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ſchuͤtzen, und ſolchergeſtalt, ſo viel von mir abhaͤngt, dem
znunſche Ew. Exc., der ganz mit den Geſinnungen meines erlauchten Hofes uͤbereinſtimmt, zu entſprechen.“
„Genehmigen Sie ꝛc. Unterz. Ottenfels.“
— Ein Schreiben aus Bukureſt vom 24. December (in dem obgenannten Blatte) enthalt aus Conſtantinopel vom 16. Derember ebenfalls die (oben aus Petersburg mitgetheilte) Nachricht, daß Hr. v. Ribeaupierre, fortwaͤhrend durch wi⸗ drige Winde an der Ausfahrt aus dem Kanal des ſchwarzen Meeres gehindert, den Entſchluß geſaßt und ausgefuͤhrt hatte, den anhattenden Nordwind zu benutzen, und nach den Dar⸗ danellen und dem weißen Meere unter Segel zu gehen, auf welchem Wege er ſich, ſammt ſeiner Familie und dem mit ihm eingeſchifften Geſandtſchaftsperſonale, nach Trieſt zu ver⸗ fügen geſonnen iſt. Einige ruſſiſche Geſandtſchafts⸗Beamte ſind (wie jenes Schreiben weiter meldet) noch in Konſtanti⸗ nopel zuruͤckgeblieben. Es iſt dem Herrn Geſandten von Seite der Pforte in Ausfuͤhrung ſeines Vorhabens nicht das mindeſte Hinderniß in den Weg gelegt worden. — In der Hauptſtadt herrſchte vollkommene Ruhe.
Madrid, 24. December. Der Rath von Caſtilien ſoll einen Amneſtie⸗Plan nach Barcelona geſchickt haben, worin die Afranceſados, die Liberalen, die Negros, die Weißen, die Servilen ꝛc. ꝛc. mit einbegriffen ſind; auch ſoll es ſtreng ver⸗ boten worden, ſich in der Zukunft dieſer Benennungen zu bedienen.
Liſſabonn, 19. Decbr. Die Infantin Regentin hat den Beſchluß der Bank, ihre Fonds um 5,200 Actien, im Betrag von 2,500 Millionen Reis, zu vermehren genehmigt.
Es iſt heute eine Proclamation der Infantin Regentin bekannt gemacht worden, daß am Tage der Ankunſt des In⸗ fanten Don Miguel eine allgemeine Erleuchtung der Haupt⸗ ſtadt ſtattfinden, und die Freudenbezeugungen ganz uneinge⸗ ſchraͤnkt gelaſſen werden ſollen.
Amerika (Waſhington, 4. December.) Der Praͤſident John Quiney Adams hat ſich in ſeiner Botſchaft, bei Eroͤffnung des Congreſſes, nach cinigen allgemeinen Betrachtungen uͤber den Zuſtand des Landes und die Fortſchritte des Handels und der Civiliſation, beſonders ausfuͤhrlich üͤber die Verhaͤlt⸗ niſſe mit dem Auslande ausgeſprochen. Der Verkehr mit Frankreich hat, ſagt er, ſeildem die Abgaben von Schiffen beider Nationen durch hie Convention vom Jahre 1822 auf gleichem Fuß geſtellt worden ſind, bedeutend zugenommen. Die franzoͤſiſche Regierung hat den Wunſch blicken laſſen, daß dieſe Convention erneuert werden moͤchte, und dieſer Vor⸗ ſchlag iſt dieſſcits angenommen worden. Die Verhandlun⸗ gen mit Großohritrannien wegen der hieher zu zahlenden Ent⸗ ſchaͤdigungsgelder ſind gluͤcklich beendigt worden. Die Con⸗ ventionen vom J. 1815 und 1818, welche fuͤr den Handels⸗ verkehr zwiſchen beiden Ländern eine vollkommene Gegenſei⸗ etigkeit feſtgeſetzt haben, laufen zwar im J. 1828 ab, ſie wer⸗ den indeſſen, wenn keine Auftuͤndigung ſtattfindet, ſtillſchwei⸗
8 8— auf unbeſtimmte Zeit verlangert, und es ſind wegen efeſtimmterer Feſtſetzung der kuͤnftigen Verhaͤltniſſe den 6. Auguſt d. J. zwei Conventionen abgeſchloſſen worden, die dem Senat vorgelegt werden ſollen. Es iſt zu bedauern, ſdaß die Unterhandlungen wegen des Verkehrs zwiſchen den uu.“ Staaten und den engliſchen Coloniern keinen ſo guten Erfolg gehabt haben. Die großbrittanniſche Regierung ſt bei ihren neuerdings wieder aufgeſtellten Grundſäͤtzen in Anſehung des Monopols des Handeis des Mutterlandes mit
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den Colonieen ſtehen geblieben, nur die an unſere Staaten unmittelbar graͤnzenden Colonicen ſind davon ausgenoͤmmen
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und in Folge der von uns natuͤrlich angeordneten Retorſions⸗ maaßregein, findet nun ein unmittelbarer Verkehr zwiſchen den vereinigten Staaten und Nordamerika weder mit Schif⸗ ſen des einen noch des andern Landes ſtatt. Die engliſche 11““ Regierung hat jede Unterhandlung in Anſehung dieſes Ge⸗ “ genſtandes abgelehnt, und dieſe Sache muß hiernach auf ſich 1“ 2,2. zum Glüͤck haben weder der Handel, noch die 1“ Schiffahrt, noch endlich die öͤffentlichen Einkuͤnfte hierdurch einen erheblichen Ausfall erlitten. Mit Schweden iſt ein
