Die Ertraͤgniſſe im J. 1827 waren folgende, und zwar: Durch das Escompte⸗Geſchaͤft. 918,271 fl. 13 kr. Durch das Leih⸗Geſchaäft.. 471,320 ⸗59 Durch die Zinſen von dem uͤbrigen

8 8 * 8—

8

Stammvermoͤgen der Bank . 2,281,201⸗ 24 Durch Gebuͤhren von Anweiſungen. 44,865 35 Durch die Zinſen des Reſerve⸗Fondes 174,045⸗ 21

Die Erträgniſſe ſteigen daher auf. 3,889,704 fl. 32 kr. enn hievon die zur

Einnahme des Jahres . Srs Aht.

1828 gehörigen. 97,886 fl. 1z kt. und die gegen das 8 b

Jahr 1825 und 1826 bedeutend geringeren Regie⸗Auslagen mit 200,418 fl. 20 kr.

abgezogen werden, ſo ergiebt ſich ein reines Erträgniß von. . 3,591,399 fl. 58 ¾ kr.

Jede der beſtehenden 50,621 Artien erzielte demnach einen Gewinn von 70 fl. 56¼¾ kr., und ſchlaͤgt man hievon die gewöhnliche Dividende von 30 fl. ab, ſo verbleibt noch ein Uebergewinn von 40 fl. 56 ⁄kr. fuͤr jede Actie.

Italien. Privat⸗Nachrichten aus Rom, vom Decem⸗ ber zufolge (in der Allgemeinen Zeitung) hatte man daſelbſt aus den Legationen Nachricht kerhalten, daß es der dorthin geſandten päbſtlichen Commiſſion endlich gelungen ſei, die Ur⸗ aller, ſeit einigen Jahren in der Romagna veruͤbten

erbrechen und Mordthaten, ſelbſt des, auf den Kardinal Rivarola unternominenen Anfalls, zu entdecken, und daß ihnen ſämmtlich der Prozeß gemacht werde. Man verſichert, die nun bereits 2 Jahre dauernden Unterſuchungen haͤtten eine ſo wider alle Erwartung weit ausgebreitete Verzweigung der Verbrecher unter allen Klaſſen zu erkennen gegeben, daß, wenn die Gerichte nach Recht und Gerechtigkeit verfahren wollten, keine Familie von irgend einer Auszeichnung exiſtirte, welche nicht mittel⸗ oder unmittelbar an ihrer oͤffentlichen Ehre verletzt werden duͤrſte. Dieſe Ruͤckſichten, ſo wie die zahlloſen Reklamationen und Vorſtellungen, welche deshalb bei der Regierung eingegangen ſind, haben, heißt es, den heiligen Vater beſtimmt, nut den eigentlichen groben Ver⸗ brechern und Komplottanſtiftern ihre gebuͤhrenden Strafen widerfahren zu laſſen, allen andern aber, beſonders ſoichen, welche keinen unmittelbaren Antheil an den Ergebniſſen ge⸗ nommen haben, zu verzeihen, ja, ſelbſ ihre Namen der Kenntniß des Publikums zu entziehen. Aus dieſem Grunde erfährt man auch in Rom uͤber den Gang des Prozeſſes nicht das Geringſte; nur ſo viel weiß man, daß eine unge⸗ gemein große Anzahl Arreſtationen aus allen Staͤnden, und daneben mehrere Guͤterſequeſtrationen, ſtatt geſunden haben. Schon ſeit Jahr und Tag (meldet das obgedachte Pri⸗ vatſchreiben weiter) hatte man von neuen earbonariſchen Um⸗ trieben im Neapolitaniſchen, beſonders in Sicilien, geſprochen; man wollte ſogar wiſſen, es ſeien von dort Emiſſarien in's Römiſche und Toskaniſche geſandt worden, deren Arreſtation die Behoͤrden uͤber mehrere Details dieſer Vereinbarungen aufgeklart haͤtten. Die Verhaftnehmung eines gewiſſen Ca⸗ valiere Giuſeppe Baſile von Luna, welcher hier ſchon ſeit mehreren Jahren als neapolitaniſcher Verwieſener gelebt hatte, ſcheint ein groͤßeres Licht uͤber die Sache verbreitet zu haben. Es iſt in dieſen Tagen ein außerordentlicher Kourier nach Neapel geſandt worden, welcher, wie es heißt, dorthin ge heime Papiere zu uͤberbringen hat, die die Regierung inte⸗ reſſiren. Ob die Depeſchen dieſes Kouriers auf die Angele⸗ genheit Baſile’'s Bezug haben, weiß man nicht; es wird je⸗ doch vermuthet. Der Kourier iſt der Inſpektor des Finanz⸗ miniſters, ein Umſtand, der vielleicht auf eine ganz andere Natur der Miſſion ſchließen laſſen duͤrfte.

