18 2Z Die Maſern waren im Anfang deſſelben ſo allge⸗
mein verbreitet, daß die Epidemie ihre hoͤchſte Stufe er⸗ reicht hatte und zu Ende des Monats ſchon nachzulaſſen an⸗ Der gutartige Charakter, welchen dieſelbe Anfangs ge⸗ zeigt hatte, blieb ihr zwar im Allgemeinen eigen, indeſſen trat die Krankheit doch auch in mehreren Fällen unter ge⸗ fährlicheren Erſcheinungen auf, und wurde ſelbſt töͤdlich, ſo daß, namentlich im hieſigen Stadtkreiſe, eine groͤßere Sterb⸗ lichkeit, beſonders unter den Kindern, merklich wurde. Ne⸗ ben den Maſern wurden Scharlachfieber und Rothein be⸗ merkt, und katharrhaliſcherheumatiſche Fieber waren eine haͤu⸗ ſige Erſcheinung. — Merſeburg. Im Allgemeinen blieb der Geſundheitszuſtand im Monat November gut, doch nahm die Zahl der Kranken gegen fruͤher merklich zu, auch war die Sterblichkeit etwas groͤßer. Eine Maſern⸗Epidemie von bis jetzt gutartigem Charakter ſcheint ſich indeß mehr auszu⸗ breiten. Die ſogenannten modificirten Menſchenpocken dau⸗ erten ſort; auch am Keichhuſten erkrankten viele Kinder und mehrere ſtarben daran. Acute Rheumatismen, Hals⸗, Au⸗ gen⸗ und Bruſtentzuͤndungen waren und ſind an der Tages⸗ ordnung. — Erfurth. Durch die in der erſten Haͤlfte des Monats November ſtattgefundene naſſe Witterung hat ſich zwar der Geſundheitszuſtand im Allgemeinen etwas ver⸗ ſchlimmert, jedoch haben ſich dabei keine auffallende Erſchei⸗ nungen ergeben. Auch war die Sterblichkeit nicht groͤßer, als ſie ſonſt in dieſer Jahreszeit zu ſein pflegt. Am mei⸗ ſten kamen katharrhaliſche und rheumattſche Fieber, Pneu⸗ monieen, Lungenentzuͤndungen und Diarrhden vor. In meh⸗ reren Kreiſen herrſchten die Maſern unter den Kindern epi⸗ demiſch, jedoch gutartig. Im Kreiſe Langenſalza wurden ſelbſt erwachſene Perſonen vom Scharlachſieber befallen. VIII. Weſtphalen. — Muͤnſter. Katharrhaliſch⸗ rheumatiſche und gallichte Krankheiten, auch leichte Bruſtent⸗ zundungen, waren haͤufig, in einigen Gegenden auch kalte und nervoͤſe Ficber, jedoch ohne böͤsartigen Charakter, anzutreffen. Die Sterblchkeit war im Allgemeinen waͤhrend des Novem⸗ bers ſehr gering. Mit der Herbſt⸗ Impfung der Schutzblat⸗ tern war der Anfang gemacht. — Minden. vor⸗ herrſchende K. akter im Monat November war
rheumatiſch, mit gaſtriſcher Komplikation. Natuͤrliche Blat⸗ tern grafſirten in den Ortſchaften Hahlen, Hartum, Wieters⸗ heim, Herford und Joͤllenbeck, am letztern Orte war ſogar ein Kind daran geſtorben. Es geſchieht Alles, dem Uebel Einhalt zu thun. Scharlachſieber zeigten ſich gutartig in den Kreiſen Minden und Bielefeld, boͤsartig in den Ortſchaften Buhne und Manmrode des Kreiſes Warburg, wo 17 Kinder das Opfer davon geworden ſind. Die Fieber⸗Epidemie zu Hövelhoff, Stuckenbrock und Lieme ſind fortdauernd im Ab⸗ nehmen, doch verwiſchen ſich ihre Spuren nur langſam. W“ Zu Steinhauſen, Kreiſes Buͤren, liegen etwa 30 Individuen an einem, bis jetzt zwar nicht böͤsartigen, wohl aber lang⸗
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aͤrztliche Huͤlfe gereicht und gegen weitere Verbreitung des
Aebhbels mit zweckmäßigen Poltzeimaaßregeln angekämpft⸗
Arnsberg. Der Geſundheitszuſtand war waͤhrend des
Monats November in den meiſten Kreiſen ſehr gut. Das
.* tedenen Orten des Kreiſes Brilon herrſchende Schar⸗ &
Monate mehrere Kinder weg⸗ Frelennede im Kreiſe Eslohe, aufgehoͤrt.
