den Gegenſtand erachte?“ (bejaht mit einer Mehrheit von 96 gegen 1 Stimme); zweitens: „ob die Kammer beſchließe, daß nach dem Antrag des Frhrn. von Cloſen und des dritten Ausſchuſ⸗ ſes die Regiſter uͤber die geheimen Abſtimmungen vernichtet werden, ſobald das Reſultat der Abſtimmung auf unzweifel⸗ hafte Art erhoben, und zu Protokoll gebracht und das Pro⸗ tokoll genehmigt worden iſt?“ Dies ward mit einer Mehr⸗ heit von 60 gegen 37 Stimmen verneint, und ſomit beſchloſ⸗

ſen, daß es bei der bisherigen Uebung bleiben ſolle.

Nachrichten aus Mainz zufolge, iſt am 9. d. wegen z des ſtarken Eisgangs im Main, die Rheinbruͤcke abgetragen worden.

Das am 5. d. erſchienene großherzogl. heſſiſche Regie⸗ rungsblatt Nummer 1. enthält das großherzogliche Edikt uͤber die zur Ergaͤnzung der Feldtruppen im Jahr 1828 erforder⸗ lichen Rekruten, und 2. eine Bekanntmachung des Kriegs⸗ miniſteriums, wodurch dieſer Rekrutenbedarf auf die Pro⸗

vinzen repartirt wird. Der Ergaͤnzungsbedarf betraͤgt 1460 Mann. Nach Abzug von 35 Freiwilligen und 6 Refraktaͤ⸗ ren von vorderen Muſterungen, ſind daher 1419 aus den Aufrufsfähigen von 1827 auszuheben.

Madrid, 27. Dezbr. Am 23. iſt ein Courier mit Depeſchen fuͤr die franzoͤſiſche Geſandtſchaft aus Paris an⸗ gekonnnen. Bald darauf verbreitete ſich das Geruͤcht, daß unſere Regierung die Vermittelung zwiſchen Frankreich und dem Dey von Algier uͤbernehmen wuͤrde. So viel iſt ge⸗ wiß, daß unſer General⸗Conſul in Algier, Hr. Chacon, den Befehl erhaeten hat, ſich auf ſeinen Poſten zu hegeven.

Am Weihnachts⸗Helligenabend haben mehr als 7000 Arme aus dem Fonds der Santa Cruciade Almoſen erhau⸗ ten. Der Andrang und der Eifer, um Etwas zu erhatten, 4 waren ſo groß, daß ein Tumult entſtand. Das Erſcheinen von einigen Soldaten war jedoch hinreichend, um die Ord⸗ nung wieder herzuſtellen.

Die penſionirten Civil⸗ und Militair⸗Beamten haben, wie die Regierung verſprochen hatte, einen Theil ihrer Ruck⸗ ſtaͤnde erhalten.

Der Rath von Caſtilien iſt beauftragt, die geeignetſten Nittel anzugeben, um eine Vermiſchung der Parteien in Spanien herdeizufuͤhren. Die in Tarragona errichtete Junta heat uͤber die Urſachen des letzten Aufſtandes in Catalomen nterſuchungen angeſtellt; ſie hat jedoch, wie man ſagt, in Auſehung der Maaßregeln, um aͤhnlichen Ereigniſſen vorzu⸗ beugen, zu keinem Entſchiuſſe kommen koͤnnen, und der Rath

ſein Gutachten

n

K.

2. ven Caſtilien ſoll ebenfalls beauftragt ſein, bhteruber abzugeben. chini in Granada gelandet iſt, und mit einer ziemlich zahl⸗ reichen Bande dort hauſet, beſtatigt ſich; es ſind aus Cata⸗ annder zu treiben. 1 Eine Koͤnigliche Ordonnanz befiehlt, daß alle Waffen füuͤr 8 * willigen in den Köͤniglichen Fabriken angefertigt werden ſol⸗ len. Es iſt allen Waffenſchmieden und Schwerdtfegern ſtreng verboten, Commiß Gewehre aller Art anders als auf Das Diario enthaäft eine merkwürdige Verfuͤgung des Corregidor« von Madrid, wodurch verboten wird, das in Odberſt Fournas hatte den Befehl erhalten, den Aufruͤhrer Lauſagaretta und ſeine Mitſchuldigen innerhalb 24 Stun eiſir 8 erhielt, hatte er aber dieſe Ungluͤcklichen bereits den Behoͤr⸗ den uͤberliefert, welche ſich geweigert haben, ſie zum Tode hnen nur durch den General⸗Capitain ertheilt werden. i Corunna iſt es unterſagt worden, Muͤtzen mit gros angeſehen wurden. ““

8 Das Geruͤcht, daß der ehemmlige Chef epolitico Marchon⸗ lonien Truppen abgeſchickt worden, um dieſe Bande ausein⸗ die Land⸗ und See⸗Truppen und die Koͤniglichen Frei⸗

den Befehl des Artülleric⸗Direktors zu verfertigen. Spanien als Fluchwort ſo ſehr beliebte carajo ausenſprechen. den erſchießen zu laſſen. Als er dieſe Weiſung bringen zu laſſen; indem ſie vorgeben, der Befehl dazu koͤnne Senn.I. wagen; indem dieſelben fruͤher als ein Zeiche

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Liſſabon, 26. Dezember. Der vor einigen gemachte Verſuch, das Militair mit Banknoten zu bezahlen, haͤtte beinahe ſchlimme Folgen gehabt. Es zeigten ſich Sym⸗ tome von Aufruhr, die im Zeughauſe verſamme’ ten Artille⸗ rieſoldaten geriethen in eine unruhige Bewegung; da man indeſſen bald wieder anfing, mit baarem Gelde zu bezahlen, ſo war die Ruhe bald wieder hergeſtellt.