Trieſt, 5. Januar. Der heutige Oſſervatore Trieſtino enthaͤlt Folgendes: „Am 30. December iſt die K. K. Kor⸗ Carolina, commandirt von dem Maſor Bandiera, in ——; Hafen angekommen. Sie hat Smyrna am 19. No⸗

und die Mosconiſſi⸗Inſeln (im Golf von Adramyti)

298,304 fl. 33 kr.

am 12. Dec. verlaſſen. Aus letzterm Golf convoyirte ſie 62 Handelsfahrer verſchiedener Flaggen, meiſtens öͤſterreichiſche, und von 26 Schiffen, welche nach hieſigem Hafen beſtimmt waren, hat ſie 10 wohlbehalten hieher gebracht. Die uͤbri⸗ gen 15, welche unter Convoi der K. K. Brigg Uſſaro in den Gewaͤſſern von Corfu durch widrige Winde und Wind⸗ ſtille zuruͤckgehalten worden waren, ſind bereits in den Ge⸗ waͤſſern von Dalmatien angekommen. Durch dieſe Schiffe hat man hier die betruͤbteſten Nachrichten uͤber den Schaden erhalten, welchen der Handelsſtand und die Aſſecuranz⸗Com⸗ pagnien erleiden, unter andern erfaͤhrt man, daß die oͤſterrei⸗ chiſche Brigantine, il Pachetto di Smyrna, Capitain Carlo Sanzin, welche am 24. Septbr. v. J. mit einer reichen La⸗ dung von hier nach Marſeille abgeſegelt war, in den Ge⸗ waͤſſern des Cap Paſſero (in Sicilien) von einem griechiſchen Korſaren weggenommen, und nach Karabuſa aufgebracht wor⸗ den iſt, wo ihr die geſammte Ladung und ein Theil ihrer Ausruͤſtung und ihrer Materialien geraubt wurde. In die⸗ ſem huͤlfloſen Zuſtande gelangte ſie nach Milo, wo ſich 30 Handelsſchiffe verſchiedener Flaggen befanden, die auf gleiche Weiſe von Korſaren gepluͤndert worden, und ſich hierauf dort⸗ hin gefluͤchtet hatten. Die Brigantine Leontine, Fuͤrſtin von Metternich, Capitain Ciriaco Aſtolfi, iſt auf der Fahrt von Odeſſa hieher, mit einer Ladung Weizen, von einem Korſaren weggenommen und nach S. Giorgio di Schiro aufgebracht worden, wo ſie ihrer ganzen Ladung beraubt wurde. Gleiches Schickſal widerfuhr der öͤſterreichiſchen Bri⸗ gantine Guſtav Adolph, Capitain Tarabachia und dem oͤſter⸗ reichiſchen Schooner Lucrezia, Capitain Sulam, der mit einer reichen Ladung und vielen Rollen Geldes von Konſtantinopel nach Smyrna beſtimmt war. Die oͤſterreichiſche Brigan⸗ tine Silenzio, Capitain Scopinich, die mit einer Ladung von großem Werthe von Tunis nach Smyrna beſtimmt war, iſt auf der Fahrt dahin von Korſaren ausgepluͤndert worden, und war hierauf zu Syra angekommen. Ueber dieſe letztere Raubthat enthaͤlt ſolgender Auszug eines Schreibens aus Syra vom 29. Octbr. v. J. die naͤheren Umſtaͤnde: „Heute Nacht iſt die öͤſterreichiſche Brigantine Silenzio, Capitain Giov. Antonio Scopinich, von Tunis hier angekommen; ſie befindet ſich in einem klaͤglichen Zuſtande: der Segel, des Tackelwerks, kurz alles deſſen beraubt, was die Piraten nur irgend mitzunehmen geeignet fanden; die Mannſchaft wurde außerdem aufs graͤulichſte gemißhandelt. Gedachte Brigan⸗ tine wurde das erſtemal am verfloſſenen Freitage (den 26. October) in dem Kanal zwiſchen Tino und Myconi, aber nur zum Theil gepluͤndert; da der Wind von Suͤden her wehte, ſo ſteuerte ſie gegen Seio, um ſich dorthin zu fluͤch⸗ ten, wurde aber, da waͤhrend der Fahrt der Wind umſprang, und ſie nicht Segel genug beiſetzen konnte, um gegen den Wind zu ſteuern, gezwungen, ſich wieder nach dem erwaͤhnten Kanal zuraͤck zu wenden. Als ſie beim Vorgebirg ven Tino angekommen war, ſah ſie einige Miſticks von Myconi her auf ſich zukommen; der Capitan warf ſich daher mit der Mannſchaft in die Schaluppe, ließ das Schiff im Stich und fluͤchtete ſich nach Tino. Die Flibuſtier beſtiegen das in Stich gelaſ⸗ ſene Schiff, raubten den noch darauf befindlichen Reſt von Segeln und Tauen, und verließen es hierauf. Capitaͤn Sco⸗ pinich miethete, um ſein Schiff zu retten, zu Tino eine Barke um 1000 Piaſter; als er ſich auf ſelbe begab, er⸗ blickte er in geringer Entfernung eine amerikaniſche Korvette, deren Commandant ihm alsbald, als er den, der Brigantine zugeſtoßenen Unfall erfahren hatte, alle möͤgliche Huͤlfe lei⸗ ſtet, und die Brigantine ſogar mit Segeln verſah, ſo daß Capitaͤn Scopinich wenigſtens ſein Fahrzeug aus der Gefahr, worin es ſchwebte, retten konnte.

Berlin. Nach dem in Druck erſchienenen namentli⸗

chen Verzeichniſſe ſind im jetzigen Winter⸗Semeſter auf der