brittannien eiazuſchiffen.

Der Brigadier⸗General D. Pedro Valdivieſa iſt ſtatt des General Bonilla zum Mexicaniſchen Kriegs⸗ und Mari⸗ neminiſter ernannt.

Nachrichten in Neu⸗Porker Blättern zufolge, haben die braſiliſchen Kammern eine Abgabe auf bewegliches und unbewegliches Eigenthum der außerhalb des Reichs wohnhaf⸗ ten Auslander gelegt. Die Feindſeligkeiten duͤrften nicht ſobald aufhoͤren, indem der Seeminiſter im Namen des Kai⸗ ſers den Kammern mitgetheilt hatte, der Kaiſer billige hoͤch⸗ lich ihren loyalen und patriotiſchen Entſchluß, den Krieg bis auf's Aeußerſte zu verfolgen. Nach Empfang dieſer Bot⸗ ſchaft haben die Deputirten ſogleich die noͤthigen Summen bewilligt.

EE1“ Aachen. Die Kommunal⸗Wegearbeiten ſind bei der

guten Herbſtwitterung groͤßtentheils vollendet worden. Mit dem Urbarmachen und der beſſeren Benutzung des Ge⸗ meinde⸗Eigenthums wird fortgefahren und es iſt hierin bisher ſchon vieles geſchehen. Die Anpflanzungen in den Gemein⸗ dewaldungen gedeihen gut. Eine vorzuͤgliche Sorgfalt wird ſeit einiger Zeit auf die Eichenkultur verwandt. Koͤnigsberg, 10. Januar. In Memel ſind im ver⸗ gangenen Jahre 874 Kinder geboren (454 Knaben und 420 Maͤdchen), und dagegen nur 638 Perſonen (367 mannliche und 271 weibliche) geſtorben. Es ſind alſo 236 mehr ge⸗ boren als geſtorben. In Pillau lieſen im verfloſſenen Jahre 583 Schiffe 8 ein und 573 Schiffe ſind, befrachtet, ausgelaufen. 8 *

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8 Literariſche Nachrichten.

Geſchichte der Staatsveräͤnderungen in Frankreich un⸗ ter Koͤnig Ludwig XVI. ovder Entſtehung, Fortſchritte und Wirkungen der ſogenannten neuen Philoſophie in . in dieſem Lande. Leipzig bei Brockyaus. Th. I. 1827 8 üäünd II. 1827. Und als Folgen derſelben

b 2) Geſchichte der Kriege in Europa ſeit dem Jahre 1792. Th. I. Mit vier Plänen. Leipzig dei Brockhaus. 1827. * 1) Wenn eins der erſten deutſchen critiſchen Blaͤtter dies Werk ein claſſiſches und das gruͤndlichſte, was uͤber dieſen Gegenſtand in und außer Frankreich erſchienen, nennt; ſo wird jeoer, der daſſelbe unbefangen geleſen hat, dieſem Ur⸗ theil beitreten. Recht verdient dies gediegene Werk

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Mit allgemeine Aufmerkſamkeit, ſo wie ungetheilte Anerkennung, und fuͤr uns Preußen hat daſſelbe noch ein ganz beſonderes Intereſſe, inſofern es das Reſultat preußiſcher, wahrhaft ei⸗ ſerner Anſtrengung iſt, und bereits von der Regierung an ſämmtliche hoͤhere Unterrichtsanſtalten der Monarchie ver⸗ theilt worden. Wir duͤrfen wohl vorausſetzen, daß ein ſol⸗ ches Werk bereits in den Haͤnden des groͤßten Theils des ebildeten Publikums ſich befinde und die woh verdiente dank⸗

re Anerkemnung erhalten habe, glauben indeſſen, daſſelbe auch hier erwähnen zu muͤſſen.

Mit Recht bemerkt der, zur Zeit noch nicht genannte, unter uns lebende wuͤrdige Verfaſſer, daß dieſer Gegenſtand wohl am unpartheiiſchten von einem, von dem letzteren un⸗ bethei igten, Ausänder bearbeitet werden buͤrfte, in Frank⸗ reich ſelbſt mindeſtens noch keine Schrift uͤber die Revolution erſchienen ſei, welche den Charakter voͤlliger Unpartheilichkeit trage. Außerdem iſt es aber, wie Referent glaubt, ein uner⸗ läßliches Erforderniß, daß der Mann, welcher dieſen Gegen⸗ ſtand mit Gluͤck und Erfolg zu bearbeiten unternmmmt, init der vertrauteſten Bekanntſchaft mit allen aͤußern Hebemnn und Verem jener Erſcheinung auch die tiefſte Einſicht in die weit wichtigern innern Hebel und Veranlaſſungen ver⸗

vorgezogen, ſich nach den Vereinigten Staaten oder Groß⸗

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Einſichten und Standpunkte findet ſich in dem ausgezeichne⸗ teſten Grade in dem Manne, der dieſem umfaſſenden Unter. nehmen ſich hier muthvoll unterzog. Die Ausfuührung, daß die franzoͤſiſche Revolution, wie mäͤchtig auch Fehler, gel und Mißgriffe aller Art und aller Stände ihren Aus⸗ bruch förderten, doch hauptſächlich das Reſultat der neuern Philoſophie in Frankreich und der aus derſelben fuͤr Kirche, Moral und Staat hervorgegangenen ſubverſwwen Grundſaͤtze, Richtungen und Handlungen geweſen ſei, iſt der Hauptzweck dieſes Werks. Mit der vertrauteſten Bekanntſchaft des uUr., ſprungs und Ganges dieſer menſchlichen Irrlehren entwickelt der Verfaſſer pragmatiſch ihren füreenen. Einfluß auf Kirche, Sittlichkeit und Staat; dieſe