Fieber, ſo wie das Dagegen waren jin dieſem Kreiſe roſenartige Entzuͤndungen, Katarkrhal⸗ und 2 rheumatiſche Fieber und ſpaͤter Lungentzuündungen — vn Krriſe Arnsberg Au 1 — die haͤufigſten Krankheitsfor: men. Im Kreiſe Olpe litten einzeine Perſonen an rheu⸗ matiſchen Fiebern, Halsentzuͤndungen und entzündlichen Bruſt⸗ affectionen, im Kreiſe Dortmund Kinder an Halsdruͤſenge⸗ ſchwulſten und Keichhuſten, und Erwachſene an katharrhali⸗ ſchen Veſchwerden und Entzündungeſiebern. Der Verlauf
in verſch ten d lachſieber hat auch in dieſem gerafft. In der Stadt Olpe hat dieſes
wierig ſcheinenden Nervenſieber danieder⸗ Den Kranken wird
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IX. Juͤlich, Cleve, Berg. — Koͤln. Der Ge⸗ 5 ſundheitszuſtand war, der veraͤnderlichen Witterung im No⸗ vember ungeachtet, ziemlich befriedigend. Die vorkommen⸗ den Krankheiten waren meiſt katharrhaliſcherheumatiſcher Axt. Nur in der Gemeinde Roesrath, Kreiſes Muͤlheim, wo das Wechſelfieber ſeit zwei Jahren graſſirt, will dieſes Uebel noch nicht nachlaſſen, und ſcheint epidemiſch werden zu wollen. Man ſchreibt es der Lage des Orts in dem tiefen und ſum⸗ pfigen Suͤlzthale zu. — Duͤſſeldorf. Der Geſundheits⸗ zuſtand iſt jetzt allgemein beruhigend. Die faſt allgemeine Plage des Jahres, die mit nervöſen Affecrionen verbundenen Fieber, hat faſt allgemein geendet. . 8 X. Niederrhein. — Koblenz. Es hat im —] chenen Monat November nicht an einer Menge krankhafter Affektionen gefehlt, deren Veranlaſſung in der Jahreszeit lag, und die meiſtens rheumatiſch gaſtriſcher Art waren, 2 doch eine Zeitlang einen entzündlichen Charakter annahmen. In —— 2 — man noch 2 und Maſern. — Aachen. vonders vor
heiten ſind im Monat 8* — —— deſſen zeigte ſich hier und dort das Nervenfieber welches boͤsartiger Natur zu ſein ſcheint, indem die Mehrz. der daran erkrankten Individuen geſtorben iſt. Die Witterung hatte auf mehrere Bruſtkranke einen ſchlimmen Einfluß und war auch die wahrſcheinliche Urſache einiger ploͤtzlicher Todesfälle. Doch war im Ganzen die Mortalität nach Maaßgabe der Krankenzahl nicht beträchtlich.
Kreiſe Malmedy zeigten ſich die natuͤrlichen Menſ⸗ . tern. Es iſt indeſſen nur ein Individuum davon befallen worden und auch bereits wieder geneſen. Die ſogenannten Waſſerpocken herrſchen in verſchiedenen Gegenden unter d⸗ Kindern, ohne jedoch einen bösartigen Charakter zu äußer.. — Trier. Der Geſundheirszuſtand blieb im Monat Ne⸗. vember guͤnſtig. Das Nervenfieder, welches ſich in fruͤhere⸗ Zeit hin und wieder epidemiſch gezeigt hat, dauert nur no⸗h ſporadiſch fort, indem es allenthalben der Sorgfalt der Be⸗ hoͤrden — der & — iſt, — Krankheit wenigſtens auf den Ort, wo ſie ausgekommen iſt, 5
2 ſie von 8 eeben,an — — Der allgemeine Krankheitscharakter iſt der
am häufigſten vorkommenden — — * lenſieber, gallichtes Erbrechen und gallichte Diarrhöen, Gall⸗ ſucht und Gelbſucht, Schiagflͤſſe aus gaſtriſcher Urſache ſind
einigemal vorgekommen. Die exanthe und unter dieſen die Maſern und Krankheiten,
1 werden nur noch ganz ſelten beobachtet. A 1 Zahl der Kranken nicht bedeutend die ef 8
deshalb im November etwas gröͤßer ge vorigen Monaten, weil in 92 — —— — an chroniſchen Uebeln leidende Menſchen ſtarb
Schauſpieke. Sonnabend, 12. Januar. Schauſpielhauſe: „Das Räͤuſchgen,“ Luſiſpiel in 4 veseJn von Bretzner. 8. 1 13. Januar. Im Opernhauſe: „König Lear,“ 5 Abtheilungen, nach Shakespeare, von Im Schauſpielhauſe: „Das Neuſonntagekind,“ komiſches Segſeie in 2 Abtheilungen. Muſik vom Kapellmeiſter 1 . Montag, 14. Januar. Im Schauſpielhauſe: ſtenmale wiederholt: „Der Ribelungen⸗Hort,“ 5 Aufzuͤgen, mit einem Vorſpiele, von E. Raupach. In Potsdam: „Braut und Bräutigam in einer Per⸗ ſon,“ Luſtſpirl in 2 Abtheilungen, von Kotzebue. Hierauf: „Zwei Nichten fuͤr Eine,, Luſtſpiel in 2 Abtheilungen, von
dieſer ſzoraviſchen Krankheiten war gelinde, ohne Vermeh⸗
Aufzug.
Kotzebue. Und: „Das Heirathegeſuch,“ Lokal⸗Poſſe in 1
rung der gewoͤhnlichen Sterbefälle.