„Se. K. H. der Lord Groß⸗Admiral inſpicirte am ver⸗ gangenen Freitag die beiden Bomben⸗Schiffe Etna und In⸗ fernal im Hafen von Wovlwich, worauf ſie am Sonntag nach Portsmouth abgegangen ſind, um die Befehle ihrer Be⸗ ſtimmung zu erwarten.
Aus Portsmouth vom 3. d. wird gemeldet, daß der Lord Ober⸗Admiral Befehl ertheilt habe, eine Fregatte in ſe⸗ gelfertigen Stand zu ſetzen; eine andere wird zu Deptford ausgeruͤſtet. .
Die Actenſtuͤcke, betreffend die Angelegenheit von Nava⸗ rin und die Correſpondenz zwiſchen den Geſandten der allüür⸗ ten Maͤchte und der hohen Pforte, welche die Miniſter Sr. Maj. den beiden Parlamentern vorzulegen beabſichtigen, ſind unter Aufſicht des Grafen Dudley und ſeines Privat⸗Secre⸗ tairs, Hrn. Stapleton, im Bureau der auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten gedruckt worden.
Durch die Ankunft des Koͤnigl. Schiffes, the Genoa, zu Portsmouth, ſind noch folgende Einzeinheiten uͤber die Schlacht bei Navarin bekannt geworden. Aus den Berich⸗ ten der Offiziere und Anderer geht hervor, daß man die Kräfte der türkiſchen und ägyptiſchen Flotte zu gering ge⸗ wuͤrdigt hatte, und man glaubt allgemein, daß ohne die zei⸗ tige Ankunft eines zweiten Bluͤchers in der Perſon des Ad⸗
Ieebvve vi den sſche, Geſchwader, wodurch das Feuer von den Batterien der Forts 2.2 angere Rich⸗
tung erhalten mußte, die Engläͤnder gaͤnzlich vernichtet wor⸗ den waͤren. So wie der Admiral von Heyden ſein Feuer auf die tuͤrkiſchen Forts gerichtet hatte, brachte er die ganze Reihe der tuͤrkiſchen Batterien zum Schweigen. Der ſchwarze aufſteigende Rauch aus den tuͤrkiſchen Forts ließ keinen Zweifel uͤber die Abſicht des Feindes, das alliirte Geſchwader mit gluͤhenden Kugeln zu beſchießen. Daher mag man ſich die beſchleunigten Bewegungen des engliſchen Admirals erklaͤren, welcher oftsmals nach ſeiner Uhr ſah, um die Zeit zu berechnen, welche zur Erhitzung der gluͤhenden Kugeln erforderlich war. Das kleine engliſche Geſchwader mußte jeden Augenblick die Wirkung dieſer gefaͤhrlichen Waffe erwarten, waͤhrend es in der gefäͤhrlichſten Stellung der gan⸗ zen tuͤrkiſchen Seemacht gegenuͤber ſtand. Doch kaum war der Ausruf „Gott ſei Dant“ aus dem Munde des Admi⸗ rals, als auch ſchon der Graf von Heyden durch ſein Feuer die von dem erſteren ſo ſehnlichſt erwartete Diverſion in der tuͤrkiſchen Kanonade machte. Deſſen ungeachtet wurden meh⸗ rere engliſche Schiffe zu verſchiedenen Malen von gluͤhenden Kugein erreicht. Auf dem Genoa ward ein Granit⸗Block von 120 Pfund Schwere geſchleudert, welcher in den unter⸗ ſten Raum ein ſo großes Loch einſchlug, daß die Zimmer⸗ leute des Geſchwaders die groͤßte Muͤhe hatten, es zu ſtopfen. Dies Granitſtuͤck toͤdtete vier Mann und zerſtuͤckelte darauf. Es ſcheint von einem tuͤrkiſchen Linienſchiff ausgeſchleudert
mwmorden zu ſein, deren jedes 2 Kanonen von ſo großem Ka⸗ 8 2 auf dem Deck hat, um ſich derſelben in Nothfällen zu dienen.
* Der griechiſche Bevollmaͤchtigte hat am Sonnabend London verlaſſen, um ſich nach Paris zu begeben. Nachrichten aus Gibraltar vom 19. v. M. zufolge,
hatte 88 heftiger Sturm vier engl. Fahrzeuge an die Kuͤſte
ſeworfen.
8 Vom Cap der guten Hoffnung wird gemeldet, daß die
Kaffern ſich zuruͤckgezogen hatten.
Die Streitigkeiten zwiſchen dem Parlamente und dem
Gouverneur von Canada ſcheinen den Times ſehr bednklich. Sie meinen, wenn keine weiſe Maßnahmen getroffen wuͤr⸗ den, wenn man namentlich den gegenwärtigen Statthalter
8 nicht baldigſt erſetzte, ſo ſtehe nichts weniger als der Verluſt
dieſer wichtigen Colonie zu beſorgen. Der Geſandte von Buenos⸗Ayres hat in den oͤffentlichen Blättern bekann gemacht, daß ſeine Regierung keine Mittel efunden habe, die Zinſen der republikaniſchen Anleihe in gland, welche im Laufe dieſes Monats faͤllig ſind, zu zahlen. Amſterdam, 8. Januar. Nach den, mit dem eingegangenen Berichten hatte der K.
