delorgt und in Furcht geſetzt, fluͤchteten ven allen Seiten oder bereiteren ſich zur Abreiſe und con am 18. Sepidr. gingen zu Vera⸗Cruz auf einem

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einzigen franzoͤſiſchen Schiffe 18 Spanier nach Frank⸗ reich ab.

Ein Baltimorer, welcher ſich in der Hauptſtadt aufbaͤlt, ſchried unterm 26. Sept. hierüͤber: „Das Ver⸗ fahren, welches man jetzt gegen die Spanier befolgt, wird nach meiner Anſicht große Veränderungen im Han⸗ del dieſes Landes hervorbringen, iadem es bedeutende Capttale aus demſelben herauszieht und dem Lande folg⸗ lich große Verluſte verurſacht. (Die vornehmſten Capi⸗ taliſten ſind Soanter, welche zugleich die meiſten Ge⸗ ſchafte und Erwerbszweige in ihren Hauden haben.) In acapulco haben ſich ale Spanier an Bord der Schiffe im Hafen fluͤchten müſſen, um ihr Leben zu retten; viele wurden ermordet und zu Cuernavaco, etwa eine Tagereiſe von hier, wurden ſie vom Poͤdel mit Meſſern und Saͤbeln durch die Straßen varfeolgt. In Z catecas ging es eben ſo und in der geſetzgebenden Verlammlung des Staats Mexico iſt in Vorſchlag ge⸗ dracht worden, Alle ohne Ausnahme aus dem Staate zu vertrerden. In der That ſcheint die Bewegung all⸗ gemein zu ſein. Da man findet, daß der Generalcon⸗ greß kein Geſetz zu threr Vertreibung aus dem Lande erlaſſen will, ſo ſcheint es, daß die verſchiedenen Staa⸗ ten ſich vereinbart haben, ſte jeder für ſich zu bewirken. Viele Spanter, überdruüͤſſtg auf ſolche Weiſe gehetzt zu werden, haben ſich entſchloſſen, das Land zu raͤumen und ich erwarte, daß binnen J hresfriſt, oder vielleicht noch in kürzerer Z it, kein Alt Spanter mehr in der Repu⸗ blik ſein wird. Das ſind die Vorgange des Tages, woraus Sie auf die wahrſchetuliche zukünftige Lage des Landes folgern knnen. Meine Meinung iſt, daß die Dinge vom Schlechten zum Schlimmen gehen und wer weiß, wo dos enden wird? Eine Revolution, ehe es lange waͤhrt und die in Deopotismus enden wird, ſoll mich gar nicht wundern.“

Nach den neueſten (über Neu York in London ein⸗ gegangenen) Nachrichten aus Merico (vem 29. Oecthbr.) ſchien ſich der polrtiſch⸗ Zuſtand des Landes doch etwas zu beſſern und der Porrhetgeiſt nachzulaſſen. Don Gar⸗ eta iſt zum Finanzmintſter ernannt und dem bisherigen Oberbeſehlshaber der im Bezirk von Mexico ſtationirten Truppen der Oberbefehl zu Vera⸗Cruz übertragen, ſein disheriges Commando aber dem Generol Masquized über⸗

btragen worden, welcher, ſo wie Don Garcia, ſich des

öffentlichen Zutrauens erfreut. Am 2. Decemden iſt ein Transport baaren Geldes von Meyſco (der Stadt) nach Vera Cruz abgegangen.

Den neueſten Nochrichten aus Neuyork zufolge, eawartete man daſelbſt, daß in der bevorſtehenden Siz⸗ zung des Congreſſes ſehr ledhafte Verhandlungen üder verſchiedene Gegenſtaͤnde der Gerichtsverfaſſung und de⸗ ren Verbeſſerung ſtart finden wüͤrden.

Ein Beiſviel erſtaunlich ſchn llen Aufblühens gi bt der Stant Ohio. Im Jahr 1790 befanden ſich darin nur 3000 Einwohner, ſht zählt derſelbe bereits nicht wentger al., 800,000, die ous Pres'yterianern, Metho⸗ biſten, Anabaptiſten, Proteſtanten, Catholiken 10. beſte⸗ ſtehen, welche im tiefſten Frieden und in der undeding,⸗ ten Fretheit zuſammen leben. In der kleinen, ſcöͤn ge⸗ bauten, mit geraben breiten Stroßen und zum Theil vierſtöcktgen mafſtven Haufern verſehenen Stadt Cinein⸗ er (unter 84° 27„ W. L. und 39° 60‧N. B.) die 1826 16 230 Einwohner und 2500 Hzuſer zählte, findet man ein Regierunasgebäude, ein Bankgebäude, ein me⸗ diniſches Cellegium, ein Hoſpital, ein literariſches Lollegtum, ein Theater, ein Verſicherungs⸗Buͤreau, ein Irrenhaus, ein Geföngniß, ein Gymnaſtum, meh⸗ rere Leſezimmer, zwei Muſeen, etne, durch eine Cen⸗ greßafte errichtete, Bibliothek, eine Bebliothek fuͤr Lehr⸗ linge, 9 täglich herauskommende Zeitunvgen außet einer