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neuer Freundſchafts⸗, Schiffahrts und Handelsvertrag abge⸗ ſchloſſen worden, der dem Senat, um ſich uͤber die Ange⸗ meſſenheit der Ratification deſſelben auszuſprechen, vorgelegt werden wird. Ein Bevollmäͤchtigter der hanſeatiſchen Städte Hamburg, Luͤbeck und Bremen iſt, in der Abſicht eines Freundſchafts⸗ und Handelsvertrages wegen, mit uns zu un⸗ terhandeln, hier angekommen. Die Unterhandlung iſt ange⸗ knuͤpft und hat guten Fortgang. Der Kaiſer Nicvlaus hat, ſeit ſeiner Throndeſteigung, den vereinigten Staaten dieſelben Beweiſe freundſchaftlicher Geſinnungen, wie ſein Vorgänger gegeben. Das Intereſſe, welches der neue Kaiſer von Ruß⸗ land den ungluͤcklichen Griechen widmet, und der Geiſt, der ſich bei den andern Maͤchten kund giebt, laͤßt hoffen, daß das griechiſche Volk in dem ungleichen Kampfe, welchen es ſo lange ſchon beſteht, Huͤlfe finden, und daß deſſen Unabhaͤn⸗ gigkeit geſichert werden wird. Der Antheil, den unſer Volk an der Sache Griechenlands nimmt, iſt von der griechiſchen Regierung in einem Schreiben anerkannt worden, weiches dem Senat vorgelegt werden ſoll. In der amerikaniſchen Halbkugel gedeiht fortwährend die Sache der Fre heit und Unabhaͤngigkeit, und kann ſie auch keine ſo glaͤnzenden Siege wie bisher aufweiſen, ſo liegt dies daran, daß der Druck aufgehoͤrt hat, daß kein Feind mehr da iſt, der bekaͤmpft werden muͤßte. Leider hat ſich Uneinigkeit in einigen Repu⸗ bliken des Suͤdens gezeigt; die zu Panama geſchloſſenen Verträͤge ſind nicht alle ratificirt worden, und der Congreß von Tacubay iſt auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden. Es war Hoſſnung vorhanden, daß ein Friedensvertrag den Miß⸗ helligkeiten zwiſchen Buenos⸗Ayres und Braſilien ein Ende machen wuͤrde, die leider auch das gute Einverſtändniß zwi⸗ ſchen den vereinigten Staaten und Braſilten geſtoͤrt haben. Einige braſiliſche Offiziere haben in Anſehung der Blokaden und der Schiffahrt der neutralen Nationen Grundſätze auf⸗ geſtellt, die wir nicht billigen konnten, und denen die Be⸗ fehlshaber unſerer Kriegsſchiffe ſich widerſetzt haben. Die braſiliſche Regierung ſcheint ſelbſt dieſe Grundſaͤtze gemißbil⸗ ligt zu haben; einige amerikaniſche Schiffe, welche genommen worden waren, ſind zuruͤck gegeben worden, und es ſteht zu
hoffen, daß die Betheiligten eine Entſchadigung erhalten wer⸗ den. — Gehen wir nun von den aͤußern auf die innern
Verhaltniſſe uͤber, ſo zeigt ſich, daß die diesjährigen Ein⸗ kuͤnfte den Vorausſetzungen entſprechen. Der Betrag der Nationalſchuld, welche ſich am 1. Januar d. J. auf 74 Mil⸗ lionen belief, wird am erſten Tage des nächſten Jahres auf⸗ 7 ½ Million reducirt worden ſein. Die Einfuhradgaben ha ben bis zu Ende des Monats September d. J, 21½¼ Mil⸗ lion betragen, und das letzte Vierteljahr wird wohl einen Betrag von 5 ½, alſo das ganze Jahr 27 Millionen Dollars ergeben, ſo daß die Einnahme (mit Einſchtuß der Ueberſchuͤſſe vom v. J.) auch diesmal die Ausgaden um ungefahr 51 Mil⸗ lion uͤberſteigen werden; und es iſt auch fuͤr das kommende Jahr kein Ausfall zu beſorgen. — In Anſehung des Heeres ſpricht der Praͤſident die Nothwendigkeit aus, daß das In⸗ genieur⸗Corps wegen der nothwendigen Arbeiten, um die ſten und Grenzen in einen guten Verthei⸗ zu ſetzen, vermehrt werde. Auch dringt er auf die
einer Seeſchule zur Ausbildung der Marine⸗Offiziere. Zum Schluß macht er den Co noch auf einige von den Um⸗ ſtänden erheiſchten andern ßregein der innern Verwal⸗ tung aufmerkſam; und ſchließt muit der Verſicherung ſeines Eifers in der Erfuͤllung der ihm, ſeiner Stellung nach oblic⸗ genden, wichtigen Pflichten. *
Koͤnigliche Schauſpiele.
Montag, 14. Januar. Im Schauſpielhauſe: Zum Er⸗ ſtenmale wiederholt: „Der Nibelungen⸗Hort,“ Tragödie in 5 Aufzuͤgen, mit einem Vorſpiele, von E. 8
In Potsdam: „Braut und Bräutigam in einer Per⸗ ſon,“ Luſtſpiel in 2 Adtheilungen, von Kotzebue. Hierauf: „Zwei Nichten fuͤr Eine, Luſtſpiel in 2 Abtheilungen, von Kotzebue. Und: „Das Heirathsgeſuch,“ Lokal⸗Peſſe in 1 Aufzug. “ 2
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