Raiſonnement, ſondern uͤberall chronologiſch vom 17. Jahr⸗ hunderte an, aus den Schriften dieſer Schule ſelbſt belegt

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vorgegangenen nachtheiligen Einfluſſes erlaͤutert. Der Verfaſſer entwickelt bei jedem der Zeitabſchnitte, in welche ſein Werk zerfaͤllt, mit ſeltner Beleſenheit und Gruͤndlichkeit, wie in demſelben die Lehren der ſ. g. neuen Philoſophie ſich geſtab tet und verirrt haben und zieht dann eine beurkundete Rech⸗ nung uͤber den Einfluß, welchen ſie während dieſes Zeitab⸗ ſchnittes auf den Verfall der Kirche und beſonders der buͤr⸗ gerlichen Geſellſchaft gewonnen und geuͤbt haben, und welche Grundlagen der einen, wie der andern dadurch erſchuͤttert und endlich in dem Maaße zernichtet worden, daß das, cit ner Grundlage nach der andern beraubte, Gebäude ſelbſt in ſich zerfallen mußte, daß die aͤußern Quellen der Revolution

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ickelung iſt nicht bloßes

und durch Nachweiſung des fuͤr Kirche und Staat daraus her-.

neue Erzeugniſſe und nothwendige Folgen dieſer innern wa⸗ ren und daß aus jenen allein ein ſolches Reſultat nie habe hervorgehn koͤnnen. .

So claſſiſch das vorliegende Werk in dieſer Beziehe iſt, ſo gruͤndlich und anziehend iſt es als geiſtreiche Uebe ſicht der politiſchen Geſchichte, ſowohl der innern Verhaͤlte niſſe Frankreichs in den letzten Jahrhunderten, als des Gam⸗ ges der franzoͤſiſchen Revolution. Die beiden Baände der politiſchen Abtheilung gehn bis zum Jahre 1789 und recht⸗ fertigen auf das vollguüͤltigſte den Wunſch, daß die Fortſezz zung bald erfolgen möge.

2) Was den erſten Band der militatriſchen Abtheilu dieſes verdienſtvollen Unternehmens betrifft, ſo liegt es fre lich außer der Moͤglichkeit, daß er daſſelbe Intereſſe einfloöͤße, wie der politiſche, wo ein ſo weites Feld fuͤr neue Forſchun gen und Entdeckungen geoͤffnet war, während hier die all⸗ gemeinen Umriſſe ziemlich feſtſtehn; indeſſen hat Referent dar⸗ in ſehr ſchätzenswerthe und lehrreiche Aufflärungen und —,— * iche Methode der Darſtellung

en, weſche bisher verkannte rr 1 Licht ſtellt. b heiten in ihr gehöriges

Ueder den Zweck der Trennung und relativen Verbin⸗ dung beider Werke ſprechen ſich die Verfaſſer in der Vor⸗ rede der Kriegsgeſchichte ſehr paſſend aus und wie in dem politiſchen Theil, ſo iſt auch in dieſem jedes Wort durch die ſorgfaͤltigſten Angaben jeder Seite der Quellen, die es be⸗ gruͤnden, gerechtfertigt. 8 6 24

Wird die hier angezeigte Arbeit, wie bei den groͤndli⸗ chen Kenntniſſen, dem angeſtrengten Eiſer und der gediege⸗ nen Geſinnung des Verfaſſers nicht zu bezweifein iſt, mit der Einſicht und Conſequenz fortgeſetzt, mit weicher ſie bes gonnen, ſo glaubt man mit allem Recht, daß ſie zu den ab⸗ lerausgezeichnetſten hiſtoriſchen Werken gezähit werden muß, welche in dieſem Jayrhundert erſchienen.

EEEE ienſtag, 15. Jan. Im Opernt : „Der Barbter von Sevilla,“ komiſche Oper in 2 en hancs von Roſſini. Im Schauſpielhauſe. Von der franzoͤſiſchen T Geſellſchaft: „Llecole des viellarde, comédie en actes ct en vers, par Casemir Delavigne. Hier „Michel et Christine,“ comédie vaudeville en 1

de Mra. Scribe et Dupin.

binde. Uad dieſe ſo chwere Verbindung dieſer zwiefachen 1 * 2 W1

Gedruckt bei Feiſter und Eiſersdorff. venns h Redacteur John.

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