Waterloo ans Batavia
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EEWETTETETETEE General⸗Commiſſair Burggraf Dubus v. Ghiſignies ſich am 26. Septbr. noch zu Salatiga in der Naͤhe der Fuͤrſtenlande befunden und war dort, ſo wie in Samarang, mit beſonde⸗ rer Feierlichkeit empfangen worden. Der gute Ausgang der Unterhandlungen mit Diepo Negoro fehlte noch, wegen der uͤberſpannten Forderungen des Prieſters Kray Modſo, wel⸗ chem Diepo ſie ſeinerſeits aufgetragen hatte; man hatte je⸗
ſich ſchmeicheln zu koͤnnen glaubte, daß jener mahomedaniſche Geiſtliche ſeine Inſtructionen uͤberſchritten habe. — Den, ei⸗ nige Zeit vorher aus dem Mutterlande angekommenen Obet⸗ ſten Nahuis (einen Mann, auf deſſen gruͤndliche Kenntniß des Landes, verbunden mit einer redlichen Geſinnung und treuen Gemuͤthsart, man die groͤßten Hoffnungen ſetzt) hatte der General⸗Commiſſarius an die Stelle des, anfangs ſuſpen⸗ dirten, und nun entlaſſenen Hrn. Mac Gillavray, zum Re⸗ ſidenten in Surakarta ernannt und ihm die Angelegenheiten beim Hofe von Djokjokarta aufgetragen. m 1. October war eine gefaährliche Feuersbrunſt in Batavia hinter dem Chineſen⸗Tempel, die nur mit Muͤhe geloͤſcht ward und 90 Haͤuſer auf dem Paſſer verzehrte. 4 859. 10. Jan. Nach Inhalt der ſtaͤdtiſchen Pro⸗ tokolle, ſind im abgewichenen Jahre in dieſer Stadt, mit Inbegriff aller Vorſtädte, in Privathaͤuſern und öͤffentlichen Ruftaleen, insgeſammt 12,363 Todesfäͤlle gezählt worden, welche die Zahl vom Jahre 1826 um 173 überſteigen. Sie trafen 3560 volljahrige Mannsperſonen, 3138 Weibsperſo⸗ nen, 3039 Knaben und 1620 Maͤdchen unter zehn Jahren. Die groͤßte Sterblichkeit fand im Mai ſtatt.
Die angegebenen Krankheiten und Todesarten ſind: Al⸗
502, Brand 490, Schlag⸗ und Stickfluß 703, Verhärtungen 147, Waſſerſucht 1619, Durchfall 124, Lungenkrankheiten 1873, Auszehrung 1346, Halsentzuͤndung und Bräune 145, Blattern 59, ungluͤckliche Zufaäͤlle 114. — Ein Alter von 90 bis auf 100 Jahre haben 41 Perſonen, und die aͤlteſte Perſon hat 101 Jahr erreicht.
In den ſämmtlichen Pfarren der Stadt und der Vor:⸗ ſtaäͤdte ſind 13,315 Kinder (6765 mäannliche, 6550 weibliche) zur heil. Taufe gebracht, und 442 ſind todt zur Welt ge⸗ bracht worden. Dieſe Anzahl der Gebornen war um 29 geringer als im Jahre 1825.
In den gedachten Pfarren ſind im Laufe des abgewi⸗ chenen Jahres 2817 Trauungen gezaͤhlt worden, deren Zahl das Jahr 1820 um 227 Paar uͤbertrifft.
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Aachen. Die Abloͤſung der Kirchen⸗Renten hat ziemm lichen Fortgang, dagegen halt es ſchwer, die Kapitalien nach Wunſch unterzubringen. Das Intereſſe fuͤr die Schuldi⸗ wird reger und allgemeiner und ſo manches — ches noch gegen Schulzwang und Lehemethode beſteht wird verſchwinden, ſobald uͤverall tuͤchtige Elementarſchullehrer an⸗ geſtellt ſein werden. Seitens der Verwaltung geſchehen mit jedem Monat neue Schritte zur Verbeſſerung Und mehrerer Verbreitung des Elementar⸗Schulunterrichts. So iſt noch im Monat November v. J. die Eroöffnung zweler neuen —22 in den Orrſchaften Neuſen und Euchen vor ſich ge⸗
Duͤſſeld or f. Einen ſehr erfreulichen Beweis aͤcht chriſt⸗ licher Geſinnung hat die Feier geliefert, mit welcher die Einweihung der neuen katholiſchen Kirche zu Solingen, und das Jubilaͤum des katholiſchen Pfarrers Evens daſelbſt be⸗ gangen worden iſt, und eben deshalb verdient ſie einer beſon⸗ dern Erwaͤhnung. Die Conſecration des neuen Kire baͤudes und die Jubelfeier des 85jahrigen Pfarrers war auf den 17. und 18. Oktober v. J., nicht ohne — Ruͤckerinnerung an die großen Ereigniſſe dieſer 8 ſtimmt worden. Am Tage der Conſecration, 2.9. be⸗
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ſtieg der Jubelgreis die Kanzel und fuͤhrte ſeiner
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doch die Friedenshoffnung noch nicht aufgegeben, indem man
tersſchwaͤche und Entkraͤftung 984, Nerven⸗ und Fau fiebet
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