In einem von der Koͤnigin Mutter praͤſidirten Familien⸗ rath iſt, wie die Gazette de France ſagt, beſchloſſen worden, die Ehe der Infantin Donna Anna⸗Jeſus⸗Maria mit dem zum Herzog befoͤrderten jungen Marq. v. Loclé oͤffentlich be⸗ kannnt zu machen. Sie werden ein Landhaus zu Calhiariz⸗ de⸗Beneſica, eine Stunde von Liſſabon, bewohnen. Die Kammern werden, nach ihrem Zuſammentritt, uͤber die Aus⸗ ſteuer der Infancin zu beſtimmen haben.

Nach den Aeußerungen der hier ſtehenden encliſchen Offiziere zu urtheilen, werden ſie im Monat Februar Por⸗ tugal verlaſſen.

Aus Italien, 4. Januar. Die Florentiner Zeitung ſchreibt aus Ancona vom 20. December: „Heute Nachmit⸗ tags lief eine von den joniſchen Inſein gekommene en gliſche Fregatte in dieſen Hafen ein, um den Präſidenten der grie⸗ chiſchen Regierung, den Grafen Capodiſtrias, an Berd zu nehmen. Vom Innhalte der durch dieſes Schiff uͤbertrachten Depeſchen iſt noch nichts in's Publikum gekomnen.“

Zwei vom Sturm ſehr beſchadigte Ruſtiſche Fregat⸗ ten ſind in einem Sizilianiſchen Hafen eingelaufen.

Aus Mailand wird gemeldet, am 1. d. M. ſt die prächtige, bei Boffaora uͤber den Ticino erbaute, ſt inerne Brucke zur Durchfahrt geoͤffnet, und zugleich die Schefforuͤcke, die dort bisher zur Ueverfahrt uüͤber den Strom gedient hatte, abgeorochen worden.

Tuͤrkei. Nachrichten aus Konſtantinopel vom 12. Dec. (in der Allgem. Zeitung) melden, daß die von dem Suttan, ſeit dem Abbrechen der Unterhandlungen ener iſcher als je vbetriebenen Vertheidigungsanſtaiten , dieſer Tage noch durch das Einberufen aller Vorſteher der Zuͤnſte und In⸗ nungen der Hauptſtadt vermehrt worden, werche eetztere mit der Andeutung beridigt wurden, daß ſie, im Falle eine Krie⸗ ges, die Moslim threr Auartiere zum Geoet und zum krie⸗ geriſchen Kampfe vorvereiten und anfuͤhren muüͤßren. Der Seraskier uͤbergab jedem einen Ehrenkaftan als Zeichen ſei⸗ ner Wuͤrde. RNach den Dardanellen ſind (jenen Nach ichten zufolge) gegen 700 eiſerne Kanonen abgefuͤhtt worden, um zur Vertheidigung der Schloöſſer zu dienen. Auch nach der Donau hin dauert das Aoſenden von Kriezem iteria aller Art fort und Adrianopel iſt der vorlaäͤufige Samm lplatz, wohin ſich der Sultan bei dem Ausbruche eines Kri gs zu⸗ rſt begeben wuͤrde. In die Hauptſtaͤdte der Pro inzen ſind Fermans aogegangen, um die Vorſteher der Zunfte mit aͤynlichen Auftraͤgen, wie die oden erwaͤhnten, zu ver ehen.

Aus Buchareſt vom 18. Dezbr. wird (ebenfalls in der Allgem. Zeitung) gemeldet, daß durch einen Hattiſherif wiederholt befohlen worden ſei, die von der Pforte ausge⸗ ſchriebenen Kriegsſteuern in den Fuͤrſtenthuͤmern einzuz ehen; wobei der Unwille des Großherrn fuͤr den Fall anme droht worden, wenn die Hospodare ſich noch länger Saun ſerig⸗ keit in Vollziehung der Befehle Sr. Hoheit zu Schulden kommen ließen.

Ein engliſcher Reiſender im Gefolge des Kepitaͤns Rooke macht von Juſſuf Paſcha, Gouverneur von Scio, dem der Kapitaͤn am 7. Oktober v. J. einen Beſuch abſtat⸗ tete, ſo'gende Schilderung: Juſſuf Paſcha iſt ein ſchoͤner al⸗ ter Mann mit einem anſehnlichen weißen Barte und einer ſeinem Alter entſprechenden Korpulenz; ſeine Geſichtszuͤge bruͤcken Gefälligkeit aus, und ſeine Hatung und Manieren ſind edel und wuͤrdevoll. Er bedauerte die dermaligen Miſ⸗ verſtaͤndniſſe, und hoffte dennoch, daß der Augenblick ferne ſein werde, in welchem der Großherr, ſein Gebieter, in